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Gedenke deines Schöpfers, indem du das Gute tustDer Wachtturm 1967 | 1. August
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Gedenke deines Schöpfers, indem du das Gute tust
„Gedenke nun deines großen Schöpfers.“ — Pred. 12:1, NW.
1, 2. (a) Woraus stammt das obige Zitat? (b) Was ist die Bibel? (c) Ist jedermann mit der Bibel vertraut? (d) Ist sie für dich von Interesse?
WUSSTEST du, daß die hier angeführten Worte aus dem heiligen Buch der christlichen Religion stammen? Kennst du dieses Buch? In manchen Ländern, in denen Der Wachtturm gelesen wird, ist die Bevölkerung nicht christlich und kennt es darum nicht. Vielleicht lebst du in einem Land, in dem die christliche Religion vorherrscht, das Interesse an diesem Buch, der Bibel, jedoch ziemlich gering ist. Oder vielleicht kennst du die Bibel und liest sie auch. Doch ganz gleich, wo du lebst oder welche religiöse Auffassung du hast, ist das hier zur Betrachtung stehende Thema, bei dem es darum geht, daß wir unseres Schöpfers gedenken sollten, indem wir das Gute tun, für dich von Interesse. Der oben erwähnte Bibeltext ist ein Rat, der alle angeht, die über die nötigen körperlichen und geistigen Kräfte verfügen, um ihres Schöpfers, der wahrhaft groß ist, zu gedenken.
2 Der Wachtturm erkennt die Tatsache an, daß es in der ganzen Welt Menschen gibt, die nicht religiös, oder wenn religiös, so doch nicht christlich, eingestellt sind. Die Heilige Schrift enthält jedoch Aussprüche, die jeden Menschen angehen, ganz gleich, wer er ist, welcher Religion er angehört, wo er lebt und ob er sehr religiös ist oder nicht. Auch du bist angesprochen, denn
DIE BIBEL GIBT JEDEM VON UNS DEN RAT, JEHOVA GOTT, DEN SCHÖPFER, ZU LOBEN
3. Wer sollte den Rat der Bibel beachten?
3 Viele Aussprüche der Bibel lassen erkennen, daß dieses Buch für alle Altersklassen, für die Angehörigen jedes Volkes, jeder Rasse und jeder Gesellschaftsschicht gesunden, auferbauenden Rat enthält. Erkennst du dich in dem nachstehend angeführten Bibeltext? Auch du bist gemeint, wenn gesagt wird:
4. (a) Was und wer alles sollte gemäß Psalm 148 den Schöpfer loben? (b) Wer ist der Schöpfer?
4 „Lobet Jehova!“ Jehova ist der Eigenname Gottes, des Schöpfers. „Lobet Jehova von den Himmeln her; lobet ihn in den Höhen! Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, alle seine Heerscharen! Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle ihr leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! Loben sollen sie den Namen Jehovas! Denn e r gebot, und sie waren geschaffen. [Lobet Jehova,] ihr Könige der Erde und alle Völkerschaften, ihr Fürsten und alle Richter der Erde; ihr Jünglinge und auch ihr Jungfrauen, ihr Alten samt den Jungen! Loben sollen sie den Namen Jehovas! Denn sein Name ist hoch erhaben ... Lobet Jehova!“ — Ps. 148:1-5, 11-14.
5. Bist du mit eingeschlossen oder nicht?
5 Wenn also die Bibel alle Menschen auffordert und ermahnt, Jehova, den Schöpfer, zu loben, dann bist du mit eingeschlossen!
JEHOVA, DER SCHÖPFER, IST DER QUELL DES GEISTES UND DES LICHTS
6. Erkläre, wieso Jehova der Quell (a) des heiligen Geistes, (b) des Lichts und (c) des Lichts der Wahrheit ist.
6 Jehova, der Schöpfer, hat Macht. Seine Macht kommt durch seinen Geist oder seine wirksame Kraft zum Ausdruck. Einen Hinweis auf diese Tatsache finden wir schon in den ersten Versen der Heiligen Schrift: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist [die wirksame Kraft, NW] Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.“ Da sein Geist von ihm ausgeht, ist er der Quell dieses Geistes, und gemäß 1. Mose 1:1-4 ist er auch der Quell des buchstäblichen Lichts. Auch das Licht der Erkenntnis und Einsicht stammt von Jehova Gott. Das geht treffend aus den Worten nach 2. Korinther 4:6 hervor: „Denn Gott ist es, der gesagt hat: ‚Das Licht strahle aus der Finsternis‘, und er hat in unsere Herzen hineingestrahlt, um sie mit der herrlichen Erkenntnis Gottes durch Christi Angesicht zu erleuchten.“ Gott, der Schöpfer, ist der Quell des erleuchtenden Lichts der Wahrheit.
7. Wodurch werden Christen erleuchtet?
7 Durch Gottes Geist empfangen Christen das Licht, das ihnen hilft, die Wahrheit seines Wortes zu verstehen. „Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart ... Niemand [hat] die Dinge Gottes kennengelernt, ausgenommen der Geist Gottes. Nun haben wir ... den Geist [empfangen], der von Gott kommt, damit wir die Dinge erkennen könnten, die uns Gott in Güte gegeben hat.“ (1. Kor. 2:10-12) In den ersten vier Kapiteln dieses Bibelbuches lesen wir viel darüber, wie Gottes Geist auf Personen wirkt, die Christen sind. Diese und andere Schrifttexte zeigen, daß Jehova Gott der Quell des Geistes und der Quell des Lichts ist.
WAS DER GEIST UND DAS LICHT BEWIRKEN
8. (a) Warum sollten wir Jehovas gedenken? (b) Wie können wir es tun? (c) Was bewirken Gottes Geist und sein Licht?
8 Durch die Bibel hat uns Jehova sein geschriebenes Wort gegeben, und er hilft uns auch, es zu verstehen. Sein Wort fordert alle Menschen auf, ihn zu loben, und zeigt auch, daß er als der große Schöpfer dieser Lobpreisung würdig ist. Wie könnten wir ihn jemals vergessen? Alles, was wir haben, hat er gemacht. Auch das Leben verdanken wir ihm. Haben wir also nicht allen Grund, seiner zu gedenken? Ganz bestimmt. Doch wie? Wir können seiner dadurch gedenken, daß wir Eigenschaften an den Tag legen, die ihm wohlgefallen und die ihm Ehre einbringen. Wie Gottes Gesetze über das Wachstum und die Fruchtbarkeit das Hervorbringen von Früchten bewirken, so rufen auch das Licht und der Geist Jehovas, wenn sie auf das Herz und den Sinn derer einwirken, die Gott lieben, das hervor, was in seinem Wort als Frucht bezeichnet wird. Das geht aus folgenden zwei Texten hervor:
9. (a) Was für eine Frucht ist die Güte? (b) Bringt Gottes Geist schlechte Früchte hervor? (c) Welche Frucht sollten wir deshalb hervorbringen?
