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Warum werden Kinder aufsässig oder kriminell?

Aus fast allen Ländern wird gemeldet: Die Kinderkriminalität nimmt in alarmierendem Maße überhand.

Der Leser selbst hat vielleicht schon mit respektlosen oder gar kriminellen Jugendlichen zu tun gehabt oder kennt Kinder, die auf die schiefe Bahn gekommen sind. Woran liegt das?

SIND DIE ELTERN DIE HAUPTSCHULDIGEN?

Vielfach sind sie es. Niemand übt auf die Kinder einen stärkeren Einfluß aus — er mag gut oder schlecht sein — als die Eltern. Sie formen Sinn und Herz ihres Kindes.

Lernt ein Kind nicht, sich an die von den Eltern geforderten Normen zu halten, kommt es leicht auf Abwege. Viele Eltern gehen dermaßen in ihrer Arbeit oder in Vergnügungen auf, daß sie für die Kinder keine Zeit mehr finden.

Aber die Kinder richtig zu leiten und zu führen ist nicht leicht. Warum nicht? Weil, wie die Bibel sagt, ‘Torheit an das Herz eines Kindes geknüpft ist’. Zucht ist erforderlich, um das Kind zu einem verantwortungsbewußten Menschen zu erziehen (Spr. 22:15). Wer ist am geeignetsten, Kinder in Zucht zu nehmen? Sind es nicht die Eltern? Wenn die Eltern das versäumen, werden die Kinder gewöhnlich aufsässig oder kriminell.

Manche Eltern nehmen ihre Kinder nicht in Zucht, weil sie sich selbst nicht in Zucht nehmen. Wenn die Eltern ein schlechtes Beispiel geben, indem sie unehrlich oder gegenüber irgendeiner Obrigkeit respektlos sind, wer trägt dann die Schuld, wenn die Kinder sie nachahmen?

Es sind aber auch schon Kinder auf Abwege geraten, deren Eltern sich alle Mühe gegeben haben, sie gut zu erziehen. Was ist dann die Ursache?

SIND IMMER DIE ELTERN SCHULD?

Nein, und zwar deshalb nicht, weil wir in einer Welt leben, in der ganz andere Normen gelten als in manch einem Elternhaus. Unsere Kinder sind in eine selbstsüchtige, unsittliche und unehrliche Welt hineingeboren. Der Einfluß von Schulkameraden und Spielgefährten — von schlechten Fernsehprogrammen oder Filmen ganz zu schweigen — kann die besten Bemühungen der Eltern zuschanden machen.

Gewissenhafte Eltern mögen sich jahrelang bemühen, ihre Kinder zu lehren, gute Gewohnheiten zu pflegen. Doch das alles kann zunichte gemacht werden, wenn das Kind in schlechte Gesellschaft gerät. Viele Eltern wissen, daß folgende warnende Worte der Bibel eine traurige Wahrheit beinhalten: „Laßt euch nicht irreführen [denkt nicht, es könne nicht passieren]. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33).

Es gibt aber auch Kinder, die einfach nicht auf den guten Rat ihrer Eltern hören wollen. In der Bibel wird offen gesagt, daß es Kinder geben wird, die ‘ihren Vater verspotten und den Gehorsam gegenüber der Mutter verachten’ (Spr. 30:17).

Angesichts der Einflüsse von außen und der Neigung zur Widerspenstigkeit bei den Kindern entsteht die Frage:

WAS KÖNNEN ELTERN TUN, UM ZU VERHINDERN, DASS IHRE KINDER AUFSÄSSIG ODER KRIMINELL WERDEN?

Auf die Frage eines Mannes, wie er verhindern könne, daß seine Kinder kriminell würden, antwortete ein erfahrener Jugendrichter: „Lieben Sie Ihre Frau!“ „Wenn Vater und Mutter einander lieben, geraten die Kinder gut“, erklärte er. Ja, eine wichtige Voraussetzung dafür, daß Kinder nicht aufsässig oder kriminell werden, ist eine liebevolle Atmosphäre im Elternhaus. Das gute Beispiel der Eltern färbt gewöhnlich auf die Kinder ab.

