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  • Das Verlangen nach Entspannung
    Erwachet! 1984 | 8. Mai
    • Das Verlangen nach Entspannung

      Suche dir den bequemsten Sessel aus. Laß dich darauf nieder, löse die Krawatte oder die Schürzenbänder, ziehe die Schuhe aus, und schließe die Augen.

      Stell dir nun vor, du ließest deine Beine in das kühle, klare, blaue Wasser eines Gebirgssees baumeln. Atme das süße Aroma der vielen Blumen. Lausche dem glücklichen Gesang der sorgenfreien Vögel. Nimm den anregenden Hauch der frischen Bergluft wahr. Schalte für ein paar Minuten so gut wie möglich alle anderen Gedanken aus, und gib dich mit dieser friedlichen Szene im Sinn einfach der Meditation hin.

      Fühlst du dich nun besser? Entspannter?

      WER von uns hat es nicht nötig, sich zu entspannen? Gemäß einem Autor sind 70 Prozent der Menschen, die in den Wartezimmern der Ärzte sitzen, einfach deshalb krank, weil sie mit den Belastungen des Lebens nicht mehr fertig werden.

      Darüber hinaus lassen neue Studien erkennen, daß Streß und andere Emotionen, die die Immunreaktionen und die lebenswichtigen Funktionen des Körpers beeinträchtigen, für viele Leiden verantwortlich sind. Die Medizin hat festgestellt, daß die Beziehung zwischen Körper und Sinn mehr Einfluß auf die Gesundheit des Menschen hat, als man früher dachte, und daher erhielt der Zweig der medizinischen Forschung, der sich mit diesem Mechanismus befaßt, die neue Bezeichnung Psychoneuroimmunologie. Dr. George F. Solomon von der Staatsuniversität von Kalifornien äußerte sich in einem Kommentar über die physiologische Rolle des Gehirns wie folgt: „Körper und Sinn sind untrennbar. Das Gehirn beeinflußt alle Arten physiologischer Vorgänge, von denen wir früher dachten, sie würden nicht zentral gesteuert werden.“

      Ein Arzt, der seinen Patienten helfen kann, sich zu entspannen, dient offensichtlich ihrem Wohl. Ärzte können eine ganze Anzahl von Ratschlägen über die bewußte Entspannung geben. Manche verwenden elektronische Geräte, um den Patienten die Reaktionen des Körpers auf gewisse Situationen vor Augen zu führen und ihnen dadurch beizubringen, ihre Reaktionen bewußt zu steuern. Das Biofeedback beispielsweise ist eine Methode, die zur Beeinflussung der Herzfrequenz und der Hirnwellen durch bewußte geistige Steuerung benutzt wird. Solange damit eine körperliche Entspannung beabsichtigt ist, mag gegen einige dieser Methoden nichts einzuwenden sein.

      Was sollte man aber tun, wenn Ärzte gewisse Techniken der TM (Transzendentale Meditation) und des Joga oder des Zen als Entspannungshilfen empfehlen? Immer mehr machen solche Empfehlungen. Im Jahre 1978 beispielsweise schlossen sich über 5 000 Ärzte in etwa 20 Ländern zu Vereinigungen zusammen, um die medizinische Anwendung der TM zu fördern. Eine Meditationstechnik, die vor allem in einigen europäischen Ländern populär ist und auch in anderen Ländern an Bedeutung gewinnt, ist das sogenannte autogene Training. Bevor man sich jedoch einer solchen Behandlung unterzieht, sollte man sich auf jeden Fall darüber informieren.

      Meditationstechniken

      Meditation bedeutet im wesentlichen, sich mit einer Sache eingehend zu beschäftigen, länger darüber nachzudenken und sich damit auseinanderzusetzen. Unter Meditationstechniken oder -verfahren dagegen ist häufig etwas anderes zu verstehen.

      Ein früherer indischer Guru, der sich zum Protestantismus bekehrt hat, erklärte vor kurzem vor einer Kirchengemeinde, worin der Unterschied besteht. Es sei das Ziel östlicher Meditationstechniken, führte er aus, sich von der Welt der Dinge und Gedanken zu lösen, und das häufig durch die Herbeiführung eines Trancezustandes. Auf diese Weise würde man „zu sich selbst finden“, seine Probleme in den Griff bekommen und sie mit Hilfe des „inneren Selbst“ lösen können.

