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Als sie das erstemal den Königreichssaal aufsuchtenErwachet! 1970 | 22. Dezember
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im Königreichssaal Oasen gleichen, wo es geistige Nahrung in Hülle und Fülle gibt, Oasen in einer Welt, in der ein Hunger herrscht, und zwar ein Hunger, „die Worte Jehovas zu hören“ und zu verstehen. (Amos 8:11) Wenn du dich mit Jehovas Volk versammelst, wirst du erquickt werden und dich geborgen fühlen. Warum dieser Einladung nicht folgen und noch diese Woche den Königreichssaal aufsuchen, um das selbst zu erleben?
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Du möchtest also ein Haus kaufenErwachet! 1970 | 22. Dezember
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Du möchtest also ein Haus kaufen
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Kanada
„SIE können dabei nur gewinnen!“ sagte der Grundstücksmakler in überschwenglichem Ton zu seinem unschlüssigen Kunden. „Die Nachfrage nach Grundstücken steigt täglich, deshalb erhalten Sie heute nirgends mehr solch ein Angebot.“
Doch wer im Kauf und Verkauf von Grundstücken Erfahrung besitzt, weiß, daß es nicht so einfach ist, ein Haus zu kaufen. Es gibt Fallgruben, in die Unvorsichtige und Unerfahrene hineinstürzen können. Wer nicht vorsichtig ist, kann leicht in rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten geraten, die zur Folge haben, daß er nicht nur sein Haus, das er kaufen wollte, nicht bekommt, sondern daß er obendrein noch sein Geld verliert, das er angezahlt hat.
Ob man nun ein Haus kaufen sollte oder nicht, hängt von den Verhältnissen jeder einzelnen Familie ab. Eine Familie mag entscheiden, daß es für sie besser ist, sich ein Haus oder eine Wohnung zu mieten, statt sich die Verantwortung aufzubürden, die mit dem Besitz eines eigenen Hauses verbunden ist. Eine andere Familie dagegen mag sich dafür entscheiden, ein Haus zu kaufen, weil sie möchte, daß ihre Kinder in einer bestimmten Umgebung aufwachsen, und weil sie die Sorgen vermeiden möchte, die ein Mieter hat.
Jede Familie muß daher selbst entscheiden, was für sie am besten ist.
Erst das Für und Wider abwägen, dann kaufen
Wahrscheinlich die wichtigste Frage, die du prüfen mußt, wenn du dir ein Haus kaufen möchtest, ist: „Kann ich es auch bezahlen?“ Wieviel kannst du im Monat abzahlen? Wieviel kannst du anzahlen? Wenn du nicht genug Geld hast, über welche Geldquellen verfügst du außerdem noch? Wie wirst du das Geld zurückzahlen? Wieviel Zins wird man dir berechnen?
Man sollte die Kosten, die mit dem Besitz eines Hauses verbunden sind, nicht unterschätzen. Der voraussichtliche Käufer mag zum Beispiel eine Mietwohnung und ein Haus vergleichen, für das er nach der Anzahlung monatlich gleich viel zahlen muß. Daraus mag er dann schlußfolgern, er könne sich ebensogut ein Haus kaufen, da beide Beträge gleich hoch seien.
Er muß aber, um sachlich zu bleiben, zu den monatlichen Zahlungen für das Haus weitere Ausgaben hinzurechnen wie z. B. den Verlust der Zinsen für das Bargeld, das er angezahlt hat, die Grundsteuer, die Versicherung, die Wasserrechnung und die Kosten für die Instandhaltung und Ausbesserung. Rechnet er all diese Ausgaben zusammen, wird er feststellen, daß er für das Haus 50 bis 90 % mehr bar bezahlen muß, als wenn er sich eine Wohnung mietet!
Es gibt auch Gründe, die dafür sprechen, sich ein Haus zu kaufen. Der Hausbesitzer bezahlt etwas ab, was ihm schließlich gehören wird. Er mag mit Recht einwenden, daß die Wohnungsmieten ständig steigen, während außer der Grundsteuer seine Ausgaben verhältnismäßig konstant bleiben. Außerdem mag er einwenden, daß er sein Geld am besten vor der ständig zunehmenden Geldentwertung, die man heute in allen Währungssystemen der Welt beobachten kann, schützen könne, wenn er es in Grundbesitz anlegt.
