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  • Frühehen — Freud oder Leid?
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Erwachet! 1983
g83 22. 12. S. 12-15

Frühehen — Freud oder Leid?

ES WAR eine schöne Hochzeit. Der attraktive Bräutigam sah so reif aus mit seinen 19 Jahren, und seine 18jährige Braut strahlte geradezu in ihrem großartigen rosa bestickten weißen Kleid. Don und Maureen „paßten völlig zueinander“ — er, der Footballkapitän, und sie, die Anführerin der Cheerleadera. In einer kleinen Kirche gaben sie sich im Kreise ihrer Eltern und vieler enger Freunde das Jawort.

Maureen schloß sich damit den Reihen von fast einer halben Million Teenagerbräuten an, die jedes Jahr in den Vereinigten Staaten heiraten. Sie erhoffte sich wie die anderen eheliches Glück. „Aber tief in meinem Innern hatte ich Angst“, offenbarte Maureen. „Obwohl das der schönste Tag meines Lebens sein sollte, fühlte ich mich unwohl und fragte mich, ob ich wirklich glücklich sein würde.“ Wieso diese Befürchtung?

Warum heiraten sie so jung?

Maureen war schwanger. Sie und Don gingen schon miteinander, als sie noch 16 war, und allmählich wurden sie im Austausch von Zärtlichkeiten immer intimer. „Wir hatten von der Ehe gesprochen, doch das sollte irgendwann in der Zukunft sein. Ich wollte meine Ausbildung fortsetzen, und er hatte gerade mit dem Collegesport begonnen“, sagte Maureen. „Aber wir lebten in einer kleinen Stadt, und meine Eltern hatten viele Freunde, so daß wir es ihretwegen für das beste hielten zu heiraten. Und wir beide liebten uns so sehr.“

Ja, eine unerwünschte Schwangerschaft treibt Teenager oft in die Ehe. Die Angst, ein Kind ohne Mann großziehen zu müssen, kann eine junge werdende Mutter in Panik versetzen. Doch Dr. F. F. Furstenberg zog nach seiner Studie vom Jahre 1976 über 400 Mütter im Teenageralter die Schlußfolgerung: „Es macht kaum einen Unterschied, wenn die Mutter heiratet. Nach einiger Zeit gerät sie mit fast ebenso großer Wahrscheinlichkeit wie die unverheiratete Mutter in die Lage, die Haupt-, wenn nicht sogar die Alleinverantwortung für den Unterhalt ihres Kindes zu tragen.“ Einfach zu heiraten, um ein uneheliches Kind zu legitimieren, ist somit eine unsichere Grundlage für die Ehe.

Obwohl bei einem Drittel bis zur Hälfte aller Teenagerehen eine voreheliche Schwangerschaft eine Rolle spielt, handelt es sich dabei gewiß nicht um den einzigen Grund für Frühehen. Der Wunsch zu heiraten ist natürlich. Die Ehe ist eine Gabe von unserem Schöpfer, der uns diesen Wunsch eingepflanzt hat. Eine Frühehe ist nicht unbedingt verkehrt. Selbst heute sind manchenorts Teenagerehen alltäglich. Allerdings wird in solchen Gebieten dem Paar durch die volle Unterstützung der Familie und durch eine etwas entspanntere oder stabilere Umgebung am Wohnort die Anpassung erleichtert.

Nichtsdestoweniger heiraten viele in jungen Jahren, um einer schlechten Situation im Elternhaus zu entfliehen. Aber ist die Ehe ein Allheilmittel? Vicky, die als Teenager heiratete, hatte zu Hause kein schönes Leben. Sie gab zu: „Zu Hause hatte ich Kommunikationsschwierigkeiten. Dasselbe Problem hatte mein Mann in seinem Elternhaus. Was ist wohl, seit wir verheiratet sind, unser Problem? Die Kommunikation!“ Doch die beiden arbeiteten an dem Problem, um es zu überwinden. Die Fortschritte waren fürchterlich langsam. Aber sie bemühten sich, den Richtlinien der Bibel zu folgen, und erhielten ihre Ehe aufrecht.

Manch andere heiraten jung, um einer unglücklichen Situation in der Schule oder zu Hause zu entfliehen. Viele Jugendliche treten vor den Traualtar, weil sie den Status eines Erwachsenen erlangen wollen, und andere möchten ihre jungverheirateten Freunde nachahmen. Vom Fernsehen, vom Film und von der Literatur gehen heutzutage verzerrte Auffassungen über die Ehe und sexuell anregende Impulse aus. Für viele scheint die Ehe eine Möglichkeit zu sein, sich solche romantischen Phantasien zu erfüllen.