      Die Ärztin und Autorin Gisela Eberlein erklärte das mit folgenden Worten: „Allen Meditationsformen gemeinsam ist der Weg nach innen, die Entspannung in tiefer Ruhe. Die Methoden von Joga, Transzendentaler Meditation oder Autogenem Training, so verschieden sie auch sein mögen, haben doch ein gemeinsames Ziel — die Selbstverwirklichung.“

      Einige der Meditationstechniken, die zur „Selbstverwirklichung“ führen sollen, wurden schon in früheren Erwachet!-Ausgabena erörtert. Eine Methode, die noch nicht besprochen wurde, aber vielen unserer Leser bekannt ist, ist das autogene Training. Eine kurze Erörterung dieser Methode wird uns verstehen helfen, inwiefern sich gewisse Meditationstechniken von der „normalen“ Meditation unterscheiden. Das sollte dem Leser helfen, richtige Schlußfolgerungen in bezug auf ähnliche Techniken zu ziehen, die von Ärzten in seiner Umgebung empfohlen werden.

  • „Autogenes Training“ — Ist es die Lösung?
    Erwachet! 1984 | 8. Mai
    • „Autogenes Training“ — Ist es die Lösung?

      DAS autogene Training wurde vor einem halben Jahrhundert von dem Berliner Neurologen Johannes Heinrich Schultz (1884—1970) entwickelt. Im Jahre 1932 schrieb er über seine Theorie ein Buch, in dem er erklärte, der Name stamme von den griechischen Wörtern autos („selbst“) und genesis („Geburt oder Ursprung“). Autogenes Training bedeutet daher buchstäblich ein Training, das in einem selbst entspringt oder geboren wird.

      Das autogene Training wird in eine Unter- und eine Oberstufe eingeteilt. Die Unterstufe besteht aus der Aufeinanderfolge von sechs Übungen, die fortschreitend erlernt und jeweils mehrere Minuten am Tag durchgeführt werden sollten. Jede Übung schließt eine kurze Formel ein, auf die der Patient sich so intensiv wie möglich konzentrieren soll, indem er sie sich während der Übung im Geiste immer wieder vorsagt. In einem Übungsheft für das autogene Training steht: „Die Übenden sollten dagegen nicht in Begriffen ‚denken‘, sondern nach innen einfach ‚schauen‘, sich den Bildern des Innenlebens zuwenden, die den Formeln entsprechen.“

      Wenn der Übende daher die erste Übung macht und sich dabei vorstellt „Der rechte Arm ist ganz schwer!“, hat er tatsächlich dieses Gefühl im Arm. Anschließend folgt die zweite Übung: „Der rechte Arm ist ganz warm!“ Nach dem Erlernen und dem erfolgreichen Abschluß jeder Übung kommt die nächste. Die letzten vier Übungen sind darauf ausgerichtet, die Herzfrequenz, die Atmung, die inneren Organe und den Sinn zu beeinflussen. Während des gesamten Ablaufs der Übungen konzentriert sich der Übende immer auf die Formel: „Ich bin vollkommen ruhig!“

      Das Ziel besteht darin, völlige körperliche Entspannung und dadurch auch die Herrschaft über den Körper zu erlangen, indem man ihn zwingt, den Anweisungen des Sinnes zu folgen. Frau Dr. Gisela Eberlein, die das autogene Training unter der Anleitung seines Begründers, Dr. Schultz, studiert hat, sagt, sie würde das autogene Training ihren Schülern vorstellen als „Methode der konzentrativen Selbstentspannung, mit der es zunächst gelingt, überall und jederzeit Ruhe und Erholung zu erreichen“.

      Wie Dr. Eberlein weiter erklärt, ist das autogene Training dazu geeignet, sogar noch mehr zu erreichen: „Darüber hinaus lernt man, Organe und Organsysteme zu beeinflussen, also das aufgeregte Herz, den nervösen Magen zu beruhigen. Man kann auch den Kreislauf ansprechen, z. B. Erröten vermeiden.“

      Führt es zum Erfolg?