Bedeutet das, daß man dem Kind immer seinen Willen lassen sollte? „Sie können Ihr Kind auf keine andere Weise so unglücklich machen, wie wenn Sie ihm jeden Wunsch erfüllen“, sagte ein anderer Richter warnend. Eltern müssen manchmal nein sagen können und dann auch dabei bleiben.

Die Bibel zeigt, daß man ein Kind nur dann wirklich liebt, wenn man ihm nicht alles durchgehen läßt: „Wer die Rute spart, haßt seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht“ (Spr. 13:24, „Einheitsübersetzung“).

Wenn Eltern ihr Kind in Zucht nehmen, fühlt es, daß es ihnen nicht gleichgültig ist. Es mag zwar allerlei dagegen einwenden, aber in Wirklichkeit schätzt es die Geborgenheit, die ihm ihre feste Haltung gibt. Wenn diese feste Haltung mit liebevoller Anteilnahme an seinem Leben gepaart ist, wird sein Herz günstig beeinflußt werden. Zu dieser Anteilnahme gehört, daß die Eltern dem Kind beibringen, was recht und unrecht ist. Die Bibel gibt den Rat: „Ihr Eltern, behandelt eure Kinder nicht so, daß sie widerspenstig werden! Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung erziehen und zum Guten anhalten“ (Eph. 6:4, „Die Gute Nachricht“).

Es könnte noch mehr darüber gesagt werden, wie man der Gefahr, daß Kinder aufsässig oder kriminell werden, vorbeugen kann. In der Bibel findet man zahlreiche weitere Anregungen. Sie werden in dem Buch „Das Familienleben glücklich gestalten“a behandelt. Millionen Menschen haben sie befolgt und festgestellt, daß sie damit ihr Ziel erreichen.

WARUM SIND HEUTE SO VIELE KINDER AUFSÄSSIG ODER KRIMINELL?

In der Bibel wird vorausgesagt, daß zunehmende Widerspenstigkeit und Kriminalität ein Symptom der „letzten Tage“ sind. Die Prophezeiung lautet: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird“, denn dann werden viele Kinder „den Eltern ungehorsam“ sein (2. Tim. 3:1, 2).

„Hat es solche Kinder nicht zu allen Zeiten gegeben?“ mag der eine oder andere einwenden. Das stimmt. Aber noch nie haben Kinder überall in der Welt eine solche Respektlosigkeit bekundet wie heute. Es gibt Länder, in denen jetzt die Hälfte aller Verbrechen von Jugendlichen begangen wird. In den letzten Jahren sind viele Städte durch Studentenrevolten vollkommen gelähmt worden, und manche Schulen gleichen einem Lager von Bewaffneten. Für diese Verhältnisse gibt es in der Geschichte keine Parallele. Sie zeigen aber, daß sich die Prophezeiungen der Bibel bewahrheiten. Diese Entwicklung läßt auch erkennen, daß wir uns der Zeit nähern, in der Gott alle Bösen — Jung und Alt — ausrotten wird (Spr. 2:20-22).

Jehovas Zeugen helfen jedermann bereitwillig und unentgeltlich, die biblischen Ratschläge über die Kindererziehung kennenzulernen. Sie selbst benutzen das schöne Bilderbuch „Mein Buch mit biblischen Geschichten“b, um das Denken ihrer Kinder günstig zu beeinflussen. Und das Buch „Mache deine Jugend zu einem Erfolg“c enthält guten Rat für die Probleme ihrer Jugendlichen. Jehovas Zeugen sind gern bereit, anderen zu zeigen, wie man mit den Problemen der Jugendlichen fertig wird und was jede Familie gemäß der Bibel tun muß, um das bevorstehende Ende der bösen, selbstsüchtigen Welt zu überleben und Eingang in eine Welt zu finden, in der Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petr. 3:13).

[Fußnoten]