Darüber hinaus wies Dr. Lee Burchinal, eine führende Autorität auf dem Gebiet der Frühehen, auf etwas hin, was als Hauptursache gilt. Er führte eine Studie an, in der festgestellt wurde, daß Mädchen, die als Teenager heirateten, „auch eher damit angefangen hatten, mit Jungen auszugehen, ... mehr feste Freundschaften hatten, häufiger ‚verliebt‘ waren und häufiger ausgingen“.

Das traf auch auf Maureen zu. „Schon als ich 14 war, ging ich mit Jungen aus, und mit 15 hatte ich einen festen Freund“, gab sie zu. „Außerdem hatte ich zu Hause eine Menge Probleme. Ich kam mit meiner Mutter überhaupt nicht zurecht. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn sie mir sagte, was zu tun war, so daß ich mit 18 auszog und mit zwei anderen Mädchen zusammenlebte. Schließlich überbrachte ich Mutti die Nachricht, daß Don und ich heiraten würden. Aber ich werde nie vergessen, was in den Flitterwochen schon nach dem ersten Tag passierte.“

„Ich war todunglücklich“

„Es schien, als hätte ich mich über Nacht verändert“, offenbarte Maureen. „Ich war auf Don wütend, weil ich schwanger war. Ich wollte kein Kind haben und kam mir vor wie in einer Falle. Immer wieder schoß es mir durch den Kopf: ‚Du hast es mir angetan! Du hast mich so weit gebracht, gegen mein Gewissen zu handeln. Ich wußte ja, daß es verkehrt ist.‘ Von Anfang an hatte ich keine Achtung vor ihm und empfand keine Liebe.“ Obwohl Don versuchte, freundlich und rücksichtsvoll zu sein, lastete auf ihm immerhin die Aufgabe, eine grollende und aufbrausende Frau zufriedenzustellen, einer Arbeit nachzugehen und seinen eigenen brennenden Wunsch, Sport zu treiben, zu unterdrücken. Diese Last erdrückte ihn, und er versuchte, ihr auszuweichen, indem er trank und stundenlang — schließlich tagelang — von zu Hause wegblieb.

„Ständig nörgelte ich und verletzte ihn, indem ich schrie und ihn anfuhr“, gab Maureen zu. „Aber ich war todunglücklich. Ich fühlte mich so schuldig, weil wir es vor der Ehe gemacht hatten. Als dann das Kind kam, wurde es nur noch schlimmer. Alles, was Don tat, regte mich auf — selbst wenn er sich die Lippen leckte, während wir aßen. Schließlich konnten wir es beide nicht mehr aushalten.“ Maureen und Don sind ein trauriges Beispiel — nach einem Jahr und neun Monaten geschieden. Obwohl es sich bei ihnen um einen extremen Fall handelt, ist er nicht selten.

„Eine unangefochtene Feststellung“

Marcia Lasswell hat beachtliche Forschungen auf dem Gebiet der Ehe betrieben. Im Jahre 1974 schrieb sie als Professorin für Verhaltenswissenschaft an der Staatsuniversität von Kalifornien: „Wenn es eine unangefochtene Feststellung in bezug auf die Beständigkeit einer Ehe gibt, dann folgende: Wer sehr jung heiratet, hat bereits eine schlechte Startposition.“ Die links abgebildeten Diagramme zeigen den Ausgang von mehr als 19 000 000 Erst-Ehen, die zwischen 1950 und 1970 geschlossen wurden. Bis 1975 waren viele bereits auseinandergegangen. Welche waren die unbeständigsten? Sieh dir den Prozentsatz der Scheidungen und Trennungen im Verhältnis zum Alter bei der ersten Eheschließung an. Bei einem Mann, der als Teenager heiratete, war die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung oder Trennung doppelt so groß wie bei einem, der mit der Eheschließung bis zum 25. Lebensjahr wartete. Bei weiblichen Teenagern war die Wahrscheinlichkeit dreimal so groß.

