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  • Warum Kinder verschwinden
    Erwachet! 1984 | 22. Juli
    • unglücklichen Situation zu Hause oder in der Schule. In der Zeit des Heranwachsens steht der Jugendliche zahlreichen emotionalen Problemen gegenüber, die zwar geringfügiger Natur, für ihn aber sehr bedeutsam sind. Eine Meinungsverschiedenheit mit Vater oder Mutter, Furcht vor dem Spott der Gleichaltrigen, schlechte Noten oder Ärger in der Schule können ihn schnell veranlassen wegzulaufen.

      Trennung der Eltern, Scheidung und Wiederheirat sowie Furcht vor den Konsequenzen, weil man mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, sind andere Gründe. Probleme besonders ernster Art — ein Elternteil ist Alkoholiker, Mißhandlung oder sexueller Mißbrauch — sind weitere Ursachen für Ausreißer-Episoden. Das alles verschlimmert sich im allgemeinen, wenn sich die Familie in einer wirtschaftlichen Notlage befindet.

      Kinder, die „abgeschoben werden“

      In den Vereinigten Staaten geht die Zahl der Kinder, die „praktisch kein Zuhause haben“, jährlich in die Hunderttausende. Die meisten sind „hinausgeworfene“ oder „abgeschobene“ Kinder — Kinder, die von ihren Eltern ausgesetzt oder hinausgeworfen wurden, oder Kinder, die mißhandelt wurden und sich so unerwünscht vorkamen, daß sie ihren einzigen Ausweg darin sahen wegzulaufen. Es gibt keine behördlichen Unterlagen über diese Fälle, denn Eltern, die ihre Kinder ausgesetzt oder vernachlässigt haben, melden sie selten als vermißt.

      Wenn die Behörden wegen dieser Kinder bei den Eltern anrufen, hören sie oft: „Behalten Sie sie. Wir wollen sie nicht mehr.“ Zu den Gründen gehören Selbstsucht und der Wunsch, frei zu sein von der Verantwortung, für ein Kind sorgen zu müssen, oder das Unvermögen der Eltern, mit einem unverbesserlichen, drogenabhängigen Jugendlichen fertig zu werden. Was geschieht mit diesen Heranwachsenden? Die New York Times berichtete: „Viele Teenager ohne ein Zuhause leben einfach auf der Straße und werden Prostituierte oder handeln mit Drogen, um überleben zu können.“ Weiter hieß es: „Für einige dieser jungen Leute ist der Unterschied zwischen dem Zuhause und der Straße nicht groß.“

      In den ärmeren Ländern ist es noch üblicher, Kinder auszusetzen. Dort können es sich die Eltern einfach nicht leisten, sie zu ernähren und für sie zu sorgen. Einige versuchen, ihre Kinder zu verkaufen, damit sowohl das Kind als auch die anderen Familienangehörigen überleben können. In Indien setzen viele verzweifelte Eltern ihre Kinder an Bahnhöfen aus. Gemäß Berichten streifen 5 000 Kinder in den Straßen Bogotás (Kolumbien) umher — sie schlagen sich irgendwie durchs Leben, gehen auf Beute aus und werden selbst die Beute anderer.

      Geraubt — und das von einem Elternteil!

      Tausende weiterer Kinder gelten als „vermißt“, weil sie von einem Elternteil entführt wurden. Gewöhnlich stehen diese Entführungen mit einer Trennung oder Scheidung in Zusammenhang; das Kind wird von dem Elternteil geraubt, dem das Gericht nicht das Sorgerecht zugesprochen hat. Es wird insofern „vermißt“, als der Elternteil, der das Sorgerecht hat, nicht weiß, wo es festgehalten wird. Einige dieser Kinder werden sogar ins Ausland gebracht. Oft wird ihnen gesagt, der andere Elternteil sei gestorben oder wolle sie nicht mehr haben. Viele werden schließlich mißhandelt, manche sogar getötet.

      Einige Kinder verschwinden auf unerklärliche Weise, andere werden von Fremden gekidnappt oder entführt. Diese Fälle machen in den Zeitungen oft Schlagzeilen. In verschiedenen Ländern werden Kinder mit der Absicht geraubt, sie zu Prostituierten zu machen oder für den Diebstahl auszubilden; andere werden absichtlich verunstaltet, damit sie als Bettler Mitleid erregen. Um einen aktenkundigen Fall handelt es sich bei Tulasa, die mit 13 Jahren „aus ihrer Heimat, Nepal, entführt und in Bombay verkauft wurde, wo sie im blühenden Geschäft des Menschenhandels landete“. Wie die Zeitschrift India Today berichtete, wurde sie in knapp acht Monaten an drei verschiedene Bordelle „verkauft“ und gezwungen, die „perversen Wünsche von nahezu 2 000 Männern“ zu befriedigen. Erst als sie so krank war, daß sie in ein Krankenhaus eingewiesen werden mußte — „die Zahl ihrer Krankheiten war ebenso groß wie die Zahl ihrer Lebensjahre“ —, war es ihr schließlich möglich, von ihren Entführern freizukommen und ihre Geschichte zu erzählen. Daraufhin wurden 28 Personen verhaftet, die in den „Menschenhandel“ verwickelt waren.

      Was auch immer der Grund für das Verschwinden eines Kindes ist, es verursacht Eltern, die ihr Kind lieben und vermissen, großes Herzeleid. Können sie irgend etwas tun, um einen solchen Vorfall zu verhindern?

  • Was können Eltern tun?
    Erwachet! 1984 | 22. Juli
    • Was können Eltern tun?

      „NACHDEM ich im Fernsehen den Dokumentarfilm über Kindesentführungen gesehen hatte“, sagte ein Rentner aus Florida, „fragte ich mich, ob die Kinder eigentlich wissen, wie sie sich verhalten müssen, wenn ein Fremder sie zum Mitgehen veranlassen möchte. Deshalb stellte ich einigen Achtjährigen, die ich gut kannte, die Frage: ‚Was würdest du tun, wenn ein Fremder freundlich zu dir wäre, dir Süßigkeiten anbieten und dich dann auffordern würde, mit ihm zu gehen, weil er dir irgend etwas zeigen möchte?‘“ Er fuhr fort: „Was meinen Sie, was die Kinder sagten? Alle antworteten: ‚Ich weiß es nicht.‘“

      „Doch das waren ‚Landkinder‘“, erzählte er, „und da ich vorhatte, am Wochenende in eine benachbarte Stadt zu fahren, wo ich mit einer ganzen Anzahl Familien zusammentreffen sollte, nahm ich mir vor, herauszufinden, wie die ‚erfahreneren Stadtkinder‘ reagieren würden.“ Ihre Antworten überraschten ihn. Alle Kinder im Alter von sechs Jahren und darunter antworteten auf die Frage „Würdest du mit ihm gehen?“ mit einem entschiedenen „Ja!“ Die Kinder im Alter von sieben Jahren und darüber verneinten in der Regel die Frage. Der Mann bemerkte jedoch: „Sie wußten aber nicht genau, warum sie nicht mitgehen würden oder wie sie sich verhalten sollten.“

      Nicht nur die Kinder sind zuwenig aufgeklärt. Auch viele Eltern wissen nicht, wie sie ihr Kind schützen können oder was sie unternehmen müssen, wenn es vermißt wird.

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