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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Volkskirche wird „Minderheitskirche“
  • Genaue Vorhersage über Erdbeben?
  • „Weltfriedenskongreß“ angekündigt
  • Papst bittet um Geld
  • Junge Leute verlassen die Kirche
  • Alkohol — schwierigstes Drogenproblem
  • Jeder zweite Schüler raucht
  • Zigarettenkonsum hat zugenommen
  • Rekord in Geschlechtskrankheiten
  • Längeres Leben durch Radfahren
  • Pest breitet sich wieder aus
  • Wachstum von Blutkrebszellen gestoppt
  • Werbung für Kaffee eingeschränkt
  • Scheidungen angestiegen
  • Emanzipation fördert Alkoholismus
Erwachet! 1973
g73 22. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Volkskirche wird „Minderheitskirche“

◆ Ein düsteres Bild von der Situation in der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik hat Bischof Wölber in Hamburg gezeichnet. Wölber sprach von einem „Umschlag der Volkskirche in eine andere Qualität, der Minoritätskirche“. Der Religionsunterricht „liegt darnieder“, viele Eltern ließen ihre Kinder nicht mehr taufen, die Gottesdienste würden immer weniger besucht. Die Menschen haben nach den Worten Wölbers „nichts gegen die Religion, aber sehr viel gegen die Kirche“.

Genaue Vorhersage über Erdbeben?

◆ Eine in der Geschichte der Geologie einmalig „präzise“ Erdbebenvoraussage ist vom Forschungszentrum Menlo Park in Kalifornien gemacht worden: Innerhalb der nächsten Monate werde im Gebiet von Hollister, 160 Kilometer südöstlich von San Francisco, die Erde beben, teilte der Leiter des Instituts, Robert Wallace, mit. Das Beben werde eine Stärke von 4,5 Punkten auf der nach oben offenen Richter-Skala haben und schlimmstenfalls in dem dünnbesiedelten Gebiet Geschirrklappern und Schränkerücken verursachen. Wallace meint jedoch, es werde noch einige Zeit dauern, bis die Erdbebenforscher Voraussagen von der Qualität der Wettervorhersagen machen könnten. Die jetzige Voraussage wäre durch ein Netz von 120 Meßstationen möglich gewesen, die die täglich mehrmals vorkommenden „Micro-Beben“ registrieren.

„Weltfriedenskongreß“ angekündigt

◆ Ein „Weltkongreß von Friedenskräften für internationale Sicherheit und Abrüstung, für nationale Unabhängigkeit, Zusammenarbeit und Frieden“ soll vom 2. bis 7. Oktober in Moskau stattfinden. Dahingehend haben sich Vertreter von 60 Ländern zum Abschluß eines Treffens in der sowjetischen Hauptstadt geeinigt, das von dem kommunistisch gelenkten Weltfriedensrat einberufen worden war. Teilnehmer waren im wesentlichen Vertreter kommunistischer Staaten und von Entwicklungsländern. Einziger Zweck dieses Kongresses soll, wie es in einem von der Nachrichtenagentur TASS veröffentlichten Bericht heißt, „die Festigung des Friedens in der Welt und die Stärkung der für den Frieden arbeitenden Organisationen“ sein.

Papst bittet um Geld

◆ Obwohl die katholische Kirche wegen ihres Reichtums bekannt ist, fühlte sich dennoch das Oberhaupt Papst Paul, veranlaßt, die Mitglieder seiner Diözese aufzurufen, für den Bau neuer Kirchen in Rom zu spenden. In einer Ansprache erklärte der Papst vor rund 6 000 seiner Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom, etwa hundert neue Viertel in der italienischen Hauptstadt verfügten über keine katholische Kirche. Weder die Kirche noch die zivilen Behörden seien aber in der Lage, die notwendigen Finanzmittel für den Bau neuer Kirchen aufzubringen.

Junge Leute verlassen die Kirche

◆ In München treten immer mehr junge Leute aus der katholischen Kirche aus. Wie das Erzbischöfliche Ordinariat mitteilte, haben 1971 1 843 ihren Austritt angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es rund hundert mehr im Alter zwischen 22 und 31 Jahren. Die Zahl der in den letzten drei Jahren aus der Kirche Ausgetretenen wird vom Ordinariat auf etwa 15 000 angesetzt.

