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  • Das Ziel verfehlen
    Der Wachtturm 1964 | 1. April
    • das habe immer mehr und unerklärlichere Neurosen hervorgerufen.

      Wenn auch sogenannte kluge Köpfe der Welt es bestreiten, so ist die Sünde doch eine Realität, die man nicht so ohne weiteres außer acht lassen kann. Sie schließt viel mehr ein als nur die Übertretung der Sittengesetze. Die Sünde beeinträchtigt das Verhältnis des Menschen zu seinem Schöpfer, weil sie mit der Verletzung der Gesetze Gottes in Zusammenhang steht. Das griechische Wort hamarti̱a, das mit „Sünde“ wiedergegeben wird, bedeutet, etwas zu verfehlen, den Weg verfehlen, etwas zu tun verfehlen, etwas nicht erfassen oder irregehen. Das hebräische Wort für Sünde hat einen ähnlichen Sinn. Indem Jehova Gott für seine Geschöpfe einen Maßstab der Gerechtigkeit festlegte, hat er ihnen ein vollkommenes Ziel gesetzt. Dieses Ziel zu verfehlen oder es nicht zu erreichen wird Sünde genannt. Es gibt zwei Arten von Sünde: die Erbsünde und die Sünde, die wir selbst verschulden.

      Zufolge der Erbsünde sind wir unvollkommen und müssen automatisch alle sterben. Gottes Wort sagt über diese Sünde: „Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod. Darum ist der Tod zu allen Menschen gelangt, weil alle gesündigt haben.“ (Röm. 5:12, Albrecht) Dieser eine Mensch, Adam, ist unser aller Vorfahr. Da er das Ziel — den vollkommenen Gehorsam gegenüber Gott — willentlich verfehlte, sündigte er und wurde unvollkommen. Seine Kinder, die er in diesem Zustand hervorbrachte, ererbten die von seiner Sünde herrührende Unvollkommenheit. Daher ist keiner seiner Nachkommen geboren worden, ohne die Folgen seiner Sünde zu erben.

      Die andere Art von Sünde ist die Folge unseres eigenen Verfehlens, das uns von Gott gesteckte Ziel, seinen Maßstab der Gerechtigkeit, zu erreichen. Da wir unvollkommen sind, können wir dieses Ziel nicht erreichen; wir können es aber anstreben und versuchen, ihm so nahe wie möglich zu kommen, indem wir den Gesetzen Gottes gehorchen. Dadurch beweisen wir unsere Liebe zur Gerechtigkeit. Wer sich aufrichtig bemüht, das zu tun, was in den Augen Jehovas recht ist, den schmerzt es in seinem Innersten, wenn er eines der Gesetze Gottes übertritt. Er bereut es. Er bittet Jehova inbrünstig um Vergebung und begeht diese Sünde nicht mehr. Gott bedeckt seine Sünde durch das Loskaufsopfer Christi und trägt sie ihm nicht nach. Er vergibt ihm, weil er bereut.

      Jehova vergibt aber niemandem, der die Sünde zu einer Gewohnheit macht, das heißt, der fortgesetzt sündigt. Ein solcher Sünder ist nicht bereit oder bestrebt, das von Gott gesetzte Ziel zu erreichen. Er verletzt Gottes Gesetze willentlich, er zeigt keine Liebe zur Gerechtigkeit und macht sich wegen seiner Sünden keine Gewissensbisse. Sein Gewissen verhärtet sich und reagiert nicht mehr, wenn er etwas tut, was in Gottes Augen verkehrt ist. Von einem solchen Gesetzesübertreter sagt die Bibel: „Jeder, der Sünde verübt, verübt auch Gesetzlosigkeit. Wer fortgesetzt Sünde begeht, stammt vom Teufel, denn der Teufel hat von Anfang an gesündigt.“ (1. Joh. 3:4, 8, NW) Das böse Geistgeschöpf, das als Teufel bekannt ist, hat von dem Moment an, da es den Weg der Sünde betrat, Gottes Gesetze willentlich übertreten. Der Teufel unterdrückt offenbar jedes Schuldbewußtsein und befürwortet das, was Gott als Sünde bezeichnet. Willentliche Sünder haben ebenfalls diese Einstellung.

