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  • g80 8. 3. S. 7-9
  • Die Kunst, den Enkeln eine echte Hilfe zu sein

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  • Die Kunst, den Enkeln eine echte Hilfe zu sein
  • Erwachet! 1980
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Erwachet! 1980
g80 8. 3. S. 7-9

Die Kunst, den Enkeln eine echte Hilfe zu sein

ALS unser Sohn Vater wurde, begannen neue Bindungen: die zwischen Eltern und Kind und — nicht zu vergessen — die zwischen Großeltern und Enkel. Der Weise sagt in Sprüche 17:6: „Die Krone der Alten sind die Enkel, und die Schönheit der Söhne sind ihre Väter.“

In einer großen Entbindungsanstalt in Sydney (Australien) erlebten wir, wie sich dieser Spruch in der Praxis bewahrheitet. Auf dem Rückweg zum Erdgeschoß fuhren wir im Aufzug zusammen mit einer Anzahl von Großeltern, die sich offensichtlich während der Zeit, in der die Tochter oder Schwiegertochter im Wochenbett lag, um die anderen Enkel kümmerten. Die Geduld, Aufmerksamkeit und Zuneigung in Verbindung mit dem grauen Haar waren untrügliche Kennzeichen der Großväter und Großmütter. Jetzt trugen sie die Verantwortung für die Kinder, und es war offenkundig, daß die meisten von ihnen darüber erfreut waren.

Enkel zu haben bringt jedoch mehr als nur gelegentliches Babysitten mit sich. Man muß die Stellung der Eltern respektieren und abwägen, wie sich das, was man sagt und tut, auf die Zukunft des Enkels auswirkt. Wie bei allen Bindungen im Alter, kann es zu Problemen, zu Gefahren und manchmal auch zu Kummer kommen. Der Wunsch, vom Enkel respektiert zu werden (denn Liebe kommt nicht auf Befehl), birgt eine Versuchung in sich.

Deshalb wollen wir erörtern, wie man den Enkeln eine echte Hilfe sein kann.

Wie steht es mit Geschenken?

Sicher hast du auch schon hin und wieder die Äußerung gehört: „Ach, sie werden von ihren Großeltern verwöhnt.“ Aus Freude am Geben schenken die meisten von uns Großeltern den Kindern gern Spielzeug, doch einige tun es zu oft. In Wohlstandsländern ist es nichts Ungewöhnliches, im Zimmer des Enkels ein wahres Reich von mechanischem Spielzeug und Stofftieren oder sogar ein eigenes Fernsehgerät vorzufinden. Später ist es vielleicht ein Fahrrad, ein Motorrad oder, wenn das Kind älter geworden ist, ein Auto. Manchmal wird im Laufe der Zeit die Freude am Geben getrübt durch den Kummer über einen verwöhnten Enkel.

Ein Vater sagte einmal über die Gewohnheit der Großeltern, seinen Kindern Geschenke zu machen: „Es bringt mich in Verlegenheit, und oft bin ich verärgert, denn meine Kinder erwarten, bei jedem Besuch meiner Eltern ein Spielzeug geschenkt zu bekommen.“

Natürlich wäre ein Leben ohne Geschenke sehr armselig. Doch wenn wir ein Geschenk machen, sollten wir darauf bedacht sein, daß es etwas Bleibendes ist und die geistige wie emotionale Entwicklung des Kindes fördert. Zudem muß es nicht immer etwas Teures sein. Außer materiellen Dingen sollten wir mehr von uns selbst und von unserer Zeit geben. Um dabei Erfolg zu haben, muß man Gedankenaustausch pflegen.

Wie gut ist dein Gedankenaustausch?

Man muß sich von Anfang an mit dem Enkel verständigen, und in den ersten Jahren ist das auch noch nicht schwer. Sobald er jedoch herangewachsen ist, werden an den Gedankenaustausch höhere Anforderungen gestellt.

