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Dein persönliches StudiumDer Wachtturm 1956 | 1. Juli
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vielmehr als Freudenspender und Anregungen; und gleichzeitig rüsten sie dich dazu aus, ein noch fähigerer Prediger zu sein. — Spr. 27:17.
SICH ERKENNTNIS EINPRÄGEN
16. Was wird von jemand getan, der mit Weisheit studiert, statt bloß auswendig zu lernen?
16 Einige suchen sich Aufschluß anzueignen, indem sie ihn auswendig lernen, doch ist dies eine mühevolle und künstliche Methode. Ja, wenn sie selbst Wort für Wort der gewünschten Erklärung zu wiederholen imstande wären, werden sie dies doch, wenn sie es nicht völlig verstehen, nicht wirksam anwenden können. Darum ist es gewöhnlich besser, Gedanken, nicht bloß Worte zu erfassen. Man spiele mit neuen Gedanken, betrachte sie von verschiedenen Seiten, erwäge ihren Wert, drücke sie in eigenen Worten aus — dann macht man sie sich zu eigen. Auch wenn du einen gewissen Stoff ins Gedächtnis aufnehmen möchtest, zum Beispiel einen Schrifttext, so vergewissere dich vorher, ob du den Gedanken, den er enthält, und seinen Wert verstehst. Ist dies der Fall, wird es dir weit leichter fallen, ihn zu lernen und im Gedächtnis zu behalten.
17. Auf welche Weise könnte man Studienstoff unterstreichen? Von welchem Nutzen ist dies?
17 Beim Studium magst du es vorteilhaft finden, gewisse Punkte zu unterstreichen, wenn die Veröffentlichung, die du studierst, dir selbst gehört. Diese Markierung kann dazu benutzt werden, schwache Punkte in der Beherrschung des Themas zu bezeichnen, oder sie kann die Hauptgedanken des Artikels unterstreichen. Man sollte nie zuviel anstreichen, denn schon Kennworte oder kleinere Sätze werden dich beim flüchtigen Durchgehen an die dargelegten Gedanken erinnern. Dieses Unterstreichen ist von besonderem Nutzen für die spätere Wiederholung und die Teilnahme an der Besprechung des Stoffes in der Versammlung. Es wird dir eine Hilfe sein, die Hauptpunkte rasch zu finden und dir die Quintessenz des Stoffes in deinem Sinn rasch wieder zu vergegenwärtigen.
18. Wodurch erhalten viele eine verdrehte Ansicht über den Inhalt der Bibel?
18 Es gibt viele, die nur einen sozusagen kurzsichtigen Überblick über die Dinge erlangen, die sie studieren. Viele falsche Religionsorganisationen betrachten die Bibel auf diese Weise. Sie sehen nur die wenigen einzelnen Texte, auf die sie ihr Glaubensbekenntnis stützen. Sie verfehlen, die Dinge im Zusammenhang zu betrachten. Sie verfehlen, die ganze Bibel als das inspirierte Wort Gottes anzusehen. Das Königreichsthema, das sich durch die Bibel von ihrem ersten Buch, 1. Mose, bis zur Offenbarung hindurchzieht, entgeht ihrem Blick. Sie haben eine entstellte Auffassung über Gott. Und obgleich sie fortwährend lernen mögen, kommen sie doch nie zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit. Vermeide daher, sie nachzuahmen! — 2. Tim. 3:7.
19. Wie würde man beim Studium eines Wachtturms richtigerweise Vorgehen im Hinblick darauf, daß man seine Hauptpunkte richtig verstehen und sich zum Gebrauch im Evangeliumsdienste gut daran erinnern möchte?
19 Suche beim Studium den Gegenstand in seiner Gesamtheit zu erfassen. Verbinde jeden Gedanken mit dem Hauptthema, indem du seine relative Wichtigkeit feststellst. Wenn du die Antwort auf die Frage eines Abschnitts im Wachtturm-Artikel findest, so mache es dir zur Aufgabe, die Beziehung der betreffenden Antwort zum Thema des Studiums festzustellen. Beachte den logischen Aufbau der Beweise und Veranschaulichungen, während das Thema von Abschnitt zu Abschnitt entwickelt wird, damit ein ganzes vollständiges Bild vorliege, das gut ausgeglichen ist und dessen Einzelheiten alle richtig und im richtigen Verhältnis zueinander dargelegt sind. Wenn du den Artikel zu Ende gelesen hast, halte bewußt inne und führe dir das Bild geistig vor Augen, sowohl mit Hilfe der Untertitel als auch mit Hilfe wichtiger, in Verbindung mit dem Thema stehender Sätze, ferner der Fragen am Fuße der Seite oder der Stichwortgedanken, die du während des Lesens unterstrichen hast. Laß dir den Redeplan der Argumente und Schrifttexte, auf die die Betrachtung aufgebaut wurde, durch den Sinn gehen. Lege dann die Zeitschrift zusammen oder schließe das Buch und suche das Studierte zu wiederholen, ohne auf das Gedruckte zu schauen. Du benötigst dafür nur eine bis zwei Minuten, doch dann wird es in deinem Sinn fest verankert sein. Du hast es dir zum Gebrauch zu eigen gemacht. Wir wollen die Dinge, die wir aus Gottes Wort und durch seine Organisation kennenlernen, auch behalten, damit sie uns eine Wegleitung zu einem christlichen Leben und als Ausrüstung im Predigtdienste von Nutzen seien. „Deshalb ist es für uns notwendig, daß wir den Dingen, von denen wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir nie weggetrieben werden.“ — Heb. 2:1, NW.
