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  • Der vortrefflichere Weg der Liebe
    Der Wachtturm 1950 | 15. Februar
    • die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet (vollkommen gemacht, engl. B.) in der Liebe. Hierin ist die Liebe mit uns vollendet [vollkommen gemacht] worden, damit wir Freimütigkeit haben an dem Tage des Gerichts.“ — 1. Joh. 4:18, 17.

      22 Deswegen bat Paulus seine christlichen Brüder, für ihn zu Gott zu flehen, wenn er sagte: „Und für mich, auf dass mir Rede verliehen werde im Auftun meines Mundes, um mit Freimütigkeit kundzutun das Geheimnis des Evangeliums.“ Er bat um ihre Gebete, „auf dass Gott uns eine Tür des Wortes auftue, um das Geheimnis des Christus zu reden.“ (Eph. 6:19; Kol. 4:3) Ohne Zweifel hatte Paulus ausser einer grossen Erkenntnis der Geheimnisse eine selbstaufopfernde Liebe, und bestimmt müssen heute christliche Ehemänner und Frauen, die die Geheimnisse Christi und seiner Kirche kennen, Liebe bekunden, indem sie diese Erkenntnis in ihren gegenseitigen Beziehungen anzuwenden suchen. Als Paulus dies erklärte, sagte er: „Dieses Geheimnis ist gross; ich aber sage es in bezug auf Christum und auf die Versammlung. Doch auch ihr, ein jeder von euch liebe sein Weib also wie sich selbst; das Weib aber, dass sie den Mann fürchte (ihrem Manne Ehrfurcht beweise, van Ess).“ (Eph. 5:32, 33) Damit unsere Erkenntnis dieser tiefen Geheimnisse Gottes uns selbst und auch andern nütze, müssen wir sie liebevoll anwenden.

      ERKENNTNIS

      23, 24. Was für eine andere Erkenntnis könnten wir haben, wie Jesus und Petrus dies zeigten?

      23 Es gibt noch eine weitere Erkenntnis ausser derjenigen der heiligen Geheimnisse, und daher entsteht hier die passende Frage: Wie sollen wir diese Erkenntnis anwenden und weitergeben? Paulus sagte, dass er sich vor Gott als nichts erweisen würde, wenn er auch alle Erkenntnis besässe, dabei aber keine Liebe hätte, ungeachtet wie gescheit er christlichen Geschwistern erscheinen mochte. Er bezog sich hier besonders auf gelegentliche Gaben der Erkenntnis, die durch ein Wunder vom Geiste verliehen wurden und im Laufe der Zeit verschwinden sollten.

      24 Zum Beispiel hatte Jesus eine solch besondere, momentane Gabe der Erkenntnis, wenn er hinsichtlich des sich nähernden Nathanael ausrief: „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist.“ „Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich?“ Ja, wie kannte ihn Jesus, ausser durch den Geist Gottes? Somit konnte Jesus zeigen, wie völlig er Nathanael kannte, indem er auf seine Frage antwortete: „Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“ (Joh. 1:47, 48) Auch der Apostel Petrus hatte eine zeitgemässe Gabe der Erkenntnis, nachdem der heilige Geist an Pfingsten ausgegossen war, als die zwei Jünger Ananias und Sapphira zusammen den Plan gefasst hatten, sich als solche auszugeben, die einen vollen Beitrag an den Dienst Gottes leisteten. Jene Erkenntnisgabe befähigte ihn, das falsche Spiel aufzudecken. Als der Mann durch das Darbringen eines Teiles der Summe einen falschen Eindruck zu erwecken suchte, wusste Petrus, was vor sich ging. Er sagte: „Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast? Blieb es nicht dein, wenn es so blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Gewalt? Was ist es, dass du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen hast? Nicht Menschen hast du gelogen, sondern Gott.“ Ananias fiel tot nieder, und später, als sich zeigte, dass sein Weib Sapphira im Komplott mitmachte, sagte Petrus zu ihr: „Was ist es, dass ihr übereingekommen seid, den Geist des Herrn zu versuchen?“ Auch sie fiel tot nieder, doch nicht weil Petrus von seiner Erkenntnis lieblos Gebrauch gemacht hätte. — Apg. 5:1-10.

      25, 26. Wie gebrauchte Paulus diese Erkenntnis, und wie sprach er sich ferner über Erkenntnis aus?

