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  • w81 1. 5. S. 20-26
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  • Die Zeit für einen Wächter wie Hesekiel
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 1. 5. S. 20-26

Die Zeit für einen Wächter wie Hesekiel

1. (a) Seit wann hat Gott durch seine „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen lassen, und zu welchem Zweck? (b) Was hat die Christenheit getan, statt die Warnung auszurufen?

ÜBER 30 Jahre bevor im Fernen Osten Atombomben explodierten, hatte Jehova barmherzigerweise seinen Wächter aufgestellt, um eine Warnung vor dem erschallen zu lassen, was heute, zur Zeit dieser Generation, offensichtlich nahe bevorsteht. Sogar schon bevor der Erste Weltkrieg im Jahre 1914 ausbrach, hatte er seine „Wächter“-Klasse aufgestellt, um eine Warnung ausrufen zu lassen. Das geschah nicht nur, um diejenigen zu warnen, die wissen wollten, wie sie überleben könnten, sondern auch, um Jehovas willentliche Feinde von der Gefahr in Kenntnis zu setzen. So werden diese Feinde wissen, woher die Vernichtung über sie kommt. Nörgler werden keinen Grund haben, sich zu beschweren, Gott habe sie nicht im voraus gewarnt. Eigentlich hätte die Christenheit, die die Bibel in mehr als 1 000 Sprachen besitzt, aufgrund dessen, was sie zu sein vorgibt, die Warnung ausrufen sollen. Doch sie hat es unterlassen. Statt dessen hat sie sich in diesem Jahrhundert an zwei Weltkriegen und an noch weiteren Kriegen beteiligt, durch die die Erde in großem Ausmaß ‘verdorben’ wurde. Wer ist denn die „Wächter“-Klasse?

2, 3. (a) Wen erwählte Gott dazu, die Warnung vor der bevorstehenden weltweiten Flut erschallen zu lassen, und wen gebraucht er, um heute eine ähnliche Warnung bekanntzumachen? (b) Warum kann nicht Jehova verantwortlich gemacht werden, wenn Menschen das Leben verlieren?

2 Noah predigte in seinen Tagen nicht nur, sondern baute zur Bestätigung seiner Botschaft auch eine gewaltige Arche. Er war somit damals Jehovas hervorragender Zeuge und Wächter. Die sieben Glieder seiner Familie schlossen sich ihm in der Erfüllung der Wächterpflichten an. Aus Hebräer 11:1-7 geht hervor, daß Noah das Zeugnis hatte, Gott wohlgefällig zu sein. Er war ein anerkannter Zeuge Jehovas, ein „Prediger der Gerechtigkeit“ (2. Petr. 2:5). Heute stehen wir vor einem ebenso weltumspannenden Eingriff Gottes, wie es die Flut der Tage Noahs war. Wen gebraucht Gott, wie es die Tatsachen zeigen, um die ganze Welt davon in Kenntnis zu setzen? Es sind ergebene Christen, die überall als „Jehovas Zeugen“ bekannt sind. Jehova kann folglich bis heute nichts angelastet werden. Er hat es nicht versäumt, seine Warnungsbotschaft durch Millionen seiner Zeugen bekanntmachen zu lassen.

3 Die Verantwortung dafür, daß während des bevorstehenden Endes des Systems der Dinge Menschen auf der ganzen Erde das Leben verlieren werden, wird also nicht auf Jehova ruhen. Diese Verantwortung wird eindeutig auf all denen ruhen, die die göttliche Warnung außer acht ließen und nicht entsprechend handelten. Selbst die Christenheit hat der von Jehovas Zeugen verkündeten Warnung keine Beachtung geschenkt. Stellen wir uns vor, was für die Menschheit bewirkt worden wäre, wenn die Christenheit gemeinsam mit Jehovas Zeugen die von Gott stammende Warnung bekanntgemacht hätte!