9 „Die Frucht des Geistes [ist] Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit [Güte, RSt], Glauben, Milde, Selbstbeherrschung.“ (Gal. 5:22, 23) Im fünften Kapitel des Galaterbriefes wird der große Unterschied zwischen den Dingen, die gut sind, und denjenigen, die nicht gut sind, beleuchtet. Der Geist des Schöpfers bringt nichts Schlechtes hervor. Gott sah, daß seine Schöpfung gut war, nicht schlecht. (1. Mose 1:12, 18, 25, 31) Er ist gut, nicht schlecht. (Ps. 25:7, 8, Lu) Das bedeutet, daß jemand, der mit Jehova Gott in Harmonie sein möchte, gute Dinge hervorbringen muß, das heißt die Dinge, die als die Frucht des Geistes Gottes bezeichnet werden.
10. Erkläre, wie Männer und Frauen die Frucht des Geistes Jehovas hervorbringen können.
10 Wieso Früchte des Geistes Gottes, wenn sie doch von Männern und Frauen hervorgebracht werden? Sie sind es insofern, als gerechtigkeitsliebende Menschen diese guten Dinge tun, weil sie Gottes Geist haben und mit Gott in Harmonie sein möchten. Ihre Liebe zu Jehova und zu den hohen Maßstäben seines Wortes, der Bibel, zwingt sie, seinen Forderungen zu entsprechen, und auf diese Weise werden sie von Gottes Wort und seinem Geist geleitet.
11. Was interessiert uns in Verbindung mit Galater 5:22 nun ganz besonders?
11 Du wirst bemerkt haben, daß zu den in den angeführten Worten nach Galater 5:22, 23 erwähnten Früchten des Geistes auch die „Güte“ oder das Gutsein gehört. Besonders mit dieser Eigenschaft möchten wir uns hier näher befassen.
12. Was bewirkt das von Jehova kommende Licht der Wahrheit?
12 Über die Frucht des Lichts lesen wir: „Die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Gütigkeit [Güte, RSt] und Gerechtigkeit und Wahrheit. Vergewissert euch fortwährend dessen, was beim Herrn annehmbar ist, und habt nicht mehr mit ihnen teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern tadelt diese vielmehr, denn was von ihnen im Verborgenen geschieht, ist schändlich, auch nur zu sagen.“ „Werdet daher nicht ihre Mitgenossen; denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit dem Herrn. Fahrt fort, als Kinder des Lichts zu wandeln.“ (Eph. 5:9-12, 7, 8) Wir möchten unsere Aufmerksamkeit wiederum auf die „Güte“ als Frucht des Lichts der Wahrheit und des Geistes Gottes lenken.
13. (a) Was ist von Personen zu sagen, die Gottes Wahrheit und Geist empfangen haben? (b) Welche wunderbare Gelegenheit hast du?
13 Da die Frucht der Güte oder des Gutseins durch Gottes Geist und Gottes Wahrheit hervorgebracht wird, muß sie bei denen, die seinen Geist und seine Wahrheit besitzen und die Jehova, den Schöpfer, loben, vorhanden sein. Wo sie nicht vorhanden ist, da gedenkt man des Schöpfers nicht, sondern man verachtet ihn, hat ihn vergessen oder in den Hintergrund gedrängt. Allein dein Dasein als ein Glied der Menschheitsfamilie sollte dich veranlassen, Jehova, den Schöpfer, der sich in seinem heiligen Wort, der Bibel, offenbart, zu loben und anzubeten. Welch ein wunderbares, segensreiches Vorrecht ist es doch, nicht nur zu leben, sondern das Leben auch lebenswert zu gestalten, indem man dadurch, daß man das Gute tut, seines Schöpfers gedenkt und auf diese Weise dessen Wohlwollen erlangt und damit die feste Gewißheit, einst ewig leben zu können! Gemäß dem Vorhaben des Schöpfers werden alle, die sein Wohlgefallen finden, ewiges Leben in seinem gerechten neuen System der Dinge erlangen.
14, 15. (a) Zu welchem Schluß kommen manche Menschen, wenn sie das Gute und das Böse einander gegenüberstellen oder miteinander vergleichen? (b) Zu welchem Schluß sollte man, was die gewünschten Segnungen und was die Zeit betrifft, jedoch kommen?
14 In unserer Sprache, ganz gleich, welche wir sprechen, stellen wir Gutes und Böses oder Gutes und Schlechtes einander gegenüber. Auch die Bibel macht diese Gegenüberstellung. Jemand mag aber sagen: „Ich sehe nicht ein, warum ich das Gute tun soll. Soviel ich sehe, geht es den Bösen gut. Sie kommen meist ungestraft davon. Den Guten geht es schlecht. Wer sich bemüht, das Gute zu tun, wird von den Bösen ausgenützt. Warum also das Gute tun?“ So denken viele, und sehr oft lassen sie sich von diesem Gedanken dann verbittern. Jehova weiß dies, und er hat es in seinem Wort auch berücksichtigt. Der Segen, der einem zuteil wird, wenn man die Frucht der Güte oder des Gutseins hervorbringt, bewirkt nicht, daß man von seinen Mitmenschen begünstigt oder bevorzugt wird. Wir sollten bestrebt sein, Gottes Gunst und Segen zu erlangen, die uns zu der von ihm bestimmten Zeit zuteil werden. Es muß eine gewisse Zeit vergehen. Wie wollten wir die wünschenswerte Eigenschaft der Güte bekunden, wenn uns keine Zeit eingeräumt würde, das Gute zu tun? Du solltest deshalb gerade in Zeiten, in denen es allgemein nicht üblich und in materieller Hinsicht vielleicht nicht vorteilhaft ist, das Gute zu tun, beweisen, daß du, ganz gleich, was andere tun oder nicht tun, deinen großen Schöpfer liebst und seiner gedenkst, indem du das Gute tust. Folgender Bibeltext wird dir eine große Hilfe sein:
15 „Weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll, Böses zu tun; weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch seine Tage verlängert — obgleich ich weiß, daß es denen, die Gott fürchten, wohlgehen wird, weil sie sich vor ihm fürchten; aber dem Gesetzlosen wird es nicht wohlgehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.“ — Pred. 8:11-13.
