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  • Warum wählerisch sein, wenn man fernsieht?
    Erwachet! 1972 | 22. Februar
    • gern fernsehen, andererseits aber machten sie sich Gedanken darüber, daß sie zu lange vor dem Bildschirm säßen.

      Das Fernsehen kann nützlich und genußreich sein, aber es gibt auch eine Fernsehsucht. Wenn man wegen gewisser Fernsehprogramme seine Pflichten vernachlässigt, zu wenig schläft, sich zu wenig Bewegung an der frischen Luft verschafft, ist man nicht mehr wählerisch, sondern süchtig. Du bist auch nicht wählerisch, wenn du als christlicher Prediger wegen des Fernsehens deine Pflichten versäumst.

      Das Fernsehen ist tatsächlich ein wunderbares Kommunikationsmittel, ein echtes Wunder. Aber man muß lernen, das Fernsehen zu beherrschen, damit man nicht von ihm beherrscht wird.

  • Der Stein von Rosette — Schlüssel zur Entzifferung der Hieroglyphen
    Erwachet! 1972 | 22. Februar
    • Der Stein von Rosette — Schlüssel zur Entzifferung der Hieroglyphen

      MAN schrieb das Jahr 1799. Etwa sechs Kilometer von dem kleinen ägyptischen Dorf Raschid oder Rosette entfernt, war ein Korps französischer Soldaten mit Befestigungsarbeiten bei dem verfallenen Fort Julien beschäftigt. Die französischen Truppen unter Napoleon, zufolge des Sieges der englischen Flotte unter Nelson in die Defensive gedrängt, trafen Vorbereitungen für den letzten Widerstand.

      Plötzlich stieß die Spitzhacke eines Soldaten auf einen ungewöhnlichen Stein, an dem sie klirrend abprallte. Drei Ecken des schwarzen Steines waren abgebrochen. Als er ihn genauer betrachtete, entdeckte er, daß der Stein über und über mit merkwürdigen Schriftzeichen bedeckt war. Ein Offizier namens Bouchard erkannte sofort den Wert des Steines. Die Inschrift war zweifellos sehr alt. Außerdem setzte sie sich aus Texten in drei verschiedenen Schriften, zusammen, eine davon war griechisch.

      Als man Napoleon über den Fund berichtete, ordnete er an, daß Abgüsse davon gemacht würden; später, als die Franzosen kapitulierten, mußten sie den Stein den Engländern ausliefern, die ihn als Teil der Kriegsbeute nach England schafften. Seit Ende des Jahres 1802 ist er im Britischen Museum ausgestellt; er thront gut sichtbar im Saal der ägyptischen Skulpturen.

      Der Stein von Rosette ist wegen der Inschrift in zwei verschiedenen Sprachen, Ägyptisch und Griechisch, für Sprachforscher von großer Bedeutung. Die oberste der drei Inschriften besteht aus Hieroglyphen, die mittlere ist in demotischer Schrift, das heißt in einer einfacheren Schrift, der Volksschrift. Die dritte Inschrift ist die griechische Übersetzung davon.

      Die ersten Bemühungen um Benutzung dieses Schlüssels

      Unbekannte Inschriften haben schon immer die Neugierde des Menschen erregt. Doch das Entziffern der schwierigsten Geheimschrift hat sich oft als einfach erwiesen im Vergleich zur Entzifferung einiger Schriften des Altertums. Früher glaubten einige, die ägyptischen Hieroglyphen seien lediglich Dekorationsmittel. Einige nahmen auch an, die Chinesen hätten etwas damit zu tun, und im besten Falle galten sie als reine Bildzeichen. Aber im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts wurden mehrere ernsthafte Versuche unternommen, ihr Geheimnis zu lüften, und Ideen sowie Theorien begannen Form anzunehmen.