EIN WÄCHTER FÜR DAS VOLK ISRAEL

4. (a) Wen erweckte Jehova als Propheten für sein Volk Israel, und wen schattete dieser Prophet vor? (b) Welchen Auftrag erhielt Hesekiel?

4 Aufgrund seiner göttlichen Fähigkeiten wußte Jehova vorher, daß seine Schlußwarnung auch der Christenheit verkündet werden müßte. Er wußte, was durch die Geschichte seines auserwählten Volkes in vorchristlicher Zeit angedeutet oder vorgeschattet worden war. Im Jahre 613 v. u. Z. erweckte er einen Juden namens Hesekiel als Propheten für sein Volk. Obwohl Hesekiel damals im Exil im Land Babylon war, diente er für Israel als Jehovas Wächter. Seine Vorhersagen wurden in den Südwesten, nach Jerusalem im Lande Juda, übermittelt. Was Jehova damals Hesekiel sagte, ist für uns heute von Interesse, denn dieser Prophet stellte Jehovas gesalbte Zeugen der Neuzeit dar. Diese Klasse von Gesalbten hat das getan, wozu Jehova Hesekiel mit den Worten aufforderte: „Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich dem Hause Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Munde hören, und du sollst sie von mir aus warnen. Wenn ich zu einem Bösen spreche: ,Du wirst bestimmt sterben‘, und du warnst ihn tatsächlich nicht und redest nicht, um den Bösen vor seinem bösen Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, da er böse ist, in seiner Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern“ (Hes. 3:17, 18).

5, 6. (a) In welcher Zeit lebte Hesekiel? (b) Warum konnte Gott nicht vorgeworfen werden, Hesekiel zu einer schwierigen Mission zu zwingen?

5 Warum richtete Jehova an diesen Juden, Hesekiel, so ernste Worte? Weil Hesekiel damals, im Jahre 613 v. u. Z., in den letzten Tagen des zum Untergang verurteilten Königreiches Juda lebte, dessen Hauptstadt Jerusalem war. Sein Volk, das in diesem Königreich lebte, war durch den Propheten Moses, den Mittler Gottes, in einen nationalen Bund mit Jehova gebracht worden. Als Angehöriger dieses Volkes hatte Hesekiel daher zeit seines Lebens Jehova gegenüber Verpflichtungen. Außerdem war er ein Priester, der Jehova in seinem Tempel in Jerusalem hätte dienen sollen. Er schuldete also Gott etwas. Folglich konnte Gott nicht vorgeworfen werden, er zwinge Hesekiel in ungebührender Weise zu einer schwierigen Mission. Hesekiel stand durch Geburt unter dem nationalen Bund und war verpflichtet, die Aufgaben der Priesterschaft zu erfüllen, deren Haupt damals der Hohepriester Seraja war (2. Kö. 25:18).

6 Zu Hesekiels Volk hatte Jehova einmal durch seinen Propheten Jesaja gesagt: „‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ja, mein Knecht, den ich erwählt habe‘“ (Jes. 43:10-12). Hesekiel stellte daher die organisierte Gruppe der geistgesalbten Zeugen Jehovas der heutigen Zeit dar: die geistigen Israeliten. Diese gesalbten Zeugen leben in einer Zeit, die weit bedeutungsvoller ist als die Zeit Hesekiels.

7. (a) Welcher Staat war zur Zeit Hesekiels gefährdet, und wem droht heute Gefahr? (b) Wie lange vor der vorhergesagten Zerstörung ließ Hesekiel die Warnung erschallen?

