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Wir beobachten die WeltErwachet! 1983 | 8. Mai
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in der Schule verbergen sich hinter seiner Krankheit?‘“ Kinder würden mit dem Körper „sprechen“, da die psychosomatische Krankheit etwas ausdrücke, was das Kind mit Worten nicht erzählen könne. Kinder seien oft „Symptomträger“ für die Schwierigkeiten der Eltern, manchmal auch für die der Lehrer.
Wenn das Kind zum Beispiel von ehrgeizigen Eltern zu Leistungen angehalten werde, die es seinem Alter oder seiner Begabung nach nicht erbringen könne, dann reagiere es auf diese ständige Überforderung mit Nervosität, Unkonzentriertheit, Angst und Hemmungen. Dies wiederum könne zu körperlichen Krankheiten führen. „Häufige Streitereien in der Familie können ein Kind so belasten, daß es die Anforderungen der Schule nicht mehr erfüllen kann“, bemerkt die Zeitschrift. Außerdem fühlen sich „überbehütete“ und unselbständige Kinder vom Lehrer leicht zurückgesetzt, weil sie es gewohnt sind, daß sich die Erwachsenen in der Familie sehr intensiv mit ihnen beschäftigen, wozu der Lehrer natürlich nicht in gleichem Maße in der Lage ist. Neben seelischen Belastungen, die in den allermeisten Fällen vorliegen, können mitunter natürlich auch körperliche Schwächen oder Krankheiten hinter schulischem Versagen stehen.
Mehr Frauen in geistlichen Ämtern
● Seit der Ordination der ersten Frau in einer kleinen Landkirche der Kongregationalisten in South Butler (New York) im Jahre 1853 ist die Zahl der amerikanischen Pfarrerinnen ständig angestiegen. Es scheint, daß in einigen Konfessionen bald mehr Frauen als Männer ordiniert werden. So sind zum Beispiel in der United Church of Christ (Zweig der Kongregationalisten) 52 Prozent der Studenten, die sich für ein Theologiestudium eingeschrieben haben, Frauen. Ein Jahr zuvor waren 46 Prozent Frauen und fünf Jahre zuvor nur 30 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung ist in den Priesterseminaren anderer Kirchen zu beobachten: Unitarische Universalisten 50 %, Disciples of Christ 34 %, Vereinigte Methodisten und Vereinigte Presbyterianer 32 %, Amerikanische Baptisten 29 % und Kirche der Lutheraner von Amerika 26 %.
Heimtückisches Haschisch
● Über ein Drittel aller Jugendlichen habe schon Erfahrungen mit Drogen, vor allem mit Haschisch, erklärte ein Drogenfahnder. „Der Keim für manche Drogenkarriere wurde von den Eltern auf den Geburtstagstisch gelegt.“ Der Kriminalhauptmeister wies gemäß dem Weser-Kurier darauf hin, daß zum Beispiel das Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo „für viele Abhängige geradezu eine Bibel und Rechtfertigung“ sei. Er warf die Frage auf, ob das sogenannte Informationsmaterial über Drogen auf labile junge Leute nicht vielmehr eine gefährliche Anziehungskraft ausübe. „Wenn die Zimmerwände plötzlich voller Anti-Drogen-Poster hängen und die Kinder und Jugendlichen in Drogenkunde übermäßige Leistungen zeigen, dann ist das in sehr vielen Fällen kein Grund zur Beruhigung, sondern eher zur Beunruhigung“, sagte er.
Haschkonsumenten würden ihm bei Verhören stets die längst überholten Ansichten über die Ungefährlichkeit des Haschisch entgegenhalten. Aus der neuen medizinischen Fachliteratur gehe aber übereinstimmend hervor, daß es sich bei Haschisch um eine heimtückische „Droge mit Langzeitwirkung“ handle, die zu schweren Körperschäden führe. Starke Haschraucher verlören den Willen, sich ausdauernd mit etwas zu beschäftigen, und hätten die Idee, alle persönlichen und sozialen Probleme ließen sich mit Leichtigkeit lösen. Hier beginne dann das Umsteigen auf andere Drogen.
Fotokopien tür Blinde
● Auf der 4. Internationalen Büromesse in Köln wurde ein Kopiersystem für sehbehinderte und blinde Menschen vorgestellt. Wie die Zeitschrift Elektronik (24/82) meldet, besteht das System aus einem Kopierautomaten mit Einzelblatteingabe und Micro-Toning-System, einem zusätzlichen Entwicklungsgerät sowie einem präparierten Normalpapier. Mit dem neuen System kann jedes Original mit Buchstaben, Zeichen, Symbolen, Diagrammen usw. kopiert, anschließend hitzeentwickelt und dadurch in eine reliefartige, erhabene Darstellung verwandelt werden. Das Anheben des Tonerbildes wird mittels winziger gasgefüllter Kapseln erreicht, die in der Beschichtung des Papiers enthalten sind und sich unter dem Einfluß der Wärme ausdehnen. Das Herstellen einer Reliefkopie dauert nicht länger als 15 Sekunden. Die erhabenen Kopien können vorteilhaft in der Ausbildung von sehbehinderten Menschen eingesetzt werden; auch andere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar.
