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  • Nimm mit Jesus Christus freudig am Werk Jehovas teil
    Der Wachtturm 1978 | 1. September
    • Nimm mit Jesus Christus freudig am Werk Jehovas teil

      „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend“ (Joh. 5:17).

      1. Was kann dazu beitragen, daß man ein freudiger Arbeiter wird, und was ist die Folge?

      BIST du ein freudiger Arbeiter? Bist du es immer gewesen, oder warst du aus irgendeinem Grund auch schon enttäuscht, müde, kraftlos und ohne Unternehmungsgeist? Vielleicht hattest du schon einmal das Gefühl, du könntest keinen Finger mehr rühren. Dann geschah etwas Unerwartetes. Man gab dir eine andere Arbeit, etwas Produktiveres und Lohnenderes. Nun fühltest du dich nicht mehr benachteiligt, und statt daß dein Vorgesetzter dich kritisierte, lächelte er dir zu und lobte dich. Welch ein Unterschied! Du fühltest dich ermuntert und angespornt und machtest dich mit Eifer und Begeisterung an die Arbeit. Nichts konnte dich aufhalten. Ja, du wurdest ein freudiger Arbeiter.

      2. Wie wird in Jesaja 12:1-6 ein unerwartetes Ereignis beschrieben, das sich in unseren Tagen abspielte, und inwiefern hat sich dies günstig ausgewirkt?

      2 Genauso wird in der Bibel die Erfahrung beschrieben, die Jehovas Volk in unserer Zeit gemacht hat. Es handelt sich dabei um etwas, was im Jahre 1919 unerwartet geschah. Wir lesen darüber in Jesaja, Kapitel 12: „Und an jenem Tage wirst du sicherlich sprechen: ,Ich werde dir danken, o Jehova, denn obwohl du über mich in Zorn gerietest, hat sich dein Zorn allmählich abgewandt, und du gingst daran, mich zu trösten. Siehe! Gott ist meine Rettung. Ich werde Vertrauen haben und nicht erschrecken; denn Jah, Jehova, ist meine Stärke und meine Macht, und er wurde mir zur Rettung.‘“ Dann wird unser wunderbares Werk beschrieben: „Mit Frohlocken werdet ihr gewißlich Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung. Und an jenem Tage werdet ihr sicherlich sprechen: ,Saget Jehova Dank! Rufet seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, daß sein Name hoch erhoben werden soll. Spielt Jehova Melodien, denn er hat hervorragend gehandelt. Dies werde bekanntgemacht auf der ganzen Erde. Jauchze und juble, o du Bewohnerin Zions, denn groß ist in deiner Mitte der Heilige Israels‘“ (Vers 1-6).

      ‘SEGENSREICH SÄEN UND SEGENSREICH ERNTEN’

      3. (a) Wie wird im 126. Psalm auf ähnliche Weise ein Wechsel beschrieben, der große Freude verursacht? (b) Welcher auffallende Gegensatz wird in Psalm 126:5, 6 beschrieben?

      3 Etwas Ähnliches lesen wir im 126. Psalm, der überschrieben ist: „Ein Lied der Aufstiege“. Er gehört zu den Psalmen, die die Israeliten wahrscheinlich jeweils sangen, wenn sie nach Jerusalem unterwegs waren, um an den Festen teilzunehmen, die sie dort dreimal im Jahr freudig feierten. Wie in Jesaja, Kapitel 12, so ist auch in diesem Psalm von denen die Rede, die nach Zion, der Organisation Gottes, gekommen sind. Wir lesen: „Als Jehova die Gefangenen Zions zurückkehren ließ, wurden wir wie Träumende.“ Es erschien ihnen viel zu schön, um wahr zu sein. Weiter heißt es in dem Bericht: „Zu jener Zeit wurde unser Mund mit Lachen erfüllt und unsere Zunge mit Jubel.“ Beachten wir nun, wie in den letzten beiden Versen dieses Psalms auf den anspornenden Wechsel in der Beschäftigung hingewiesen wird: „Die mit Tränen säen, mit Jubelruf werden sie ernten. Wer gewißlich auszieht, selbst unter Weinen, einen Beutel voll Samen tragend, wird gewißlich heimkommen mit Jubelruf, seine Garben tragend“ (Ps. 126:1, 2, 5, 6). Obwohl seine harte Arbeit zunächst nichts einzutragen scheint, wird sein Fleiß, mit dem er geduldig weiter sät, schließlich mit einer Ernte belohnt, die seine Erwartungen weit übertrifft.

      4. Sagte Jesus etwas über die Erntezeit, was für uns von Bedeutung ist, und welche Frage erhebt sich?

      4 Ja, jetzt ist Erntezeit. Wir leben am Abschluß des Systems der Dinge. Jesus sagte in einem seiner Gleichnisse: „Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge“ (Matth. 13:39). Er äußerte einige interessante Gedanken über die Ernte und die damit verbundene Arbeit, besonders aber auch über sich selbst als Arbeiter. Wenden wir uns also unserem Schlüsseltext aus Johannes 5:17 zu. Die Juden stellten Jesus nach, weil er am Sabbat ein gutes Werk getan hatte. Er aber sagte zu ihnen: „Mein Vater hat fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ Wissen wir, wie lange Jehova schon wirkt?