[Übersichten]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Verlauf aller Erst-Ehen, die in den USA 1950 bis 1970 geschlossen wurden

Stand vom Juni 1975

FRAUEN

Prozentsatz Alter bei der

der Scheidungen Eheschließung

und Trennungen

100

90

80

70 14-19

60

50

40

20-24

30

25-29

20 30+

10

0

Verlauf aller Erst-Ehen, die in den USA 1950 bis 1970 geschlossen wurden

Stand vom Juni 1975

MÄNNER

Prozentsatz Alter bei der

der Scheidungen Eheschließung

und Trennungen

100

90

80

70

60

50

14-19

40

30

20-24

20

25-29

30+

10

0

[Bildnachweis]

Quelle: Current Population Survey, Juni 1975.

Scheidung und Trennung sind nicht die einzigen Anzeichen für eine unglückliche Ehe. Die auf der rechten Seite abgebildeten Diagramme stellen die Ergebnisse eingehender Interviews mit über 80 Ehepaaren dar. Die Hälfte von ihnen heiratete, als einer der Partner unter 19 war und immer noch zur High-School ging, wohingegen die anderen zwischen 21 und 26 heirateten. Man fragte sie: „Wenn Sie Ihr Leben noch einmal von vorn beginnen könnten, würden Sie dann später heiraten?“ Und: „Hatten Sie das Gefühl, nicht auf das vorbereitet zu sein, was die Ehe mit sich brachte?“ In welcher Gruppe waren mehr Personen, die wünschten, sie hätten gewartet? Bei anderen Nachforschungen berichtete ein Drittel bis zur Hälfte der jungen Ehemänner und Ehefrauen, sie hätten es bedauert, so früh geheiratet zu haben.

[Übersichten]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Wäre es Ihnen lieber, Sie hätten später geheiratet?

Prozentsatz Ehen, bei denen Ehen, die zwischen

derjenigen, ein Partner 21 und 26

die mit „Ja“ unter 19 war geschlossen

antworteten wurden

100

90

80

70

60

50

40

Frau

Mann

30

20

10

Mann

Frau

0

Hatten Sie das Gefühl, auf die Ehe nicht vorbereitet zu sein?

Prozentsatz Ehen, bei denen Ehen, die zwischen

derjenigen, ein Partner 21 und 26

die mit „Ja“ unter 19 war geschlossen

antworteten wurden

100

90

80

70

60

50

40

Frau

30

Mann

20

10

Mann

Frau

0

[Bildnachweis]

Quelle: Social and Psychological Factors Associated With High School Marriages von Rachel M. Inselberg.

Aber was ist, wenn du bereits eine Teenagerehe geschlossen hast? Bedeutet das, daß sie zum Scheitern verurteilt ist? Durchaus nicht. Das Wissen um die Gefahren einer Frühehe kann sogar das Gegenteil bewirken. Viele Teenager bemühen sich nämlich um so mehr, ihre Ehe zu einem Erfolg zu machen, weil sie den Nachteil als eine Herausforderung ansehen. Wenn sie den Stifter der Ehe ernstlich um Hilfe bitten, ist ihnen die „Kraft, die über das Normale hinausgeht“, gewiß. Das haben Vicky und Mark festgestellt (2. Korinther 4:7).

Ja, nicht alle Teenagerehen bringen nur Leid mit sich. James und Ann beispielsweise heirateten als Teenager. Als sie nach 11 Jahren erfolgreicher Ehe gefragt wurden, ob sie es ein zweites Mal wieder so machen würden, erwiderte James, ohne zu zögern: „Aber gewiß! Ich empfinde kein Bedauern über unsere Ehe.“ Ann, die bei der Hochzeit 18 war, fügte hinzu: „Obwohl wir wie jedes andere Ehepaar Probleme hatten, sind wir immer in der Lage gewesen, uns zusammenzusetzen und darüber zu sprechen.“

Worin besteht der Unterschied zwischen der Ehe von James und Ann und der von Maureen und Don? Warum kann eine Frühehe in einigen Fällen Leid und in anderen Fällen Freude bedeuten? Der folgende Artikel wird die Antworten aufzeigen.

[Fußnote]

a Cheerleader haben die Aufgabe, vom Rande des Spielfeldes aus ihr Footballteam durch bestimmte Tänze und Zurufe anzufeuern.

[Herausgestellter Text auf Seite 13]

„Wer sehr jung heiratet, hat bereits eine schlechte Startposition.“ Steht hinter dieser Aussage einer Eheberaterin etwas, was du auch wissen solltest?

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