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    Der Wachtturm 1956 | 1. Februar
    • Die Segen bringende Prüfung

      „Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, auf dass Speise in meinem Hause sei; und prüfet mich doch dadurch, spricht Jehova der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgiessen werde bis zum Übermass (bis kein Raum mehr dafür ist, Darby, engl.).“ — Maleachi 3:10.

      1. Warum ist weltliche Wohlfahrt ungewiß und schwankend gewesen?

      WOHLFAHRT besteht nicht ohne Ursache. Wenn es eine wirkliche Wohlfahrt ist, so muß es dafür eine solide Grundlage geben. Dies trifft zu auf die materielle Wohlfahrt, und es trifft auch zu auf die geistige Wohlfahrt. Menschen, deren Herzen darauf gerichtet sind, die materiellen Dinge dieser Welt zu gewinnen, haben lange versucht, die Grundlage für dauernde Wohlfahrt in materiellen Dingen zu legen und haben sich zu diesem Zwecke der besten Köpfe dieser Welt bedient; aber ihre Wohlfahrt ist sehr ungewiß und schwankend gewesen, und sie sind stets in Furcht, in nervöser Spannung und erwarten Krisenzeiten. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Ihre Wohlfahrt ist, solange sie sich ihrer erfreuen, von selbstsüchtiger, einseitiger Art und wird durch die Weisheit dieser Welt aufrechterhalten. Sie läßt den eigentlichen Quell und die wahre Grundlage für echte, dauernde Wohlfahrt außer acht.

      2. Was ist die Grundlage wahrer materieller Wohlfahrt, und auf welcher Wahrheit beruht diese beweisbare Tatsache?

      2 Was wir nun sagen, mag befremdend klingen, aber es ist nun so, daß die Materialisten mit allen Wirtschaftskrisen und der Unsicherheit ihres gegenwärtig blühenden Zustandes keinen Grund haben, es zu verneinen und es auch nicht widerlegen können: Die Grundlage für wahre materielle Wohlfahrt ist die geistige Wohlfahrt. Diese beweisbare Wahrheit beruht auf der Tatsache, daß der eine, nicht versagende Quell der Wohlfahrt die reichste, die glücklichste Person im Universum ist, er, der wie folgt spricht: „So spricht Gott, Jehova, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, dem Volke auf ihr den Odem gab, und den Lebenshauch [Geist, SB] denen, die darauf wandeln: Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.“ (Jes. 42:5, 8) Obwohl er Geist ist, ist er der Schöpfer aller materiellen Dinge. Er besitzt das beständige Monopol für alles Materielle. Er beherrscht die Erzeugung aller materiellen Dinge. Der Quell aller wahren und bleibenden materiellen Wohlfahrt muß somit ein geistiger sein. Geistige Wohlfahrt bedeutet Wohlfahrt in unseren Beziehungen mit Jehova Gott.

      3. Welche Wohlfahrt setzt der große geistige Quell Jehova an die erste Stelle, und warum?

      3 Der große geistige Quell setzt die geistige Wohlfahrt der materiellen Wohlfahrt als wichtiger voran, denn die geistige bildet die Grundlage der materiellen. Die berühmte „Bergpredigt“ legt diese Tatsache in folgenden Worten Jesu Christi, des Sohnes des großen Gottes der Wohlfahrt schön dar: „So macht euch nie Sorgen, indem ihr sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘ oder ‚Was sollen wir trinken?‘ oder ‚Was sollen wir anziehen?‘ Denn all diesem gehen die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dieser Dinge bedürft. So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ (Matth. 6:31-33, NW) Das Streben nach materieller Wohlfahrt mag auf lange oder kurze Zeit zum selbstsüchtigen Genuß vieler Dinge dieser Erde führen, das Streben nach der geistigen Wohlfahrt aber wird zu endlosem Leben in einer nie endenden Welt der Wohlfahrt in Einheit mit Jehova Gott, dem unsterblichen Quell all dieser Dinge, führen.

      4. Welche Beispiele haben wir aus der Vergangenheit und der Gegenwart, um dieser Tatsache gewiß zu sein?

      4 Als Gewähr für diese Tatsache besitzen wir nicht nur Jesu Worte. Wir haben hierfür das Beispiel einer Nation in der Vergangenheit und auch das Beispiel einer Nation der Gegenwart. Das Beispiel in alter Zeit war die Nation Israel im Lande Palästina. Das Beispiel von heute ist die „heilige Nation“ der gesalbten Zeugen Jehovas. (Jes. 66:8; 1. Pet. 2:9) Jehovas Zeugen — ein Beispiel von Wohlfahrt? Jawohl, geistig betrachtet! Was ist dann aber über all den Haß und die Verfolgung zu sagen, der sie weltweit begegnen? Diese geht zusammen mit der geistigen Wohlfahrt, so wie Jesus es sagte: „Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder verlassen um meinetwillen und um der guten Botschaft willen, der nicht jetzt, in dieser Zeit, hundertfältig Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder erhalten wird — UNTER VERFOLGUNGEN — und im kommenden System der Dinge ewiges Leben.“ — Mark. 10:29, 30, NW.

      5. In welcher Prophezeiung wurde das Bild vorausgesagt, das Jehovas Zeugen heute darbieten, und was verlangt dessen Erfüllung?

      5 Das Bild, das Jehovas Zeugen heute darbieten, wurde in einer Prophezeiung dem ehemaligen Israel vorausgesagt. Es zeigte die Regel an, wie man wirkliche Wohlfahrt erlangt. Da diese Regel im Gegensatz steht zu den Regeln dieser Welt, erfordert ihre Anwendung Mut, Glauben und Beharrlichkeit und führt eine Prüfung herbei. Doch ist es eine Prüfung, die die Regel bestätigt und zu Befriedigung bringenden Segnungen führt. Die Prophezeiung, die die Regel darlegt, erging vor zweitausendvierhundert Jahren durch den hebräischen Propheten Maleachi in folgenden Worten: „Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, auf daß Speise in meinem Hause sei; und prüfet mich doch dadurch, spricht Jehova der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß [bis kein Bedarf mehr ist, AÜ].“ — Mal. 3:10.

      WARUM DIE PRÜFUNG?

      6. Warum fehlte den Israeliten in den Tagen Maleachis die materielle Wohlfahrt?

      6 Was war der Grund, weshalb man diese Prüfung mit dem Herrn Jehova der Heerscharen anstellen sollte? Maleachis Prophezeiung zeigt ihn klar. Er lag darin, daß die Nation Israel im fünften Jahrhundert vor dem christlichen Zeitalter geistig nicht gesund war. Konnte eine Nation von Räubern geistig gesund sein, besonders solche, die Gott beraubten? Konnten es Personen sein, die einen Bund oder einen feierlichen Vertrag mit ihm brachen? Nein, denn sie wirkten dem wahren Quell aller Wohlfahrt unmittelbar zuwider. Weil sie geistig nicht gesund waren, hatten sie kein materielles Gedeihen. Der große göttliche Quell der Wohlfahrt wünschte gemäß den Verheißungen, die er ihnen in dem mit ihnen geschlossenen Bunde gemacht hatte, daß es ihnen materiell wohl erginge. Aber zuerst mußten sie ihren Teil dieses Bundes halten. Man beachte, warum der einzig lebendige und wahre Gott sie eine Nation von Räubern nennt und ihnen zuruft, umzukehren.

      7. Von welchem bösen Laufe rief Jehova sie zu sich zurück?

      7 „Ich, Jehova, ich verändere mich nicht; und ihr, Kinder Jakobs [dessen Beiname Israel war], ihr werdet nicht vernichtet werden. Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht bewahrt. Kehret um zu mir, so will ich zu euch umkehren, spricht Jehova der Heerscharen. Und ihr sprechet: Worin sollen wir umkehren? Darf ein Mensch Gott berauben, daß ihr mich beraubet? Und ihr sprechet: Worin haben wir dich beraubt? In dem Zehnten und in dem Hebopfer [den Abgaben, SB]. Mit dem Fluche seid ihr verflucht [eher: Mit dem Fluche habt ihr geflucht, Ro], und doch beraubet ihr mich, ihr, die ganze Nation.“ — Mal. 3:6-9.