      5. Was für Arbeit leistet Jehova, und wie geht dies aus der Bibel hervor? (Ps. 33:4, 5).

      5 Es gibt tatsächlich einen Bibeltext, der uns hilft, diese Frage zu beantworten, einen Text, der sich zweifellos auf Jesus in seiner vormenschlichen Existenz, auf das in Johannes 1:1 erwähnte „Wort“, bezieht. Von ihm, der personifizierten „Weisheit“, stammen die Worte in Sprüche 8:22, 23: „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. ... von den Vorzeiten der Erde.“ Ja, Jehova leistet produktive Arbeit, und produktive Arbeit macht glücklich. Jehova ist glücklich, weil er durch seine Arbeit etwas Gutes hervorbringt, etwas, was seine vortrefflichen Eigenschaften widerspiegelt. Er ist „der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. ... gerecht und gerade ist er.“ Jehova ist der ‘Höchste, der Himmel und Erde hervorgebracht hat’ (5. Mose 32:4; 1. Mose 14:19, 22).

      6. Als was für ein Arbeiter wird Jesus in der Bibel beschrieben?

      6 Aus Sprüche, Kapitel 8 erfahren wir auch, wann Jesus anfing zu arbeiten. Von Vers 29 an lesen wir: „Als er [Jehova] die Grundfesten der Erde verordnete, da wurde ich neben ihm zum Werkmeister ... [Ich war] fröhlich über das ertragfähige Land seiner Erde.“ Er, der Christus Jesus wurde, war also von seiner Erschaffung an ein Arbeiter, der freudig mit seinem Vater zusammenarbeitete, ja der „allezeit vor ihm fröhlich war“ (Spr. 8:29-31).

      7. Worin zeigte sich die Zusammenarbeit dieser beiden Arbeiter, und zu welchen guten Ergebnissen führte sie?

      7 Die enge Zusammenarbeit dieser beiden hervorragenden Arbeiter zeigte sich auch darin, daß Gott vor der Krönung der irdischen Schöpfung sagte: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis.“ Beide, Mann und Frau, sollten freudige Arbeiter sein, denn „Gott [segnete] sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch ... untertan ... jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.‘ ... Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe! es war sehr gut.“ Es war gemacht worden, um produktiv zu sein (1. Mose 1:26-31).

      DER GEIST DER ERNTEZEIT

      8. (a) Welche Einstellung zur Arbeit offenbarte Jesus während seiner ganzen Dienstzeit? (b) Wie gab er in diesem Zusammenhang seine Liebe zu den Menschen zu erkennen?

      8 Als Jesus auf die Erde kam und seinen Dienst antrat, offenbarte er die gleiche Einstellung. Er arbeitete und zeigte anderen, wie man arbeitet. Er sprach darüber in Verbindung mit der Ernte, denn wir lesen in Johannes 4:34, 35: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. Sagt ihr nicht, daß es noch vier Monate sind, ehe die Ernte kommt? Seht! Ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an, daß sie weiß sind zur Ernte.“ Was für eine Ernte Jesus damit meinte, erfahren wir aus dem folgenden Bericht: „Und Jesus begab sich auf eine Reise durch alle Städte und Dörfer, lehrte ... und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art Krankheit ... Als er die Volksmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann sprach er zu seinen Jüngern: ,Ja, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende‘“ (Matth. 9:35-38). Aus diesen beiden Berichten geht also hervor, daß Jesus nicht von einer Getreideernte sprach, sondern von einer Ernte, durch die Menschen eingesammelt werden sollten, an denen er sehr interessiert war.

      9. Was für ein Geist ist der Geist der Erntezeit, und welchen Wunsch weckt er?

      9 Heute ist es ganz ähnlich wie damals, und Jesus möchte, daß wir als seine Nachfolger von dem Geist erfaßt werden, der während der Ernte herrscht. Es ist ein Geist der Freude, ein Geist tiefer Wertschätzung, der in uns den Wunsch weckt, das Werk vollendet zu sehen. In Jesaja 9:3 heißt es: „Du hast die Nation volkreich gemacht; für sie hast du die Freude groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie die, welche frohlocken, wenn sie die Beute verteilen.“

      10. (a) Wie beschafft Jehova mehr Arbeiter für die Ernte? (b) Was sollten wir aus Sprüche 10:4, 5 lernen?

      10 In diesem Geist bitten wir auch den Herrn, mehr Arbeiter auszusenden. Jehova beschafft diese Arbeiter nicht durch ein Wunder. Die Erntearbeit besteht tatsächlich nicht allein darin, Menschen zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu verhelfen, sondern auch darin, das Gebot Jesu zu befolgen: „Geht daher hin und macht Jünger ..., und lehrt sie, alles zu halten [durchzuführen], was ich euch geboten habe“ (Matth. 28:19, 20). Diesen Geist sollten wir offenbaren. Wir möchten mehr Erntearbeiter haben. Das bedeutet, daß wir selbst fleißig arbeiten und hellwach bleiben müssen. In Sprüche 10:4, 5 finden wir folgende Gegenüberstellung: „Wer mit lässiger Hand arbeitet, wird wenig Mittel haben, aber die Hand des Fleißigen wird jemand reich machen. Der einsichtig handelnde Sohn sammelt während der Sommerzeit ein; der schändlich handelnde Sohn ist während der Ernte in tiefem Schlaf.“ Wie schrecklich! Welch ein Gegensatz! Lässige Arbeiter erleben das Gegenteil von Freude.