7 Damals war nur das kleine Königreich Juda gefährdet. Heute droht der Christenheit, die durch dieses Königreich dargestellt wurde, sowie allen ihren weltlichen Gefährten Gefahr. Ja das gesamte weltweite System der Dinge ist jetzt genauso zur Vernichtung verurteilt, wie es die ganze Welt zur Zeit Noahs war. Für Hesekiel war es deshalb so dringend, Gottes Warnung bekanntzumachen, weil es nur noch vier Jahre dauern sollte, bis das babylonische Heer in sein Heimatland eindringen würde, bzw. sechs Jahre, bis es die belagerte Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstören würde. Viele Einwohner der umzingelten Stadt würden durch den Hunger, die Pest und das Schwert ums Leben kommen, und viele Überlebende würden ins Exil in das ferne Babylon weggeführt werden, wo sie sterben sollten.

8. (a) Welche Zerstörung, die im ersten Jahrhundert bevorstand, hilft uns, die bevorstehende weltweite Vernichtung, die von Gott herbeigeführt wird, zeitlich zu bestimmen? (b) Wer ließ damals Gottes Warnung erschallen, und wie wichtig war dieses Warnungswerk?

8 Wie wenig Zeit heute noch verbleibt, können wir nur erkennen, wenn wir in Betracht ziehen, was in Übereinstimmung mit den biblischen Prophezeiungen bereits geschehen ist. Jesus warnte in seiner Prophezeiung, die in Matthäus, Kapitel 24 und 25 aufgezeichnet ist, seine Jünger, die die ersten Glieder der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ bilden sollten, vor der Zerstörung Jerusalems, die ihrer Generation bevorstand. Auf diese Weise führte er seinen Jüngern die Verantwortung vor Augen, die sie gegenüber den in der Provinz Judäa lebenden Juden hatten. Diese befanden sich aufgrund des zu erwartenden nationalen Unglücks in ernster Gefahr. Hätte die damalige christliche „Sklaven“-Klasse sie nicht gewarnt und sie nicht aufgefordert, die Gefahrenzone so schnell wie möglich zu verlassen, so wäre sie dafür mitverantwortlich gewesen, daß jene Juden ihr Leben oder ihre Freiheit verloren.

9. Inwiefern gab Hesekiel dem gesalbten „Sklaven“ Gottes von heute ein vorzügliches Beispiel?

9 Was wäre geschehen, wenn Hesekiel in seinen Tagen der ihm übertragenen Aufgabe, seine gefährdeten Landsleute aus der Ferne zu warnen, nicht nachgekommen wäre? Er hätte die Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. nicht überlebt, denn Jehova hätte ihn für das Blut seiner Landsleute verantwortlich gemacht. Doch Hesekiel kam dem göttlichen Auftrag treu nach, solange die Verbindung mit der zum Untergang verurteilten Stadt möglich war. Das ist daran zu erkennen, daß es Jehova gefiel, ihn am Leben zu lassen. Im 27. Jahr seines Exils in Babylon durfte er eine weitere Prophezeiung Jehovas äußern. Das war 16 Jahre nach dem schrecklichen Blutbad des Jahres 607 v. u. Z. in Jerusalem (Hes. 29:17; 40:1). Hesekiel gab der gesalbten „Sklaven“-Klasse der heutigen gefahrvollen Zeit in dieser Hinsicht ein vorzügliches Beispiel. Wenn einzelne Glieder der „Sklaven“-Klasse damit aufhören, die Bösen zu warnen, so müssen sie natürlich Jehova Gott dafür Rechenschaft ablegen. Doch die meisten Glieder der „Sklaven“-Klasse werden sich wie Hesekiel erweisen. Es wird ihnen keine Blutschuld angelastet werden können.

10. (a) Von welcher Bedeutung ist die Stellung eines Wächters? (b) Wie zeigt Gott, daß er sowohl um diejenigen besorgt ist, die gewarnt werden müssen, als auch um seinen Wächter?