      8. Wie konnte von ihnen gesagt werden, sie beraubten Gott, und was war, wie gezeigt wurde, ihre Haltung gegenüber Gottes Altar und Namen?

      8 Wenn eine Nation einen Bund mit Jehova Gott eingeht und unter das Gebot kommt, gewisse Opfer darzubringen, sich dann aber selbstsüchtig weigert, die Art der verlangten Opfer darzubringen und sie nicht darbringt, so übt sie Betrug; sie beraubt Gott der Dinge, die ihm gehören und bricht so den Bund. Die Bestimmungen des Bundes erforderten, daß nur gesunde, fehlerlose Tiere dargebracht und für Jehovas Altar angenommen werden durften. (3. Mose 22:21) Maleachis Prophezeiung wies darauf hin, daß die Israeliten blinde, lahme, zerrissene, kranke und magere Tiere darbrachten und daß ihre Priester solche für Jehovas Altar annahmen. Sein Altar ist wie ein Tisch und die Opfer, die darauf dargebracht werden, sind für ihn wie Speise. (Hes. 41:22; 4. Mose 28:2) Diesbezüglich bekundeten das Volk und die Priester für seinen Tempeltisch Verachtung; sie opferten verunreinigte Speise darauf. Sie hielten nicht viel von seinem Namen, sie verachteten ihn. Sie zollten ihm keinen Ruhm. Sie brachten ihm bestimmt nicht „Opfergaben … in Gerechtigkeit“ dar und waren daher Jehova nicht „angenehm wie in den Tagen vor alters und wie in den Jahren der Vorzeit“, als auf dem Berge Morija in Jerusalem der erste Tempel gebaut und von König Salomo eingeweiht wurde. (Mal. 1:6-8, 12-14; 3:3, 4; 2. Chron. 3:1-3; 5:1-14; 7:1-3) Als sie Gott so betrogen, und als die sorglosen Priester den Eindruck erweckten, dies kümmere ihn nicht, wie konnten sie da mit Recht erwarten, die Segnungen zu empfangen, die im Bunde nur treuen, dankbaren Anbetern Gottes Jehovas verheißen waren?

      9. Worunter kamen sie also, und wie trat dies zutage?

      9 Statt Segnungen zu erhalten, kamen sie unter den Fluch, vor dem Gott sie im Bunde gewarnt hatte. Ihre Ernten auf dem Felde brachten nicht volle Frucht; Heuschrecken und andere Plagen verzehrten sie. Die Trauben an ihren Reben schrumpften ein, oder die Reben warfen die Beeren vor der Zeit der Weinlese ab. Die Nationen um sie herum hatten keinen sichtbaren Grund, sie ein glückliches Volk und ihr Land ein Land des Wohlgefallens zu nennen. Sie erfreuten sich nicht materieller Wohlfahrt, weil sie nicht zuerst nach geistiger Wohlfahrt trachteten.

      10. Welches war der Hauptgrund für die Zurückführung des Überrests der Juden in ihr Heimatland, und wie wurde dies durch das Handeln des Kores gezeigt?

      10 Die Israeliten waren so weit gekommen, den Hauptzweck zu vergessen oder zu übersehen, wozu sie im Jahre 537 v. Chr. von Babylon befreit und in ihr Heimatland in Palästina zurückgeführt worden waren. Die Wiedereinnahme des Landes Juda mit Jerusalem, das siebzig Jahre lang unbewohnt dagelegen hatte, und seine Verwandlung aus einem Dschungel und einer Einöde zu einem irdischen Paradies war nicht der Hauptgrund, weshalb Gott sie durch den Eroberer Babylons befreien und heimsenden ließ. Der Hauptgrund lag darin, sie zu ihren geistigen Vorrechten und Pflichten wiederherzustellen, den Tempel Jehovas wieder zu einer Stätte aufzubauen, wohin er seinen Namen gesetzt hatte, und Jehova dort anzubeten. König Kores von Persien, der Eroberer Babylons, gab im ersten Jahre seiner Regierung einen Erlaß heraus, in dem er den Juden sagte, weshalb er sie befreie: „Dies hat Kores [Cyrus], der König von Persien, gesagt: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda liegt. Wer von euch aus seinem ganzen Volke ist, möge erfahren, daß sein Gott mit ihm ist. So möge er denn hinaufziehen nach Jerusalem, das in Juda liegt, und das Haus Jehovas wiederaufbauen, des Gottes Israels — er ist der [wahre] Gott —, das in Jerusalem war.‘“ (Esra 1:1-8, NW) Juden, die nicht zurückkehrten, leisteten große materielle Beiträge sowohl für das Haus, das in Jerusalem wieder gebaut werden sollte, als auch für den jüdischen Überrest, der hinaufzog, um es wieder zu bauen. Und König Kores vertraute diesem Überrest die heiligen Gefäße an, die Babylons König Nebukadnezar aus dem ersten Tempel in Jerusalem, den er zerstörte, weggenommen hatte. So führte die geistige Rehabilitierung der Israeliten zu ihrer materiellen Rehabilitierung in ihrem eigenen Heimatlande. Darüber besteht kein Zweifel!

      11. An welche Aufgabe traten die zurückgeführten Juden heran, was folgte auf ihr Versäumnis, das Werk zu beenden, und welche Frage entstand, als sie es beendeten?

      11 Gleich nach der Rückkehr nach Jerusalem machten sie sich daran, ihren Hauptzweck zu erfüllen. Der Altar für Jehova — sein Tempeltisch — wurde wieder gebaut und die Grundlage seines zweiten Tempels wurde an der Stelle des ersten gelegt. Als Feinde von außen sich einmischten, setzten die Tempelbauer mit ihrem Werke aus. Was folgte nach dieser treulosen Vernachlässigung des Hauses Jehovas? Während der sechzehn Jahre, da der Tempel, kaum begonnen, unvollendet dalag, erfuhren sie keine materielle Wohlfahrt, nicht zu reden von geistiger Wohlfahrt. Dann lenkten die Propheten Haggai und Sacharja ihre Aufmerksamkeit auf diesen Umstand. Deshalb trotzten sie ihren Feinden und nahmen die Bauarbeiten am Tempel wieder auf. Dann begann Gott sie wieder in materieller Hinsicht zu segnen, was mit seinem Bunde in Übereinstimmung war. Im Jahre 516 v. Chr. war der Tempel vollendet und wurde eingeweiht. Nun besaßen sie von neuem den Tempel Jehovas mit seiner amtierenden Priesterschaft und seinen Leviten, den Gehilfen der Priester, und seinen Nethinim, den nichtisraelitischen Tempelsklaven. Fuhren sie nun fort, den geistigen Dingen den ersten Platz einzuräumen, mit dem richtigen Verständnis, daß das Geistige vor dem Materiellen kommt und daß das Materielle vom Geistigen abhängig ist? Jawohl — wenigstens während der Tage des jüdischen Landpflegers Serubbabel und des Hohenpriesters Josua.

      12. Wie wurden sie nach den Tagen Serubbabels und Josuas? und was wurde dadurch getötet?

      12 Nach den Tagen dieser treuen, geistlichgesinnten Männer jedoch begannen die Israeliten ihre Wertschätzung für die reinen Segnungen der Anbetung Gottes Jehovas zu verlieren. Sie richteten ihre Herzen mehr auf materielle Dinge. Sie wurden materialistisch. Ihr Materialismus tötete ihr Geistlichgesinntsein. Sie dachten, durch ein Streben nach Materialismus auf Kosten des Geistlichgesinntseins würden sie ihre materiellen Dinge mehren. Aber gerade das Gegenteil war der Fall! Ihr Materialismus tötete auch ihre materielle Wohlfahrt, denn dadurch ließen sie den Quell der Wohlfahrt außer acht. Jehova Gott segnet den Materialismus nicht. Er verflucht ihn.