      Ja, in vielen Fällen scheint es zumindest bis zu einem gewissen Grad zum Erfolg zu führen. Doch warum? Erstens deshalb, weil sich der Abbau körperlicher Spannungen auf die Organe vorteilhaft auswirken kann.a

      Zweitens ist der „Placeboeffekt“ zu berücksichtigen. Ein deutscher Arzt sagte folgendes darüber: „Weit über die Hälfte aller heutigen Krankheiten sind psychosomatischen Ursprungs, d. h. der Autosuggestion zugänglich. Manche Ärzte zählen sogar bestimmte Aspekte der Krebserkrankungen mit hierher. Menschen, die in ständiger Furcht vor Krebs leben, bekommen deutlich öfter Krebs als andere. ... Menschen, die an ein unwirksames Arzneimittel fest glauben, erleben eine deutliche Besserung.“

      Die Macht positiven Denkens ist eine unübersehbare Hilfe, Entscheidungen zu treffen oder mit Gewohnheiten zu brechen. Nur ein positiv eingestellter Mensch hat, wenn er vor großen Entscheidungen steht, den nötigen Mut, um schwierige, aber nichtsdestoweniger notwendige Schritte zu unternehmen. Wer nach der Devise „Ich kann es nicht schaffen“ lebt, hat sehr selten Erfolg; öfter dagegen derjenige, der sich sagt: „Ich werde es schaffen.“

      Trotz dieser positiven Gesichtspunkte gibt es auch negative Gesichtspunkte des autogenen Trainings, die berücksichtigt werden sollten.

      Gründe zur Vorsicht

      Dr. Schultz sagte warnend, die Übungen des autogenen Trainings sollte man nur unter der Aufsicht eines qualifizierten Übungsleiters erlernen. Warum? Er führte als Grund an: „Jede weitere Übung ... enthält u. U. neben Vorteilen auch Nachteile.“ Dr. Malcolm Carruthers, Leiter des Londoner Zentrums für autogenes Training, warnte davor, das autogene Training mit Hilfe von Kassettenkursen oder unter unqualifizierter Aufsicht zu erlernen. „Es kann eine sehr machtvolle Technik sein, die auch gefährlich werden kann, wenn sie unsachgemäß angewandt wird“, warnte Dr. Carruthers. „Uns ist bekannt, daß es Personen, die einen ungeschulten Lehrer hatten, hinterher schlechter ging als vorher. Wenn ein emotional gestörter Mensch es mit dem Training versucht und keine Besserung eintritt, wird er womöglich immer deprimierter.“

      Es gibt noch andere Gründe zur Vorsicht, vor allem wenn sich jemand der Oberstufe des autogenen Trainings nähert. Diese Oberstufe konzentrativer Suggestionen dient dazu, „den ‚neuen Menschen‘ zu neuem Denken und Handeln“ zu befähigen, wie Dr. Gisela Eberlein in ihrem Buch Autogenes Training für Fortgeschrittene ausführt.

      In zwei Lehrbüchern wird auf die Möglichkeiten hingewiesen, die ein solches Training in der Oberstufe bietet. Diese Möglichkeiten oder Ziele gehen über die gesundheitliche Besserung hinaus. In einem der Lehrbücher heißt es: „So wie ein Übender konzentriert: ‚Arm ist warm‘, so kann er sich ebenso vorstellen: ‚Sparsamkeit ist Freude‘ oder: ... ‚Brief wird geschrieben.‘“

      In dem anderen Buch heißt es: „Hat man erst einmal den Faden in der Hand und spürt man, daß man auf dem richtigen Weg ist, so kann man diese Entwicklung gezielt unterstützen. ... ‚Ich entdecke meine Fähigkeiten. Ich setze sie ein.‘ ‚Ich bin mir meines Lebens bewußt. Ich tue das Richtige.‘ ‚Ich habe eine positive Einstellung.‘ ‚Ich strebe nach Harmonie und Glück.‘ Solche konzentrativen Einsätze, individuell ausgewählt und stetig in das AT eingesetzt — immer nur einen Vorsatz in 14 Tagen —, haben ihre Wirkung. Sie befähigen oft den ‚neuen Menschen‘ zu neuem Denken und Handeln.“

      Demzufolge kann das autogene Training, wie gewisse Therapeuten verlauten lassen, aus dir einen „neuen Menschen“ machen, deine Persönlichkeit umgestalten, ja dein Verhalten ändern. Es ist „ein Schlüssel zur körperlichen und geistigen Gesundheit“, sagt Dr. Eberlein. Manche Ärzte meinen sogar, kein Problem sei zu groß, um es zu bewältigen, nicht einmal Körperbehinderung und Krankheit. Das autogene Training wird von einigen sogar als Allheilmittel gepriesen. Ist es das jedoch?