Sehr wichtig für den Gedankenaustausch ist das Geschenk „Zeit“. Wir Großeltern müssen uns Zeit nehmen, um uns die Probleme und Erlebnisse unserer Enkel anzuhören. Das spielt eine große Rolle für ihre Persönlichkeitsentwicklung und läßt uns erkennen, wo freundliche Hilfe angebracht erscheint. In Sprüche 20:11 wird der Rat gegeben: „Schon durch seine Handlungen gibt sich ein Knabe zu erkennen, ob sein Tun lauter und gerade ist.“

Was können wir tun, wenn wir erfahren, daß unser Enkel etwas getan hat, was nicht in Ordnung ist? Sicher sind wir ihm keine Hilfe, wenn wir mit ihm gemeinsame Sache machen und die Untat vor seinen Eltern verbergen. Andererseits ist es kein guter Gedankenaustausch, wenn man sich aufregt und anfängt zu schreien oder zu schelten. Der Enkel wird auf jeden Fall Fehler — mitunter auch schwerwiegende — machen, vielleicht sogar die gleichen, die wir begangen haben. Könnten wir das nicht zum Anlaß nehmen, um mit ihm vernünftig zu reden, seine Denkweise zu korrigieren und ihm zu helfen, Fortschritte zu machen?

Wie gut ist dein Gedankenaustausch mit deinen Enkeln? Du könntest dich fragen: Spreche ich mit oder zu meinen Enkeln? Besteht mein Gespräch hauptsächlich aus Geboten und Verboten, oder höre ich zuerst zu und führe dann vernünftige Gründe und Erklärungen an? Erzähle ich meinen Enkeln — soweit es angebracht erscheint — aus meinem Leben, von meinen Mißerfolgen und meinen Freuden? Wissen sie, daß ich sie liebe? Sind wir schon einmal auf dem Land, am Meer, in einem Park oder in einem Garten zusammen spazierengegangen? Haben wir uns bereits über die Tierwelt, die Jahreszeiten sowie über die Gefahren und die Freuden des Lebens gemeinsam Gedanken gemacht? Zeigen wir in unseren Gesprächen Wertschätzung für unseren Schöpfer und unsere Mitmenschen?

Als ein Großvater mit seinem vierjährigen Enkel in einem Park spazierenging, hatten sie ein unvergeßliches Erlebnis. Neben einem Baum lag ein großes Insekt tot am Boden. Der kleine Junge fürchtete sich vor dem Insekt. Der Großvater hob es auf, und schon entspann sich ein einfaches Gespräch über Leben und Tod.

Hältst du nach Dingen Ausschau, die deinen Enkel interessieren könnten? Welchen Enkel zieht es nicht immer wieder zu Großvaters großer Werkzeugkiste, in der sich viele gute Stücke befinden, die er all die Jahre gesammelt hat? Die Möglichkeiten, gemeinsam etwas zu basteln oder zu bauen, sind vielfältig. Es könnte allerdings sein, daß du nicht viel Werkzeug zu bieten hast. Wie wäre es dann mit Lesen? Welch bleibende Werte werden doch geschaffen, wenn du dir Zeit nimmst, zusammen mit deinem Enkel etwas zu lesen, um in ihm ein Verlangen nach dem Wissen und der Faszination zu wecken, die in einem guten Buch schlummern!

Wir wollen auch nicht Großmutters Nähstube oder Küche übersehen. Welches kleine Mädchen zieht es nicht zu den vielen farbigen Stoffen oder hätte nicht Lust dazu, ein Kleid für die Puppe zu nähen und — Jahre später — vielleicht für sich selbst? Im Laufe der Zeit kann Großmutter ihr auch einige von ihren Kochkünsten beibringen.

Wir alle sollten aus dem Fehler eines Großvaters lernen, der sich mit seinen kleinen Enkeln ganz gut verstand, aber später, als sie älter wurden und eine bessere Bildung erlangten, das Gefühl hatte, sie brauchten ihn nicht mehr. Leider wurde dadurch der Gedankenaustausch gehemmt. Er ließ zu, daß durch ihre offensichtliche intellektuelle Reife seine emotionale Reife und der Unterricht der Schule des Lebens, den er ihnen hätte erteilen können, unterbewertet wurden. Wir Großeltern haben unseren Enkeln — ganz gleich, wie alt sie sind — manches zu bieten. Aber wir müssen auch gute Zuhörer sein. Und wenn wir mit einer Ansicht, die ein Enkel äußert, nicht übereinstimmen, mag es genügen, ihm einfach unsere Überlegungen vorzutragen und ihn selbst schlußfolgern zu lassen. Selbst wenn wir wissen, daß wir recht haben, ist es nicht immer weise, gleich darauf zu bestehen. Halte dir die Tür des Gedankenaustausches stets offen.

