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  • Hege keinen Groll!
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
w73 1. 3. S. 131-132

Hege keinen Groll!

ALLE schienen es sich auf dieser Party gutgehen zu lassen, als der Herr des Hauses eintraf. Von allen wurde er begeistert begrüßt — von allen, außer von einem. Weshalb? Weil ihn der Herr des Hauses Monate zuvor auf einer Abschiedsfeier übersehen hatte, als er ihm die Hand geben wollte. Bestimmt nährte dieser Mann einen Groll, und jedesmal, wenn er die Ursache seines Grolls zu Gesicht bekam, war er unglücklich.

Bist du manchmal ärgerlich und hegst gegen jemand einen Groll und bist deswegen unglücklich, während alle anderen in deiner Umgebung fröhlich sind.

Wie unvernünftig! Es gibt tatsächlich viele Gründe, weshalb man den Rat der Bibel, keinen Groll zu hegen, beachten sollte: „Du sollst nicht Rache nehmen an den Söhnen deines Volkes noch Groll gegen sie hegen; und du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin Jehova.“ — 3. Mose 19:18.

Du kannst nicht gegen jemand einen Groll hegen, ohne eine gewisse Abneigung gegen diese Person zu entwickeln, und Abneigung kann sich in Haß verwandeln. Was aber sagt die Bibel darüber? „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Totschläger.“ (1. Joh. 3:15) Die Abneigung kann tatsächlich so weit gehen, daß jemand einen Mord verübt, was der Fall zweier Überlebender eines Busunglücks in Belém (Brasilien) zeigt. Sie gingen mit dem Messer aufeinander los, was dazu führte, daß der eine getötet wurde und der andere unter Mordanklage ins Gefängnis kam.

Die Bibel liefert viele Beispiele, die zeigen, was Groll bewirken kann. Eines dieser Beispiele ist Esau. Weil sein Bruder Jakob den Segen des Erstgeborenen empfing, den er an ihn verkauft hatte, nährte er so sehr einen Groll gegen ihn, daß er beabsichtigte, Jakob zu töten. Jakob floh dieserhalb und blieb bei seinem Onkel Laban, bis — wie seine Mutter Rebekka sagte — „sich der Zorn deines Bruders von dir abwendet“. Hätte Jakob nicht so gehandelt, hätte Esau ihn bestimmt in seinem Zorn getötet, weil er den Segen des Erstgeborenen von seinem Vater Isaak nicht erhalten hatte. Als sie sich nach zwanzig Jahren das erste Mal wiedersahen, war im Herzen Esaus eine Wandlung vor sich gegangen, denn wir lesen im Bericht der Bibel: „Esau lief ihm entgegen, und er begann ihn zu umarmen und ihm um den Hals zu fallen und ihn zu küssen, und sie brachen in Tränen aus.“ — 1. Mose 27:41-45; 33:4.

Wir mögen glauben, daß man uns unrecht getan hat. Vielleicht irren wir uns aber auch, oder es handelt sich um ein Mißverständnis. Wenn wir an demjenigen, der uns anscheinend unrecht tat, nicht „Rache nehmen“, mag die Wunde mit der Zeit heilen, und wir können Vergangenes ruhen lassen.

Wieviel besser ist es doch, wie Joseph, der Lieblingssohn Jakobs, zu handeln! Einige seiner Brüder hegten einen Groll gegen ihn, weil er der Lieblingssohn seines Vaters war (und wegen der Träume, die er hatte und die anzeigten, daß sie sich vor ihm niederbeugen würden). Sie waren sogar bereit, ihn zu töten. Weil aber Juda dazwischentrat, verkauften sie Joseph in die Sklaverei, und schließlich kam er aufgrund einer Falschanklage ins Gefängnis. Hegte Joseph daraufhin einen Groll gegen seine Brüder, weil er ihretwegen all das Böse zu erdulden hatte? Ganz und gar nicht. Als sich die Umstände für Joseph änderten und seine Brüder auf seine Barmherzigkeit angewiesen waren, vergab Joseph ihnen bereitwillig, statt sich an ihnen zu rächen. — 1. Mose 45:1-8; 50:15-21.