      Nein, antwortete Dr. Malcolm Carruthers, der erwähnte Experte für autogenes Training. „Es ist kein Allheilmittel“, sagte er. „Es ist lediglich ein Heilmittel, dem sich immer mehr Ärzte zuwenden.“ Die Auffassung, das autogene Training sei ein Allheilmittel, kann somit zu schädlichen Folgen führen. Wieso? Weil manche Ärzte es dann womöglich unterlassen, eine andere erforderliche Behandlung in Betracht zu ziehen.

      Die Oberstufe des autogenen Trainings ist besonders gefahrvoll für den Christen. Dem ist so, weil Christen ermahnt werden: „Ihr [sollt] die alte Persönlichkeit ablegen ..., die eurem früheren Wandel entspricht ..., und [sollt] die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist“ (Epheser 4:22-24).

      Die „neue Persönlichkeit“, um die sich ein Christ bemüht, entsteht nicht durch autogenes Training. Vielmehr wird sie dadurch entwickelt, daß man über Gottes Wort meditiert und seinen geoffenbarten Willen tut. (Siehe Psalm 143:5; Philipper 4:8.)

      Ein anderer Grund zur Vorsicht besteht darin, daß die Oberstufe des autogenen Trainings in mancher Hinsicht dem Joga zu ähneln scheint. Joga wird als „Unterdrückung aller Tätigkeiten des Körpers, des Sinnes und des Willens“ definiert. Mit anderen Worten: Der Sinn wird völlig entleert. In vielen Fällen wird ständig ein Mantra (Zauberformel) wiederholt, um den Sinn leichter von allen Gedanken befreien zu können. Das ist gefährlich. Ein völlig freigefegter Sinn wird leicht zur Beute äußerer Einflüsse, sei es von seiten unvollkommener menschlicher Unterweiser oder, was noch schlimmer ist, von seiten übermenschlicher, dämonischer Mächte, die, wie die Bibel sagt, darauf aus sind, die Herrschaft über den Sinn des Menschen zu erlangen (1. Timotheus 4:1; vergleiche Lukas 11:24-26).

      Ist das autogene Training jedoch echtes Joga? Obwohl Ähnlichkeiten bestehen, scheint das autogene Training nicht dasselbe zu sein wie Joga, zumindest nicht in der Unterstufe. Es wird kein Mantra gebraucht, noch wird der Sinn entleert, wie einigen Büchern über autogenes Training zu entnehmen ist. Nichtsdestoweniger müssen Christen vorsichtig sein, denn sie möchten nicht ausprobieren, wie nahe sie sich an Praktiken heranwagen können, die geistigen Schaden anrichten können. Sie möchten eindeutig und unerschütterlich für die wahre Anbetung Stellung beziehen (2. Korinther 6:14-17).

      Vom Hypnotismus abgeleitet

      Es gibt einen Grund zu äußerster Vorsicht. Dr. Schultz entwickelte Interesse an der Sache, während er mit einem anderen Arzt zusammenarbeitete, der Patienten mit Hypnose behandelte. Durch seine Beobachtungen war er imstande, „aus der Hypnose das ‚autogene Training‘ zu entwickeln“, wie er selbst schrieb. Er bezeichnete es sogar als „eine Tochterdisziplin des Hypnotismus“. Das autogene Training wird von manchen Therapeuten als eine Form der „Selbsthypnose“ betrachtet. Doch nicht alle Therapeuten für autogenes Training bedienen sich der Hypnose. Statt dessen leiten sie den Patienten an, durch gedachte konzentrative Suggestionen die Organe oder Funktionen des eigenen Körpers zu beeinflussen.