16. Wie sollten wir also in Anbetracht dessen, was die Bibel lehrt, eingestellt sein?
16 Wir sollten uns also dadurch, daß das Urteil über böse Taten nicht sogleich vollzogen wird, nicht entmutigen lassen, das Gute zu tun.
17. Wieso hilft uns der Gedanke an die Zeit, in der wir leben, gute Früchte hervorzubringen?
17 Wir sollten auch nicht vergessen, in welcher Zeit wir leben. Es sind schwierige Zeiten, ein Zeitalter der Gewalt, der Gesetzlosigkeit und der Selbstsucht, Tage, in denen die Werke zu sehen sind, von denen in 2. Timotheus 3:1-3 die Rede ist. „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden ... ohne Liebe zum Guten“ sein. Wenn du siehst, daß die Menschen ohne Liebe zum Guten sind, heißt das nicht, daß du das Böse verüben müßtest; im Gegenteil, du solltest dich um so mehr bemühen, die Frucht der Güte hervorzubringen oder das Gute zu tun.
18. Worüber können Christen und Nichtchristen Aufschluß erhalten?
18 Wenn du erfährst, was der einzelne Christ gemäß der Bibel tun sollte, wird dir das bei der weiteren Betrachtung dieses Themas eine Hilfe sein. Ob du dich zum Christentum bekennst oder nicht, wirst du dann wissen, was die Bibel wirklich als christliche Handlungsweise bezeichnet.
ES GIBT VIELE GUTE DINGE ZU TUN
19. Welche Begriffserklärungen zeigen, daß es viele gute Dinge gibt, die man tun kann?
19 Es gibt viele rechte und gute Dinge, die der einzelne Christ Tag für Tag tun muß. Dadurch bringt er die Frucht der Güte hervor oder tut er das Gute. Was gut ist, ist im wesentlichen das, was sich geziemt. „Es ist gut, unseren Gott zu besingen; ... es geziemt sich Lobgesang.“ (Ps. 147:1) Gut ist das, was sich nach Gottes Maßstäben für die Diener des Schöpfers geziemt und schickt. Es sind gute Werke, die einem guten, passenden Zweck dienen. Gottes Wort zeigt dem Christen, was gut ist und was es bedeutet, gut zu sein. In 5. Mose 12:28 heißt es: „[Tue,] was gut und recht ist in den Augen Jehovas.“ Ein englisches Wörterbuch (Websters Third New International Dictionary) erklärt das Wort „gut“ im wesentlichen mit „vereinigend, passend, geziemend, angemessen“ und den Begriff „Güte“ mit „sittlicher Tadellosigkeit“. Im biblischen Griechisch bedeutet es „tüchtig; dienstwillig, sittlich einwandfrei“ und im biblischen Hebräisch „angenehm, brauchbar, tüchtig, schön, richtig, sittlich einwandfrei“. Bestimmt können Christen viele Dinge tun, die diesen Begriffserklärungen entsprechen. — Jak. 3:17, 18.
WIE KÖNNEN WIR FESTSTELLEN, OB ETWAS GUT IST?
20. (a) Wie können wir feststellen, ob etwas gut ist oder nicht? (b) Welche Erkenntnis hilft uns, das festzustellen?
20 Das ist eine gute (eine passende) Frage. Wie können wir feststellen, ob etwas, was wir tun oder sagen, was wir befürworten oder unterstützen, gut ist? Wie können wir wissen, ob wir gut oder schlecht handeln? Eine Möglichkeit besteht darin, uns einige Fragen über unser Tun oder unsere Gedanken zu stellen. Wir könnten uns fragen: „Schickt es sich für einen echten Christen? Ist es unpassend? Würde es dem Schöpfer wohlgefallen?“ Echte Christen wissen, ob etwas ihrem Bekenntnis, Christus Jesus nachzufolgen, entspricht. Der christliche Apostel Paulus schrieb an andere Christen: „Nun bin auch ich selbst eurethalben überzeugt, meine Brüder, daß ihr selbst auch voller Gütigkeit [Güte, Br] seid, da ihr mit aller Erkenntnis erfüllt worden seid, und daß ihr einander auch zurechtweisen könnt.“ (Röm. 15:14) Da ein Christ mit Güte und mit Erkenntnis des Wortes Gottes und dessen Anforderungen erfüllt ist, kann er feststellen, ob etwas gut oder böse ist und ob seine Handlungsweise die Frucht des Geistes und des Lichts hervorbringt, also gut ist. Wir möchten hier einige Dinge nennen, die ein echter Christ besonders sorgfältig beachten sollte. Wichtig ist zunächst die Frage: Wie berührt es
21. Was schließt die Anbetung Jehovas alles ein?
21 JEHOVA? Wird es Jehova wohlgefallen oder mißfallen? Dient das, was du tust oder sagst, der Lobpreisung Jehovas, und ist es mit ihm, der gut und gerade ist, in Harmonie? Wenn nicht, wie könnte es dann gut und schicklich sein? Wie könnte etwas, was mit Gottes Willen nicht übereinstimmt, sittlich tadellos sein? Die Anbetung Jehovas schließt das, was Christen tun und sagen, ein. „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Röm. 12:2) Wie berührt es ferner die
22. (a) Mit welcher Aufgabe sind Christen betraut worden? (b) Was schließt sie alles ein?
22 KÖNIGREICHSINTERESSEN? Christen sind mit der Aufgabe betraut worden, den Interessen des unter der Leitung Christi Jesu stehenden Königreiches Jehovas zu dienen. Ihr Werk, das in der gewissenhaften Wahrung dieser Interessen besteht, konzentriert sich auf die Befolgung des prophetischen Befehls ihres Anführers, Christi Jesu: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Wird das Predigen der guten Botschaft vom Königreich durch ihr Handeln gefördert oder behindert? Ist es im Hinblick auf die „ewige gute Botschaft“, die sie unter der Leitung von Engeln verbreiten, schicklich? (Offb. 14:6) In diesem Zusammenhang gilt es, die Frage zu berücksichtigen: Welche Wirkung hat es auf