      13. Aus welchem Grunde sollten wir heute diese Vorbilder aus alter Zeit näher prüfen?

      13 „Diese Dinge nun wurden Vorbilder für uns, damit wir nicht Personen seien, die schädliche Dinge begehren, gleichwie jene sie begehrten. Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie wurden zur Warnung geschrieben für uns, auf welche die vollendeten Enden der Systeme der Dinge gekommen sind.“ So sagte es der Apostel Paulus, der ebenfalls aus der Prophezeiung Maleachis zitierte. (1. Kor. 10:6, 11 und Röm. 15:4, NW) So müssen wir denn prüfen, inwiefern sich diese Vorbilder aus alter Zeit heute auf uns beziehen, denn wir haben seit dem Jahre 1914 in der „Zeit des Endes“ dieses Systems der Dinge gelebt. Die Kette der seitherigen Ereignisse, beginnend mit dem ersten Weltkrieg, die alle von Jesus Christus vorausgesagt wurden, beweist dies.

      14. Wessen Kommen zeigte Maleachi den Israeliten warnend an, und wieso erklärt dies das durchgreifende Gericht, das mit Bezug auf alle Religionen vor sich geht?

      14 Noch etwas: Wegen des selbstischen, ungöttlichen Materialismus der Israeliten machte ihnen der Prophet Maleachi die warnende Anzeige, daß Jehova Gott, der Herr, plötzlich zu seinem Tempel kommen werde, begleitet von seinem Engel oder Boten des Bundes der Segnung, worauf Gott ein Richter und schneller Zeuge und Vollstrecker sei gegen die treulosen Materialisten unter denen, die sein Volk zu sein beanspruchten. (Mal. 3:1) Jesus hatte nach dem Tode Johannes’ des Täufers, seines Vorläufers, gezeigt, daß sich Maleachi 3:1 in seinen Tagen als warnendes Beispiel für uns heute erfüllte, da die größere und endgültige Erfüllung kommt. (Matth. 11:10-15; 17:10-13) Das Buch You May Survive Armageddon into God’s New World [Überlebe Harmagedon und gelange in Gottes neue Welt], das letzten Juni in Englisch freigegeben wurde, und der Artikel „Jehova ist in seinem heiligen Tempel“, der im Wachtturm vom 15. Januar veröffentlicht worden ist, beweisen, daß Jehova in Begleitung seines Engels des Bundes, Jesu Christi, im Frühjahr 1918 zum geistlichen Tempel gekommen ist. Dies erklärt das durchgreifende Gericht, das im Tempel Jehovas vor sich geht und die leeren Philosophien, die falschen menschlichen Überlieferungen und dämonischen Lehren aller Religionen, die ein Teil dieses alten Systems der Dinge sind, bloßstellt.

      15. Bei wem begann das Gericht vom Tempel aus, und warum?

      15 Man denke indes daran, daß die von Maleachi gewarnten Leute jene waren, zu denen Gott gesagt hatte: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova.“ (Jes. 43:10, 12) Somit begann das Gericht zuerst bei Jehovas Zeugen, nachdem er im Jahre 1918 zu seinem geistlichen Tempel gekommen war. Zu jener Zeit gerieten sie wegen der Verfolgungen, womit sie besonders von den Nationen überhäuft wurden, die in den ersten Weltkrieg verwickelt waren, in große Prüfungen. Besonders damals gerieten sie in einen Zustand der Gefangenschaft und des Verbanntseins gleich jenem der ehemaligen Israeliten im heidnischen Babylon. Es herrschte „Menschenfurcht“ unter ihnen, durch die sie verstrickt und in Knechtschaft geführt wurden. Dies verursachte eine Vernachlässigung des geistlichen Tempels Jehovas, der aus seinen gesalbten Zeugen besteht. Zufolge der Hemmnisse der Menschenfurcht schadeten sie ihren eigenen geistigen Interessen, also den Interessen der Tempelklasse Gottes, und der Tempeldienst oder das ihnen von Gott zugeteilte Werk wurde nicht getan. Zu ihnen sagt die Bibel: „Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und daß der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, wird Gott ihn verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und dieser Tempel seid ihr.“ (1. Kor. 3:16, 17, NW) Der Überrest der Tempelklasse auf Erden gab indes dem Tempeldienst wegen der selbstischen Furcht vor Menschen und vor menschlichen Regierungen, die diesen Überrest der Tempelklasse zu vernichten suchten, nicht die gebührende Unterstützung. Folglich mußte Jehovas Gericht in seinem geistlichen Tempel bei diesem gesalbten Überrest seiner Zeugen beginnen.

      16. Welchen Fragen sah sich der gesalbte Überrest bei seiner Freilassung vom gegenbildlichen Babylon im Jahre 1919 gegenüber, und auf welche Einladung hin handelte er?

      16 Im Jahre 1919 befreite Jehova Gott durch seinen größeren Kores, den regierenden König Jesus Christus, seine Zeugen von diesem neuzeitlichen babylonischen Zustand der Knechtschaft gegenüber weltlichen Menschen. Eine ganze Anzahl von ihnen kam aus buchstäblichen Gefängnissen heraus, in die man sie wegen ihrer Religion, wegen ihres Glaubens eingesperrt hatte. Was wollten sie jetzt tun? Offen vor ihnen lag nun die Nachkriegswelt mit allen Möglichkeiten eines Versuches, die alte, vom Kriege heimgesuchte Welt unter ihrem neuen Völkerbund wiederaufzubauen und ihr künstliche Wohlfahrt zu verleihen. Würden sie sich nun dieser Welt mit ihren materialistischen Wünschen und Unternehmen anschließen? Hatten sie um dies gebetet, als sie sich in babylonischer Gefangenschaft befanden und sich nach Befreiung sehnten? War dies der Grund, weshalb Jehovas größerer Kores sie frei gemacht hatte? Von einem materialistischen Standpunkte aus betrachtet, sahen die weltlichen Gelegenheiten recht einladend aus. Aber Gottes Einladung und Befehl an sie lautete: „Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, auf daß Speise in meinem Hause sei; und prüfet mich doch dadurch, spricht Jehova der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auf tun und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß [bis kein Raum mehr dafür ist, Darby, engl.].“ (Mal. 3:10) Der Tempelüberrest handelte nach Gottes Einladung, ihn zu prüfen. Wie denn?

      DER GEISTIGE „GANZE ZEHNTE“

      17. Inwiefern forderte Gott nicht mehr, als er gemäß dem geschlossenen Bunde festgelegt hatte, und wer war ein würdiges Beispiel des Gehorsams gegenüber dieser Anordnung des Gesetzes Gottes?

      17 Jehova Gott forderte nicht mehr als das, wofür er einen Bund oder Vertrag gemacht hatte. In den Gesetzen seines Bundes mit Israel gebot Jehova der Nation, ihm einen Zehnten oder ein Zehntel ihres ganzen Ertrages zu geben: „Ohne Unterlaß sollst du einen Zehnten geben von allem Ertrag deiner Aussaat, die auf dem Felde auf geht, Jahr für Jahr.“ (5. Mose 14:22, NW) Jehova Gott setzte seinen Namen auf den in Jerusalem wieder erbauten Tempel. Daher mußten die Zehnten oder Zehntel dorthin gebracht und dort im Schatzhause oder in den Vorratsräumen aufgespeichert werden. „Den Ort, den Jehova, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, daß er dort wohne, den werdet ihr aufsuchen und dorthin sollt ihr kommen. Und dorthin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und den Beitrag eurer Hand und eure Gelübdeopfer und eure freiwilligen Opfergaben und die Erstgeborenen eurer Rinder- und eurer Kleinviehherden. Und dort sollt ihr vor Jehova, eurem Gott, essen und bei all euren Unternehmungen fröhlich sein, ihr und eure Hausgenossen, weil Jehova, dein Gott, dich gesegnet hat.“ (5. Mose 12:5-7, 11, 12, 17-19; 14:23, NW) Gott verdiente es, das Beste zu empfangen: „Das Beste von den ersten reifen Früchten deines Grund und Bodens sollst du in das Haus Jehovas, deines Gottes, bringen.“ (2. Mose 23:19, NW; 5. Mose 26:2-4, 10, 12) Hiskia (König, 745 bis 716 v. Chr.) war ein würdiges Beispiel eines Herrschers von Jerusalem, der Israel veranlaßte, dieser Anordnung des Gesetzes Jehovas zu gehorchen. — 2. Chron. 31:2-16.