      Wir können Gott nicht zumuten, daß er einem Menschen, der jedes Schuldbewußtsein leugnet und ihn nicht um Vergebung bittet, die Sünden vergibt. Wer sagt, es gebe keine Sünde, betrügt sich selbst. Auch wenn er Gottes Gesetz nicht anerkennen will, heißt das nicht, daß es sie nicht gibt und daß der, der sie übertritt, schuldlos ist. Ein menschlicher Richter wird einen Angeklagten nicht freisprechen, weil dieser die Gesetze, die er übertreten hat, nicht anerkennt; ebensowenig wird Gott einen Übertreter seiner Gesetze freisprechen. Es steht geschrieben: „Wenn wir erklären: ‚Wir haben keine Sünde‘, so führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen.“ — 1. Joh. 1:8, 9, NW.

      Gott vergibt nur denen, die zugeben, gesündigt zu haben, und die Gott ihre Sünden reumütig bekennen und ihn um Vergebung bitten. Ein solcher Mensch hat die richtige Einstellung zum Gehorsam gegenüber den göttlichen Gesetzen. Er hat die rechte Herzenseinstellung. Daher führt seine Sünde nicht zur endgültigen Auslöschung. Obwohl er wegen der von Adam ererbten Sünde eines „natürlichen“ Todes sterben mag, hat er doch die Hoffnung auf eine Auferstehung. Das kann von dem Gesetzlosen, das heißt von dem, der Gottes Gesetze mißachtet und die gleiche Einstellung zur Sünde hat wie der Teufel, nicht gesagt werden. Da er sich kein Gewissen daraus macht, Gottes Gesetze übertreten zu haben, zeigt er auch keine Reue und sucht auch keine Vergebung. Die Ausübung der Sünde hat sein Gewissen verhärtet und ihn gegen seine Verfehlungen abgestumpft. Einen solchen Menschen behält Gott nicht im Gedächtnis. „Das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gesetzlosen verwest.“ — Spr. 10:7.

      Sich von der Freudschen Psychologie oder irgendeiner anderen Denkweise, die die sittlichen Hemmungen verdrängt, beeinflussen zu lassen, ist eine große Gefahr. Es ist der Weg der Sünde und des Todes, nicht der Weg des Lebens. „Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ — Gal. 6:7, NW.

  • Der Bericht der Bibel in jeder Hinsicht genau
    Der Wachtturm 1964 | 1. April
    • Der Bericht der Bibel in jeder Hinsicht genau

      Eine „nicht unberühmte“ Stadt

      Als Soldaten den Apostel Paulus in Jerusalem vor einer wütenden Volksmenge gerettet hatten, fragte ihn der Militärbefehlshaber, ob er jener berüchtigte Ägypter sei, der damals einen Aufruhr erregt hatte. Paulus verneinte dies mit den Worten: „Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Cilicien.“ (Apg. 21:39) Für seine Bürger und auch für Fremde war Tarsus keineswegs eine unberühmte oder unbedeutende Stadt. Es war nicht nur eine wichtige Handelsstadt, sondern auch ein Bildungszentrum mit einer berühmten Universität. Der griechische Geograph Strabo aus dem 1. Jahrhundert schrieb in seiner Geographika: „Die Bürger von Tarsus widmen sich nicht nur sehr eifrig der Philosophie, sondern befassen sich im allgemeinen mit jedem Wissensgebiet und übertreffen in dieser Hinsicht die Bürger Athens, Alexandrias oder jedes anderen Ortes, der genannt werden könnte, wo es Schulen und Vorträge von Philosophen gibt.“ Eine Inschrift, die ausgegraben wurde, bezeichnet Tarsus als „die große und glänzende Metropole von Cilicien“. Auf vielen Münzen von Tarsus war die Inschrift zu lesen: „Metropole Tarsus, Erste, Schönste und Beste.“ — The Bible as History, S. 380; Light from the Ancient Past, S. 255; The Bible Was Right, Kap. 24.

      Der Freund des Kaisers

      In Apostelgeschichte 18:12-16 (NW) lesen wir, daß der Apostel Paulus in Korinth vor Gallio, den „Prokonsul von Achaja“, geführt wurde. Archäologen haben sowohl den Richterstuhl, vor dem Paulus sehr wahrscheinlich erschien, als auch einen Brief des Kaisers Claudius gefunden, in dem folgendes zu lesen ist: „Wie Lucius Junius Gallio, mein Freund und Prokonsul von Achaja, schrieb ...“ Nach diesem Brief muß Gallio im Jahre 51 in Korinth eingetroffen sein, und um diese Zeit befand sich nach der Bibel auch Paulus dort.

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