Exakte Messung
● Australiens Position auf der Erdkugel ist von Geodäten (Landvermessern) exakter als bisher bestimmt worden. Mit Hilfe von Laserstrahlen und einem auf dem Mond von den Apollo-15-Astronauten zurückgelassenen Spiegel konnten Wissenschaftler die Position nach siebenjähriger Arbeit mit einer Genauigkeit bis zu einem Meter feststellen. „Jetzt wissen wir, wo wir uns befinden“, erklärte der leitende Ingenieur. Für derartige Vermessungen ist der Mond der zuverlässigste Beziehungspunkt, weil er eine äußerst genaue Bahn hat und seine Abweichungen von der Erde aus verfolgt und bei den Messungen berücksichtigt werden können. Und der Nutzen der verbesserten Messungen? Eine akkurate Positionsbestimmung ist unbedingte Voraussetzung für die automatische Navigation von Schiffen und für Instrumentenlandungen von Flugzeugen. Außerdem können die australischen Geodäten beobachten, ob der fünfte Kontinent einige Experten meinen, er bewege sich mit einer Geschwindigkeit von elf Zentimetern im Jahr nordwärts — tatsächlich einer relativen Verschiebung unterliegt.
Zeppeline für Sibirien
● Aus dem sowjetischen Konstruktionsbüro Ziolkowski stammt eine Idee, die das Abholzen riesiger Wälder für Transportwege erübrigen würde: Ein Doppelrumpf-Luftschiff soll Gasrohre in das unwegsame Sibirien einschweben. Der computergesteuerte Tandem-Zeppelin A-200 — so ist der Zeitschrift Capital zu entnehmen — kann auf einer Ladefläche zwischen beiden Rümpfen neben Gasrohren auch komplette Ölbohrgestänge an schwer zugängliche Zielorte hieven. In der Sowjetunion sollen zur Zeit 15 Projekte laufen, um die energiesparenden und umweltfreundlichen Zeppeline für den Transport schwerer und sperriger Güter in verkehrstechnisch wenig erschlossenen Regionen zu nutzen.
„Heimatvertriebene“
● In aller Welt gibt es derzeit schätzungsweise 10 Millionen Flüchtlinge. Dies gab der UNO-Hochkommissar für Flüchtlingsangelegenheiten kürzlich in New York bekannt. Wie dem Tagesspiegel zu entnehmen ist, kommen die meisten Flüchtlinge aus Afghanistan, El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Uganda. Rund 425 000 Kambodschaner konnten die Lager an der thailändischen Grenze verlassen und in ihre Heimat zurückkehren.
Arbeitsunfälle
● Das Bemühen um größere Sicherheit am Arbeitsplatz hat im letzten Jahrzehnt zu Erfolgen geführt. Besonders deutlich ist der Rückgang der tödlichen Arbeitsunfälle. Die Zahl erreichte 1980 den niedrigsten Stand seit Kriegsende (3 998 Todesfälle). Trotz dieses Rückgangs ist die Zahl der Arbeitsunfälle immer noch erschreckend hoch. Wie der Zeitschrift Der Allgemeinarzt zu entnehmen ist, ereignet sich alle 15 Sekunden ein Arbeitsunfall und alle zwei Stunden ein Unfall, der zum Tod führt. Täglich fallen rund 100 000 Beschäftigte aus, weil sie an den Folgen eines Arbeitsunfalls leiden. Die unfallträchtigsten Arbeitsplätze finden sich im Baugewerbe und in der Holzbe- und -verarbeitung. Die Unfallrate im Bergbau rangiert an dritter Stelle.
Schockierende Spätfolgen
● Als es in der italienischen Stadt Seveso zu einer Werksexplosion kam und die verhältnismäßig geringe Menge von einem Pfund des Giftstoffes Dioxin austrat, wurde die Stadt geräumt. Doch der Anteil an Dioxin, der nach Angaben unabhängiger amerikanischer Wissenschaftler mit den Unkrautvernichtungsmitteln auf Vietnam herabfiel, soll insgesamt 550 Kilo betragen haben — mehr als das Tausendfache von Seveso! „Was die amerikanischen Entlaubungsexperten übersehen hatten“, schreibt die Alfelder Zeitung, „war die nachhaltige Schädigung des menschlichen Lebenssystems, das sie bewirkten.“ Zu den Spätfolgen des Giftregens über Vietnam gehören heute erschreckend viele Mißgeburten. Der japanische Fotograf Goro Nakamura brachte nach einer sechswöchigen Reise durch die betroffenen Gebiete so schockierende Bilder mit, daß die Zeitschrift Shagaku, die seinen Bericht veröffentlichte, nur eine relativ harmlose Auswahl zu zeigen wagte. „Nakamura entdeckte auf seinen verschiedenen Wegstationen Kinder mit Wasserköpfen, siamesische Zwillinge, Babys mit drei Beinen, mit nur einem Auge in der Stirnmitte, mit einem Mund, der von Ohr zu Ohr reichte. Er traf Mütter, die bis zu drei Mißgeburten geboren hatten, Familien, in denen alle Kinder blind waren.“
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Alt und zeitgemäß zugleichErwachet! 1983 | 8. Mai
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Alt und zeitgemäß zugleich
Diese Feststellung trifft in gewisser Hinsicht auf den Inhalt der Zeitschrift Erwachet! zu. Inwiefern alt? Trotz aller Vielfalt in der Berichterstattung wird stets die zuverlässigste moralische Richtschnur berücksichtigt — die Bibel. Diese Richtschnur ist bereits sehr alt. Sie ist jedoch heute noch gültig und somit auch zeitgemäß. Lassen Sie sich nicht die Gelegenheit entgehen, Zeitgeschehen und moderne Errungenschaften im Lichte der Bibel zu betrachten. Lesen Sie Erwachet! regelmäßig. Sie können diese Zeitschrift zweimal im Monat erhalten.
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