      18. Warum mußte der Zehnte den Leviten bezahlt werden, und wie wurde der materielle Zustand der Leviten durch die Zahlung berührt?

      18 Der Zehnte oder das Zehntel wurde von den zwölf Stämmen Israels verlangt, um den Stamm Levi zu unterstützen, dessen männliche Nachkommen Gott direkt in seinem Tempel als Priester und Leviten dienten. „Und siehe! den Söhnen Levis habe ich jeden Zehnten [zehnten Teil] in Israel zum Erbe gegeben als Entgelt für ihren Dienst, den sie verrichten, den Dienst des Zeltes der Zusammenkunft … inmitten der Söhne Israel sollen sie nicht in den Besitz eines Erbteils gelangen. Denn den Zehnten [zehnten Teil] der Söhne Israel, den sie Jehova als Beitrag darbringen, habe ich den Leviten als Erbteil gegeben.“ (4. Mose 18:21-24, NW) Somit verblieben jedem der zwölf Stämme neun Zehntel ihres Ertrages, und der Stamm Levi empfing insgesamt zwölf Zehntel oder Zehnten. Wenn die Nation Israel Gedeihen hatte, mußten auch die Leviten Gedeihen haben, sofern ihnen der ganze Zehnte abgeliefert wurde.

      19. Wie wirkte sich das Zehntengebot auf die nichtpriesterlichen Leviten aus, und wozu befähigten die Zehnten die Empfänger?

      19 Auch von den nichtpriesterlichen Leviten wurde verlangt, Zehnten zu zahlen, nämlich an die Priester der Familie Aarons, des Leviten. „Und zu den Leviten sollst du sprechen, und du sollst zu ihnen sagen: ‚Ihr werdet von den Söhnen Israel den Zehnten erhalten, den ich euch von ihnen als euer Erbe gegeben habe, und ihr sollt davon einen Zehnten vom Zehnten als einen Beitrag für Jehova geben … Ebenso werdet auch ihr selbst einen Beitrag für Jehova von allen euren Zehnten entrichten, die ihr von den Söhnen Israel erhalten werdet; und von ihnen sollt ihr den Beitrag für Jehova Aaron, dem Priester, geben. Von allen euch zufallenden Gaben werdet ihr jede Art eines Beitrages für Jehova entrichten, von ihrem Allerbesten, als etwas Heiliges davon.‘“ Die Zehnten waren gleichsam Lohn für sie: „Ihr sollt ihn an jedem Orte essen, ihr und eure Hausgenossen; denn es ist euer Lohn als Entgelt für euren Dienst im Zelte der Zusammenkunft.“ (4. Mose 18:25-32, NW) „Und der Priester, der Sohn Aarons, muß sich bei den Leviten befinden, wenn die Leviten einen Zehnten in Empfang nehmen; und die Leviten selbst sollen einen Zehnten vom Zehnten zum Hause unseres Gottes als Opfergabe bringen für die Speisesäle des Vorratshauses. Denn in die Speisesäle sollen die Söhne Israel und die Söhne der Leviten die Abgabe [den Beitrag] … bringen.“ (Neh. 10:38, 39, NW) Somit setzte die Zahlung des ganzen Zehnten die Priester und Leviten instand, ihre Zeit und Kraft der Erfüllung ihrer Pflichten im Tempel Jehovas zu widmen; durch sie wurde der Tempeldienst in vollem Umfang in Betrieb gehalten.

      20. Was war ein Versäumnis oder eine Weigerung, den ganzen Zehnten zu entrichten, im Grunde genommen? Wie zeigte Nehemia, daß dies Jehovas Tempeldiener in Mitleidenschaft zog?

      20 Die Weigerung oder Unterlassung, den ganzen Zehnten zu zahlen, war eine Beraubung Gottes, Jehovas, denn dadurch enthielt man ihm das vor, was er durch einen Bund gefordert hatte und was ihm gebührte. (3. Mose 27:30) Es war ein Verfehlen, seine Priester und Leviten in ihrem Dienste in seinem Tempel zu unterstützen; es führte zu einer Verringerung seines Arbeitspersonals und ihrer Tätigkeit in seinem Tempel. Es war eine Vernachlässigung seines heiligen Hauses und ihrer geistigen Interessen. Es berührte Jehovas Tempeldiener geradeso, wie Nehemia, der Landpfleger von Juda, es beschrieb: „Und ich erfuhr, daß die Anteile der Leviten [ihnen] nicht gegeben worden waren, so daß die Leviten und die Sänger, die das Werk taten, davonliefen, ein jeder auf sein eigenes Feld. Und ich fing an, die bevollmächtigten Obersten zu tadeln und zu sagen: ‚Warum ist das Haus des [wahren] Gottes vernachlässigt worden?‘ Demzufolge brachte ich sie [die Leviten] zusammen und stellte sie an ihren Standort [im Tempel]. Und ganz Juda brachte seinerseits den Zehnten vom Getreide, vom neuen Wein und vom Öl in die Vorratsräume. Dann setzte ich Schelemja, den Priester, und Zadok, den Schreiber, und Pedaja, von den Leviten, über die Vorräte … und ihnen lag es ob, die Verteilung an ihre Brüder vorzunehmen.“ (Neh. 13:10-13, NW) Gott seiner Zehnten zu berauben endete mit verringerten geistigen Segnungen und Dienstgelegenheiten für Israel.

      21. Warum können seit 1918 Jehovas gesalbte Zeugen keine Zehnten gemäß dem ehemaligen Gesetz abgeben, und weshalb konnten die Christen vom ersten Jahrhundert solche nicht entrichten?

      21 Müssen Jehovas gesalbte Zeugen Jehova buchstäbliche Zehnten darbringen, weil sich Maleachi 3:10 seit dem Jahre 1918, da Jehova als Richter zu seinem Tempel gekommen ist, auf die geistlichen Israeliten, den Überrest der Tempelklasse, bezieht? Nein, ebensowenig, als es in Jerusalem ein buchstäbliches Haus mit buchstäblichen Leviten und Priestern von der Familie Aarons gibt, denen solch buchstäbliche Zehnten gebracht werden müßten. Maleachi 3:10 fand seine erste Erfüllung an den gesalbten christlichen Zeugen Jehovas in der Frühzeit des ersten Jahrhunderts, von Pfingsten des Jahres 33 an. So sind denn jene Christen aus den Juden ein Beispiel für uns. Nachdem sie am Pfingsttage mit Gottes heiligem Geist gesalbt worden waren, konnten sie nicht mehr die buchstäblichen Zehnten in den herodianischen Tempel zu Jerusalem bringen. Hätten sie dies getan, so hätten sie damit einen materiellen Tempel unterstützt, den Gott preisgegeben hatte. Es hätte bedeutet, daß sie eine Priesterschaft unterstützten, die Jesus Christus aus Haß getötet hatte und die das Christentum bekämpfte, den Aposteln Christi widerstand, sie gefangennahm und zu töten suchte. — Matth. 23:37, 38; 27:20; Apg. 4:1-10; 5:17-27, 40; 12:1-5.