Alkohol — schwierigstes Drogenproblem

◆ Die von Präsident Nixon eingesetzte „Nationale Drogen-Kommission“ gab in ihrem Abschlußbericht bekannt, daß der Alkohol das schwierigste Drogenproblem für die amerikanische Gesellschaft sei. Die Abhängigkeit von Alkohol wuchere unkontrolliert und der Mißbrauch hänge stark mit Gewaltverbrechen, mit Verkehrsunfällen, mit Mord, Selbstmord, Zerbrechen von Ehen und Arbeitsscheu zusammen. Außerdem müsse auch mit einem Anstieg des Heroin-Gebrauchs gerechnet werden. In dem Bericht wird gezeigt, daß Heroin deshalb ein ernstes Problem sei, weil es den Menschen und seine Gewohnheiten verändere, weil es für die Jugend der Slums attraktiv sei und weil es oft zu Diebstahl, Einbruch und Prostitution führe, mit denen sich die Jugendlichen das Geld für die teure Droge beschaffen wollen. Marihuana betrachteten die Experten als bei weitem nicht so schwerwiegend. Jedoch sieht Präsident Nixon auch in dem Genuß dieses Rauschmittels eine Gefahr und fordert, für Marihuanaraucher ebenfalls Strafen einzuführen.

Jeder zweite Schüler raucht

◆ Jeder zweite Schüler in der Bundesrepublik raucht gelegentlich oder sogar regelmäßig Zigaretten. Dies geht aus Untersuchungen einer wissenschaftlichen Gruppe des Instituts für Sozial- und Arbeitsmedizin in Heidelberg hervor, die in der Münchener Medizinischen Wochenschrift veröffentlicht wurden. Bei den regelmäßig stark rauchenden Schülern wurden in einem Drittel der Fälle eindeutige Symptome einer chronischen Bronchitis festgestellt. Bei Jugendlichen ist es gemäß Beobachtungen nicht der „Genuß“ des Rauchens, was zum Rauchen veranlaßt, sondern der Konformismus, der Zwang zur Anpassung. Diesem Zwang entziehen sich die jungen Menschen um so weniger, je schwächer und jünger sie sind.

In Berlin wurde kürzlich ermittelt, daß von fünf starken Rauchern zwei vor dem 65. Lebensjahr sterben, von Nichtrauchern hingegen nur einer. In Neukölln wurde festgestellt, daß Nikotin die Sehschärfe schwächt. In Kopenhagen haben systematische Beobachtungen gezeigt, daß rauchsüchtige Mütter regelmäßig erheblich leichtere Kinder zur Welt bringen als Nichtraucherinnen, Raucher haben nach einer Information der Schweizer Ärzteschaft zehnmal häufiger Kehlkopfkrebs und drei- bis sechsmal öfter Mund- und Speiseröhrenkrebs als Nichtraucher. Die Sterblichkeit für Raucher ist bei Herz- und Gefäßkrankheiten doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

Zigarettenkonsum hat zugenommen

◆ Trotz der Warnungen der Mediziner ist der Verbrauch von Tabakerzeugnissen im Jahr 1972 weiter gestiegen. Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wurden im Bundesgebiet Tabakwaren im Wert von 13,9 Milliarden Mark versteuert — 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Statistisch aufgeschlüsselt, rauchte jeder über 15jährige Bundesbürger im vorigen Jahr 2 670 Zigaretten, 113 Gramm Feinschnitt, 46 Gramm Pfeifentabak und benutzte 83 Zigarettenhüllen zum Selbstdrehen.

Rekord in Geschlechtskrankheiten

◆ Die höchste Zahl von Geschlechtskrankheiten seit 1919 wurde im Jahr 1972 in den Vereinigten Staaten registriert. Aus den Erhebungen der Bundesbehörde für Gesundheitswesen geht hervor, daß im vergangenen Jahr 718 401 Fälle von Gonorrhöe und 24 000 Fälle von Syphilis erfaßt wurden. Das entspricht einem Anstieg von 15 bzw. 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weit höher liegen die geschätzten Dunkelziffern. Experten vertreten die Ansicht, daß die Erkrankungsfälle mindestens 3,5mal höher liegen.

Längeres Leben durch Radfahren

◆ Auf die etwa dreizehn Millionen Einwohner der Niederlande kommen mehr als sieben Millionen Fahrräder. Allein im vergangenen Jahr kamen mehr als eine Million neue Fahrräder auf die Straßen. Niederländische Ärzte haben bekanntgegeben, daß die Lebenserwartung der Radfahrer gegenüber „laufträgen“ Personen um durchschnittlich fünfeinhalb und die sogenannter aktiver Spaziergänger um dreieinhalb Jahre höher ist.