      Bei der Anwendung von Selbsthypnose können für einen Christen echte Gefahren entstehen. Warum? Obwohl niemand richtig erklären kann, wie die Hypnose funktioniert, ist ihr Hintergrund wohlbekannt. In dem Werk An Encyclopædia of Occultism heißt es über den Hypnotismus: „Er ist untrennbar mit dem Okkultismus verknüpft, und auch heute noch werden viele hypnotische Phänomene als ‚spiritistisch‘ eingestuft.“ Wer Spiritismus in irgendeiner Form ausübt, zieht sich Gottes Mißfallen zu (5. Mose 18:10-12; Galater 5:19-21).

      Ein Christ kann sich keinerlei Praktiken oder Übungen widmen, die mit dem Okkulten zu tun haben. Wie reagierten im ersten Jahrhundert einige Okkultisten aus Ephesus (Kleinasien), nachdem sie in ihrer Stadt die Predigten des christlichen Apostels Paulus gehört hatten? „Viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und berichteten offen ihre Taten. Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete den Wert derselben zusammen und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren“ (Apostelgeschichte 19:18, 19).

      Das autogene Training ist also voller Gefahren für den Christen. Sein Ursprung steht mit dem Hypnotismus in Verbindung, manche Therapeuten wenden tatsächlich eine Form der Selbsthypnose an, und in der Oberstufe bedient man sich jogaähnlicher Meditationstechniken.

      Da Meditationstechniken oder -verfahren nicht die richtige Lösung für die Leiden der Menschheit sind, erhebt sich die Frage: Wie lautet Gottes Lösung?

      [Fußnote]

      a Ratschläge für körperliche Entspannung und für die Bewältigung von Streß findet man in der Erwachet!-Ausgabe vom 8. Dezember 1974, S. 16—20 und vom 8. Januar 1981, S. 3—15.

      [Herausgestellter Text auf Seite 5]

      Viele der heutigen Krankheiten sind auf Streß und Spannungen zurückzuführen.

      [Herausgestellter Text auf Seite 6]

      „Die Übungen des autogenen Trainings sollte man nur unter der Aufsicht eines qualifizierten Übungsleiters erlernen“ (Dr. J. H. Schultz).

      [Herausgestellter Text auf Seite 6]

      „Es kann eine sehr machtvolle Technik sein, die auch gefährlich werden kann, wenn sie unsachgemäß angewandt wird“ (Dr. M. Carruthers).

      [Herausgestellter Text auf Seite 8]

      Christen müssen vorsichtig sein, damit sie nicht über Auffassungen meditieren, die den Lehren der Bibel widersprechen, und dadurch ihren Glauben verlieren.

      [Bild auf Seite 7]

      Der Abbau körperlicher Spannungen kann sich auf die Organe vorteilhaft auswirken

      Gehirn

      Herz

      Magen

      Nieren

      Leber

  • Etwas viel Besseres
    Erwachet! 1984 | 8. Mai
    • Etwas viel Besseres

      GEWISSE Meditationsverfahren werden als Weg zu einem besseren Selbstverständnis, zur Überwindung negativer Neigungen und schlechter Gewohnheiten sowie zur Befreiung von Ängsten und sogar zur Kräftigung der Gesundheit gepriesen.

      „Wenn wir die richtige innere Einstellung zu den Problemen unseres Lebens haben, so können wir diese auch lösen“, wird in dem Buch Autogenes Training für Fortgeschrittene (S. 12) versprochen. Viele Leute glauben, „Selbstverwirklichung“ und „Selbstfindung“ seien die Mittel zur Lösung jedes Problems. Ist das jedoch realistisch?

      „Das Herz [der Sitz der Motivation] ist verräterischer als sonst irgend etwas und ist heillos“, heißt es in der Bibel (Jeremia 17:9). Durch unsere Neigungen und Gefühle, unser „Selbst“, werden wir nicht zuverlässig geleitet.

      Im Leben gibt es viele Probleme, zum Beispiel Diskriminierung, Alter, schwere Krankheit und Tod. Inwieweit sind wir imstande, durch eine „richtige innere Einstellung“ solche Probleme zu lösen? Allerdings kann uns eine richtige Einstellung helfen, mit diesen schwierigen Problemen zu leben, und sie kann verhindern, daß wir davon übermannt werden, aber lösen lassen sie sich dadurch nicht. Das übersteigt die Fähigkeit des Menschen.