      22. Wie ersehen wir aus der Aufzeichnung, daß jene Christen des ersten Jahrhunderts nicht buchstäblich Zehnten abgaben?

      22 Auch entrichtete jener Überrest der Juden-Christen keine Zehnten, um die zwölf Apostel und die übrigen Glieder der leitenden Körperschaft der Versammlung in Jerusalem zu unterstützen. Wenn sie im Gehorsam gegenüber Maleachi 3:10 gezehntet oder buchstäblich das Zehntel entrichtet hätten, wie kommt es denn, daß die Aufzeichnung besagt, die Gläubigen „waren beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam, und sie verkauften ihre Besitztümer und ihr Eigentum und verteilten den Erlös an alle, je nach den Bedürfnissen des einzelnen“? „Und auch nicht einer sagte, daß irgend etwas von seinem Besitz sein eigen sei, sondern sie hatten alles gemeinsam.“ (Apg. 2:44, 45; 4:32-37; 6:1-6, NW) Materiell war dies mehr als ein ganzer Zehnter, und es war nicht nur für die Apostel, Aufseher und Dienstamtgehilfen bestimmt.

      23, 24. Was ist der gegenbildliche Zehnte, und wieso stellte ihn die Handvoll Getreideopfer dar, die der Priester auf dem Altar verbrannte?

      23 Was ist denn der Zehnte, der heute von Jehovas Volk in das Vorratshaus seines geistlichen Tempels gebracht werden muß? Was veranschaulichte der Zehnte oder das Zehntel des ehemaligen Volkes Israel für uns heute, oder was schattete es vor?

      24 Es stimmt, daß in der Schrift die Zahl zehn als Sinnbild irdischer Gesamtheit, Ganzheit, Vollständigkeit gebraucht wird, doch wird dies nicht durch einen Zehnten dargestellt. Der israelitische Zehnte schattete nicht das Ganze oder alles vor, das Christen Gott durch Christus hingeben. Somit veranschaulicht die Abgabe des Zehntels durch die Israeliten nicht die gänzliche Hingabe unseres Ichs an Jehova und deren Versinnbildlichung durch Wassertaufe. Der israelitische Zehnte war nicht ihr ganzer Ertrag. Es war ein Bruchteil, bloß ein Zehntel. Daher stellt er nur einen Teil alles dessen dar, was wir Gott hingegeben haben. Unseren gegenbildlichen Zehnten in Jehovas Tempelvorratshaus zu bringen ist nur ein Zeichen oder Kennzeichen von der Tatsache, daß wir Jehova als unserem Gott unser alles hingegeben haben; es ist ein Gedenkzeichen unserer Hingabe an Gott. Es ist gleich dem Gedenkopfer, das der Priester direkt auf dem Altar Gott darbrachte: „Wenn nun eine Seele dem Jehova als Opfergabe ein Getreideopfer darbringen will, so muß seine Opfergabe aus Feinmehl bestehen; und er soll Öl darüber gießen und Weihrauch darauf tun. Und er soll es den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen; und der Priester soll davon nehmen: eine Handvoll von seinem Feinmehl und seinem Öl zusammen mit all seinem Weihrauch, und er soll es als ein Gedenkopfer zur Erinnerung daran auf dem Altar räuchern, als ein Opfer, das durch Feuer zu einem Geruch der Beruhigung für Jehova dargebracht wird. Und was vom Getreideopfer übrig ist, gehört Aaron und seinen Söhnen als etwas Hochheiliges von den Feueropfern Jehovas.“ (3. Mose 2:1-3, 7-10, 14-16; 6:14-18, NW; 4. Mose 5:25, 26) Die Handvoll, die der Priester direkt auf dem Altar verbrannte, war nur ein Gedenkzeichen vom gesamten Opfer, das Gott dargebracht wurde. Der Priester durfte den Rest gebrauchen.

      25. Was ist, kurz gesagt — angesichts des Zweckes des israelitischen Zehnten — unser gegenbildlicher Zehnte?

      25 So müssen auch wir Christen, die wir Gottes Volk geworden sind, den Beweis dafür erbringen, daß wir Jehova durch Christus unser alles hingegeben haben, und diesen Beweis müssen wir Jahr für Jahr erbringen. Dieser regelmäßige Beitrag, den wir als Kennzeichen oder Symbol für die Tatsache entrichten, daß wir alles, was wir sind und haben, Gott, dem Höchsten, hingegeben haben, ist unser gegenbildlicher Zehnte. Denkt daran, daß der israelitische Zehnte bezweckte, Jehovas Tempel und seinen Dienst zu unterstützen, der durch seine erwählten Priester und Leviten ausgeführt wurde. Somit ist unser gegenbildlicher Zehnte die Unterstützung, die wir direkt dem Tempeldienst angedeihen lassen. Wir können diesen gegenbildlichen Zehnten auf zweierlei Weise in das Vorratshaus des geistlichen Tempels Jehovas bringen.

      26. Wie können wir den gegenbildlichen Zehnten teilweise entrichten?

      26 Wir können den gegenbildlichen oder geistigen Zehnten teilweise dadurch entrichten, daß wir Geld oder materielle Gaben zur Förderung der Anbetung Jehovas in seinen geistlichen Tempel bringen, dessen Grundeckstein Jesus Christus ist. (Eph. 2:20-22, NW; 1. Pet. 2:4-6) Diese materiellen Beiträge werden nicht auf ein Zehntel beschränkt, noch müssen sie mindestens ein Zehntel betragen; sie können mehr sein als ein Zehntel oder auch weniger. Aber sie müssen fröhlich gegeben werden, denn „Gott liebt einen fröhlichen Geber“. (2. Kor. 9:7, NW) Wir können solche Beiträge zum Unterhalt und zur Förderung der Anbetung Jehovas durch Geldspenden an die Dienststelle der Zeugen Jehovas, die Watch Tower Bible & Tract Society (von Pennsylvanien), leisten oder durch Beiträge zur Deckung der Auslagen unserer Ortsversammlung oder einer größeren Zusammenkunft oder direkt an Personen, die in einer Abteilung des Tempeldienstes tätig sind, oder durch unsere Gaben an die Armen, die Jehova gehören, durch deren Unterstützung wir Jehova leihen. (Spr. 19:17) Materielle Beiträge sind aber nur ein Teil der Abgabe des Zehnten.

      27. Wie können wir den gegenbildlichen Zehnten in Verbindung mit Versammlungen darbringen?

      27 Wir können den gegenbildlichen oder geistigen Zehnten auch dadurch entrichten, daß wir persönlich direkt an der Gottesanbetung oder dem Tempeldienst teilnehmen und ihn fördern. Der Tempeldienst in alter Zeit bedeutete, daß man mit dem Zehnten in den Tempel ging und Fühlung nahm mit den Priestern, Leviten und anderen Israeliten, die dort im Hause Gottes waren; es bedeutete mehr als nur persönliche Anbetung daheim. Ebenso können wir den geistigen Zehnten herbeibringen, indem wir Zusammenkünfte an Versammlungsstätten der Anbeter Jehovas besuchen, und zwar nicht nur, indem wir persönlich dort anwesend sind, sondern auch indem wir an solchen Versammlungen jeden Anteil nehmen, der gestattet ist, und auf diese Weise die anderen dort Anwesenden durch ein geistliches Wort oder eine Hilfeleistung auferbauen, ferner indem wir Neugekommene oder Neuinteressierte ermutigen und auch anderen beistehen, in die Versammlungen zu gelangen. All dies mag erfordern, daß jemand sich persönlich etwas auf die Tempeldienstgelegenheiten vorbereitet. Versammlungen zu versäumen bedeutet heute, da Jehovas Tag herannaht, Tempeldienst zu versäumen. — Heb. 10:24, 25.