      Man erkannte schnell, daß der Stein von Rosette für Ägyptologen von unermeßlichem Wert war. 1802 erschien eine Übersetzung der griechischen Inschrift in Französisch und Englisch, und mit Hilfe dieser Übersetzungen machten Gelehrte in verschiedenen Ländern den Versuch, die ägyptischen Texte zu entschlüsseln. David Akerblad, einem schwedischen Orientalisten, gelang es, alle Eigennamen des griechischen Textes im Demotischen wiederzuerkennen, und durch Zerlegen der in demotischen Zeichen geschriebenen griechischen Eigennamen in Einzelbuchstaben gewann er ein Alphabet von sechzehn Buchstaben. Er glaubte indessen irrtümlich, das Demotische sei eine reine Alphabetschrift.

      Im Jahre 1814 tat der englische Wissenschaftler Thomas Young einen Schritt zum Verständnis der Hieroglyphen. Er teilte den hieroglyphischen Text so ab, wie er glaubte, daß die einzelnen Wörter den griechischen entsprachen. Er bemerkte etwas, worüber sich andere Forscher vor ihm schon geäußert hatten. Der hieroglyphische Text enthielt sechs ovale Ringe, in die eine Zeichengruppe eingeschlossen war; diese ovalen Ringe nannte man Kartuschen; durch diese Ringe stachen diese Hieroglyphengruppen von den übrigen Hieroglyphen ab. Ihre Stellung im Text entsprach einem Eigennamen im griechischen Text, dem des Königs Ptolemäus. Young versuchte, die im Namensring befindlichen Hieroglyphen in Buchstaben und Silben zu zerlegen. Das Ergebnis war folgendes:

      [Abbildung: Hieroglyphen]

      Ein anderer Engländer, D. J. Bankes, entdeckte auf der Nilinsel Philae einen Obelisken und erkannte darauf den Namensring der Kleopatra. Dieser Ring enthielt drei der Zeichen, die die Kartusche des Ptolemäus aufwies. Im Jahre 1818 verfügte Young aufgrund weiterer hieroglyphischer Texte und einiger glücklicher Vermutungen über eine Liste von mehr als zweihundert Wörtern, aber nur etwa ein Drittel davon waren richtig gedeutet. Außerdem hatte er als erster erkannt, daß die Hieroglyphenschrift neben Wortzeichen auch Lautzeichen hat.

      Doch dann verlor Young das Interesse an seinen Studien, und man hörte nichts mehr von ihm. Die Tür stand offen für den Mann, dem es vorbehalten war, erfolgreich und endgültig die Geheimnisse der ägyptischen Vergangenheit zu lüften.

      Champollion setzt mit rastlosem Fleiß das Studium fort

      Jean François Champollion war noch nicht neun Jahre alt, als der Stein von Rosette gefunden wurde. Schon in jungen Jahren erkannte er, daß das Koptische sozusagen die Fortsetzung des alten Ägyptischen ist; daher begann er, Koptisch zu lernen. Wie wichtig es für ihn war, die koptische Sprache zu beherrschen, zeigte sein erster Erfolg auf dem Weg zur Entzifferung der Hieroglyphen.

      Durch mühsame Kleinarbeit gelang es ihm, demotische Texte Zeichen für Zeichen in Hieroglyphen zu übertragen; dabei überkam ihn plötzlich eine wichtige Erkenntnis. Im Jahre 1821 verfiel er auf die glückliche Idee, alle Zeichen des hieroglyphischen Textes des Steins von Rosette abzuzählen; und dabei stellte er fest, daß es 1 419 Hieroglyphen waren, denen im entsprechenden griechischen Textteil 486 griechische Wörter entsprachen. Das zeigte deutlich, daß es sich bei den Hieroglyphen nicht nur um Ideogramme oder Symbole handeln konnte, da ihre Zahl das Dreifache der griechischen Wörter ausmachte.

      Er nahm sich wieder den Namen Ptolemäus vor, den bereits Young zum Teil entziffert hatte. Er las ihn jetzt den Gesetzen der ägyptischen Sprache gemäß „Ptolmis“:

      [Abbildung: Hieroglyphen]

      In der Inschrift des von Bankes aufgefundenen Obelisken fand Champollion die Bestätigung, daß die von ihm vermutete hieroglyphische Schreibweise des Namens Kleopatra richtig war. Nachdem er die beiden Namen Ptolemäus und Kleopatra Zeichen für Zeichen miteinander verglichen hatte, sammelte er alle Königskartuschen, die er auftreiben konnte, um sie zu entziffern.