20. Wie können diese Prinzipien des Studiums auf das Lesen des Tagestextes und das Bibellesen angewandt werden, und mit welchem Nutzen?
20 Vielleicht wendest du diese Grundsätze schon in einem gewissen Maße an. Führt ihr am Schluß eures wöchentlichen Versammlungsbuchstudiums eine Wiederholung der wichtigsten Punkte des Durchgenommenen bei geschlossenem Buche durch? Gibt der Wachtturm-Studienleiter einen Kommentar, und beleuchtet er ein bis zweimal während des Studiums einen gewissen Teil des Lehrstoffes? Nun, warum diese Prinzipien nicht in noch weiterem Maße anwenden? Tue bei jedem Artikel, den du im Wachtturm liest, dasselbe für dich selbst. Nachdem du den Tagestext betrachtet hast, schließe das Jahrbuch oder den Wachtturm, wo der Text erscheint, und versuche, ob du den Inhalt des Gelesenen in einem einzigen Satz zusammenfassen kannst. Tue dasselbe, wenn du persönlich in der Bibel liest. Wenn du ein Kapitel zu Ende gelesen hast, so suche für dich selbst, seinen Inhalt zusammenzufassen. Sieh, ob du das Hauptthema des Kapitels oder den Kerngedanken des ganzen Bibelbuches feststellen kannst, und beachte dann die Beziehung, die jeder Vers zum Hauptgedanken hat. Suche das ganze Buch als ein wohlgeordnetes Ganzes zu sehen, indem du die Beziehung der Gedanken zueinander betrachtest. Deine Wertschätzung für die Dinge wird sich sehr vertiefen, weil du den Zusammenhang, den Hintergrund und das Verhältnis der gemachten Darlegungen verstehst. Dieses Vorgehen erleichtert dir sehr, Schrifttexte zu finden, Beweisgründe ins Gedächtnis zurückzurufen und sie wirkungsvoll zu gebrauchen, um falsche Lehren umzustürzen und die richtige Anbetung aufzurichten. — 2. Kor. 10:4, 5.
21. Warum werden alle, die sich in der Neuen-Welt-Gesellschaft befinden, fleißig studieren und danach streben, ihre Studiengewohnheiten zu verbessern?
21 Du möchtest mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Fortschritte machen. Du möchtest dich ausrüsten lassen, um einen wirksamen Anteil am Predigtdienste zu nehmen. Dann wende die Grundsätze, die wir besprochen haben, bei deinem persönlichen Studium an. „Tue dein Äußerstes, dich Gott als anerkannt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich keiner Sache zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit richtig handhabt.“ (2. Tim. 2:15, NW) Blicke auf das vor uns liegende Einsammlungswerk. Betrachte die Dienstvorrechte, die deiner warten, während du deinen Predigtdienst ausdehnst. Blicke auf das gewaltige Aufbau- und Erziehungswerk, das nach Harmagedon folgt. Richte deinen Sinn darauf, dich für einen noch größeren Anteil an diesem von Gott gegebenen Werk auszurüsten, und Jehovas Segen wird bestimmt dein Teil sein!
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‚Christliches Afrika — heidnisches Amerika‘Der Wachtturm 1956 | 1. Juli
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‚Christliches Afrika — heidnisches Amerika‘
● Es war einmal, da sahen die Amerikaner sozusagen alle Afrikaner als Heiden an. Anscheinend ist nun die Zeit gekommen, da die Afrikaner die Amerikaner als Heiden ansehen. Gemäß dem Prediger Roger Coon mag es sein, daß ein „christliches Afrika“ bald Missionare hersendet, um ein „heidnisches Amerika“ zu bekehren. Als der Prediger Coon in Portland, Maine, einen Dampfer bestieg, um nach Nigeria zurückzukehren, sagte er: „Viele der grotesk anmutenden, überlangen Schmuckstücke, die von den Ohren, Nasen und Armen der überzivilisierten Amerikanerinnen herabhängen, übertreffen noch den Schmuck der afrikanischen Heiden.“ Etwas vom Rhythmus, der aus den Musikautomaten kreischt, so fügte er bei, scheine dem nervösen Schlag der Dschungeltrommeln angepaßt zu sein. „Ich glaube“, so erklärte der Kleriker Coon, „daß ein Schuljunge in Westafrika im Durchschnitt mehr von der Bibel weiß als sein Gegenstück in Amerika“. — Aberdeen, Schottland, Evening Express, 13. Oktober 1955.
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