10 Die Stellung eines Wächters ist ganz offensichtlich mit großer Verantwortung verbunden. Ein Soldat, der im Krieg beim Wachehalten einschläft, wird mit dem Tode bestraft, weil er das Leben anderer gefährdet und die Gefahr einer möglichen Niederlage heraufbeschwört (Ri. 7:19). Gott ist deshalb nicht nur um das Leben derer besorgt, die gewarnt werden müssen, sondern auch um das Leben seines Wächters. Das zeigte er in den weiteren Worten, die er an Hesekiel richtete: „Was aber dich betrifft, falls du einen Bösen gewarnt hast und er tatsächlich nicht umkehrt von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er selbst wegen seiner Vergehung sterben; doch was dich betrifft, du wirst deine eigene Seele befreit haben. Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und tatsächlich unrecht tut und ich dann einen Anstoß zum Straucheln vor ihn hinlege, wird er selbst sterben, weil du ihn nicht warntest. Wegen seiner Sünde wird er sterben, und seiner gerechten Taten, die er tat, wird nicht gedacht werden, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Und was dich betrifft, falls du einen Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er selbst tatsächlich nicht sündigt, wird er bestimmt weiterhin leben, weil er gewarnt worden war, und du selbst wirst deine eigene Seele befreit haben“ (Hes. 3:19-21; 33:2-9).

11. Inwiefern gleicht das Werk des „treuen und verständigen Sklaven“ dem eines Wächters?

11 In Psalm 127:1 heißt es: „Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.“ Dennoch ist ein Wächter auf einer Stadtmauer damit betraut, für die Sicherheit des Lebens der Stadtbewohner zu sorgen. Er ist verpflichtet, die Bürger zu warnen, wenn ihr Leben oder ihre Freiheit auf dem Spiel steht. Bestimmt sollte er sich davor hüten, Blutschuld auf sich zu laden. Wenn er nicht schläft, sondern Wache hält, ist es ihm zu verdanken, daß andere am Leben bleiben. In dieser Lage befindet sich heute, vor dem Ende des alten Systems der Dinge, die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“. Jehova hat die „Sklaven“-Klasse wie Hesekiel als seinen „Wächter“ eingesetzt, der das ewige Wohl all derer schützen soll, die bekennen, Glieder seines Volkes zu sein.

WARNRUFE DES NEUZEITLICHEN WÄCHTERS

12, 13. (a) Welchen Widerhall auf seine Warnungsbotschaft würde Gott gern sehen? (b) Was wird durch die Verkündigung der Warnungsbotschaft möglich, doch wie steht es mit denen, die nicht darauf hören?

12 Aber nicht nur denen, die Christen zu sein behaupten, droht am Ende dieses Systems der Dinge die Vernichtung, sondern auch allen anderen Religionsanhängern, selbst Personen, die es ablehnen, sich der organisierten Religion anzuschließen. Jehova Gott, dem Schöpfer der Erde, ist das bekannt. Es wäre ihm viel lieber, die Menschenwelt nicht vernichten zu müssen. Ihm ist vor allem daran gelegen, daß so viele wie möglich vor der ewigen Vernichtung bewahrt werden und sich des Lebens in seinem gerechten neuen System der Dinge würdig erweisen. Deshalb läßt er seine Warnung überall erschallen.

13 Barmherzigerweise unterrichtete er zuerst die „Sklaven“-Klasse, die von Hesekiel dargestellt worden war. Auf diese Weise setzte er sie als „Wächter“ ein. Dieser „Wächter“-Klasse kommt besonders die Aufgabe zu, die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Da sie rechtzeitig warnt, können viele Menschen die Warnung hören und entsprechend handeln und daher die Hoffnung haben, das Ende der alten Welt zu überleben. Das Blut derer, die Gottes Warnung mißachten, wird auf ihr eigenes Haupt kommen.

14, 15. (a) Wer hat erfolglos versucht, die Verkündiger der Warnungsbotschaft zum Schweigen zu bringen, doch wer hat auf sie gehört und ihre Botschaft angenommen? (b) Was wird das Ende der Zeit des ‘Wohlwollens seitens Jehovas’ bedeuten?