      NEBENSÄCHLICHKEITEN MÜSSEN LIEGENBLEIBEN

      11. Wie sollte man in der Erntezeit eingestellt sein, und warum?

      11 Die Erntezeit ist für den Landwirt auch eine besondere Zeit. Er kann nicht denken (und er tut es auch nicht), alles gehe weiter seinen gewohnten Gang, was heute nicht getan werde, könne morgen getan werden. Die Ernte muß eingebracht werden, wenn das Getreide reif ist. Das wissen auch alle Landarbeiter. Es darf keine Zeit verlorengehen. Andere Dinge, Nebensächlichkeiten, bleiben liegen. Alle sind bereit, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf dem Feld zu arbeiten.

      12. Mit welchen Worten betonte Jesus die Wichtigkeit der Erntezeit, und wie können wir dies heute anwenden?

      12 Diese Einstellung hatte auch Jesus. Unmittelbar nachdem er die Jünger aufgefordert hatte, den Herrn der Ernte zu bitten, Arbeiter in seine Ernte auszusenden, heißt es in dem Bericht weiter: „Da rief er seine zwölf Jünger zu sich ... Diese Zwölf sandte Jesus aus und gab ihnen folgende Weisungen: ,... geht ... immer wieder zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.‘“ Das taten sie, indem sie ihnen die Königreichsbotschaft verkündigten. Jesus betonte auch die Dringlichkeit, denn er sagte: „Verschafft euch nicht Gold oder Silber oder Kupfer für eure Gürtelbeutel oder eine Speisetasche für unterwegs oder zwei untere Kleider oder Sandalen oder einen Stab; denn der Arbeiter hat seine Nahrung verdient“ (Matth. 10:1-10). Jesus wollte nicht, daß sie sich mit allen möglichen anderen Dingen beschäftigten. Ebensowenig möchte er, daß sich seine Nachfolger heute durch den Materialismus oder andere Dinge ablenken lassen. Es ist Erntezeit!

      13. Welche beachtliche Ernte wurde im ersten Jahrhundert eingebracht?

      13 Wir könnten uns fragen: „Wurde denn im ersten Jahrhundert eine Ernte eingebracht?“ Ganz bestimmt! Denken wir nur an das, was zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. in der Stadt Jerusalem geschah. „Ungefähr dreitausend Seelen“ wurden, nachdem sie das „gründliche Zeugnis“ und die ermahnenden Worte des Petrus gehört hatten, getauft und der damaligen Versammlung, die rund 120 Personen umfaßte, hinzugefügt (Apg. 1:15; 2:37-42). Dabei war die Versammlung erst einen Tag alt!

      14. Trotz des Widerstandes welcher Gruppe segnete Jehova seine Diener damals offensichtlich?

      14 Als kurz danach die jüdischen Geistlichen sahen, daß so viele Menschen auf die Königreichsbotschaft hörten, wurden sie wütend, und der Hohepriester sagte zu den Aposteln: „Ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt.“ Obwohl den Aposteln ‘ausdrücklich befohlen worden war, nicht mehr zu lehren’, redeten sie weiter, und die Ernte wurde weiter eingebracht (Apg. 5:28, 29). Es muß in dieser Stadt von ungefähr 2,5 Quadratkilometer Gesamtfläche verhältnismäßig viele Zeugen gegeben haben, aber sie ließen in ihren Bemühungen nicht nach. Sie waren positiv eingestellt und suchten weiter nach Menschen. In Apostelgeschichte 6:7 lesen wir: „Das Wort Gottes [wuchs] weiterhin, und die Zahl der Jünger mehrte sich in Jerusalem fortgesetzt sehr; und [sogar] eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein.“ Es war tatsächlich eine gute Ernte!

      ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN

      15, 16. (a) Kann heute gesagt werden, daß Jehovas Werk nahezu getan ist? (b) Führe Beispiele aus dem Jahrbuch 1978 an, die zeigen, daß unsere Bemühungen reich gesegnet werden und daß noch viel zu tun ist.

      15 Wie betrachten wir die Situation heute? Sind die Gebiete schon so oft und so gründlich durchgearbeitet worden, daß wir sagen könnten, das Werk sei getan? Nein, es gibt noch viel, ja sehr viel zu tun! Betrachten wir zum Beispiel unsere Brüder in Sambia. Aus dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1978 geht hervor, daß es dort jetzt auf je 103 Einwohner einen Verkündiger gibt. Die Zeugen in Sambia fahren fort zu predigen, und sie finden weitere Menschen, die die Botschaft annehmen und sich ihnen anschließen. Im vergangenen Jahr ließen sich 2 399 Personen taufen.

