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Blicke mit Jehova in die Zukunft, und geh mit ihm voran!Der Wachtturm 1975 | 1. Mai
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in einem seiner Gleichnisse vor einer solchen Einstellung mit den Worten: „So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber“ (Luk. 12:16-21). Verheißt uns Jesus übrigens nicht, daß Gott für unsere materiellen Bedürfnisse sorgen wird, wenn wir fortfahren, zuerst sein Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen? (Matth. 6:33). Wir brauchen auch nicht allzusehr darüber besorgt zu sein, was wir in materieller Hinsicht im neuen System der Dinge haben werden. Wenn das so wichtig wäre, hätte Jehova es bestimmt in seinem Wort aufzeichnen lassen. Wir wissen, daß materielle Dinge — ja selbst ein Leben im Luxus — einen Menschen nicht glücklich machen. Die glücklichsten Menschen auf der Erde sind Jehovas Zeugen, und sie gehören meistens zu denen, die mit den Dingen, die die Welt hoch einschätzt, nicht besonders gesegnet sind. Wir können dessen gewiß sein, daß es uns im neuen System der Dinge in materieller Hinsicht an nichts mangeln wird. Was aber das wichtigste ist: Wir werden eine Fülle geistiger Segnungen genießen und unzählige Freunde und Gefährten haben, die mit uns den allein wahren Gott, Jehova, anbeten und die alle die Früchte seines Geistes hervorbringen werden (Ps. 133:1; Gal. 5:22, 23; 1. Tim. 6:17).
22. Wie und auf welchen Gebieten können wir jetzt persönlich mit Jehova vorangehen?
22 Bis dahin haben wir noch die vortreffliche Gelegenheit, unser Verhältnis zu Jehova weiter zu vertiefen, in der Liebe zu denen, die uns im Glauben verwandt sind, zu wachsen und unser Leben noch mehr nach dem Willen Gottes auszurichten. Das persönliche Studium, das Gebet sowie der Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung und die Anwendung dessen, was wir lernen — all das fördert unsere geistige Gesinnung sehr. Wenn wir uns die Vorkehrungen zunutze machen, die Jehova getroffen hat, um unser geistiges Wachstum zu fördern, wird unsere Hoffnung immer wieder neu gestärkt, und wir werden auch angespornt, jede Gelegenheit wahrzunehmen, anderen zu helfen, die uns von Gott verliehene Hoffnung zu ihrer Hoffnung zu machen und in Übereinstimmung damit zu leben. Die Fortschritte, die wir jetzt machen, geben uns einen Vorsprung im Hinblick auf das Entwickeln der Einstellung, die wir benötigen, um unter der Tausendjahrherrschaft Christi und seiner Braut allmählich zur Vollkommenheit zu gelangen. Gehen wir also weiter voran!
23. Welche Gewißheit erhalten wir aus den Worten des Apostels Paulus, die wir in Hebräer 6:10, 11 lesen, und aufgrund welcher Tatsachen?
23 Was sich Jehova vorgenommen und was er verheißen hat, wird er auch verwirklichen. Sein Wort wird nicht ergebnislos zu ihm zurückkehren. Darüber kann kein Zweifel bestehen. Der Apostel Paulus gibt uns die Zusicherung, daß Gott nicht ungerecht ist und nicht vergessen wird, was wir „aus Liebe zu seinem Namen“ getan haben. Wir wollen daher weiterhin „den gleichen Eifer zeigen, bis sich ... [unsere] Hoffnung schließlich erfüllt“ (Hebr. 6:10, 11, New English Bible).
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Gibt es eine Zeit zu richten?Der Wachtturm 1975 | 1. Mai
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Gibt es eine Zeit zu richten?
„HÖRT auf zu richten, damit ihr nicht „gerichtet werdet“, sagte Jesus Christus zu einer größeren Zuhörermenge (Matth. 7:1). Schloß er damit jegliches Richten aus? Oder gibt es Zeiten, da es sogar angebracht ist zu richten, ohne deswegen von Gott verurteilt zu werden?
Die Bibel zeigt deutlich, daß in der Versammlung des Gott hingegebenen Volkes Situationen eintreten können, die es erfordern zu richten. Zum Beispiel mögen Älteste aufgefordert werden, Glaubensbrüder zu richten, die ein schwerwiegendes Unrecht begangen haben (1. Kor. 6:1-6). Sie müssen feststellen, ob solche Übeltäter wirklich bereuen und in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen leben möchten. Handelt es sich um reuelose Sünder, so müssen Älteste das biblische Gebot befolgen: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte“ (1. Kor. 5:13).