23. Warum müssen Christen ihre Handlungsweise nach den Auswirkungen beurteilen, die sie auf andere hat?
23 ANDERE? Die Handlungsweise eines Christen mag sich auf andere vorteilhaft oder nachteilig auswirken. Die ewige gute Botschaft muß denen verkündet werden, „die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“. Sie müssen die Aufforderung hören: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ (Offb. 14:6, 7) Da Jehovas Zeugen diesem großen Schöpfer dienen und andere auffordern, ihm ebenfalls zu dienen, müssen sie ihre Handlungsweise nach den Auswirkungen beurteilen, die sie auf andere und auf deren Verhältnis zu Jehova haben mag. Führen Christen ein Leben, das zu der guten Botschaft, die sie verbreiten, paßt, so können sie anderen helfen, in ein günstiges Verhältnis zu Jehova Gott zu gelangen und sein Wohlwollen zu finden. Sehr nahe stehen dem einzelnen Christen
24. Wo und wem kann ein Christ eine große Hilfe sein?
24 SEINE ANGEHÖRIGEN. Christen sind am Verhältnis ihrer Angehörigen zu Jehova Gott interessiert, und im engen, vertrauten Familienkreis kann jeder denen, die er besonders liebt, weil er durch die Familienbande mit ihnen verbunden ist, eine große Hilfe sein. Hier gilt der Grundsatz: „Vor deinem Fleisch verstecke dich nicht!“ (Jes. 58:7, Buber) Ebenfalls zu berücksichtigen ist
25. Nenne einige gute Dinge, die im Interesse der Christenversammlung getan werden können.
25 DIE VERSAMMLUNG. „In der Tat, laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind.“ (Gal. 6:10) Es ist gut, die Christenversammlung zu unterstützen und sich um ihre Interessen und um ihr Wohl zu kümmern. Es schickt sich, den Zusammenkünften der Versammlung beizuwohnen, sich rechtzeitig einzufinden und sich zu beteiligen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Eine Frucht des Geistes besteht darin, daß Eltern ihre Kinder, ganz gleich, wie alt sie sind, zu den Zusammenkünften der Versammlung mitbringen und dafür sorgen, daß sie sich während ihrer Anwesenheit ordentlich benehmen, aufmerksam sind, stillsitzen und niemand stören, so daß alle Anwesenden im Königreichssaal, Kinder und Erwachsene, den vollen Nutzen aus der dargebotenen geistigen Speise ziehen können. Es ist auch gut, dafür zu sorgen, daß der Königreichssaal und seine Ausstattung stets in gutem Zustand sind. Berücksichtige aber in allem
26. Worum dreht sich das Thema „Gedenke deines Schöpfers, indem du das Gute tust“ vorwiegend?
26 DEIN VERHÄLTNIS ZU JEHOVA. Über das günstige oder ungünstige Verhältnis zu Jehova lesen wir: „Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer das Gute tut, stammt von Gott, wer aber das Böse tut, hat Gott nicht gesehen.“ (3. Joh. 11, ZB) Das Thema „Gedenke deines Schöpfers, indem du das Gute tust“ dreht sich eigentlich vorwiegend um unser Verhältnis zu Jehova, dem großen Schöpfer.
27. Welchen Gedanken, der Jugendliche und ältere Personen angeht, hebt die Bibel hervor?
27 Das trifft auf echte Christen jeder Altersklasse zu: auf Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Personen. Eltern und Kinder sollten sich die wichtige biblische Wahrheit einprägen: „Selbst ein Knabe gibt sich durch seine Handlungen zu erkennen, ob sein Tun lauter, und ob es aufrichtig ist.“ (Spr. 20:11) Kann das auch von einem kleinen Knaben oder einem kleinen Mädchen gesagt werden? Jawohl. Eltern, ihr habt die wunderbare Gelegenheit, dafür zu sorgen, daß das, was eure Kinder tun, lauter und aufrichtig ist!
28. Was sollten wir im Hinblick auf die in diesem Artikel dargelegten Gedanken tun?
28 Um richtige Entscheidungen zu treffen, müssen wir die erwähnten biblischen Grundsätze in den verschiedenen Lebenslagen, in denen wir wissen sollten, wie wir gemäß dem Rat der Bibel am besten handeln, anwenden. Mit anderen Worten, wir müssen das Gelernte den betreffenden Situationen entsprechend in die Tat umsetzen. Lies bitte den folgenden Artikel.
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Wie wir das Gute tun solltenDer Wachtturm 1967 | 1. August
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Wie wir das Gute tun sollten
„Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Pred. 12:14.
1. (a) Nach wessen Maßstab sollte sich gemäß 5. Mose 12:28 unsere Handlungsweise richten, und wieso stimmt das mit dem oben angeführten Text nach Prediger 12:14 überein? (b) Was setzt das voraus, wenn wir das Gute tun wollen? (c) Wie wird das durch Philipper 4:9 bestätigt?
EINES der Gebote, die Jehova Gott seinem Volk der alten Zeit gab, lautete: „Habe acht und höre auf alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf daß es dir und deinen Kindern nach dir wohlgehe ewiglich, weil du tust, was gut und recht ist in den Augen Jehovas, deines Gottes.“ (5. Mose 12:28) Heißt das, daß man die Dinge, die Gott wohlgefallen, tatsächlich tun muß? Ja, es bedeutet offensichtlich nicht, nur zu reden, was recht ist, sondern auch, das Rechte zu tun. Im Hinblick auf die Anwendung der im vorangegangenen Artikel erwähnten Grundsätze bedeutet es, die Frucht der Güte hervorzubringen oder das Gute zu tun. Ein christlicher Diener Gottes bestätigte diesen Gedanken mit folgenden Worten: „Die Dinge, die ihr gelernt und auch angenommen und gehört und in Verbindung mit mir gesehen habt, diese setzt in die Tat um, und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ (Phil. 4:9) Wenn wir diese Dinge in die Tat umsetzen, das heißt sie entsprechend anwenden, tun wir das Gute. Andernfalls wird das Gute nicht offenbar; es bleibt verborgen.
2. Was für Probleme und Gegensätze möchten wir nun betrachten?
2 Wir möchten nun einige Probleme, die uns allen in dieser oder jener Form begegnen und uns allen mehr oder weniger zu schaffen machen, gemäß den vorangegangenen Darlegungen betrachten. Wie das Gute im Gegensatz zum Bösen oder Schlechten steht, so gibt es auch bei jedem der nachstehend erwähnten Probleme zwei gegensätzliche Handlungsweisen. Die gute Handlungsweise ehrt Jehova und fördert die Interessen seines Königreiches, sie wirkt sich zum Wohl anderer aus und stärkt unser gutes Verhältnis zu Jehova.