Bist du geduldig und tolerant?

Junge Menschen werden nicht immer die Ansichten älterer Menschen teilen. Um die Probleme zu meistern, die zwischen Jung und Alt entstehen, ist Geduld und Toleranz erforderlich, und beides muß man in unserer heutigen Gesellschaft leider vermissen.

Meist wird der junge Mensch von seiner Umgebung stark beeinflußt. Er hat den natürlichen Wunsch, von seinen Altersgenossen anerkannt zu werden. Die Enkel meinen vielleicht, sie würden von ihren Eltern nicht verstanden. Als Großeltern können wir da helfen. Die Kinder sind mitunter eher geneigt, auf uns zu hören, weil wir gewöhnlich nicht so direkt an familiären Auseinandersetzungen beteiligt sind. Oft genügt es, ihnen von ähnlichen Problemen zu erzählen, die wir in unserer Jugend hatten.

Manchmal meinen wir vielleicht, daß unser Sohn oder unsere Tochter den Enkeln nicht die richtige Erziehung zuteil werden läßt. Aber wir dürfen nicht vergessen, daß gemäß der Bibel die Hauptverantwortung für die Kindererziehung bei den Eltern liegt (Spr. 6:20; Kol. 3:20). Ein wertvolles Verhältnis kann Schaden erleiden, sobald wir Großeltern — sei es auch mit guter Absicht — in die Erziehungsmethoden der Eltern eingreifen, wenn es um Angelegenheiten wie Manieren, Eßgewohnheiten, Zuchtmaßnahmen, Schulbildung oder ärztliche Behandlung geht. Beachtenswert ist der Kommentar eines Vaters hierzu: „Mir behagt es nicht, wenn mir GESAGT WIRD, wie ich mich um meine Familie zu kümmern habe. Schließlich sind es meine Kinder. Doch ich schätze es, wenn mir Vorschläge unterbreitet werden in einem Ton, der Sorge und Toleranz bezüglich der Probleme offenbart, denen meine Frau und ich als Eltern gegenüberstehen.“

Es ist wirklich schwierig, Geduld und Toleranz zu wahren, wenn man beobachtet, wie sich eine betrübliche Situation entwickelt. Wollen wir aber als Großeltern respektiert werden, müssen wir unsere Grenzen kennen und dürfen nicht versuchen, die Rolle der Eltern zu übernehmen. Natürlich gibt es Zeiten, in denen man uns gegenüber geduldig und tolerant sein muß.

Wie man uns Großeltern behandeln sollte

Man könnte die Veränderungen in unserem Leben mit den Übergängen zwischen den Jahreszeiten vergleichen. Manche werden mit dem Jahreszeitenwechsel besser fertig als andere.

Bei uns Großeltern kann das zunehmende Alter Probleme mit sich bringen. Einige von uns sind nicht mehr so umgänglich wie früher. Unsere Handlungsweise kann als Einmischung in Familienangelegenheiten aufgefaßt werden. Wir werden vielleicht reizbarer, sind weniger geduldig und weniger tolerant. Einige von uns leiden an verschiedenen Merkmalen der Senilität. Sofern wir früher geduldig, tolerant und liebevoll waren, haben wir Grund, zu hoffen, daß man sich jetzt uns gegenüber ebenso verhalten wird.

Wir Großeltern — ganz gleich, wie alt wir sind — brauchen das Gefühl, daß wir immer noch zur Familie gehören. Es stärkt die Familieneinheit, wenn alle drei Generationen — Großeltern, Eltern und Kinder — miteinander Gedankenaustausch pflegen und sich dessen bewußt sind, daß jeder, ob alt oder jung, mit seiner Lebenserfahrung einen Beitrag leisten kann. Auf diese Weise können die Beteiligten viele der Segnungen genießen, die Gott im Sinn hatte, als er die Familieneinrichtung schuf. (Eingesandt.)

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