      16 Wenn wir die ganze Erde in Betracht ziehen, sehen wir, daß eine reiche Ernte eingebracht wird. Die katholischen Länder Europas haben weiterhin große Zunahmen zu verzeichnen. Seit 1975, also in nur zwei Jahren, ist die Zahl der Königreichsverkündiger in Spanien um 25 Prozent, in Portugal um 26 Prozent und in Italien um 29 Prozent gestiegen, so daß in diesen ehemaligen Bollwerken Groß-Babylons jetzt über 125 000 Zeugen Jehovas tätig sind. In diesen zwei Jahren ist die Wahrheit auch in viele neue Inselgebiete vorgedrungen. Auf Tahiti hatten Jehovas Zeugen eine Zunahme um 42 Prozent zu verzeichnen, und 40 der 60 bewohnten Inseln werden nun gründlich durchgearbeitet. Jehovas Werk dringt auch im Fernen Osten immer weiter vor. Hongkong hatte in den Jahren 1975 bis 1977 eine Zunahme um 52 Prozent zu verzeichnen, und in Japan kamen in dieser Zeit über 8 000 neue Königreichsverkündiger hinzu. In Nord- und Südamerika und in Europa erzielen Versammlungen, die sich eifrig an der Verkündigung von Haus zu Haus beteiligen, ebenso erfreuliche Ernteergebnisse.

      17. Wovor warnt uns die Bibel in dieser Hinsicht? (Luk. 21:34-36).

      17 Sollten wir nicht froh sein, daß Jehova die „große Drangsal“ bis zu dieser Stunde noch zurückgehalten hat, so daß diese wertvollen „Schafe“ noch eingesammelt werden konnten? Doch täuschen wir uns nicht! Der Tag der Abrechnung mit den Nationen rückt eilends näher. „Denn die Vision ist noch für die bestimmte Zeit, und sie geht keuchend dem Ende zu, und sie wird keine Lüge mitteilen. Selbst wenn sie säumen sollte, so harre ihrer; denn sie wird sich bestimmt bewahrheiten. Sie wird sich nicht verspäten“ (Hab. 2:3).

      18. Welcher Grundsatz kommt in 1. Korinther 3:7 zum Ausdruck, und wie können wir ihn auf uns heute anwenden?

      18 Alle Anzeichen, die Jehova uns gegeben hat, sprechen dafür, daß das Werk noch nicht abgeschlossen ist. Wir müssen es so lange fortsetzen, bis nicht wir denken, es sei getan, sondern bis Jehova es nach seinem Gutdünken beendet. Jehova führt uns sogar immer wieder vor Augen, daß es noch nicht zum Abschluß gekommen ist. Das können wir daran erkennen, daß er damit fortfährt, die Ernte einzubringen. Wir dürfen nie den Grundsatz außer acht lassen, den Paulus in 1. Korinther 3:7 so deutlich zum Ausdruck gebracht hat: „Weder der Pflanzende [ist] etwas ... noch der Begießende, sondern Gott, der es wachsen läßt.“ Folglich gebührt alle Ehre für diese reiche und gute Ernte ihm durch Christus Jesus.

      19. Welchen Ansporn und welche Erinnerung finden wir in diesem Zusammenhang in 1. Korinther 3:5-9?

      19 Wie Paulus in 1. Korinther 3:5 erwähnte, ist es ein Vorrecht, anderen zu helfen, ‘gläubig zu werden, so, wie der Herr es einem jeden [durch dessen Anteil] gewährt hat’, und er gewährt uns, noch weitere in sein Vorratshaus einzusammeln. Im Dienstjahr 1977 ließen sich über 124 000 Personen taufen und gaben dadurch zu erkennen, daß sie sich Gott mit ungeteiltem Herzen hingegeben hatten, um seinen Willen zu tun. Warum sollten wir nicht weiteres Wachstum erwarten? Die Ernte ist noch nicht vorüber. Wir müssen erntebewußt sein, bis alle eingesammelt sind. Die Erntezeit bringt weitere Freuden mit sich.

  • Bei der Ernte mitarbeiten
    Der Wachtturm 1978 | 1. September
    • Bei der Ernte mitarbeiten

      „[Jesus] sprach ... zu seinen Jüngern: ,Ja, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende‘“ (Matth. 9:37, 38).

      1. Wie kann heftiger Widerstand gegenüber unserem Werk betrachtet werden?

      DAS Erntewerk geht nicht immer unter günstigen oder leichten Bedingungen vor sich. Oft erfordert es Ausharren. In manchen Gebieten stoßen Jehovas Zeugen auf heftigen Widerstand, aber das Einsammlungswerk geht trotzdem weiter. Die Erfahrung hat sogar gezeigt, daß gerade der Widerstand Personen, die sonst von Jehovas Zeugen nichts wissen wollten, veranlaßte die Sache einmal näher zu prüfen. Am Ende des Berichts im Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1978 werden insgesamt 18 Länder aufgeführt, in denen der Widerstand besonders heftig ist. In diesen 18 Ländern ließen sich allein im vergangenen Jahr 9 673 Personen taufen.