CHRISTEN SAGEN DIE WAHRHEIT
3. Was beweist unter anderem, ob jemand ein Christ ist?
3 Das Gegenteil von Wahrheit ist Unwahrheit. Echte Christen sagen die Wahrheit. Wahrhaftigkeit ist eines der Merkmale, die erkennen lassen, ob jemand ein Christ ist.
4. (a) Führe einige Ansichten über Lügen und das Lügen an. (b) Wie betrachten Jehova und die Bibel Lügen? (c) Warum ist Ehrlichkeit unerläßlich?
4 Man wird zugeben müssen, daß das Lügen heute im allgemeinen nicht besonders verpönt ist und nicht als etwas betrachtet wird, was man meiden sollte. Manche Leute sagen sogar, man müsse lügen, um Erfolg zu haben und damit man mit seinen Mitmenschen einigermaßen oder überhaupt auskomme. Manche lügen, um der Strafe für ein Unrecht, das sie begangen haben, zu entgehen, um Schwierigkeiten oder Unbequemlichkeiten zu vermeiden oder sich einem Tadel zu entziehen. Wer lügt, ist auch zu Kompromissen bereit und ist nicht redlich. Lügen ist das typische Merkmal von Feiglingen und von Personen, denen es an Herzensgüte mangelt. Jehova Gott haßt Lügen und Lügner. (Spr. 6:16-19) Die Bibel lehrt, daß rechtschaffene, ehrliche Menschen Jehova Gott, den Allmächtigen, fürchten, unehrliche, lügnerische Personen ihn jedoch verachten. (Spr. 14:2) Ehrlichkeit ist unerläßlich, um die gute Frucht des Geistes und, wie wir bereits gesehen haben, auch „die Frucht des Lichts ... [die] aus jeder Art von Gütigkeit [Güte, RSt] und Gerechtigkeit und Wahrheit“ besteht, hervorzubringen. — Eph. 5:9.
5. Auf welches Versagen der Lehranstalten werden wir aufmerksam gemacht?
5 Wird in deinem Land die Jugend in den Schulen gelehrt, die Wahrheit zu sagen? Diese Frage ist angesichts des folgenden Kommentars, der über die amerikanischen Hochschulen veröffentlicht wurde, berechtigt: „Dieses Problem [unehrliche Angestellte] ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß man den Studenten an unseren Hochschulen keine zuverlässigen Sittenmaßstäbe und nicht den richtigen Sinn für moralische Werte beibringt. Viele Akademiker treten in das industrielle Leben ein mit dem Ziel im Auge, möglichst schnell zu Ansehen und Geld zu kommen, ohne Rücksicht auf moralische oder ethische Grundsätze. Meistens sind es solche Leute, die sich der Beteiligung an Interessenkonflikten, Unregelmäßigkeiten bei Bestandsaufnahmen, Verrat von Betriebsgeheimnissen, Bestechungen, Preisabsprache und der Fälschung von Aufstellungen und Finanzberichten schuldig machen.“ — Advance, Juli/August 1963.
6. Wozu werden wahrheitsliebende Menschen angespornt?
6 Wenn du Lügen und Unaufrichtigkeit verabscheust, kannst du sicher sein, daß du den richtigen Standpunkt einnimmst. Man braucht nicht zu lügen. Christen wissen, daß sie die Wahrheit sagen müssen. Jemand, der bis jetzt gelogen hat, kann sich ändern. Er kann seine Lügen sühnen, denn Jehova sagt uns in seiner großen Liebe: „Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jehovas weicht man vom Bösen.“ (Spr. 16:6) Sei daher mutig genug, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es andere nicht tun. Wer wahrheitsliebend ist, befindet sich auf dem richtigen Weg, dem Weg, der zu Leben und Glück führt, dem Weg der Liebe, auf dem wir Gelingen haben werden. Es ist der christliche Weg, den die Bibel lehrt und der verlangt, daß wir unseres großen Schöpfers gedenken.
CHRISTEN STEHLEN NICHT
7—9. Führe einige Gedanken aus dem angeführten Pressekommentar über Veruntreuungen an.
7 Stehlen und Lügen gehen miteinander Hand in Hand. In der gleichen Publikation, der das oben angeführte Zitat über das Versagen der Lehranstalten entnommen ist, erschien auch folgender Kommentar: „Laut Statistiken von Veruntreuungs- und Unterschlagungs-Versicherungsgesellschaften stehlen bis zu einem gewissen Grad 25 Prozent aller Angestellten, wenn sie das Gefühl haben, ungestraft davonzukommen. Weitere 50 Prozent lassen sich von den guten oder schlechten Beispielen, die sie vor sich haben, beeinflussen ... Inspektoren und Geschäftsführer veruntreuen an Geld oder Waren an jedem Arbeitstag über vier Millionen Dollar. In diesem Jahr werden auf diese Weise insgesamt weit über eine Milliarde Dollar veruntreut werden ...
8 An Waren wird siebenmal mehr veruntreut als an Bargeld. Wegen Unterschlagungen scheiden jährlich 250 Firmen aus dem Geschäftsleben aus ... Bestechungen, Interessenkonflikte und Verrat von Betriebsgeheimnissen sind an der Tagesordnung. Falsche Angaben, um eine höhere Prämie zu erhalten, sind gang und gäbe.
9 Noch größere Verluste als die soeben beschriebenen entstehen durch das Fernbleiben vom Arbeitsplatz durch Vortäuschung von Krankheit, durch die Fälschung von Arbeitsberichten, durch eine falsche Einstellung zu Ausschußwaren und beschädigtem Material, durch die ungerechtfertigte Verzögerung des Arbeitsvorgangs und die Nichterfüllung der Akkordzeitnormen. Diese Verluste gehen in den Geschäftsunkosten unter. Sie sind aus den Büchern nicht ersichtlich.“
10. (a) Was ehrt Jehova? (b) Wie wird nach Römer 2:19-21 jeder, der vorgibt, ehrlich zu sein, vor diese Frage gestellt?
10 Wer stiehlt oder wissentlich Diebesgut kauft, ehrt Jehova nicht. Ein Christ sollte die Eigentumsrechte anderer respektieren. Die Bibel stellt Christen die Frage: „Und du bist überzeugt, daß du ein Leiter der Blinden bist, ein Licht für jene, die in der Finsternis sind, ein Zurechtweiser der Unvernünftigen, ein Lehrer von Unmündigen, der den Rahmenbau der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz besitzt — du aber, der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht? Du, der du predigst: ‚Stiehl nicht‘, stiehlst du?“ — Röm. 2:19-21.