      25 In einem Fall hatte der Apostel Paulus eine zeitgemässe Gabe der Erkenntnis, als er sich an Bord eines nach Rom fahrenden Schiffes befand. Als der Schiffbruch unvermeidlich schien und der militärische Offizier mit seinen Leuten im Begriff war, das Schiff zu verlassen, sagte Paulus zu ihnen: „Wenn diese Leute nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“ Und am Morgen des Tages des Schiffbruches sagte Paulus zu allen an Bord Weilenden: „Heute sind es vierzehn Tage, dass ihr vor banger Erwartung ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt. Darum rate ich euch, jetzt etwas zu geniessen. Das ist auch zu eurer Rettung notwendig. Denn keiner von euch wird ein Haar vom Haupte verlieren.“ „Wir müssen aber an irgendeiner Insel auf den Strand laufen.“ (Apg. 27:31, 33, 34, 26, Perk) Wie fürsorglich konnten doch die Gaben der Erkenntnis sein, und wie wunderbar wäre es, all die nötigen Kenntnisse zu besitzen!

      26 Paulus kannte die Gefahren der Erkenntnis wohl, denn er konnte von sich selbst sagen: „Wenn ich vielleicht auch kein Redner bin, so besitze ich doch Erkenntnis; nie habe ich verfehlt, mich euch verständlich zu machen.“ (2. Kor. 11:6, Moffatt u. Stage) Wenn wir aber mehr wissen als andere, könnten wir uns aufblähen und uns so schaden. Und mit höherer Erkenntnis und dem erleuchteten Gewissen, die sie verleiht, könnte jemand selbstisch handeln. Er könnte seiner Gewissensfreiheit gemäss handeln, ohne sich darum zu sorgen, ob seine freien Taten andere zu Fall bringen, die nicht so viel wissen und Gewissensnöte leiden. So sollte denn Liebe der Erkenntnis die Waage halten und sie beherrschen. Darüber sagt der Apostel beim Besprechen von Ernährungsfragen: „Was aber das Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir, dass wir insgesamt Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber baut auf. Wenn jemand meint, etwas erkannt zu haben, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll, wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. Doch nicht in allen ist die Erkenntnis.“ (1. Kor. 8:1-7, rev. Zürcher B.) Die da Erkenntnis haben, sollten in liebender Weise auf die Unwissenheit anderer Rücksicht nehmen.

      27, 28. Wie kann Erkenntnis ihrem Besitzer schaden? Wie zur Hilfe gereichen?

      27 Aufgebläht von dem, was sie recht erkennt, mag eine selbstsüchtige Person sagen: „Ich will meine Freude haben. Weshalb sollte ich mich um das kümmern, was andere von mir denken? Ich weiss, dass ich zu dem, was ich tue, ein Recht habe. Wenn andere unwissend sind, bin doch nicht ich dafür verantwortlich. Warum sollte ich mir meine Freiheit durch ihre Unwissenheit und ihr unerleuchtetes Gewissen beschneiden lassen und mich davon zurückhalten, mich an dem zu erfreuen, worauf ich ein Recht habe?“ Da eine solche Handlungsweise nicht der Auferbauung anderer dient, sondern auch denen, die Christen sind, schaden könnte, wäre es kein Handeln mit Liebe. Jemand mag auf Grund seiner Erkenntnis denken, er schade sich selbst nicht, weil sein eigenes Gewissen ihn nicht schlägt. Und doch schadet er sich, denn er hindert sich selbst daran, in der Liebe zu wachsen, und Gott könnte ihn dafür verantwortlich machen, dass er über einen andern geistiges Verderben bringt, weil er in bezug auf das, was er als gesetzmässig erkennt, selbstsüchtig handelt.

      28 Erkenntnis sollte uns helfen, unserer Liebe auf eine hilfreichere Art Ausdruck zu geben. Wenn ein Ehemann die Sache mit seiner Frau kennt und versteht, kann er seine Zuneigung zu ihr auf eine erleuchtetere Art zeigen. Petrus gibt Ehemännern den Rat, gerade das zu tun. Er sagt: „Ihr Männer gleicherweise, wohnet bei ihnen nach Erkenntnis, als bei einem schwächeren Gefässe, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend, als die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, auf dass eure Gebete nicht verhindert werden. Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demütig.“ (1. Pet. 3:7, 8) Im Einklang mit der Überlegenheit der Liebe über die Erkenntnis, zeigt Petrus, wie Christen wachsen und handeln müssen, um des himmlischen Preises nicht verlustig zu gehen, und dann erwähnt er die Liebe als Höchstes. Er sagt, sie müssten Fleiss anwenden, zu ihrem Glauben die Tugend beizufügen, zur Tugend aber die Erkenntnis, und dann zur Erkenntnis nicht nur Selbstbeherrschung, Ausharren und Gottseligkeit, sondern auch brüderliche Zuneigung und zur brüderlichen Zuneigung als Krönung die Liebe. — 2. Pet. 1:5-7, Fussnote.