      Der weiseste Mann des Altertums, König Salomo von Israel, sagte: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Sprüche 3:5, 6). Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, das sei unrealistisch. So schreibt H. Lindemann in seinem Buch Autogenes Training (S. 12): „Der religiöse Glaube und das Beten erschienen mir zu passiv; ich brauchte mehr: die aktive Mithilfe des Unbewußten ... Hier sollte mir das AT [autogenes Training] helfen.“ Doch der wahre religiöse Glaube und das Gebet müssen, ja dürfen nicht passiv sein.

      Von wahren Christen wird gefordert, daß sie ihre Persönlichkeit ändern, aber nicht mit Hilfe eines „Do-it-yourself-Programms“, bei dem ichbezogene Meditationsverfahren angewandt werden. Vielmehr empfiehlt die Bibel dringend, sich bei dem Bemühen, ‘die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen abzustreifen und sich mit der neuen Persönlichkeit zu kleiden’, völlig auf die Hilfe Gottes zu verlassen (Kolosser 3:9, 10; Epheser 4:22-24). Der Apostel Paulus schrieb: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Offenbar vermochte sich Paulus aufgrund einer genauen Erkenntnis sowie mit der Unterstützung des heiligen Geistes Gottes zu ändern, und das ohne die „aktive Mithilfe des Unbewußten“.

      Eine bessere Meditationsform

      Bei der besseren Meditationsform konzentriert man sich nicht auf das Geschöpf, sondern auf den Schöpfer. Ein Bibelschreiber betete zu Gott: „Ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun, und mit deinen Handlungen will ich mich befassen“ (Psalm 77:12). Durch ein solches Nachsinnen oder Meditieren wird unsere Aufmerksamkeit auf das wahre Heilmittel für die Probleme der Menschen gelenkt — auf Gottes Königreich, das nahe herbeigekommen ist.

      Unter dem Königreich Gottes werden die Menschen von all ihren Schwachheiten sowie von ihren schlechten Gewohnheiten und Neigungen befreit und sogar von all ihren Krankheiten geheilt werden: „Segne Jehova ..., der all deine Vergehung vergibt, der all deine Krankheiten heilt“, heißt es in Psalm 103:2, 3. Überlege einmal, was das bedeuten wird! Nichts Geringeres als eine vollkommene Menschheit! Gibt es eine bessere „Kunde“ oder ‘lieblichere Reden’ als das? Wirkt es sich nicht wohltuend auf Geist und Körper des Menschen aus, wenn er so etwas hört? Die Antwort finden wir in Sprüche 15:30 (Pattloch-Bibel) und 16:24: „Gute Kunde labt den Leib“ und: „Liebliche Reden sind ... Heilung für das Gebein.“

      Denke einmal über die Segnungen der Königreichsherrschaft nach. Stell dir beispielsweise beim Lesen von Psalm 37:10, 11 vor, wie es auf der Erde sein wird, wenn nur ‘sanftmütige Menschen’ darauf wohnen werden. Und dann rufe dir ins Gedächtnis zurück, wie du dich manchmal wegen der brüsken Art anderer ärgerst. Das wird nicht mehr passieren, weil es keine brüsken Menschen mehr geben wird, sondern nur noch ‘sanftmütige’. Sinne darüber nach, wie schön es sein wird, sich nicht mehr fürchten zu müssen, wenn man nachts allein unterwegs ist, weil „der Böse ... nicht mehr sein“ wird. Meditiere darüber, welche Wonne du haben wirst „an der Fülle des Friedens“, wenn die Gefahr eines nuklearen Holocaust nicht mehr wie ein Damoklesschwert über dir schwebt. Auf diese Weise zu meditieren kann dir ewige Segnungen einbringen.

      Tausende von Zeugen Jehovas sind lebendige Beispiele dafür, daß Personen, die sich eine genaue Erkenntnis des Vorhabens Gottes erwerben und gehorsam die vorzüglichen göttlichen Ratschläge befolgen, wie sie in seinem Wort zu finden sind, schlechte Gewohnheiten ablegen sowie Schüchternheit und Ängste überwinden können, daß sie in der Lage sind, mit den Vorurteilen anderer zu leben, eine Persönlichkeit zu entwickeln, über die sie selbst und ihre Mitmenschen sich freuen, ja daß sie sogar bis zu einem gewissen Grad ihre Gesundheit verbessern können. Wie ist ihnen das möglich? Nicht dadurch, daß sie den Sinn entleeren, sondern indem sie geistig aktiv sind, damit sie „in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines [Gottes] Willens erfüllt“ werden (Kolosser 1:9).

