Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Familienangehörige sollten miteinander reden
● Bundeskanzler Helmut Schmidt erklärte vor einiger Zeit, es bedrücke ihn „seit langem, daß wir nicht mehr genug miteinander reden, die Eheleute nicht, die Eltern nicht mit ihren Kindern, die Freunde untereinander nicht“. Er fügte hinzu: „Wir sind, und das ängstigt mich, mehr und mehr sprachlos geworden.“ Schmidt regte an, man solle einmal in der Woche einen fernsehfreien Tag einlegen und dafür das Gespräch in der Familie pflegen.
Die guten Auswirkungen eines angemessenen Gedankenaustauschs in der Familie konnte Walter Washington, der Bürgermeister von Washington, D. C., beobachten, als er im Sommer dieses Jahres in seiner Stadt einen Kongreß besuchte, dem mehr als 52 000 Zeugen Jehovas beiwohnten. Für ihn war die Anwesenheit ganzer Familien sowie deren Disziplin und Ordentlichkeit auffallend. Eine solche „moralische Kraft“ sollten, wie er sagte, alle Familien aufweisen. Die anwesenden Familien könnten als ausgezeichnete Vorbilder für andere religiöse Gruppen dienen.
Eltern, die Zeugen Jehovas sind, haben auf diesem Gebiet deshalb Erfolge zu verzeichnen, weil sie den Rat des Wortes Gottes ernst nehmen und ihre Kinder „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ erziehen. Dadurch werden den jungen Menschen hohe sittliche Normen, Gehorsam gegenüber dem Gesetz und Achtung vor Menschen aller Rassen eingeschärft sowie Glauben an Gott und Vertrauen in seine Vorsätze eingeflößt (Eph. 6:4; 5. Mose 6:4-7).
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, daß Eltern regelmäßig biblische Gespräche in der Familie führen. Auf diese Weise haben sie Gelegenheit, ihre Kinder über lebenswichtige Fragen zu belehren, und die Kinder können sagen, was sie auf dem Herzen haben, sie können Fragen stellen und ihre Probleme zur Sprache bringen.
Eine Epidemie schwangerer Teenager
● „Die Vereinigten Staaten stecken ganz einfach in einer Epidemie schwangerer Teenager“, hieß es kürzlich in der Zeitschrift „Science News“. Die neuesten verfügbaren statistischen Zahlen der Regierung über das Jahr 1976 zeigen, daß außereheliche Geburten eine Rekordzahl von 468 000 erreicht haben, mehr als das Doppelte wie zehn Jahre zuvor. Bei der Hälfte davon, nämlich bei 235 300, handelt es sich um Mädchen unter 20 Jahren. Außerdem schätzt man, daß während des Jahres 300 000 Abtreibungen bei Teenagern vorgenommen wurden.
Experten nennen als Hauptgründe für diese Epidemie von Schwangerschaften: die Auflösung familiärer und religiöser Bande, die enorm steigende Zahl der zerrütteten Familien und Ehescheidungen sowie der zunehmende Nachdruck, den unsere Welt auf Sex und sexuelle Freiheit legt.
In der Zeitschrift hieß es weiter: „Das beste Heilmittel gegen die Epidemie schwangerer Teenager besteht wahrscheinlich ... in der Stärkung des amerikanischen Familienlebens, ... da die Mädchen, die schwanger werden, gewöhnlich aus Familien stammen, in denen es auf sexuellem Gebiet an Wertvorstellungen und Wegleitung mangelt.“
Ja, es gibt keinen Ersatz für eine angemessene Wegleitung, die Eltern ihren Kindern zuteil werden lassen sollten, besonders nicht, soweit es die hohen Sittenmaßstäbe der Bibel betrifft (Spr. 22:6; Ps. 119:104, 105).
Keine Menschenrechte für Unschuldige?
● Eine Hausfrau aus Cheshire (Großbritannien) wünschte, eine Abtreibung bei sich vornehmen zu lassen, doch ihr Ehemann lehnte dies ab und wandte sich an den Hohen Gerichtshof, um seine Frau von ihrem Vorhaben abzuhalten. Das Gericht entschied, daß der Ehemann „keinerlei Recht hat ..., seine Frau daran zu hindern, eine Abtreibung vornehmen zu lassen“. Sie ließ die Abtreibung ausführen. Somit hatte also das getötete Kind, vom rechtlichen Standpunkt aus betrachtet, ebenfalls keine gesetzlichen Rechte.
In Pennsylvanien entschied ein Richter, daß die Tötung eines neun Monate alten Fetus im Mutterleib nicht als Mord betrachtet werden könne, da der Fetus „kein selbständiges eigenes Dasein“ habe. Doch wenige Tage danach wäre das Kind geboren worden, und dann wäre eine Tötung in den Augen des Gesetzes Mord gewesen.
Alle, die die Tötung Ungeborener billigen, könnten sich fragen, wie viele von ihnen sich freuen, nicht selbst unter den Ungeborenen gewesen zu sein, die abgetrieben wurden.
Gottes Wort enthält den Grundsatz: „Töte nicht den Unschuldigen“ (2. Mose 23:7). Bestimmt könnte man ein Ungeborenes so bezeichnen. Gott betrachtet einen menschlichen Embryo oder Fetus nicht nur als einen Zellhaufen, sondern als einen sich entwickelnden Menschen, dessen Rechte geschützt werden sollten (Ps. 139:13-16).
Fest steht, daß Gott die Tötung eines ungeborenen Unschuldigen verurteilt und daß sich Personen, die das Leben fortgesetzt mißachten, vor ihm zu verantworten haben.