Pest breitet sich wieder aus

◆ Die Pest breitet sich wieder aus, stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrer Zeitschrift fest. Alte Pestherde, die als längst erloschen galten, seien im vergangenen Jahr wieder aufgeflammt, heißt es in dem Bericht, beispielsweise an der Grenze zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien. Neue Pestherde wurden in Libyen festgestellt. Insgesamt wurden der WHO im vergangenen Jahr 1 738 Erkrankungen gemeldet, von denen 103 tödlich verliefen.

Wachstum von Blutkrebszellen gestoppt

◆ Israelischen Wissenschaftlern des „Weizmann-Instituts“ ist es unter der Leitung des Biologen Professor Leo Sachs gelungen, das Wachstum von Leukämiezellen außerhalb des Körpers zum Stillstand zu bringen. Man erhofft sich nun, daß eines Tages ein Medikament gegen Blutkrebs entwickelt werden könnte. Die Wissenschaftler untersuchen jetzt die Möglichkeit, auch im menschlichen Körper das Wachstum von Leukämiezellen zum Stillstand zu bringen. Zunächst müssen aber größere Mengen des von ihnen entdeckten Wirkstoffs „MGI“ produziert werden und Tierversuche erfolgreich verlaufen. Leukämie ist eine gefährliche Erkrankung bei der Bildung weißer Blutkörperchen. Dabei vermehren sich die „Leukozyten“ ungehemmt und bilden nicht ihre charakteristischen Eigenschaften aus.

Werbung für Kaffee eingeschränkt

◆ Eine Werbung, die Bohnenkaffee als „für jedermann leicht bekömmlich und unschädlich“ darstellt, ist nach einer Revisionsentscheidung des Bundesgerichtshofes irreführend und daher unzulässig. In der Entscheidung wird hervorgehoben, daß die Wirkungen von Bohnenkaffee auf Empfindliche, insbesondere auf Herz-, Magen-, Nerven- und Gallenleidende, bis heute wissenschaftlich umstritten seien. „Zweifel und erhebliche gegensätzliche Auffassungen“ gebe es vor allem über die chemische Zusammensetzung von Kaffee, die verändernde Bedeutung des Röstvorgangs und über die Wirkungen der Bestandteile des Röstkaffees.

Scheidungen angestiegen

◆ Auf vier neue Ehen kam 1971 in Schleswig-Holstein eine Scheidung. Wie das Statistische Landesamt aber neuerdings mitteilte, nimmt auch im nördlichen Bundesland die Zahl der Scheidungen ständig zu. So seien 1971 insgesamt 4 231 Ehen geschieden, vier aufgehoben und drei für nichtig erklärt worden. 1970 waren nur 3 513 Ehen geschieden, zwei aufgehoben und vier für nichtig erklärt worden. Der „Bund fürs Leben“ wird nach Angaben dieses Amtes am häufigsten in jungen Ehejahren geschieden. Die Scheidungszahlen erreichen ihren Gipfel nach dreijähriger Ehedauer und nehmen dann ab. Etwa die Hälfte aller 1971 geschiedenen Ehen dauerte nur sieben Jahre. Besonders häufig wurden Eheleute im Lebensalter zwischen 25 und 35 Jahren von einer Scheidung betroffen. Die Scheidungen wurden überwiegend ausgesprochen, wenn die Ehe durch eine „schwere Eheverfehlung“ oder durch „ehrloses oder unsittliches Verhalten zutiefst zerrüttet“ worden war.

Emanzipation fördert Alkoholismus

◆ Die britischen Frauen sprechen in neuerer Zeit mehr dem Alkohol zu. Den Grund dafür glaubt der Vorsitzende eines Beratungsausschusses für Alkoholismus und Suchtgefahren, W. H. Kenyon, in der zunehmenden „Befreiung“ der Frau im Berufsleben zu sehen. Auf einer Konferenz in Liverpool führte er an, daß vor wenigen Jahren unter neun Alkoholikern nur eine Frau gewesen sei. Heute sei eine Frau schon unter vier bis fünf zu finden. Die Lücke zwischen der Anzahl trinkender Männer und der trinkender Frauen werde rapide kleiner. Es habe den Anschein, daß die zunehmende Gleichberechtigung mit ihrem für die Frauen vermehrten Streß, aber auch die gleiche Entlohnung mit vermehrter Freizeit an dieser Entwicklung schuld seien.

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