      28. Wie bringen wir auch den gegenbildlichen Zehnten in Verbindung mit dem Felddienste dar?

      28 Wir leisten die geistigen Zehnten auch dadurch, daß wir uns selbst auf den Felddienst vorbereiten und dann entweder allein oder gruppenweise ausziehen, um die uns aufgetragene Königreichsbotschaft zu predigen und so anderen zeigen, daß wir Jehova dienen und andere ermutigen, dasselbe zu tun. Unsere Vorbereitung darauf wird durch den Besuch der örtlichen „Dienstversammlung“ und der „theokratischen Predigtdienstschule“ gefördert. Die Zehnten wurden ehedem dazu benutzt, die Priester und Leviten zu unterstützen. Ebenso müssen wir die gegenbildlichen „Söhne Levis“ unterstützen, den heutigen Überrest der „königlichen Priesterschaft“ Jehovas, während er Gottes aufgerichtetes Königreich predigt und seine Anbetung über alles andere setzt, hoch über all die politischen und religiösen „Berge“ dieses Systems der Dinge. (1. Pet. 2:5, 9) Dieser Felddienst schließt auch die Bekanntmachung öffentlicher Vorträge ein, mündlich und durch Flugzettel, ferner unseren eigenen Besuch derselben sowie den Beistand, den wir anderen zuteil werden lassen, sei es Gott hingegebenen Brüdern oder Neuinteressierten, damit auch sie dabei anwesend sein können. Die Entrichtung geistiger Zehnten schließt überdies ein, daß wir die weltweite Bewegung „aller Nationen“ und „aller Völker“ zum erhabenen Berge des Hauses Jehovas, zu seinen Tempelvorhöfen, fördern, um Jehova dort gemeinsam anzubeten. — Jes. 2:2-4.

      29. Weshalb bezieht sich das Darbringen des geistigen Zehnten auf die Armen wie auf die materiell Reichen?

      29 Dieser geistige Beitrag, dargebracht unter Gebet, ist wichtiger als der materielle Beitrag. Alle Jehova Gott hingegebenen Personen, ob sie nun in materieller Hinsicht reich oder arm seien, können diese Art eines geistigen Zehnten in sein Vorratshaus bringen. Während einige sich als solche erkennen, die nur das ‚Scherflein der Witwe‘ zu geben vermögen (Luk. 21:1-4), können sie dennoch den wichtigeren geistigen Zehnten für den Tempeldienst leisten, indem sie sich, je nach Gelegenheit, direkt am Zeugniswerk beteiligen, indem sie ihr Heim für das Abhalten von Tempeldienst-Versammlungen auftun oder durch eine andere wertvolle Unterstützung des Werkes Jehovas. Die materiell Wohlversehenen, welche Geld oder Gut geben können, sollen nicht denken, das genüge. Das Geben von Geld enthebt sie nicht von der Pflicht der Leistung geistiger Beiträge, die im Predigen und im Abgeben öffentlicher Erklärungen bestehen, sei es im Versammlungslokal oder draußen im Felddienste von Haus zu Haus. „Diese gute Botschaft vom Königreich“ muß von allen Tempeldienern auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis allen Nationen gepredigt werden, und wir müssen den ganzen geistigen Zehnten hereinbringen, indem wir die Predigttätigkeit unterstützen und persönlich daran teilnehmen. — Matth. 24:14, NW.

  • Gesegnete Ergebnisse der vorgenommenen Prüfung
    Der Wachtturm 1956 | 1. Februar
    • Gesegnete Ergebnisse der vorgenommenen Prüfung

      1. Was geschah, als die Israeliten auf Maleachi hörten und den ganzen Zehnten hereinbrachten, und wie wurde das durch Nehemias Landpflegerschaft in Juda veranschaulicht?

      WAS folgte, als die Israeliten auf Maleachi hörten und den ganzen Zehnten in das Tempelvorratshaus brachten? Die ganze Zahl der zugeteilten Priester und Leviten erschien regelmäßig, um Dienst im Tempel zu verrichten und sich der geistigen Bedürfnisse des Volkes anzunehmen und das Volk in einem günstigen Verhältnis mit seinem Gott zu erhalten. Ein Bild hierfür haben wir aus der Zeit Nehemias, des Landpflegers der Provinz Juda, nachdem er Jerusalems Mauern im Jahre 455 v. Chr. wieder aufgebaut und eingeweiht hatte. „Es wurden an jenem Tage Männer über die Hallen für die Vorräte, für die Beiträge, für die ersten Früchte und für die Zehnten gesetzt, damit sie von den Feldern der Städte die gesetzlichen [erforderlichen] Anteile für die Priester und die Leviten dorthinein sammelten; denn Juda hatte Freude wegen der anwesenden Priester und Leviten. Und sie begannen, sich der Pflichten für ihren Gott und der Pflicht der Reinigung anzunehmen, ebenso die Sänger und die Torhüter, gemäß dem Gebote Davids [und] Salomos, seines Sohnes … Und ganz Israel entrichtete während der Tage Serubbabels und während der Tage Nehemias die Anteile der Sänger und der Torhüter gemäß dem täglichen Bedarf und heiligte [sie] für die Leviten, und die Leviten heiligten [sie] für die Söhne Aarons.“ (Neh. 12:44-47, NW) Die Israeliten freuten sich, die ganze Dienstmannschaft im Tempel an ihrer Arbeit zu sehen; alle Dienstposten waren besetzt. Sie freuten sich, weil ihre eigenen Beiträge mithalfen, den Zustand so zu gestalten, indem für alle diese Tempeldiener gesorgt wurde. Zwölf Jahre später fand Nehemia es nötig, diese Tempelunterstützung zu erneuern und die levitischen Tempeldiener wieder an ihre Plätze einzusetzen und sie durch ganz Juda materiell unterstützen zu lassen. (Neh. 13:10-14) Dann freute sich Juda von neuem.

      2. (a) Wie erhalten Jehovas Zeugen Ursache, sich zu freuen, so wie Juda sich damals freute? (b) Wie berührte der landwirtschaftliche Zustand der Nation die Tempeldiener?

      2 Mit Jehovas Zeugen von heute verhält es sich gleich. Auch uns gibt es Ursache zur Freude, wenn wir Gottes Einladung beachten und die geistigen Zehnten darbringen, denn dann sehen wir eine Zunahme im Tempeldienst zufolge einer Zunahme in der Zahl tätiger, gut unterstützter Tempeldiener. Auf Grund der Tatsache, daß der Überrest geistlicher Israeliten vom Jahre 1919 an die geistigen Zehnten leistete, wurde die volle Zahl der Glieder der „königlichen Priesterschaft“ bis zum Jahre 1931 hereingebracht, um die Plätze der 144 000 Glieder des Leibes Jesu Christi, des Hohenpriesters, auszufüllen. Das Hereinbringen der geistigen Zehnten ist eine Ursache, daß Jehovas Haus gedeiht, indem Speise in Menge sein Vorrats- oder Schatzhaus füllt, und die Tempeldiener haben sozusagen die notwendige Speise und Kleidung, um ihre Pflichten dort erfüllen zu können. Im ehemaligen Volke Israel wären die Zehnten, auch wenn sie entrichtet worden wären, spärlich gewesen, wenn der Ertrag des Feldes spärlich war, und dementsprechend hätten die Tempeldiener dürftige materielle Unterstützung empfangen. Wie verhält es sich da?

      3. Wie trat hier Jehovas Bund ins Spiel, und wie wurde durch das Hereinbringen des ganzen Zehnten Gott geprüft?

      3 Hier trat Jehovas Bund ins Spiel. Diesem Bunde gemäß ließ Gott nicht zu, daß solch dürftige Zehntenabgaben unbedingt die Folge eines spärlichen Feldertrages sein mußten, wenn sein Volk doch treu war. Wenn das Volk seinen Teil tat, tat er auch den seinen. Er erklärte, die Glieder seines Volkes könnten ihn dadurch als ihren Gott prüfen, daß sie gehorsam den ganzen Zehnten herzubrächten. So würden sie ihn prüfen, ob er seinen Teil des Bundes halte. Dies war ein rechtmäßiges Prüfen Gottes. Es war keine Versuchung, ihn zum Übeltun zu veranlassen; man stellte dadurch mit Gott keine Prüfung an, indem man selbst übel tat oder töricht handelte. (Mal. 3:15; Matth. 4:5-7) Es war einfach die Erfüllung der eigenen Bundespflichten, getrieben durch Liebe und Glauben, und nicht indem man anmaßend über das hinausging, was der Bund gestattete. Es verriet ein liebendes Vertrauen auf Gott, daß er treulich seinem Teil des Bundes entspreche, wie er es in 3. Mose 26:3-10 und 5. Mose 28:1-14 versprochen hatte.