Man mag dabei jedoch beachten, daß Älteste, wenn sie eine Person als einen reuelosen Sünder verurteilen, in Übereinstimmung mit einem Urteil handeln, das bereits in Gottes Wort festgelegt ist. Sie fällen kein persönliches Urteil, das sich auf ihre eigenen Ansichten stützt. Dies wäre gefährlich, da sie sich in ihren Entscheidungen von persönlichen Vorurteilen beeinflussen lassen könnten.
Älteste müssen auch ein Urteil abgeben, wenn erwogen wird, ob christliche Brüder die Voraussetzungen für den Dienst als Dienstamtgehilfen oder Älteste in der Versammlung aufweisen. Diese Beurteilung sollte sich ebenfalls nicht auf persönliche Ansichten, sondern auf Gottes Wort stützen. Älteste müssen davon überzeugt sein, daß die Empfohlenen oder die bereits Dienenden wirklich die biblischen Erfordernisse erfüllen.
Falls daher einzelne Älteste irgendwelche ernsthafte, biblisch begründete Bedenken haben, sollten sie selbst im Beisein der Person, über deren Befähigung gesprochen wird, den Mut haben, diese zu äußern. Manchmal halten sich einige vielleicht zurück, weil sich die Mehrheit bereits für eine bestimmte Empfehlung ausgesprochen hat. Das ist jedoch nicht vernünftig. Es mag sein, daß die anderen mit bestimmten Umständen nicht vertraut sind, die bei der Frage, ob jemand wirklich die biblischen Erfordernisse für Personen in verantwortlichen Stellungen erfüllt, eine gewisse Rolle spielen würden. Oder jemandes eigene Bedenken mögen durch eine weitere Erörterung zerstreut werden. Jedenfalls ist es besser, sein biblisch geschultes Gewissen sprechen zu lassen, als später, wenn sich die Empfehlung als unvernünftig erweist, zu bereuen, daß man geschwiegen hat (1. Tim. 5:22).
Mitunter müssen Christen entscheiden, ob bestimmte Personen in der Versammlung für sie und ihre Kinder gute Gesellschaft sind (1. Kor. 15:33). Dabei sollten sie darauf achten, daß sie sich von einem Urteil leiten lassen, das bereits in der Bibel zum Ausdruck gebracht wird, und nicht von eigensüchtigen Beweggründen. Kein Christ, nicht einmal ein Ältester, ist berechtigt, aufgrund seines persönlichen Maßstabes zu richten.
Der Apostel Paulus erörterte in seinem Brief an die Versammlung in Thessalonich, wie man Personen behandeln sollte, die einen schlechten Geist offenbaren. Einige in der dortigen Versammlung waren faul. Sie nutzten die Gastfreundschaft ihrer christlichen Brüder aus und mischten sich in Dinge ein, die sie nichts angingen (2. Thess. 3:11, 12). Darüber, wie die einzelnen Glieder der Versammlung gegenüber jemandem eingestellt sein sollten, der in einem solchen Lauf verharrte, schrieb Paulus: „Haltet diesen bezeichnet und hört auf, Umgang mit ihm zu haben, damit er beschämt werde. Und doch betrachtet ihn nicht als einen Feind, sondern ermahnt ihn weiterhin ernstlich als einen Bruder“ (2. Thess. 3:14, 15).
Wenn jemand einen anderen als eine Person bezeichnen soll, mit der er keinen gesellschaftlichen Umgang pflegen würde, muß er ihn bestimmt beurteilen oder richten. Aber eine solche Beurteilung verrät gutes Urteilsvermögen, da sie von dem Wunsche getragen wird, dem Betreffenden zu helfen, damit er seine Handlungsweise ändert. Gleichzeitig schützt sich derjenige, der keinen Umgang mehr mit ihm pflegt, vor einem schlechten Einfluß.
Dies sollten besonders Eltern berücksichtigen, wenn sie ihren Kindern erkennen helfen möchten, daß selbst einige in der Versammlung kein guter Umgang sein mögen, weil ihre Einstellung, ihre Sprache und ihr Handeln stark von der Welt beeinflußt werden.
Richtet ein Christ aber nach eigenen Maßstäben, so gibt er eigentlich ein unberechtigtes Urteil über den Wert einer Person ab. Dadurch, daß er es auf sich nimmt, nach eigenen Maßstäben zu richten, bringt er sich vor Gott in eine ernste Lage. Der Jünger Jakobus wies darauf hin, als er sagte: „Wer gegen einen Bruder redet oder seinen Bruder richtet, redet gegen das Gesetz und richtet das Gesetz.
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