      Doch als er diese Namen entzifferte, stellte er fest, daß es sich dabei immer um Königsnamen aus der Spätzeit der altägyptischen Geschichte handelte, aus der Zeit der Ptolemäer und Römer; auch war keiner dieser Namen echt ägyptisch, sondern es waren alles ausländische Namen. Ob er mit seinem Schlüssel auch Geheimnisse der älteren Pharaonen lüften könnte? Eines Tages erhielt Champollion eine Inschrift, die eine andere Kartusche enthielt. Der Name begann mit einer Sonne, und er wußte, daß Sonne auf koptisch „Re“ hieß. Am Ende folgten zwei „s“. Wenn es sich bei dem mittleren Zeichen um ein „m“ handelte, dann mußte es „R-m-s-s“, Ramses, heißen! Die Hieroglyphen waren Jahrhunderte fast unverändert geblieben.

      Jetzt war Champollion sicher, den Schlüssel gefunden zu haben, um die Geheimnisse der ägyptischen Geschichte aufzuschließen, aber in seinem nimmermüden Eifer hatte er oft über seine Kräfte gearbeitet, so daß er nun geschwächt und erschöpft war. Fast eine Woche lang war er zu krank, um die Ergebnisse seiner Forschungen in einer Schrift zusammenzufassen. Als er im Jahre 1822 sein Werk veröffentlichte, rief es viele Zweifler auf den Plan, und es gelang ihm bis zu seinem Tode im Jahre 1832 — er erlag einem Schlaganfall — nicht, seine Gegner zum Schweigen zu bringen.

      Was der Stein erzählt

      Aber der Weg war offen. Andere Gelehrte setzten das von Champollion begonnene Werk fort. Besonders der deutsche Philologe Karl Richard Lepsius machte sich mit unbeirrbarem Fleiß daran, jede Einzelheit, die mit der richtigen und zuverlässigen Entzifferung der Hieroglyphen zusammenhing, zu ergründen, und im Jahre 1837 verfaßte er eine gründliche Abhandlung darüber. Im Jahre 1866 entdeckte man in Tanis (in Unterägypten) einen weiteren Stein, ähnlich dem Stein von Rosette. Diese Stele trug eine hieroglyphische und griechische Inschrift; auf dem Rand der Tafel stand der Text noch einmal in demotischer Schrift. Diesen Dreisprachenstein nannte man dann Dekret von Kanopus. Lepsius konnte die Texte auf Anhieb lesen.

      Jetzt, da man den Stein von Rosette sowie Tausende weitere ägyptische Inschriften lesen kann, möchte man auch wissen, was auf diesem Stein steht. Bei der Inschrift handelt es sich um ein Dekret der Priesterschaft Ägyptens aus dem neunten Jahr der Regierung des Königs Ptolemäus V. Epiphanes, das dem Jahre 196 v. u. Z. entspricht. Zum Dank für Wohltaten, die sie während seiner Regierung empfangen hatte, sollten die ihm als „Retter Ägyptens“ zustehenden Ehrenrechte vermehrt werden. Seine Statue sollte in jedem Tempel Ägyptens aufgestellt werden, und bei den Prozessionen sollten goldene Bilder verwendet werden. Sein Geburtstag und sein Krönungstag sollten „ewig“ gefeiert werden, und alle Priester würden eine neue Bezeichnung erhalten: „Priester des wohltätigen Gottes Ptolemäus Epiphanes, der auf Erden erscheint“. Dieses Dekret sollte auf Basalttafeln geschrieben und diese sollten zusammen mit seiner Statue in den Tempeln aufgestellt werden. Das Dekret sollte in der „Schrift der Gottesworte“ — in Hieroglyphen — geschrieben werden.