Außerdem mag man an das Wohlergehen der Kinder denken, wenn man sich für ein eigenes Haus entscheidet. Das Milieu vieler Wohnblocks mit ihren zahlreichen engen Wohnungen ist oft nicht gut. Viele Hausbesitzer ziehen kinderlose Mieter vor und stellen deshalb keine Spielplätze irgendwelcher Art zur Verfügung. Die Mutter kann ihren Töchtern zwar verschiedene Arbeiten in der Wohnung übertragen; aber Aufgaben für Jungen, durch die sie sich schulen könnten, wie den Rasen mähen, Schnee schaufeln und den Hof fegen, gibt es einfach nicht.
Personen, die zur Miete wohnen, können dagegen einwenden, sie hätten mehr Zeit, ihre Kinder in anderen wertvollen Dingen zu unterweisen, da diese Arbeiten wegfallen. Christliche Familien mögen dadurch mehr Zeit für das Bibelstudium und den Predigtdienst haben. Mieter haben einfach nicht soviel zusätzliche Arbeit wie Hausbesitzer.
Den Kauf finanzieren
Der eine oder andere mag feststellen, daß es im Interesse der Familie ist, sich ein Haus zu kaufen. Doch wie kann man dabei vorgehen, wenn man nicht genügend Geld für die Anzahlung hat?
Du kannst zum Beispiel feststellen, welche Geldquellen dir zur Verfügung stehen. Kreditanstalten, die mit deiner Arbeitsstelle verbunden sind, mögen dir das Geld zu einem niedrigen Zinssatz leihen. Oder die örtliche Bank mag dir, wenn du kreditwürdig bist, das nötige Bargeld leihen. Oder ein Verwandter mag gern bereit sein, dir auszuhelfen. Doch wie kann der Hausbesitzer das Geld, das er sich geliehen hat, wieder zurückzahlen?
Einige Personen haben sich Häuser gekauft, die so groß sind, daß sie ein oder zwei Zimmer vermieten können. Mit dieser Miete zahlen sie dann die Anleihe zurück, während sie andere Ausgaben durch das reguläre Einkommen decken. Auf diese Weise war es einigen möglich, ein Haus zu erwerben.
Ein Haus auswählen
Wer sich ein Haus kaufen möchte, sollte sich erst verschiedene Häuser ansehen. In einigen Orten werden oft mehrere Häuser zugleich zum Verkauf angeboten.
Überlege dir zuerst, wo du ungefähr wohnen möchtest. Erkundige dich so eingehend wie möglich über die nähere Umgebung. Es wäre zu empfehlen, wenn du dir diesen Ortsteil etwas näher ansiehst, nicht nur um zu ermitteln, wo Häuser „zum Verkauf“ angeboten werden, sondern auch um festzustellen, welche öffentlichen Verkehrsmittel dort zur Verfügung stehen, wo es Parkanlagen und Schulen gibt usw. Man sollte sich auch stets danach erkundigen, welche polizeilichen Bauvorschriften für diese Gegend gelten — sonst könnte es vorkommen, daß man eines Tages neben einer Leimfabrik wohnt. Manchmal findet man auf diese Weise ein Haus, das zum Verkauf angeboten wird, und kann es dann vom Besitzer selbst kaufen, statt durch einen Makler. Bei solch einem direkten Kauf kann man oft mehrere hundert Dollar Provision sparen.
Bleiben schließlich von allen Häusern, die man sich angesehen hat, drei oder vier übrig, die in Frage kommen, kann man ermitteln welches Haus am besten wäre, indem man einige Einzelheiten sorgfältig untersucht.
Achte zum Beispiel darauf, wie man in die verschiedenen Zimmer gelangt. Das Haus sollte so entworfen sein, daß man in den Schlafzimmern und im Bad so wenig wie möglich gestört wird. Kann man vom Schlafzimmer zum Bad gehen, ohne vom Wohnzimmer aus gesehen zu werden? Sind die Kinder vor dem Haushaltslärm geschützt, da sie abends früh schlafen gehen? Gelangt man von der Küche in das Speisezimmer, ohne dabei durch das Wohnzimmer gehen zu müssen? Ist die Küche so groß, daß man auch darin essen kann? Läßt sie sich gut durchlüften, so daß keine Kochdünste zurückbleiben?