14 Jehovas „Wächter“-Klasse ist auf der ganzen Erde bekannt geworden. Die Feinde möchten die warnende Stimme der „Wächter“-Klasse gern zum Schweigen bringen, denn in ihren Augen wirkt die Warnung auf ihr System der Dinge umstürzlerisch. Doch alle diesbezüglichen Versuche sind vergeblich. Die Warnung wird den Menschen geradezu eingehämmert, besonders seit 1919, dem Jahr, in dem sich die Welt von den Wunden des Ersten Weltkriegs zu erholen begann. Die Zeit seither zählt zu dem, was in Jesaja 61:2 als „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ bezeichnet wird. Das bedeutet, daß sein Zorn noch nicht über das gottfeindliche System der Dinge ausgegossen worden ist. Welchem Zweck hat dies gedient? Dadurch konnte sich Jesu Prophezeiung bis heute erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matth. 24:14). Als Folge davon haben viele, die heute zum Überrest der Erben dieses Königreiches gehören, die Königreichsbotschaft angenommen. Auf diese Weise haben sie das ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ genutzt. Sie sind Glieder der „Wächter“-Klasse geworden und beteiligen sich daran, die göttliche Warnung erschallen zu lassen.

15 Das symbolische „Jahr“, das dem ‘Wohlwollen seitens Jehovas’ eingeräumt wird, ist eine begrenzte Zeit. Alle Anzeichen deuten gegenwärtig darauf hin, daß dieses „Jahr“ zu Ende geht. Sein Ende wird kein „glückliches neues Jahr“ bedeuten, sondern einen Wechsel vom „Wohlwollen“ zum Zorn Jehovas. Das bedeutet den Beginn des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’ (Jes. 61:1, 2). Es wird der dunkelste Tag sein, den die Menschenwelt je erlebt hat.

16. Was wird dadurch erreicht, daß die „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen läßt?

16 Deshalb muß die „Wächter“-Klasse dringend die Warnung erschallen lassen, daß das „Jahr“ des Wohlwollens Jehovas zu Ende geht und sein „Tag der Rache“ unmittelbar bevorsteht. Die gehorsame Verkündigung der göttlichen Warnung wird den Fortbestand des mühsam zusammengeflickten alten Systems der Dinge nicht sichern und seine ihm ergebenen Unterstützer nicht vor der Vernichtung in der bevorstehenden „großen Drangsal“ bewahren. Doch die „Wächter“-Klasse wird durch diese Tatsache nicht entmutigt. Sie hat die Zusicherung, daß böse Menschen, die sie veranlassen kann, ihren bösen Weg zu verlassen und sich der Gerechtigkeit zuzuwenden, nicht mit dieser alten Welt vernichtet werden. Die „Wächter“-Klasse wird daher im Falle derer, die ihre zum Tode führende Gesetzlosigkeit aufgegeben haben, weil sie gewarnt worden sind, von Blutschuld frei sein. Sie hat auch die Zusicherung, daß sie durch ihr ständiges Warnen viele Gerechte davon abhalten wird, unrecht zu handeln und sich der verderbten Welt anzuschließen, wodurch sie die Vernichtung in der „großen Drangsal“ über sich bringen würden. Das ist für die „Wächter“-Klasse etwas sehr Befriedigendes. Ihr Dienst wird nicht vergeblich gewesen sein.

17. (a) Welchen Lohn hat die „Wächter“-Klasse bereits erhalten? (b) Wer läßt heute mit ihr die Warnung erschallen?