      2. Wer leistete den Dienern Gottes in den Tagen Nehemias heftigen Widerstand, und wie wurde dieser überwunden?

      2 Zu arbeiten, und zwar trotz heftigen Widerstandes hart zu arbeiten, ist für Jehovas Diener nichts Neues. Es ist heute so wie in den Tagen Nehemias, als die Diener Jehovas im Begriff waren, die Mauer Jerusalems aufzubauen, und die Nachbarvölker in ihrer Feindseligkeit so weit gingen, daß sie sich verbündeten, um gegen die Stadt zu kämpfen. Nehemia berichtet: „Was die an der Mauer Bauenden betrifft und die, welche die Bürde der Lastträger trugen, jeder war mit seiner einen Hand in dem Werk tätig, während die andere Hand das Wurfgeschoß hielt. Und die Bauenden waren gegürtet, ein jeder mit seinem Schwert an seiner Hüfte, während sie bauten: und der, der das Horn zu blasen hatte, war neben mir“ (Neh. 4:17, 18).

      3. (a) Wieso war damals Gottes Volk „von Herzen bei der Arbeit“? (b) Durch welche Prophezeiung Jesajas werden wir heute ebenfalls ermuntert?

      3 Im gleichen Kapitel in Vers 6 heißt es: „Das Volk war weiterhin von Herzen bei der Arbeit.“ Kennen wir das Geheimnis dieser guten Herzenseinstellung? In Nehemia 8:10 wird gesagt: „Die Freude Jehovas ist eure Feste.“ Ist es heute nicht auch so? Werden wir in diesem Zusammenhang nicht an das erinnert, was Jehova durch seinen Propheten Jesaja sagte, um auf den Unterschied zwischen den wahren und den angeblichen Dienern Gottes hinzuweisen, an die Worte nämlich: „Siehe! Meine eigenen Knechte werden sich freuen, ihr selbst aber werdet Schande erleiden. Siehe! Meine eigenen Knechte werden jubeln zufolge des guten Herzenszustandes, ihr selbst aber werdet schreien vor Herzensschmerz, und ihr werdet heulen wegen des völligen Zusammenbruchs des Geistes.“? Des weiteren sagte Jehova: „Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde ... Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich schaffe Jerusalem als Ursache zur Freudigkeit und ihr Volk als Ursache zum Frohlocken“ (Jes. 65:13-18).

      FREUDIG MIT GOTTES WORT ARBEITEN

      4. Was hat uns Jehova alles gegeben, das uns hilft, freudige Arbeiter zu sein?

      4 Wir haben wirklich allen Grund, freudige Arbeiter zu sein. Wir haben Jehovas Segen. Wir haben seinen Geist, und die „Freude“ gehört zu den Früchten des Geistes (Gal. 5:22). Wir haben auch „das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“ (Eph. 6:17). Welche Freude, es beim Predigen der „guten Botschaft“ zu gebrauchen! Folgende Erlebnisse bestätigen dies.

      5—7. Worin zeigte sich bei der obenerwähnten Erfahrung mit dem Wahrheits-Buch Jehovas Segen?

      5 „Im Predigtdienst von Haus zu Haus kamen meine Partnerin und ich eines Tages zu einer jungen Frau, die unseren biblischen Darlegungen mit einem gewissen Interesse folgte und das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt entgegennahm. Sie hatte verschiedene Fragen, die wir ihr anhand der Bibel beantworteten. Sie hörte sich das, was die Bibel über diese Fragen sagte, aufmerksam an. Da sie und ihr Mann gerade verreisen wollten, vereinbarten wir, sie nach ihrer Rückkehr wieder zu besuchen. In dem Augenblick, als wir von dem Haus weggingen, fuhr ihr Mann vor. Ich zögerte einen Moment, dachte aber dann, es sei wohl besser, jetzt gleich mit ihm zu sprechen, um so vielleicht zu verhindern, daß später Probleme entstünden. Wir erklärten ihm kurz den Zweck unseres Besuches und erwähnten, daß seine Frau ein biblisches Lehrbuch entgegengenommen habe und daß wir gern zu einem späteren Zeitpunkt wiederkämen, um mit ihr weiter über die Bibel zu sprechen. Er war sehr freundlich und sagte, er und seine Frau wüßten nicht viel über die Bibel, möchten sie aber gern kennenlernen.

      6 Als mein Mann und ich am ersten Samstag im Juni wieder vorsprachen, wurden wir herzlich empfangen, und wir hatten ein sehr schönes Gespräch. Bei unserem nächsten Besuch in der darauffolgenden Woche hatten sie beide das Wahrheits-Buch durchgelesen und hatten einen großen Bogen mit Fragen bereit. Eine Woche später besuchten sie zum erstenmal den öffentlichen Vortrag und das Wachtturm-Studium. Kurz danach begannen sie das Buchstudium zu besuchen, und im darauffolgenden Monat ließen sie sich in die Theokratische Schule eintragen. Doch schon bevor sie alle Zusammenkünfte besuchten, hatten sie radikale Änderungen in ihrer Lebensweise vorgenommen; sie hatten das Rauchen aufgegeben und ihre weltlichen Verbindungen gelöst. Sie lehrten ihr zweijähriges Kind, in den Zusammenkünften still zu sitzen, und einen Monat nachdem sie begonnen hatten, alle Zusammenkünfte zu besuchen, beteiligten sie sich mit uns am Predigtdienst. Etwa drei Monate später ließen sie sich taufen und genießen seither immer mehr Vorrechte in der Versammlung.