Überzeuge dich außerdem davon, daß das Haus in gutem Zustand ist. Ist die Heizung neu, oder wird sie bald nicht mehr funktionieren? Ist ein Keller vorhanden; ist er fertig? Sickert Wasser hinein? Bist du darüber im Zweifel, dann besichtige das Haus nach einem Regentag. Wie alt ist das Dach? Reichen die Rohr- und Wasserleitungen und das elektrische Leitungsnetz aus, und sind sie in gutem Zustand? Gibt es einen offenen Kamin? Wenn ja, funktioniert er? Hat man bereits auf dem Grundstück einen Ziergarten angelegt? Es kann einen mehrere hundert Dollar kosten, wenn man die Bäume und Sträucher erst anpflanzen muß.
Einige interessierte Käufer haben sich eine Liste mit Fragen aufgestellt, nach der sie sich dann von drei oder vier Häusern das beste aussuchen. Dann prüfen sie nach, inwieweit jedes Haus diese Bedingungen erfüllt. Auf diese Weise kann man leicht ermitteln, welches Haus man kaufen sollte.
Dabei sollte man jedoch folgenden Grundsatz beachten: „Überzeuge dich, bevor du kaufst!“ Hast du den Kaufvertrag dagegen schon aufgesetzt und unterschrieben, nützt es wenig, danach das Dach, das Fundament usw. zu überprüfen — dafür ist es dann zu spät. Unterschreibe deshalb nicht eher, bis du ganz sicher bist.
Formelles Kaufangebot
Nun wird ein formelles Kaufangebot aufgesetzt. Dieses Angebot verfaßt gewöhnlich der Grundstücksmakler; der Käufer handelt aber weise, wenn er dieses Dokument von seinem Rechtsanwalt oder einer anderen fachkundigen Person überprüfen läßt, bevor er es unterschreibt.
Achte darauf, daß die Darstellung des Sachverhalts durch den Verkäufer oder seinen Bevollmächtigten in dem Kaufangebot enthalten ist. Jedes mündliche Übereinkommen in Verbindung mit dem Kauf sollte in dem Kaufvertrag angeführt sein. Befürchtest du, daß die Heizung, das Dach usw. nicht ganz in Ordnung ist, sollten die Angaben des Verkäufers über diese Einrichtungen ebenfalls im Vertrag aufgeführt werden und entsprechende Vorbehalte gemacht werden.
Enthält das Angebot außerdem irgendwelche Gegenstände außer dem Haus selbst, wie Teppiche, Kühlschrank, Ofen, Waschmaschine, Rasenmäher, sollten diese Gegenstände einzeln aufgeführt werden. Oft ist es sogar gut, wenn man die Dinge, die man als selbstverständlich voraussetzt, wie Heizung, Lampen, Schalter, Fernsehantenne, im Vertrag mit erwähnt. Durch solch einen sorgfältig ausgearbeiteten schriftlichen Vertrag kann ein Streit oder sogar ein Prozeß vermieden werden.
Bevor der Käufer das Angebot unterschreibt, sollte er sorgfältig nachprüfen, ob nicht zusätzliche und unvorhergesehene Kosten entstehen. Muß er eine Grunderwerbssteuer zahlen, wenn das Haus urkundlich auf den neuen Besitzer übertragen wird? Muß er zum Beispiel noch einen Teil einer mehrjährigen Feuerversicherungsprämie bezahlen, Grundsteuer für einen Teil des laufenden Jahres oder zusätzliche Rechnungen für Heizöl oder die Müllabfuhr?
Man sollte klar verstehen, zu welchen Bedingungen die Hypothek gewährt wird. Bist du als Schuldner berechtigt, den Darlehensbetrag zuzüglich der bis zum Tage der Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen vorzeitig zurückzuzahlen, oder ist es eine feststehende Tilgungssumme? Wie hoch ist der Zinssatz? Schließen die regelmäßigen Zahlungen Tilgungssumme und Zins ein, oder stellen sie nur die Zinsen dar, zu denen du noch zusätzlich die Tilgungssumme zahlen mußt? Welcher Teil der Rate wird dir als Tilgungssumme berechnet und welcher als Zins?