CHRISTEN SIND GESETZESTREU
11. (a) Wem oder was müssen Christen in erster Linie gehorchen? (b) Wo oder wem müssen sie ebenfalls gehorchen? (c) Warum ist die gesetzestreue Handlungsweise der Christen gut?
11 Die Bibel verlangt von Christen jeden Alters, daß sie unter allen Umständen gehorchen. Obwohl Christen in erster Linie Jehova Gott, seinem Wort und seinem Gesetz gehorchen müssen, sind sie auch verpflichtet, zu Hause, in der Schule und der Obrigkeit zu gehorchen. Sie dürfen nicht den Geist der Gesetzlosigkeit offenbaren, der in der Welt allgemein vorherrscht. Die Gesetzestreue bringt gute Früchte hervor und ehrt Jehova Gott. Was die Kinder betrifft, so heißt es in der Bibel: „Ihr Kinder, seid euren Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn.“ Zu den Vätern wird in diesem Zusammenhang gesagt: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden.“ (Kol. 3:20, 21) Die besten Bürger gehorchen Gott, geben seinen Geboten den Vorrang, halten sich ans Gesetz und sind echte Christen. Sie beteiligen sich nicht an Ausschreitungen gegen die Regierung, an Tumulten, Plünderungen, Überfällen oder irgendeiner anderen Form von Gewalttat. Sie kämpfen mit geistigen Waffen und benutzen diese zum Nutzen aller und zum Lobe des Gottes, dessen sie gedenken. — Eph. 6:10-18.
CHRISTEN SIND EHRERBIETIG
12. (a) Stelle Ehrerbietung der Überheblichkeit gegenüber. (b) Welche dieser Eigenschaften ist notwendig, um gute Früchte hervorzubringen?
12 Eng verbunden mit Gehorsam und Gesetzestreue ist Ehrerbietung. Da Überheblichkeit in der Welt eine weit verbreitete Erscheinung ist, solltest du den Standpunkt kennen, den Christen in dieser Hinsicht einnehmen. Ehrerbietung ist das Gegenteil von Überheblichkeit. Alleswisser sind eingebildet und hochmütig, benehmen sich oft rüpelhaft und führen eine gemeine Sprache. Sie sind anmaßend und haben keinen Respekt vor ihren Mitmenschen und noch viel weniger vor Jehova Gott. Überheblichkeit ist eigentlich eine Form der falschen Religion, eine Form der Dämonenanbetung; sie hat nichts mit der Anbetung des großen Schöpfers zu tun. „Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille [vermessenes Vorandrängen, NW] wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ (1. Sam. 15:23) Die Überheblichkeit oder „hohe Augen“ gehören zu den Dingen, die Jehova haßt, die „seiner Seele ein Greuel“ sind. (Spr. 6:16, 17) Respekt und Ehrerbietung sind Äußerungen der Frucht des Lichts und des Geistes Gottes, und es geziemt sich nicht nur, daß Christen ehrerbietig sind, sondern sie müssen es sogar sein. Wie angenehm ist es doch, mit ehrerbietigen Menschen zusammen zu sein!
DURCH REINHEIT BEWEISEN, DASS MAN DAS GUTE TUT
13. Welche Möglichkeiten gibt es, durch Reinheit zu beweisen, daß man das Gute tut?
13 Reinheit oder Sauberkeit ist eine Eigenschaft, die Christen in jeder Hinsicht an den Tag legen. Die Bibel, ihre Richtschnur, verlangt dies von ihnen. Sie müssen schmutzige Redensarten meiden, müssen ihren Körper und ihre Wohnung rein halten und natürlich auch einen einwandfreien Lebenswandel führen. Auf allen diesen Gebieten steht Reinheit im Gegensatz zu Unreinheit. „Rühret nichts Unreines an! ... Reinigt euch [haltet euch rein, NW], die ihr die Geräte Jehovas traget!“ (Jes. 52:11) Es ist gut, daß die Bibel so unmißverständlich Reinheit fordert, denn Unreinheit ist heute in den verschiedensten Formen verbreitet; sie gehört mit zu dem Zeichen der Zeit, in der wir leben.
14. Warum sollten wir keine schmutzige Sprache führen?
14 Viele Menschen führen eine gemeine, schmutzige Sprache und zweideutige, schlüpfrige Redensarten. Christen wissen, daß das Sprachvermögen eine Gabe Gottes und die Fähigkeit, sich zu äußern, ein großer Segen ist. Sie möchten Gott mit ihren Lippen ehren, nicht entehren. — Hebr. 13:15.
15. Was ist gut in bezug auf (a) unseren Körper und (b) in bezug auf unsere Wohnung?
15 Ein Christ ist auf körperliche Reinheit bedacht. Die Bibel verlangt von ihm nicht, daß er sich vornehm kleidet; aber sauber kann sich jedermann kleiden, und das sollte auch ein Christ tun. Dasselbe ist von seinem Heim zu sagen. Selbst die bescheidenste Wohnung kann rein und ordentlich gehalten werden und kann so denen, die Gott dienen, nicht nur zur angenehmen Wohnstatt sein, sondern kann auch als Zentrum benutzt werden, an dem sich eine Gruppe von Personen regelmäßig zum Bibelstudium einfindet. Wohlhabende Leute können eine reine oder eine schmutzige Sprache führen, können sich reinen oder unreinen Gedanken hingeben und einen reinen oder einen unsauberen Wandel führen. Auch arme Leute können, was sie selbst betrifft und was ihre Wohnung, ihre Sprache, ihre Gedanken, ihren Wandel und ihr Herz betrifft, beweisen, ob sie auf Reinheit bedacht oder schmutzig sind. Die Bibel verlangt von einem Christen, daß er in allem auf Reinheit hält. Daß dies angebracht und schicklich ist, wird jedermann zugeben.
TRUNKENHEIT UND SCHLEMMEREI
16. (a) Wer versorgt uns mit Speise und Trank? (b) Wie verwenden wir sie gut? (c) Welchen Rat finden wir hierüber in der Bibel?