  • Glaube mit Liebe
    Der Wachtturm 1950 | 15. Februar
    • Glaube mit Liebe

      1. Wie könnte jemand Glauben erwerben, doch wie nur nutzbringend besitzen?

      ERKENNTNIS ist die Grundlage des Glaubens. In Römer 10:14-17 (Storr) wird dies schön veranschaulicht, wenn es dort heisst: „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie noch nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? . . . So kommt der Glaube aus dem Hören; was aber gehört wird, kommt durch das Wort Christi (von der Predigt des Wortes Christi, Allioli).“ Damals indes, in den Tagen der Apostel, konnte es durch die Macht des Geistes Gottes Gaben des Glaubens geben, eine gewisse Überzeugung, die einem Christen durch Inspiration eingegeben wurde. Paulus sagt: „Denn einem wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste; einem anderen aber Glauben in demselben Geiste.“ (1. Kor. 12:8, 9) Ein solcher Glaube oder eine solche Überzeugung, die gewissen Personen durch ein Wunder verliehen wurde, war gerade dann nötig und musste zu Taten führen. Männer und Frauen des Altertums wurden wegen ihrer Betätigung des Glaubens in den biblischen Aufzeichnungen lobend erwähnt. Der Glaube ist etwas sehr Nötiges, denn der Sieg über diese Welt kann von einem Christen nur errungen werden, wenn er Glauben an Gott den Allmächtigen hat. Doch auch in diesem Falle muss mit der Gabe des Glaubens Liebe gepaart sein, damit dies einem selbst zum ewigen Wohl gereiche. Ja, sagt der Apostel, „wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts.“ — 1. Kor. 13:2.

      2. Für das Wegräumen welcher Berge sollten wir beten? Mit welcher Eigenschaft?

      2 Wohl sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein.“ (Matth. 17:20) Doch ist keine Aufzeichnung vorhanden, wonach er oder irgend jemand von seinen Jüngern es je nötig gehabt hätte, dass ein buchstäblicher Berg vor ihnen weggenommen wurde. Wir haben keine Aufzeichnung, laut der sie einfach glaubten und zu Gott dem Allmächtigen beteten, er möchte den Berg ohne Sprengstoff oder Erdbagger wegräumen, und siehe da! er wurde aus dem Boden gehoben und ins Meer versenkt. Deshalb sollte niemand von uns heute denken, dass wir je mit ungewöhnlichem Glauben beten müssten, es möchte ein buchstäblicher Berg aus dem Wege geräumt werden. Ohne Zweifel bezieht sich der Ausdruck Berge auf grosse, überwältigende Hindernisse und Schwierigkeiten auf dem Wege zu unserm Fortschritt, die fast so unbezwinglich und unentfernbar scheinen wie buchstäbliche Berge. So beschreibt zum Beispiel der Prophet Jesaja die Vorbereitung des Weges Jehovas für sein entwurzeltes Volk und sagt: „Jeder Berg und Hügel [soll] erniedrigt werden.“ Auch bei der Gelegenheit, da der Prophet Sacharja dem jüdischen Landpfleger Serubbabel von dem organisierten Widerstand berichtet, dem sein Wiederaufbauwerk begegnet, sagt er zu der Organisation der Gegner: „Wer bist du, grosser Berg, vor Serubbabel? zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlussstein herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm!“ (Jes. 40:4; Sach. 4:7) Für die Beseitigung solcher bergeshohen Hindernisse zu beten, würde aber einen ausserordentlich grossen Glauben erfordern, ja „ALLEN Glauben“.

      3. Inwiefern hatten Adam und Eva und Judas Glauben und versagten?

      3 Was nun? Würde das nicht die Sicherheit bieten, dass der Besitzer eines solch aussergewöhnlichen Glaubens alles bezwänge, was ihm im Wege stände, selbst die Welt, und schliesslich den Preis des ewigen Lebens in der gerechten neuen Welt gewänne? Nein, sagt Paulus, sondern nur wenn sein Glaube mit Liebe verbunden ist. Petrus sagte, dass brüderliche Zuneigung und Liebe zum Glauben hinzugefügt werden müssen. Wegen der Erkenntnis, die Kolumbus zufolge gewisser Aufschlüsse und Beobachtungen besass, hatte er Glauben, dass unsere Erde rund sei, handelte nach diesem Glauben und entdeckte Amerika; doch hatte er nicht Liebe. Mit seinem Glauben diente er

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