      4. Was versprach Jehova als Antwort auf diese Prüfung zu tun, und was zeigt dies hinsichtlich des Quells der Wohlfahrt?

      4 „‚Prüft mich jetzt auf diese Weise‘ sagt der HERR [Jehova] der Heerscharen, ‚und seht, ob ich euch nicht die Fenster der Himmel öffnen und euch einen Segen ausgießen werde, bis kein Bedarf mehr ist.‘“ (Mal. 3:10, AÜ) Die Himmel sind die Quelle der Wohlfahrt, denn sie sind Jehovas wirkliches Vorratshaus. (5. Mose 28:12; 3. Mose 26:4; Jer. 10:13) Unsere Segnungen strömen vom Quell, vom Himmel herab, und nicht von der materiellen Erde aufwärts. Die Fenster des Himmels sind die „Schleusen der Himmel“. (1. Mose 7:11; 8:2, NW) Durch diese Schleusen gießt Jehova seine überfließenden Segnungen auf jene aus, die den Bund halten. Er hat verheißen, diesen Segen vor dem großen und furchtbaren Tage Jehovas auszuschütten.

      5. Seit wann ist diese Prüfung angestellt worden, und hat Jehova entsprechend gehandelt?

      5 Indem der Überrest geistlicher Israeliten seit dem Jahre 1919 liebevoll, eifrig und treu die geistigen Zehnten herzubrachte, hat er Jehova gemäß seinem durch Christus geschlossenen neuen Bund geprüft. Hat Jehova der Prüfung entsprechend gehandelt? Die Fülle der Segnungen, die seither während der sechsunddreißig Jahre über seine Zeugen ausgegossen wurde, ist entschieden eine bejahende Antwort. Man beachte, was dieser Segen alles einschließt:

      6. Was hat dieser Segen eingeschlossen — im Hinblick auf Literatur?

      6 Vom 1. Oktober 1919 an ist die Zeitschrift The Golden Age (Das Goldene Zeitalter, jetzt Erwachet!) als Ergänzung zum Wachtturm erschienen. Im Jahre 1920 begann eine regelmäßige Veröffentlichung von neuen Broschüren, anfangend mit der Broschüre Kann man mit den Toten reden? und später mit Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!. Die älteren biblischen Lehrbücher, die sieben Bände der Schriftstudien (1886-1917), wurden ersetzt, denn beginnend mit dem Buche Die Harfe Gottes vom Jahre 1921 wurde eine neue Serie biblischer Studienbücher veröffentlicht, die im Jahre 1955 in dem Buche gipfelte You May Survive Armageddon into God’s New World [Überlebe Harmagedon und gelange in Gottes neue Welt; erst in Englisch]. Alle diese Publikationen seit dem Jahre 1919 haben unaufhörlich die biblischen Lehren und Betrachtungen über biblische Prophezeiungen vom fortschrittlichen Standpunkte aus und nicht gemäß der Überlieferung oder dem Verständnis irgendeines gestorbenen Menschen dargelegt. Nicht nur diese Bibelstudienhilfen hat die Watch Tower Society herausgegeben, sondern sie hat sich auch mit Bibelübersetzungen befaßt, indem sie The Emphatic Diaglott, die King-James-Bibel, die Amerikanische Standard-Übersetzung und die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (in Englisch) erscheinen ließ. Ferner wurden neue Gratistraktate herausgegeben; mit dem „Aufruf“ vom Jahre 1922 begann die Serie Traktate, die sich bis heute auf Hunderte von Millionen Exemplare beläuft.

      7. … im Hinblick auf die Mittel der Produktion und auf Versammlungen?

      7 Außerdem wurden, beginnend im Jahre 1920 mit der kleinen Druckerei an der Myrtle Avenue 35, Brooklyn, New York, Druckereien zum Drucken der Schriften auf eigenen Pressen für Jehovas Zeugen eingerichtet, und nun ist ein Zusatzbau von dreizehn Geschossen (zwölf Stockwerken) im Werden, gerade gegenüber der Druckerei von neun Geschossen (acht Stockwerken) an der Adams Street 117. Die Zahl der Zweigstellen der Watch Tower Bible & Tract Society von Pennsylvanien hat sich von weniger als zwanzig im Jahre 1919 bis heute auf über siebzig erhöht, wobei die beiden letzten in Luxemburg und Berlin eröffnet worden sind. Außer den periodischen Kreis-, Bezirks- und Landesversammlungen setzten mit dem Kongreß in Cedar Point vom Jahre 1919 große internationale Kongresse ein und erreichten ihren Höhepunkt im Jahre 1955 mit der Reihe der dreizehn Kongresse „Triumphierendes Königreich“, bei welchen mehr als vierhunderttausend Menschen den öffentlichen Vortrag „Weltbesiegung nahe — durch Gottes Königreich“ in neun Sprachen hörten und über dreizehntausend Personen getauft wurden. Der Film „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“, der vom Jahre 1954 an kostenlos vor Hunderttausenden von Menschen überall auf der Erde gezeigt wurde, zeigt weiterhin die Druckerei der Gesellschaft in Betrieb sowie eine Anzahl internationaler Kongresse in ihrem Verlauf, besonders jene im Yankee-Stadion, New York City, vom Jahre 1953, als eine sichtbare Zuhörerschaft von 165 829 Personen den öffentlichen Vortrag dort hörte.

      8. … im Hinblick auf Tonwiedergabe und Schulung von Predigern?

      8 Radiostationen wurden errichtet, und die Radiostation WBBR, die der Gesellschaft selbst gehört, ist seit ihrer Einweihung im Jahre 1924 fortgesetzt in Betrieb gewesen, und ihre Sendungen werden jetzt ergänzt durch Gratisrundfunke über kommerzielle Radiosender. Viele Jahre lang wurden zum Abspielen von Predigten auf Schallplatten Tonausrüstungsgeräte beschafft und benutzt, wie z. B. Tonwagen und tragbare Grammophonapparate. Neue Bethelheime für die Unterkunft der Mitarbeiter in den Zweigstellen wurden gebaut, angefangen im Jahre 1927 mit dem neuen Bethelheim in Brooklyn. Ferner wurde die Missionarschule, die Wachtturm-Bibelschule Gilead, im Jahre 1943 eröffnet, und als Folge der Aussendung von Missionaren von dort aus in viele Länder wurden Dutzende von Missionarheimen eingerichtet. Theokratische Predigtdienstschulen sind in allen Versammlungen der Zeugen Jehovas eingeführt worden, und für diese wurde seit 1943 eine Serie Lehrbücher bereitet, das neueste davon (in Englisch erschienen) ist „Qualified to Be Ministers“ [Befähigt, Prediger zu sein].

      9. … im Hinblick auf die Förderung des Felddienstes und seiner Verteidigung und gesetzlichen Befestigung, und zu welcher Beteiligung am Felddienste hat dies in jüngster Zeit geführt?

      9 Ein monatliches Felddienstorgan ist überdies herausgegeben worden, das im Jahre 1922 Bulletin hieß, nun aber Informator genannt wird. Dieses ist durch Broschüren ergänzt worden, deren neueste die Broschüre In Einheit miteinander predigen ist. Die früheren Reiseprediger, die als „Pilgerbrüder“ bekannt waren, wurden seit dem Jahre 1927 durch Förderer des Felddienstes ersetzt und sind heute als Bezirks- und Kreisdiener bekannt. Zum Kampf gegen all das Unheil, das die Feinde unter dem Vorwand des Gesetzes gegen die Königreichsverkündigung geschmiedet haben, schuf die Gesellschaft eine Rechtsabteilung, die kraftvoll das Recht, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, so wie Gott es durch Christus gebot, verteidigt und gesetzlich befestigt hat. Die Gebets-, Lobpreis- und Zeugnisversammlungen, die während der Woche stattfanden, sind ersetzt worden durch praktische wöchentliche Dienstversammlungen. Als Folge all der schon erwähnten Segnungen ist die Zahl der Königreichsverkündiger von einigen Tausenden, die im Jahre 1919 aktiv im Felde standen, jetzt auf Hunderttausende angestiegen, auf 642 929, die sich bis Ende August 1955 am Zeugnisdienst im Felde beteiligten. Welcher Tempeldienst!

