-
Indianer in Panama — ein Blick in die VergangenheitErwachet! 1972 | 8. Januar
-
-
indem sie Essen zubereitete und es uns brachte. Während unseres Besuches sollte eine neu errichtete christliche Versammlungsstätte der Bestimmung übergeben werden, eine Hochzeit stattfinden und eine Taufe durchgeführt werden.
Am Sonnabendmorgen kamen fünf Indianer, jeder mit seiner Gefährtin und seinen Kindern, um ihre Eheverbindung in Übereinstimmung mit den biblischen Erfordernissen legalisieren zu lassen. Sie lauschten der biblischen Ansprache, in der der Zweck der christlichen Ehe sowie die damit verbundenen Aufgaben und Pflichten erklärt wurden. Aber vor dem gegenseitigen Gelöbnis gingen die fünf Frauen, nachdem sie kurz miteinander geflüstert hatten, alle plötzlich weg. Von meiner Bestürzung wurde ich schnell befreit. Sie waren nur weggegangen, um sich für die Hochzeit anzukleiden! Nach zehn Minuten kamen sie alle in strahlend weißen Kleidern, doch barfuß, der Reihe nach herein. Sie nahmen Platz, und die Ehen wurden gesetzlich geschlossen.
Etwas später wurden drei dieser Personen sowie zwei weitere als Jünger Jesu Christi in den Wassern des Ozeans, der sie mit einem großen Teil ihres Lebensunterhalts versorgt, getauft. So haben sie sich vielen anderen Indianern Panamas angeschlossen, die sich Gott hingegeben haben und ihm dienen.
Nach der Taufe aßen wir zu Mittag. Indianische Jäger brachten ein Wildschwein, andere gingen mit Speeren auf Tauchjagd und sorgten für Fisch. Einige Familien brachten Hähnchen und eine Familie ein Hausschwein. Wieder andere kamen mit Reis, Gemüse- und Obstbananen sowie Yucca von ihren Farmen. Die meisten Anwesenden setzten sich auf die Erde oder in den neuerrichteten Saal und aßen mit den Händen.
Dann versammelten wir uns, um den Saal der Bestimmung zu übergeben. Aus allen Richtungen kamen die Leute herbei, bis es 189 waren; alle außer meinem Reisegefährten und mir waren Guaymí! Wir dankten Jehova, dem Schöpfer des Menschen, gemeinsam dafür, daß „Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“. — Apg. 10:34, 35.
Wenn man die Indianer Panamas besucht ist es wirklich so, als würde man einen Blick in das Leben lang vergangener Zeiten werfen. Aber als wir uns nach unserem Besuch bei den Guaymí auf die Heimreise machten, mußte ich einfach über die Einheit und Brüderlichkeit nachdenken, die ein Verständnis des Wortes Gottes, der Bibel, unter den Völkern trotz ihrer unterschiedlichen Vergangenheit und verschiedenen Bräuche bewirken kann.
-
-
Psychotherapeutische StudienErwachet! 1972 | 8. Januar
-
-
Psychotherapeutische Studien
◆ Heute neigen viele Psychotherapeuten, Ärzte, die geistig und emotionell gestörte Patienten behandeln, dazu, auf die Hilfe herabzublicken, die jemand, der nicht in ihrem Beruf tätig ist, Personen leisten mag, die emotionelle Probleme haben. Aber gibt es angesichts dessen, was in dem Buch Research in Psychotherapy (Psychotherapeutische Studien) erklärt wird, gute Gründe für ihre Einstellung? Dieses von zwei Psychologen verfaßte Buch wurde in der Ausgabe der Zeitschrift Journal of the American Medical Association vom 21. Dezember 1970 von Dr. B. P. Lipton besprochen.
Unter anderem erklärte er: „Es gibt keine Beweise dafür, daß die Gruppenbehandlung besser oder schlechter ist als die Einzelbehandlung, daß die eine psychotherapeutische Schule besser ist als eine andere, daß der Erfolg der Therapeuten durch persönliche Therapie gesteigert wird oder auch, daß erfahrene Ärzte mehr leisten als unerfahrene. Ja, es wird auf mehrere Studien hingewiesen, die darauf schließen lassen, daß Laien nicht weniger, sondern möglicherweise sogar mehr Erfolg haben als gut ausgebildete Ärzte.“
Wer kann angesichts dieser Ausführungen sagen, selbstlose, reife christliche Prediger hätten keinen Erfolg, wenn sie gerechtigkeitsliebenden Menschen, die mit emotionellen Problemen zu ihnen kommen Hilfe leisten? Die Tatsachen zeigen, daß sie sehr vielen geholfen haben, indem sie Jesu Einladung ergehen ließen: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen.“ — Matth. 11:28-30.
-