Wem möchtest du gleichen? Personen, die einen Groll so lange nähren, bis in ihnen das Verlangen zu töten geweckt wird, oder Joseph, der zum Vergeben bereit war?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb jemand einen Groll hegen mag. Der eine fühlt sich einer ungerechtfertigten oder einer unhöflichen Bemerkung wegen gekränkt. Ein anderer mag übersehen oder nicht beachtet worden sein, als er jemandem eine Freundlichkeit erweisen wollte. Oder man mag sich verletzt fühlen, weil man anscheinend ungerecht oder zu hart zurechtgewiesen worden ist.

Nehmen wir an, du erfährst, daß jemand eine unhöfliche Bemerkung über dich gemacht hat. Könnte es vielleicht sein, daß in dieser Äußerung „ein Körnchen Wahrheit“ steckt und daß sie dich deswegen so schmerzt? Selbst wenn sie völlig ungerechtfertigt wäre, warum solltest du nicht nachsichtig sein und ihm vergeben, indem du im Zweifelsfall das Beste von ihm annimmst? Nachdem er es gesagt hatte, mag es ihm zum Bewußtsein gekommen sein, daß er es besser nicht gesagt hätte. Dennoch schreckt er vielleicht noch davor zurück, es dir gegenüber zuzugeben. Denke an Jesu Ermahnung, daß Gott unsere Verfehlungen gegen ihn nicht vergibt, es sei denn, wir vergeben anderen, die gegen uns gefehlt haben. — Matth. 6:12-15; 18:23-35.

Hat dich jemand geringschätzig behandelt, hat er dich übersehen, oder fühlst du dich zurückgestoßen? Eine bereits ältere christliche Frau sprach einmal einen Ältesten in einer Christenversammlung an und fragte ihn, weshalb er sie nicht beachte, ob er etwas gegen sie habe und, wenn ja, was es sei. Er war sehr erstaunt, denn diese Christin gehörte zu seinen besten Freunden, und er hatte eine hohe Meinung von ihr. Er war sich nicht bewußt sie jemals geringschätzig behandelt zu haben, vielmehr freute er sich stets, wenn er sie traf. Dieser Vorfall veranlaßte ihn aber, sich seinerseits Gedanken zu machen. Denn seit langem hegte er einen Groll gegen jemand, der ihn — dem Anschein nach — geringschätzig behandelt hatte. Nun erkannte er, daß er sich ebenso irren konnte wie sie.

Auch wenn man uns tadelt, mögen wir der Meinung sein, daß es ungerechtfertigt oder zu hart sei. Dadurch werden wir an das erinnert, was ein Humorist einmal erzählte. Es kam vor, daß er die Hand seines Vaters für etwas verspürte, was er nicht getan hatte. Auf sein Klagen hin antwortete sein Vater: „Das ist für die Male, für die du keine Ohrfeigen erhalten hast, obwohl du sie verdient hattest.“ Jeder von uns muß zugeben, daß er immer wieder Übertretungen begeht, für die er nicht getadelt wird. Es mag auch bestimmte Umstände geben, weshalb derjenige, dem Verantwortung übertragen ist, besonders streng ist, oder es könnte sein, daß sein Gerechtigkeitsempfinden ausgeprägter ist als das unsrige. Versetze dich in seine Lage, und du wirst vergeben und vergessen können.

Hüte dich also davor, einen Groll zu hegen. Sei nicht schnell gekränkt, „denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen“. (Pred. 7:9) Du kannst nicht einen Groll hegen, ohne dir selbst und auch anderen Schaden zuzufügen. Und wahrscheinlich schadest du dir nicht nur in körperlicher Hinsicht, sondern fügst dir auch in geistiger Hinsicht Schaden zu. Du kannst zu Gott nicht in einem guten Verhältnis stehen, wenn du zu deinem christlichen Bruder kein gutes Verhältnis hast. Unsere Liebe zu unseren Brüdern ist tatsächlich ein Prüfstein für unsere Liebe zu Gott. Darauf weist der liebevolle Apostel Johannes nachdrücklich mit den Worten hin: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat.“ (1. Joh. 4:20, 21) Sei daher vernünftig, sei gerecht, sei liebevoll, und du wirst keinen Groll hegen.

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