      Etwa zweitausend Jahre später, als der Stein von Rosette, von dem niemand mehr etwas gewußt hatte, ausgegraben wurde, lagen die Tempel Ägyptens in Trümmern. Ägyptens Glanz war zur Legende geworden, seine Könige und Pharaonen waren längst tot. Die Statuen der Götter und Könige waren vom Sockel gestürzt, unfähig, etwas für ihre Priesterschaft zu tun, damit sie das Fest des Ptolemäus „ewig“ feiern könnte. Sogar die Schrift der Gottesworte war vergessen, und die Suche nach dem Schlüssel, um die Geheimnisse der Vergangenheit zu lüften, stellte an den Scharfsinn mehr als einer Generation von Gelehrten große Anforderungen.

      [Bild auf Seite 25]

      Kartusche des Ptolemäus

  • Widerspricht sich das, was die Bibel über Reichtum sagt?
    Erwachet! 1972 | 22. Februar
    • „Dein Wort ist Wahrheit“

      Widerspricht sich das, was die Bibel über Reichtum sagt?

      UNTER den Dienern Jehovas der alten Zeit, die seine Billigung hatten, befanden sich reiche Männer. Von Jehova wird sogar gesagt, daß er den Israeliten ‘die Kraft gebe, Vermögen zu schaffen’. (5. Mose 8:18) Jesus Christus dagegen rief aus: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes hineinzugelangen!“ (Luk. 18:24) Ist das ein Widerspruch?

      Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, daß Jehova Gott nicht zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte seinen Dienern dasselbe geboten hat. Dem Propheten Jeremia zum Beispiel gebot Gott wegen der Verhältnisse, in denen Jeremia lebte, und weil Gott wollte, daß Jeremia als ein Zeichen diente, nicht zu heiraten und keine Familie zu gründen. (Jer. 16:2-4) Aber weder vor der Zeit Jeremias noch seit jener Zeit hat Gott einem seiner Diener ausdrücklich geboten, unverheiratet zu bleiben. Ähnlich ist es mit dem, was die Bibel über den Reichtum sagt: Es muß in Verbindung mit dem Vorhaben Gottes mit seinem Volk betrachtet werden.

      Jehova Gott gebot seinen treuen Dienern wie den Patriarchen Abraham und Hiob nicht direkt, Jünger zu machen. Deshalb beschäftigten sie sich offenbar hauptsächlich damit, die leiblichen und geistigen Bedürfnisse ihrer Familie zu befriedigen. Jehova segnete den Fleiß seiner Diener, so daß sie reich wurden an Vieh, Gold und Silber und die Zahl ihrer Knechte sich mehrte.

      Aber diese Männer waren keine Materialisten, obschon sie begütert waren. Sie waren sich darüber im klaren, daß sie wohlhabend waren, weil Jehova sie segnete. Als das Angebot des Königs von Sodom Abraham Gelegenheit gab, seine Güter zu mehren, sagte er: „Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist ...! auf daß du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht.“ Nichts für mich! (1. Mose 14:23, 24) Da Männer wie Abraham die rechte Einstellung hatten, ließ Jehova es nicht zu, daß selbstsüchtige und raffgierige Menschen sie betrogen.

      Wie bei den treuen Patriarchen, so hing auch der Wohlstand der Israeliten von ihrem guten Verhältnis zu Jehova Gott ab. Es war Jehovas Wille, daß Israel, sofern es gehorsam sei, eine erfolgreiche Nation würde. Moses sagte: „Jehova wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um den Regen deines Landes zu geben zu seiner Zeit, und um alles Werk deiner Hand zu segnen; und du wirst vielen Nationen leihen, du aber wirst nicht entlehnen.“ — 5. Mose 28:12.

      Der Wohlstand der Nation hätte Jehova geehrt, er wäre für die Nachbarvölker der Israeliten ein überzeugender Beweis dafür gewesen, daß Gott es war, der sein Volk reich machte, und daß das Gesetz, das er ihm gegeben hatte, wie kein anderes Gesetz dazu beitrug, seinen Wohlstand zu sichern.

      Der König Salomo ist ein Beispiel dafür, daß der Wohlstand des Volkes Israel andere Völker veranlaßte, Jehova zu verherrlichen. Die Königin von Scheba zum Beispiel kam von weit her, weil sie den Ruf Salomos wegen des Namens Jehovas gehört hatte, um zu sehen, ob das, was man ihr über seine Weisheit

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