Das Wohnungsproblem hat man als eines der wichtigsten sozialen Probleme unserer Zeit bezeichnet. Je schneller sich die Bevölkerung vermehrt und die Wohnkosten steigen, um so schwieriger wird es sein, dieses Problem zu lösen.
Lohnt es sich nun, ein Haus zu kaufen und sich die Verantwortung aufzuladen, die mit dem Besitz eines Hauses verbunden ist, oder sollte man sich lieber eine Wohnung mieten und die Sorgen in Kauf nehmen, mit denen der Mieter fertig werden muß? Diese Frage richtig zu entscheiden, das ist nicht immer leicht.
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Gilt das vierte Gebot auch für Christen?Erwachet! 1970 | 22. Dezember
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„Dein Wort ist Wahrheit“
Gilt das vierte Gebot auch für Christen?
DAS vierte der Zehn Gebote, das die Israeliten durch Moses erhalten haben, lautet folgendermaßen: „Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebente Tag ist Sabbath dem Jehova, deinem Gott: du sollst keinerlei Werk tun.“ — 2. Mose 20:8-11.
Unter den Juden gab es einige Fanatiker, die das Halten der Sabbatvorschriften übertrieben. Die Sadduzäer verboten in der Nacht des Sabbats den Geschlechtsverkehr. Josephus berichtet, die Sekte der Essener habe es als eine Übertretung des Sabbatgesetzes betrachtet, an diesem Tag Stuhlgang zu haben. Und die Pharisäer ärgerten sich darüber, daß Jesus am Sabbat Kranke heilte. — Mark. 3:1-6.
Durch zusätzliche Vorschriften wurde den Israeliten das Sabbatgesetz erläutert. „Ihr sollt am Tage des Sabbaths kein Feuer anzünden in allen euren Wohnungen.“ (2. Mose 35:3) Vorher waren sie auf folgendes hingewiesen worden: „Niemand gehe am siebenten Tage von seinem Orte heraus.“ (2. Mose 16:29) Den Israeliten waren somit in bezug auf das Kochen und Reisen bestimmte Beschränkungen auferlegt. Wer heute daher behauptet, er halte den Sabbat, muß alle diese Sabbatvorschriften erfüllen.
Bekanntlich behaupten heute viele Kirchen der Christenheit, man müsse den Sabbat halten. Aber sie erfüllen nicht alle Sabbatvorschriften. Außerdem feiern ihn die meisten von ihnen am verkehrten Tag, am ersten Wochentag, obwohl gemäß dem mosaischen Gesetz der siebente Tag der Ruhetag ist. Was soll man davon halten?
Der Apostel Paulus erklärte unter Inspiration, Nachfolger Jesu Christi seien „nicht unter Gesetz ..., sondern unter unverdienter Güte“, denn sie wären „dem Gesetz gegenüber zu Toten gemacht durch den Leib des Christus“. (Röm. 6:14; 7:4) Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch darf man nicht vergessen, daß einige der vorzüglichen Bestimmungen, die in den Zehn Geboten enthalten sind, wie jene, die den Ehebruch und den Götzendienst verbieten, gemäß den später geschriebenen Bibelbüchern auch für Christen gelten. (1. Kor. 5:11-13; Apg. 15:28, 29) Wir lesen aber nirgends in der Bibel, daß Christen den wöchentlichen Sabbat feiern müßten.
In den Schriften der inspirierten Jünger Jesu wird nirgends gesagt, daß die Christen den wöchentlichen Sabbat halten müßten. Das bedeutet nicht, daß ein Ruhetag nach sechs Tagen nicht von Nutzen wäre. Es ist auch bestimmt nicht verkehrt, Gott an solch einem Tag anzubeten und ihm zu dienen. Christen sind aber nicht verpflichtet, den jüdischen Sabbat zu feiern.
Der Apostel Paulus schreibt sogar über das mosaische Gesetz und wie es zu halten sei: „Er [Gott] hat ... die wider uns lautende handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand und uns entgegen war, ausgelöscht, und Er hat sie dadurch aus dem Wege geräumt, daß sie an den Marterpfahl genagelt wurde.“ Dann sagt er zu den Christen: „Daher soll euch niemand ... in bezug auf ein Fest oder auf eine Beobachtung des Neumondes oder eines Sabbats richten; denn
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