      7 Die meisten von uns haben es schon erlebt, daß ein solch spontanes Interesse nach kurzer Zeit wieder erlosch, und daran dachten auch wir schon sehr bald. Doch als wir nach dem zweiten Besuch feststellten, daß die beiden wirklich den tiefen Wunsch hatten, Gott zu dienen, kamen mein Mann und ich zu dem Schluß, daß das Werk Jehovas zweifellos unter der Leitung der Engel und unter der Aufsicht Jesu durchgeführt wird. Als wir die beiden fragten, was sie veranlaßt habe, auf unsere Darlegungen der guten Botschaft so schnell zu reagieren, antworteten sie: ,Die Bibel.‘ Als sie gesehen hätten, daß dies alles in der Bibel stehe, hätten sie gewußt, daß es die Wahrheit sei. Sie hätten deshalb gedacht: ,Warum noch warten?‘ Auch wollten sie etwas tun und verloren deshalb keine Zeit. Jesus sagte: ,Ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich.‘“

      DIE AUFMERKSAMKEIT AUF DAS THEMA DER BIBEL LENKEN

      8, 9. Wie können wir beim Zeugnisgeben guten Gebrauch von der Bibel machen?

      8 „Im Predigtdienst von Haus zu Haus wurden meine Begleiterin und ich von einer Frau hereingebeten. Wir begannen, mit ihr über die ‘gute Botschaft’ zu sprechen, und baten sie, ihre Bibel zu holen. Da sie erwähnte, sie habe die Bibel mehrmals gelesen und gehe in die Kirche, fragten wir sie, ob sie das Thema der Bibel kenne. Wir lasen zusammen Jesaja 9:6, Daniel 2:44, Matthäus 6:10 usw. Dann fragten wir sie, ob sie nun gemerkt habe, welches Thema die Bibel habe. Sie antwortete: ,Ja, es ist das Königreich!‘ Dann lasen wir Bibeltexte, aus denen hervorgeht, wie sich die Königreichsregierung auf die Erde auswirken wird. Wir müssen über eine Stunde dort gewesen sein. Als wir sie zum Vortrag einluden, der am Sonntag gehalten wurde, sagte sie, wenn sie komme, so könne sie allein kommen.

      9 Und siehe da! Ich traute meinen Augen nicht, als ich sie an diesem Morgen in der Zusammenkunft sah. Sie hatte, um zum Königreichssaal zu kommen, über vier Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Sie wohnte dem ganzen Programm bei und wünschte eine weitere Diskussion. Wir vereinbarten mit ihr ein Studium des Botschafts-Buches. Das Interessanteste an dieser Frau war aber, daß sie bis dahin sehr gegen die Wahrheit gewesen war. Ja, als wir auf das Haus zugingen, erinnerte sich die Schwester, die mit mir war, noch daran, wie sehr diese Frau gegen die Botschaft war. Menschen können sich also ändern!“

      MIT DER HILFE DES GEISTES GOTTES

      10. Was sagt die Bibel über die Macht Jehovas? (Jes. 46:9-11).

      10 Jehovas Geist wirkt dynamisch. Auf seine Werke hinweisend, die wir sehen, wenn wir unsere Augen zum Himmel erheben, sagt Jehova über sich als Schöpfer: „Wegen der Fülle dynamischer Kraft, da er an Macht auch kraftvoll ist, fehlt nicht eines davon.“ Auch der Apostel Paulus spricht von der gewaltigen Reichweite der Macht Jehovas: „Es ist der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke gemäß, mit der er in Christi Fall gewirkt hat, als er ihn von den Toten [aus dem Nichtsein] auferweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über ... [alles andere], nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen“ (Jes. 40:26; Eph. 1:19-21).

      11. Mit welchen Worten wird in Offenbarung 11:7-12 ein erstaunliches und unerwartetes Ereignis beschrieben, das in unserer Zeit eingetreten ist?

      11 Kommen wir nun in unsere Zeit. Im Frühsommer des Jahres 1918 versetzte das in Offenbarung 11:7 erwähnte politische „wilde Tier“ dem gesalbten Überrest, veranschaulicht durch „zwei Zeugen“, den Todesstoß und machte dessen organisiertem Zeugniswerk ein Ende. Die führenden Glieder der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas wurden zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt und in eine Strafanstalt übergeführt. In den Augen ihrer Feinde waren sie wie unbegrabene Leichname. Doch was geschah dann? Etwas ganz Unerwartetes. Im Frühjahr 1919, nach einer kurzen Zeit von „dreieinhalb“ symbolischen „Tagen“, „kam von Gott her Geist des Lebens [der gleiche Geist, durch den Christus von den Toten auferweckt worden war] in sie [die beiden Zeugen], und sie stellten sich auf ihre Füße ... Und sie hörten eine laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: ,Kommt hierherauf.‘ Und sie gingen ... in den Himmel hinauf“, das heißt, sie erlangten wieder Gottes Gunst und wurden vor den Augen aller wieder geistig lebendig und auch tätig (Offb. 11:7-12).