16 Trunkenheit ist die Folge übermäßigen Alkoholgenusses. Schlemmen heißt übermäßig essen. Könnte man sagen, daß dadurch der Schöpfer irgendwie geehrt wird? Speise und Trank sind Dinge, mit denen uns der Schöpfer, der die gute Erde als Wohnstätte für den Menschen geschaffen hat, versorgt, und die Erde bringt diese Dinge in Fülle hervor. Der Mensch sollte diese Fülle von Dingen dem Willen dessen entsprechend gebrauchen, der ihn damit versorgt. Es wird dich interessieren, zu erfahren, daß die Bibel folgendes sagt: „Sei nicht unter Weinsäufern, noch unter denen, die Fleisch verprassen; denn ein Säufer und ein Schlemmer verarmen.“ (Spr. 23:20, 21) Mit Maß von diesen Dingen zu genießen macht glücklich und bereitet Freude. Völlerei und Trunkenheit machen nicht glücklich, bereiten keine Freude und befriedigen nicht.
17. (a) Was ist Trunksucht in Wirklichkeit? (b) Was schwächt das Sittlichkeitsempfinden? (c) Was stärkt es? (d) Wozu spornen uns diese Tatsachen an?
17 Der Christ sollte sich nicht von dem falschen Gedanken leiten lassen, Trinker seien einfach physisch oder geistig krank und die Trunksucht sei ein Leiden, weshalb man einem Trinker keine Vorwürfe machen könne. Nein, Trinker sind in moralischer Hinsicht krank. Es fehlt der Menschheit im allgemeinen an moralischer Kraft. Die Genußsucht schwächt das Sittlichkeitsempfinden eines Menschen, und die Nichtbeachtung der Zucht Jehovas durch sein Wort führt zur Entsittlichung. Trinker und andere unmoralische Menschen haben keine moralische Kraft, weil sie sich durch Gottes Wort nicht züchtigen lassen. Ein Trinker braucht nicht unbedingt ein Trinker zu bleiben. Trunksucht kann durch die Beachtung der biblischen Forderungen überwunden werden. Wer das tut, handelt weise. „Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise.“ (Spr. 20:1) Moralische Kraft kann man erwerben und anwenden. Ein vernünftiger Mensch ißt und trinkt mäßig und sagt dem Schöpfer für seine liebende Fürsorge Dank. Er gedenkt des Schöpfers, indem er das Gute tut.
CHRISTEN SIND FLEISSIG
18. (a) Was steht im Gegensatz zum Fleiß? (b) Auf welche Gebiete sollte sich der Fleiß erstrecken? (c) Kann die Beteiligung an Glücksspielen als etwas Gutes bezeichnet werden?
18 Ein fleißiger Mensch steht im Gegensatz zu einem faulen, der unnötig Schulden macht und sich an Glücksspielen beteiligt, um für nichts etwas zu bekommen. „Der Gesetzlose schafft sich trüglichen Gewinn [trügerischen Lohn, ZB], wer aber Gerechtigkeit sät, wahrhaftigen Lohn.“ (Spr. 11:18) Der Christ ist während der Arbeitsstunden, für die er bezahlt wird, die ganze Zeit an der Arbeit. Sein Fleiß zeigt sich aber auch darin, daß er anderen hilft, zu einer Erkenntnis der Wahrheit des Wortes Gottes zu gelangen, daß er sich um seine Angehörigen kümmert, mit seiner Versammlung zusammenarbeitet und die Königreichsinteressen fördert. Er läßt sich durch die allgemeine kirchliche und staatliche Anerkennung verschiedener Arten von Glücksspielen nicht beirren, sondern spielt nicht um Geld, weil er weiß, daß dadurch höchstens der Geldbeutel gewisser Religionsorganisationen gefüllt wird, daß man aber auf diese Weise nicht das Gute tut und dadurch nicht des Schöpfers gedenkt.
19. Was ist besser als die Beteiligung an sogenannten harmlosen Gesellschaftsspielen?
19 Manche Leute sind auf gewisse Glücksspiele, die sie als harmlose Gesellschaftsspiele bezeichnen, so sehr versessen, daß sie nur noch selten im Kreise ihrer Familie sind und auch der Versammlung des Volkes Gottes fernbleiben. Das ist ein Fehler. Wie gewohnheitsmäßige Trinker, so können auch Spielsüchtige durch die Zucht des Wortes Gottes moralisch gestärkt werden. Es ist weit besser, ehrlich zu arbeiten, als um Geld zu spielen. „Zweierlei Gewichtsteine sind Jehova ein Greuel, und trügerische Waagschalen sind nicht gut.“ — Spr. 20:23.
BESCHEIDENHEIT
20. Erkläre den Begriff Bescheidenheit, und zeige, warum Christen bescheiden sein sollten.
20 Bescheidenheit ist eine Eigenschaft, die Christen wohl ansteht; Unbescheidenheit dagegen nicht. Bescheiden sein heißt nicht nur seine Fähigkeiten nicht zu hoch einschätzen, also nicht eingebildet sein, sondern auch die Anstandsregeln beachten, sich nicht unanständig oder unzüchtig benehmen. Bescheidenheit schließt demnach eine reine Gesinnung, einen anständigen Wandel und Zurückhaltung in der Kleidung ein. Man kann durch seine Kleidung Bescheidenheit oder Unbescheidenheit zum Ausdruck bringen. Christen sollten sich bescheiden kleiden, denn das ist schicklich und angebracht und darum gut; man vermeidet dadurch den schlechten Eindruck, den Unbescheidenheit erweckt.
21. Was ist in Verbindung mit der Mode und Form der Kleidung (a) von der Bibel, (b) über Beeinflussung und Wechsel und (c) über die Tendenz zur Schamlosigkeit zu sagen?
21 Die Bibel schreibt niemandem vor, wie er sich kleiden sollte. Sie ist kein Modeheft. In manchen Ländern scheint sich die Form der Kleidung im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert zu haben, während in anderen Ländern die Herren- und die Damenmode ständig wechselt. Der Einfluß, der von den Ländern ausgeht, in denen die Mode einem ständigen Wechsel unterworfen ist, wirkt sich in anderen Ländern oft nicht nur auf die Kleidung, sondern auch auf andere Dinge aus. Die technisch besser entwickelten Länder haben die größten Kriege geführt und mit ihren modernen Kriegswaffen die meisten Menschen vernichtet; sie sind in der Wirtschaft maßgebend und beeinflussen dadurch unter anderem auch die Kleidung vieler Menschen. Zur Förderung der Wirtschaft und zur Befriedigung der Sinnlichkeit hebt man in diesen Ländern den Sex besonders hervor. Diese Überbetonung des Sexes, die auch in der wechselhaften Mode zum Ausdruck kommt, veranlaßt heute viele, in ihrer Kleidung immer weniger zurückhaltend zu sein.