17 Die „Wächter“-Klasse ist bis jetzt nicht müde geworden, ihre Stimme zu erheben und vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ zu warnen. Sie hat ihre Stimme nicht gedämpft und ist auch entschlossen, es nicht zu tun. Als Lohn dafür bietet sich den strahlenden Augen der „Wächter“-Klasse ein Bild, das Jehova verherrlicht: Unzählige willige Menschen — eine „große Volksmenge“ — strömen zusammen (Offb. 7:9). Die Augen dieser „großen Volksmenge“ sind aufgetan worden, damit sie das „Schwert“ des Urteilsvollstreckers Jehovas sehen, das die Bösen, die seinem messianischen Königreich Widerstand leisten, niederstrecken wird. Vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann diese „große Volksmenge“ Form anzunehmen und sich der „Wächter“-Klasse anzuschließen. Der Zweite Weltkrieg gipfelte erfreulicherweise nicht im „Tag der Rache seitens unseres Gottes“. Auch vermochten der Zweite Weltkrieg und seine Nachwehen das Herbeiströmen der „großen Volksmenge“ in Zeiten weltweiter Verfolgung weder aufzuhalten noch zu verlangsamen. Für die „große Volksmenge“ entstand die Verpflichtung, mit der „Wächter“-Klasse furchtlos die göttliche Warnung erschallen zu lassen. Sie ist dieser Verpflichtung nicht ausgewichen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ wollen dadurch nicht nur ihren Gehorsam gegenüber Jehova Gott zum Ausdruck bringen, sondern auch ihre Liebe zu ihrem Nächsten, ihrem Mitmenschen.

18, 19. (a) Welche Tätigkeit ist heute im Einklang mit den Worten aus Jesaja 52:8 dringend geboten? (b) Was sollte uns dazu antreiben, die göttliche Warnung erschallen zu lassen?

18 In der heutigen, weit vorgerückten Zeit, den letzten Tagen der Christenheit und des übrigen Teils des zum Untergang verurteilten Systems der Dinge, ist geeintes Handeln dringend geboten. Vor langer Zeit erhoben der Prophet Hesekiel und sein Zeitgenosse Jeremia — obwohl sie Hunderte von Kilometern voneinander getrennt waren — vereint ihre Stimme, indem sie ihr widerspenstiges Volk vor dem „Tag der Rache“ warnten, der über diese Nation kommen sollte. Heute, in unserem Jahrhundert, gelten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs für das Jehova hingegebene Volk die Worte aus Jesaja 52:8: „Horch! Deine eigenen Wächter haben ihre Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.“ Alle, die unter dem „himmlischen Zion“ wiederversammelt wurden, sahen dieselbe Vision im Lichte der sich damals erfüllenden biblischen Prophezeiung; gemeinsam sahen sie, wie Jehovas Hand zu ihren Gunsten tätig war. Gemeinsam ließen sie eine Botschaft für die ganze Welt erschallen. Heute, über 60 Jahre danach, müssen sie ihr gemeinsames Zeugniswerk immer noch fortsetzen; jetzt kommt nur noch die dringende Warnung vor dem „Tag der Rache“ Jehovas hinzu. Die Stimme der „großen Volksmenge“ aus vielen Nationen und vielen Sprachen muß sich mit der Stimme des „Wächters“ vereinen.

19 Warnen wir also vereint vor dem „Tag der Rache seitens unseres Gottes“! Bewahren wir uns vor Blutschuld, denn wir möchten am „Tag der Rache“ verschont werden. Viele unserer Mitmenschen möchten ebenfalls gerettet werden. Möge unsere alles übertreffende Liebe zu Jehova und zu Christus und unsere Liebe zum Nächsten uns dazu antreiben, die lebenrettende Warnung erschallen zu lassen. Große Freude wird dann unser Teil sein. Vor allen Dingen aber wird Jehova als derjenige, der sich liebevoll um uns kümmert, gerechtfertigt sein.

[Bild auf Seite 23]

Wie Hesekiel warnend vorausgesagt hatte, zerstörte das babylonische Heer Jerusalem und führte viele Überlebende ins Exil.

[Bild auf Seite 25]

Wie Hesekiel läßt die neuzeitliche „Wächter“-Klasse die Warnung erschallen. Sie wird heute von einer „großen Volksmenge“, die mit ihr zusammenarbeitet, unterstützt.

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