      10. Wie hat Jehova so den symbolischen „Fresser“ getadelt und den sinnbildlichen Weinstock fruchtbar gemacht?

      10 Wenn wir alle diese geistigen Vorkehrungen überblicken, die für jene getroffen sind, die die geistigen Zehnten hereinbringen, damit Speise im Hause Jehovas sei, erkennen wir mit Wertschätzung, wie er die Schleusen der Himmel geöffnet hat und Segnungen auf uns herabströmen ließ, so daß heute dem Mangel abgeholfen ist. Jehovas Zeugen sind nun das geistig am besten versorgte Volk auf der Fläche der Erde. Jehova hat seine Prophezeiung erfüllt: „Und ich werde um euretwillen den Fresser [die Freßheuschrecke, Kautzsch] schelten, daß er euch die Frucht des Bodens nicht verderbe; und der Weinstock auf dem Felde wird euch nicht mehr fehltragen [wird seine Frucht nicht vorzeitig abwerfen, AS], spricht Jehova der Heerscharen.“ (Mal. 3:11) Der Same, den wir ausgesät haben, ist behütet worden, so daß er wachsen und Frucht bringen konnte; und den ‚fressenden‘ Feinden, die Heuschrecken gleichen, ist nicht gestattet worden, die Ernte durch ihre Überrumpelungstaktik zu verzehren und dadurch unsere Felder fruchtleer zu machen. Unsere Feinde, die gleich Plagen sind, sind gescholten worden; die Felder der Christenheit aber wurden überflutet mit der Plage der symbolischen Heuschrecken, wie sie in Joel, Kapitel zwei, vorausgesagt wird. Wir leben in einer gesegneten Zeit der Ernte. Unser Weinstock der Königreichsfreude ist nicht durch Schädlinge vernichtet oder ruiniert worden, so daß die sich entwickelnde Frucht abgefallen oder zusammengeschrumpft wäre, ehe unser Herz dadurch froh gemacht wurde. Unsere Erwartungen haben sich erfüllt, ja sind übertroffen worden! So haben wir denn geistiges Brot zur Stärkung unserer Herzen und geistigen Wein zu unserer Freude, während wir in Jehovas Dienst ziehen und das ganze Gedenkzeichen unserer vollständigen Hingabe an ihn regelmäßig in sein Vorratshaus bringen.

      11. Inwiefern ist die Nation des geistlichen Israel reich und glücklich und inwiefern wohnt sie in einem vermählten Lande?

      11 So wie die zehntenbringende Nation Israel von ehemals materiell reich werden sollte, ist die Nation des geistlichen Israel, Jehovas gesalbte Zeugen, heute geistig reich. Offenkundig ruht auf ihnen Gottes Gunst, Segen und Schutz, und dies trotz aller Angriffe des Feindes. Stets sind sie triumphierend durchgekommen, ungeachtet, wie schrecklich und prüfungsvoll ihre irdischen Erfahrungen auch waren. Sie bringen die Früchte des Geistes Jehovas hervor, nämlich Liebe, Freude, Friede, Güte, Glaube usw., und sind also nicht verdorben durch die „Werke des Fleisches“. Sie sind eine reine Organisation der reinen Anbetung. (Gal. 5:19-23) Sie haben eine Befriedigung bringende biblische Botschaft, eine Botschaft, die Gott verherrlicht und den Hunger und Durst nach geistiger Nahrung stillt. Sie sind reich, da sie Gottes einzigartigen heiligen Namen besitzen, und sie befinden sich in einem theokratischen irdischen Zustande, einem sinnbildlichen „Lande“, das des Namens „Beulah“ würdig ist, denn es ist ein Land, das nicht verlassen, seiner Einwohner nicht entblößt ist, sondern ein Land, das untrennbar vermählt ist mit einem nicht mehr auswandernden Überrest. So hat sich denn Jehovas Voraussage bewahrheitet: „Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens [des Entzückens, Kautzsch; der Lust, Rießler] sein, spricht Jehova der Heerscharen.“ — Mal. 3:12.

      12. (a) Auf welche Weise haben alle Nationen das geistliche Israel glücklich gepriesen und als ein „Land des Wohlgefallens“ bezeichnet? (b) Wie haben sie gehandelt, um selbst teilzuhaben an dieser geistigen Wohlfahrt und diesem Glück?

      12 Dies hat sich in der unglücklichsten Zeit der ganzen Menschheitsgeschichte zugetragen, in einer Zeit, da alle Nationen zufolge des „Anfangs der Bedrängniswehen“ und all der Nachwirkungen derselben seit dem Jahre 1914 leiden. Einzelpersonen in all diesen unglücklichen Nationen sind zu der Erkenntnis gelangt, daß der Überrest der geistlichen Israeliten zu der Organisation gehört, an der Jehova Wohlgefallen hat, zu Hephzibah, was „meine Lust ist in ihr“ bedeutet; und daß sie glücklich sind, weil Jehova ihr Gott ist; ja, sie sind ein „Land des Wohlgefallens“, weil er seine Lust an ihnen hat, gleich wie ein Bräutigam Wohlgefallen hat an seiner Braut. (Ps. 33:12; Jes. 62:4, 5) Solche Einzelpersonen aus den Nationen preisen den geistigen Überrest glücklich. Da sie sich selbst nach geistiger Wohlfahrt und Glück sehnen, kommen sie zum „Lande des Wohlgefallens“. Sie schließen sich dem geistig gedeihenden Überrest an. Sie ziehen hinauf zum erhöhten Berge des Hauses Jehovas, steigen hinauf zu den Vorhöfen seines Tempels und schließen sich ihm an, um ihn mit Geist und Wahrheit anzubeten, gleichwie es in Jesaja 2:2-4 vorausgesagt wurde. Da sie verstehen lernen, daß andauernde geistige Wohlfahrt von ihrem gehorsamen Handeln abhängt, bringen auch sie ihre geistigen Zehnten in Jehovas Tempelvorratshaus, damit für die Tempeldiener in seinem heiligen Hause Unterhalt da sei. „Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen; und an jedem Orte wird geräuchert [Räucherwerk dargebracht, Rießler] werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird groß sein unter den Nationen, spricht Jehova der Heerscharen … Ich bin ein großer König, spricht Jehova der Heerscharen, und mein Name ist furchtbar unter den Nationen.“ — Mal. 1:11, 14.

      VERSCHONT

      13. Wie haben die weltlich Stolzen gesprochen und gehandelt, doch wie sind all ihre falschen Vernunftschlüsse widerlegt worden?

      13 Jehovas Zeugen, die ihn treulich „geprüft“ haben, sind das glücklichste Volk auf Erden und wissen, daß es nicht nutzlos ist, Jehova Gott zu dienen. Die weltlich Stolzen in der Christenheit, zu der die verworfene Klasse des „schlechten Sklaven“ gehört, ist nicht glücklich; sie haben nicht den Glauben an Jehova Gott, um ihn zu „prüfen“, ob er Segen gebe. Zu ihnen sagt er: „Eure Worte sind trotzig gegen mich gewesen, spricht Jehova. Und ihr sprechet: Was haben wir miteinander wider dich geredet? Ihr sprechet: Vergeblich [nutzlos, Kautzsch] ist es, Gott zu dienen, und was für Gewinn, daß wir seiner Hut warteten [seinen Obliegenheiten obgelegen, PB, Rdbm.], und daß wir in Trauer einhergingen vor Jehova der Heerscharen? Und so preisen wir nun die Übermütigen [Frechen, van Eß] glücklich: nicht nur sind die

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