An der Wohlfahrt des Volkes Gottes teilhaben
„WENN Jehova das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute.“ (Ps. 127:1) Während die Politiker der Wahrheit Lippendienste darbringen, ignorieren sie Jehova und erwarten zusammen mit den religiösen Führern Wohlfahrt von menschlichen Plänen. Kein Wunder, daß sie enttäuscht und erschrocken sind. — Jer. 14:19.a
Daß Jehova in der Tat die Quelle der Wohlfahrt ist, wird durch den Wohlstand bewiesen, der heute unter seinem Volke vorhanden ist. Als Ergebnis sind sie das glücklichste Volk auf der ganzen Erde. Das bedeutet aber nicht, daß sie stets so glücklich gewesen sind. Im Jahre 1918 befanden sie sich wegen der Menschenfurcht und des mangelnden Verständnisses in einer ärmlichen Lage. Einige waren in buchstäblichen Gefängnissen, aber alle befanden sich in dem geistigen Gefängnis des teuflischen Weltsystems. Ihre Stimme der öffentlichen Predigttätigkeit war ganz unterdrückt.
Zu dieser Zeit beteten sie zu Gott: „Gedenke meiner, Jehova, mit der Gunst gegen dein Volk; suche mich heim mit deiner Rettung! Daß ich anschaue die Wohlfahrt deiner Auserwählten, mich erfreue an der Freude deiner Nation, mich rühme mit deinem Erbteil.“ (Ps. 106:4, 5) Jehova beantwortete dieses Gebet, das mit dem rechten Herzensmotiv und in Harmonie mit Gottes Willen und seinen Prophezeiungen vorgebracht wurde. Obwohl er ärgerlich über sie war, wollte er nicht um seines Namens willen, daß sie vernichtet werden. So öffnete er ihre Augen und zeigte ihnen, daß in seinem Worte Befreiung verheißen war und daß noch ein großes Werk zu tun sei.
Die Christenheit hat heute keine Zeichen göttlicher Gunst. Sie ist verwirrt und in großer Furcht. Sie hat keine zeitgemäße Botschaft für das Volk, ja sie betet und veranstaltet ihre Feldzüge umsonst. Jehovas Volk aber erfreut sich der Wohlfahrt. Gottes heilige Geheimnisse sind für sie gelöst. Sie sind über ihren Zweck auf Erden nicht ungewiß. Sie besitzen Jehovas Geist und Gottes Gunst. Sie haben Mut; ihre Zahl der Prediger ist stets im Wachsen begriffen und ihr Tisch ist mit reicher geistiger Speise gedeckt.
Der Organisation Jehovas ist Wohlergehen zugesichert, aber unsere persönliche Anteilnahme hängt davon ab, ob wir ihren Grundsätzen entsprechend leben und ob wir uns würdig erweisen, in ihr zu verbleiben. Wir dürfen nicht, wie Israel es tat, einen Mangel an Glauben zeigen und Jehovas wunderbare Werke vergessen. Es darf uns nicht an Unterordnung fehlen, indem wir gegen Gottes ordnungsgemäß ernannte Diener rebellieren, und wir dürfen nicht zu den schmutzigen Bräuchen dieser alten Welt zurückkehren. — Ps. 106:6-46; 1. Kor. 10:1-12.
Wenn wir einen Anteil an Gottes Wohlfahrt haben wollen, die er uns gegeben hat, dann müssen wir ‚seinen Propheten Glauben‘ schenken. (2. Chron. 20:20) Das bedeutet, Gottes Wort privat und in Gemeinschaft mit anderen zu studieren. Wir können es uns aber auch nicht leisten, unsere Verantwortlichkeiten zu vernachlässigen; denn nur, wenn wir fleißig bemüht sind, in Jehovas Wort und für die Königreichsinteressen voranzugehen, werden wir Wohlstand haben. Er, hat nur solchen verheißen, Wohlfahrt zu erleben. (Jes. 9:7; 55:11) Zur gleichen Zeit sollten wir uns hüten, uns mit unserer Wohlfahrt zu brüsten, indem wir sie uns zu Kopf steigen lassen. Die Gefahr des Ungehorsams wäre dabei groß.
Wenn wir uns nun der Wohlfahrt erfreuen, ist unser Gebet jedoch noch nicht völlig erhört, denn es heißt: „Rette uns, Jehova, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daß wir deinen heiligen Namen preisen, daß wir uns rühmen deines Lobes!“ (Ps. 106:47) Ja, nicht nur MICH, sondern auch andere, nämlich UNS. Es gibt noch „andere Schafe“, die eingesammelt werden müssen.
So laßt andere uns als Jehovas Zeugen sehen und hören. Laßt auch sie unsere geistige Wohlfahrt kennenlernen. Laßt sie den überwältigenden Wunsch fühlen, einen Anteil daran zu haben. Es gibt genug Wohlfahrt für alle — wir können es uns leisten, großzügig zu sein! Wenn wir so handeln, wird unser eigenes Glück zunehmen und wir werden Gottes sichtbare Organisation mehr und mehr gedeihen sehen.
[Fußnote]
a Nähere Einzelheiten siehe im Wachtturm vom 15. März 1953.