      12. Worauf können Jehovas Diener vertrauen, und was wird dadurch bewirkt?

      12 Gottes heiliger Geist oder wirksame Kraft ist stets mit Jehovas treuen Dienern gewesen. Jesus sprach von der Bereitschaft seines himmlischen Vaters, „denen heiligen Geist [zu] geben, die ihn bitten“, und dieser Geist hilft uns, als „freudige Arbeiter“ weiter zu wirken (Luk. 11:13). Jesus sagte: „Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollgemacht werde“ (Joh. 16:24). Arbeiten wir mit diesem heiligen Geist zusammen und vertrauen wir ihm! Paulus schrieb: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13). Denken wir auch an seine Worte in Römer 8:11: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber durch seinen in euch wohnenden Geist lebendig machen.“ Welch wunderbare Zusicherung!

      13. Wer außer denen, die die himmlische Hoffnung haben, kann sich am Dienste Jehovas beteiligen und sich daran erfreuen? (Jes. 61:5-7).

      13 Es stimmt zwar, daß sich einige dieser Bibeltexte besonders auf die geistigen Israeliten beziehen, die die himmlische Hoffnung haben, doch in Gottes Wort ist auch von einer „großen Volksmenge“ die Rede, deren Glieder als „Ausländer“ bezeichnet werden, die ebenfalls eingeladen werden, freudige Arbeiter zu sein. „Und die Ausländer, die sich Jehova angeschlossen haben, um ihm Dienst zu tun und den Namen Jehovas zu lieben, um ihm zu Knechten zu werden [und für ihn zu arbeiten], ... sie will ich dann zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Hause des Gebets. ... Denn mein eigenes Haus wird ja ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden“ (Jes. 56:6, 7).

      MIT GOTT UND CHRISTUS ZUSAMMENARBEITEN

      14. Sollten wir jemals denken, wir müßten allein arbeiten?

      14 Wie tröstlich ist es doch, zu wissen, daß wir nicht allein arbeiten! Jesus sprach die einladenden Worte: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch [stellt euch mit mir unter mein Joch, New World Translation (1971), Fußnote] und werdet meine Jünger, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matth. 11:28-30).

      15. In welcher Hinsicht sollten die Aufseher unter Gottes Volk mit gutem Beispiel vorangehen?

      15 Wir sollten alle diesen Geist haben und mit Jehova und seinem Sohn zusammenarbeiten. Die Ältesten sehen, welches Beispiel Christus Jesus gab; sie sollten daher im Zusammenarbeiten mit anderen führend vorangehen, besonders im Dienst von Haus zu Haus. Wie wohltuend ist es doch, diesen Geist zu beobachten! Paulus wandte sich an die Philipper mit den Worten: „Macht meine Freude dadurch voll, daß ihr [alle] gleichen Sinnes seid und die gleiche Liebe habt ..., indem ihr nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht tut, sondern in Demut die anderen höher achtet als euch selbst.“ Mit anderen Worten: Sie sollten mild gesinnt und demütig sein (Phil. 2:2, 3).

      16, 17. Welche ermunternde Erfahrung kann jemand machen, wenn er bereit ist, sogar an einem heißen Tag in den Dienst zu gehen?

      16 Wenn Gottes Diener die gleiche Opferbereitschaft bekunden wie Jesus, werden sie reich gesegnet. Sie werden tatsächlich freudige Arbeiter. Das bestätigen die folgenden Beispiele.

      AN EINEM HEISSEN TAG

      17 „Meine Frau und einige andere Zeugen waren an einem heißen Tag im Predigtdienst. Meine Frau ging noch zu dem letzten Haus. Sie sagte zu dem jungen Mädchen, das an die Tür kam, etwas über die gegenwärtigen Weltverhältnisse und fragte sie ob sie glaube, daß irgend jemand die Probleme der Welt lösen könne. Das junge Mädchen fand es merkwürdig, daß meine Frau ihr gerade diese Frage stellte, denn sie hatte eben mit ihrer Mutter über dieses Thema gesprochen. Meine Frau begann sogleich ein Studium, und da wir nur zu Besuch waren, übergab sie es einer anderen Zeugin. Vor kurzem hörten wir, daß sich seither nicht nur dieses junge Mädchen sondern auch vier weitere Personen, mit denen sie Verbindung aufgenommen hatte, Jehova hingegeben haben. Das war das Ergebnis jenes letzten Besuches an einem heißen Nachmittag.“

      DIE FREUDE AM PIONIERDIENST

      18—22. Welche Vorteile genießen Vollzeitdiener, und welche Eigenschaften müssen sie vor allem haben? (Phil. 3:16).

      18 „Ich wollte Euch nur schreiben, daß ich besonders in den letzten paar Monaten als Pionier im Predigtdienst viel Freude erlebt habe. Ich betrachte ... [die Änderung der geforderten Stundenzahl] als einen großen Segen von Jehova. ... Viele Verkündiger richten es so ein, daß sie mit mir in den Dienst gehen können. Ich mache mir keine Sorgen mehr wegen der Zeit. Ich freue mich jetzt, wenn ich an meine Rückbesuche und Bibelstudien denke.