22. Wofür ist der Exhibitionismus ein Beweis?
22 Ein Beweis für die Entartung und die Überbewertung des Sexes ist der Exhibitionismus oder Selbstentblößungsdrang, der bei Männern und Frauen zu beobachten ist. Dieser Exhibitionismus nimmt überall, wo der Einfluß der heutigen Modetorheiten hindringt, überhand. Männer und Frauen, bei denen sich alles um den Sex dreht, finden eine unnatürliche Befriedigung darin, durch möglichst enge oder kurze Kleidung ihren Körper zur Schau zu stellen.
23. (a) Wie sollte man in dieser Hinsicht eingestellt sein? (b) Welcher Gefahr setzt man sich durch schamlose Kleidung aus? (c) Was hat Matthäus 5:28 mit unserer Betrachtung zu tun? (d) Wieso ist Zurückhaltung in der Kleidung bei Darbietungen auf der Bühne eine Hilfe?
23 Diese Art Kleidung hat nichts Gutes an sich und schickt sich nicht für einen Christen. Christen sollten sauber und ordentlich gekleidet sein, sich aber vor der gegenwärtigen Tendenz, sich schamlos zu kleiden, hüten. Man kann „mit der Mode gehen“ und dennoch Bescheidenheit zum Ausdruck bringen. Um ordentlich auszusehen und die örtlichen Sitten zu beachten, braucht man in seiner Kleidung nicht extrem zu sein. Eine christliche Frau, die sich schamlos kleidet, stellt sich den Frauen des alten Systems der Dinge gleich. Christliche Frauen und Mädchen sollten daran denken, daß viele Männer es als „stillschweigendes Einverständnis“ auffassen könnten, wenn sie sich so kleiden. In einem Artikel, der im New Yorker Journal American erschien, wird jungen Frauen davon abgeraten, „übertrieben kurze Kleider zu tragen und beim Sitzen zuviel von ihren Beinen zu zeigen“, und dann gesagt: „Man erwartet von dir, daß du das, was du versprichst, auch hältst!“ Christliche Frauen und Mädchen sollten nicht absichtlich dazu beitragen, daß die Situation entsteht, über die Jesus nach Matthäus 5:28 sagte: „Ich aber sage euch, daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat.“ Sucht die Frau nicht gerade das beim Mann zu bewirken? Der beste Weg für alle ist der gute, christliche Weg. Wenn man ihm folgt, entstehen weder für die Programmteilnehmer auf der Bühne noch für die Zuhörer im Königreichssaal peinliche Situationen. — 1. Petr. 3:3, 4.
24. (a) Wie kommt der Grundsatz, daß wir unseres großen Schöpfers gedenken sollten, in diesen Fällen zur Geltung? (b) Handeln wir weise, wenn wir Jehovas auf allen unseren Wegen gedenken?
24 In diesen und in anderen Fällen, in denen sich ein gerechtigkeitsliebender Mensch für das Gute entscheiden kann, kommt der Grundsatz, daß wir des Schöpfers gedenken sollten, zur Geltung. Die gute Handlungsweise ist ein Abglanz der Liebe, die Jehova den Menschen erwiesen hat. „Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, irregeführt und Sklaven von mancherlei Begierden und Vergnügungen, lebten in Boshaftigkeit und Neid dahin, waren verhaßt und haßten einander. Als jedoch die Güte und die Liebe zum Menschen auf seiten unseres Retters, Gottes, kundwurde, rettete er uns, nicht zufolge von Werken, die wir in Gerechtigkeit vollbracht hätten, sondern gemäß seiner Barmherzigkeit durch das Bad, das uns zum Leben brachte, und durch unsere Neugestaltung durch heiligen Geist. Diesen Geist goß er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns aus, damit wir, nachdem wir kraft dessen unverdienter Güte gerechtgesprochen seien, Erben würden gemäß einer Hoffnung auf ewiges Leben.“ (Tit. 3:3-7) Der in diesem Text niedergelegte Grundsatz ist auf alle anwendbar, die Jehova gefallen, sein Wohlwollen erlangen und schließlich in seinem gerechten neuen System der Dinge leben möchten. Wir sehen also, daß, wer das Gute tut, wirklich weise handelt. Eine solche Handlungsweise bringt auch Glauben an Jehova zum Ausdruck und ist ein Beweis für echte christliche Demut. „So spricht Jehova: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, daß ich Jehova bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jehova.“ — Jer. 9:23, 24.
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Bewahre trotz vieler Verpflichtungen christliches GleichgewichtDer Wachtturm 1967 | 1. August
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Bewahre trotz vieler Verpflichtungen christliches Gleichgewicht
WELCHE Freude, zu sehen, wie sich in Gottes sichtbarer Schöpfung alles im Gleichgewicht befindet. Man stellt dies überall fest, wo nicht selbstsüchtige oder törichte Menschen dieses Gleichgewicht gestört haben. Auch von uns verlangt Gott, daß wir ausgeglichen sind, daß wir trotz vieler Verpflichtungen christliches Gleichgewicht bewahren. Wir lesen: „Gürtet euren Sinn zur Tätigkeit, bewahrt völliges Gleichgewicht.“a — 1. Petr. 1:13, NW, englische Ausgabe 1950.
Gleichgewicht oder Ausgeglichenheit ist etwas, was wir alle anstreben sollten. Warum? Weil jeder von uns, ob Hausfrau, christlicher Missionar, Aufseher usw., verschiedene Verpflichtungen hat; und damit er diesen Verpflichtungen auf eine Weise nachkommen kann, die Jehova Gott wohlgefällt, muß er das Gleichgewicht bewahren.
Was bedeutet es, christliches Gleichgewicht zu bewahren? Es bedeutet, den verschiedenen Verpflichtungen die ihrer Wichtigkeit entsprechende Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Sehr wahrscheinlich können wir für keine unserer Aufgaben so viel Zeit und Kraft verwenden, wie wir es gern möchten, aber wir werden jede gebührend berücksichtigen und keine vernachlässigen.
Was hilft uns, das christliche Gleichgewicht zu bewahren? Das tägliche Studium des Wortes Gottes und der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte sind uns eine große Hilfe. Warum? Weil dadurch unser Glaube gestärkt wird, und Glaube ist unerläßlich, um trotz vieler Verpflichtungen das christliche Gleichgewicht zu bewahren. Darüber hinaus lernen wir durch das Studium der Bibel und den Besuch der Zusammenkünfte unsere Verpflichtungen besser kennen und erfahren auch, wie wir ihnen richtig nachkommen können. Ein Familienvater, der gleichzeitig ein christlicher Aufseher ist, muß zum Beispiel im
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