      Nein, die „Selbstverwirklichung“ wird niemals so nützlich sein und so befriedigen wie das Nachsinnen über Jehova Gott und über sein Wort. Nimmst du dir Zeit für diese bessere Meditationsform? Wenn ja, dann wirst du die Meditationsverfahren oder -techniken meiden, die niemals das sein können, was nur Gottes Königreich ist — ein Allheilmittel.

      [Bild auf Seite 10]

      Bei der besseren Meditationsform konzentriert man sich nicht auf das Geschöpf, sondern auf den Schöpfer und seine Vorsätze

  • „Zu einer Kirche wird es nur durch das, was in Ihren Herzen ist“
    Erwachet! 1984 | 8. Mai
    • „Zu einer Kirche wird es nur durch das, was in Ihren Herzen ist“

      „Ich weiß nicht, was es ist“, sagte der Vertreter der Bauaufsichtsbehörde einer Stadt in Colorado (USA), „aber wenn es in der Welt nur solche Menschen gäbe, wie es die Zeugen Jehovas sind, wäre kein Problem unlösbar.“

      Was veranlaßte den Bauinspektor zu dieser Äußerung? Er hatte eben miterlebt, wie in weniger als zwei Tagen ein Königreichssaal gebaut wurde. Die aus Zeugen Jehovas bestehenden Arbeitsgruppen, die alles freiwillig taten, hatten Tag und Nacht gearbeitet, um einen Saal für die Ortsversammlung der Zeugen Jehovas zu errichten.

      Jetzt, 42 Stunden nach dem ersten Hammerschlag, war die Versammlung zum ersten Mal zusammengekommen. Vor Programmbeginn bat der Vertreter der Bauaufsichtsbehörde (er war anwesend, um die Bauabnahmebescheinigung zur Unterzeichnung vorzulegen) darum, ein paar Worte an alle Versammelten richten zu dürfen.

      „Über das, was ich hier gesehen habe, kann ich nur staunen“, sagte er. „Ich möchte lediglich erwähnen, daß es mir eine Ehre gewesen ist, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ich habe schon überall im Ausland mit Bauhandwerkern zu tun gehabt, aber eine solche Einheit, einen solchen Elan, eine solche Zusammenarbeit und Kameradschaftlichkeit wie hier habe ich noch nirgends gesehen.“ Als Beispiel erzählte er: „Ich beobachtete, wie ein Zimmermann vom Dach stieg, seine Schürze weglegte und anfing, Steine wegzuschaufeln. Normalerweise würde kein Zimmermann das tun. Sie haben einen unbegreiflichen Elan.“

      In Kanada und in den Vereinigten Staaten von Amerika werden monatlich wenigstens 15 Königreichssäle in jeweils nur zwei Tagen von freiwilligen Arbeitern errichtet. Diese Säle haben durchschnittlich eine Bodenfläche von 370 m2 und bieten Raum für etwa 200 Sitzplätze. Manche dieser Säle werden in weniger als 24 Stunden gebaut. Was hätte der Bauinspektor wohl in solchen Fällen gesagt?

      Dann kam der Augenblick, in dem die Bauabnahmebescheinigung unterzeichnet wurde. Der Inspektor sagte zur Versammlung: „Von dem Gebäude wird man sagen, es sei eine Kirche [nach der Baunutzungsverordnung], doch zu einer Kirche wird es nur durch das, was in Ihren Herzen ist. Ich habe in dieser Stadt schon viele Kirchen im Auftrag der Bauaufsichtsbehörde besichtigt, aber diese hier ist mit Abstand am sorgfältigsten gebaut, sorgfältiger, als es die öffentlich-rechtlichen Vorschriften fordern.“

      „Wenn man Sie nach Ihrem Namen fragt, sagen Sie ihn nicht“, fuhr er fort, sondern sagen Sie lediglich, Sie seien ein Zeuge Jehovas; und seien Sie stolz darauf, es zu sein!“

      Seine abschließenden Worte waren: „Möge Gott dieses Gebäude segnen. Ich bin sicher, daß er es tun wird.“

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