      19 Jehova hat mich auch noch insofern gesegnet, als ich ein Bibelstudium beginnen konnte, das gute Fortschritte macht. Ich möchte Euch gern darüber berichten. Ich arbeitete im Juli an einem Samstagvormittag von Haus zu Haus. In einem Haus wurde ich hereingebeten, und während wir über die Bibel sprachen, kam Carol, die Nachbarin, herüber. Als sie erfuhr, daß wir Zeugen Jehovas seien, wollte sie wissen, was wir glaubten, da sie, wie sie sagte, die wahre Religion suche und bis jetzt noch nicht gefunden habe. Da ich merkte, daß sie aufrichtig war, versprach ich ihr, vorbeizukommen und ihr zu zeigen, wie man die Bibel studiert.

      20 Ich traf sie aber erst über einen Monat später wieder, und zwar diesmal in einem Lebensmittelgeschäft. Ich erbot mich an, sie nach Hause zu fahren, und fragte sie, ob sie immer noch die Bibel studieren möchte und wenn ja, wann ich sie zu Hause antreffen könne. Einige Wochen später traf ich sie zu Hause an, und wir studierten zwei Stunden. Sie hatte viele Fragen. Nach einigen weiteren Studien lud meine Begleiterin sie in den Königreichssaal ein, und seit dem 10. Oktober hat Carol bei keiner Zusammenkunft gefehlt. ... Sie hat die Notwendigkeit, in einem vertrauten Verhältnis zu Jehova zu stehen und zu seinem Volke zu gehören, erkannt. Sie sagt, die Wahrheit habe bewirkt, daß sie und ihre Kinder einander nähergekommen seien. Sie ist dadurch ruhiger und glücklicher geworden. Sie sagt, sie wisse, daß dies die Wahrheit sei, weil wir alles mit der Bibel beweisen würden.

      21 Ich kann Jehova gar nicht genug für das Vorrecht danken, mit einem solchen Menschen studieren und sehen zu können, wie er in der Erkenntnis der Wahrheit Fortschritte macht. Ich habe erkannt, wie wertvoll es ist, ein Bibelstudium durchzuführen, und ich bin deshalb um so entschlossener, im Pionierdienst zu bleiben, um so noch mehr Gelegenheit zu haben, Menschen zu finden, die nach der Wahrheit dürsten.“

      FREUDE BEIM EINFÜHREN VON BIBELSTUDIEN

      22 „Ich ließ mich im August 1960 taufen. Nun bin ich das fünfte Jahr im allgemeinen Pionierdienst und habe das Vorrecht gehabt, über 50 Personen zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Gewöhnlich habe ich durchschnittlich etwa sechs Bibelstudien, aber in diesem Monat werde ich acht berichten können. Ich habe festgestellt, daß sich im Dienst von Tür zu Tür die beste Möglichkeit bietet, Studien zu beginnen. Man findet zunächst Menschen, die Interesse zeigen, dann macht man einen Rückbesuch und beginnt ein Bibelstudium.“

      DIE ERNTE GEHT WEITER

      23. Inwiefern sind Jesu letzte Worte in Matthäus 28:20 sowohl eine Warnung als auch ein Ansporn?

      23 Gibt es in der heutigen Erntezeit noch Menschen, die eingesammelt werden müssen? Berichte aus aller Welt zeigen, daß dem so ist. Was werden wir daher tun? Werden wir weiter mit Christus Jesus unter seinem Joch zusammenarbeiten? Wir haben seine Zusicherung, daß er bei uns sein wird bis zum Abschluß des Systems der Dinge. Arbeiten wir daher weiterhin alle freudig mit Christus zusammen, bis die Ernte vollständig eingebracht ist! Das ist das Werk, das Jehova seinem Volk für die heutige Zeit aufgetragen hat.

      24, 25. (a) Wieso haben wir noch mehr Grund, uns zu freuen, als Paulus? (b) Was sollte uns besonders anspornen, uns an Jehovas Werk zu beteiligen? (1. Kor. 3:9).

      24 Paulus freute sich darüber, daß er mit „der guten Botschaft von der Herrlichkeit des glücklichen Gottes“ betraut worden war (1. Tim. 1:11). Bestimmt haben wir noch mehr Grund, uns zu freuen, da wir mit der guten Botschaft vom aufgerichteten Königreich betraut worden sind und den Auftrag erhalten haben, ‘sie auf der ganzen bewohnten Erde zu predigen, allen Nationen zu einem Zeugnis’, bevor das Ende kommt (Matth. 24:14). Wenn Jesu Geburt damals für den Engel schon ein passender Anlaß war, „eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird“, zu verkünden, dann ist seine Inthronisation im Himmel bestimmt ein Anlaß zu noch größerer Freude, da nun ‘das Königreich der Welt das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden ist und er als König regieren wird für immer und ewig’ (Luk. 2:10; Offb. 11:15). Die Verkündigung dieser guten Botschaft ist das Werk, das Jehova seinem Volk für die heutige Zeit aufgetragen hat. Wenn wir entschlossen für dieses Königreich eintreten und seine Interessen wahren und fördern, werden wir Jehovas Herz erfreuen. „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11).

      25 Welch ein Vorrecht wir doch haben! Welch ein Ansporn, mit Jesus Christus freudig am Werk Jehovas teilzunehmen!

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