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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Ernährungskrise
  • Rätselhafte Klimaveränderungen auf der Venus
  • Mißhandlung in illegalen Kindergärten
  • Überschallschnelles Auto
  • Sonnensturm verlängerte den Tag
  • Rückfällige Raucher
  • Was bewirkt der Bohnenkaffee?
  • Gewöhnung an Lärm nicht möglich
  • „Freude an der Arbeit hält jung“
  • Umschlagplatz für Rauschgift — die Schule
  • Jeder zweite treibt Sport
  • Akademiker werden Arbeiter
  • Geschlechtskrankheiten nehmen zu
  • Zuckertüte — „Symbol der Gedankenlosigkeit“
  • Trinkwasserversorgung aus dem Rhein in Gefahr
Erwachet! 1973
g73 8. 8. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Ernährungskrise

◆ Ein Expertenbericht der Welternährungsorganisation (FAO) wies nachdrücklich auf die schwierige Situation in der Ernährung der Weltbevölkerung hin. Die Weltvorräte an Brotgetreide sind so stark zusammengeschrumpft, daß die Ernährung von Millionen Menschen jetzt fast ausschließlich von der nächsten Ernte abhängt. Mißernten in der Sowjetunion und in Indien haben die Nachfrage nach Brotgetreide sprunghaft steigen lassen. Die FAO warnt deshalb vor einer Krise. Wenn das Jahr 1973 keine ausgezeichneten Ernten erbringt, droht weiten Gebieten eine Hungersnot. Zu diesem Thema schreibt die Zeitung Stuttgarter Nachrichten: „Besonders hart betroffen sind Indien, die Sowjetunion und Teile Afrikas, die bereits im vergangenen Jahr große Mißernten hatten. Käufe, vor allem der Sowjetunion, in den Staaten des Westens konnten den Mangel zwar einigermaßen ausgleichen. Aber die Vorräte sind rapide gesunken. Während sie früher rund 50 Millionen Tonnen ausmachten, betragen sie mittlerweile nur noch 30 Millionen Tonnen. Das ist ziemlich genau die Menge, die die Sowjetunion allein für sich braucht: Für 1972 war eine Getreideernte von 196 Millionen Tonnen geplant, tatsächlich geerntet wurden nur 168 Millionen Tonnen. Die westlichen Vorräte könnten zwar die Sowjetbürger ernähren, aber für Indien und andere Staaten bliebe dann nichts mehr übrig.“

Rätselhafte Klimaveränderungen auf der Venus

◆ Regelmäßige Schwankungen in der Atmosphäre der Venus, eines Planeten unseres Sonnensystems, haben amerikanische Wissenschaftler entdeckt. Alle vier Tage, berichtete Dr. Louise Gray Young vom Institut für Strahlantriebe in Pasadena (Kalifornien) nach einer Mitteilung der amerikanischen Weltraumbehörde NASA, steigt und sinkt die Wolkendecke über der Venus um einen Kilometer. Das Team in Pasadena entdeckte diese Erscheinung bei Beobachtungen der Venus im Bereich der infraroten Strahlung. Zugleich verändert sich innerhalb der kurzen Frist die Menge Kohlendioxyd in der Atmosphäre um mehr als 20 Prozent. Die Wissenschaftler bewerten diese Erscheinungen als Hinweise auf einen viertägigen Wetter-Zyklus auf der Venus. Die Veränderungen, meinte Dr. Young, können durch die gegenwärtigen Theorien über die Atmosphäre der Venus nicht erklärt werden. Ungeklärt sei auch die Energiequelle, die die Höhenveränderungen in der 22 Kilometer dicken Wolkenhülle der Venus bewirkt. Anscheinend stehen die Erscheinungen in keinem direkten Zusammenhang mit der Umdrehung der Venus, denn der Nachbarplanet dreht sich einmal in 243 Tagen um seine Achse. Die amerikanischen Wissenschaftler hoffen, durch die Planetensonde „Mariner 10“ nähere Aufschlüsse über die rätselhaften Klimaveränderungen zu erhalten.

Mißhandlung in illegalen Kindergärten

◆ Das britische Erziehungsministerium hat eine Untersuchung illegaler Kindergärten in und bei London angekündigt. Gemäß einem Bericht des „Beratungszentrums für Erziehung“ herrschen in diesen Einrichtungen grausame Zustände. Kleinkinder werden während des ganzen Tages an Tischbeine gefesselt, Säuglinge in Tragebetten, die in Garagen abgestellt werden, werden sich selbst überlassen. Viele der Kinder seien unterernährt, heißt es weiter. Rund 60 000 Kinder sollen unter diesen Mißständen leiden.

Überschallschnelles Auto

◆ Ein überschallschnelles Auto wird, wie TASS in Moskau meldet, in der Sowjetunion entwickelt. Die Ingenieure unter Leitung des Chefkonstrukteurs Wladimir Nikitin hoffen, im nächsten Jahr mit den Tests beginnen zu können. Der „Chadi 9“ getaufte Wagen soll eine Geschwindigkeit von 1 200 Stundenkilometern erreichen. Er ähnelt mit einer nadelförmigen Karosserie und kleinen Flügeln einem „mysteriösen Vogel“. Das Auto wird eine Länge von 11 Metern und eine Höhe von 1,30 Metern haben und Bremsfallschirme benutzen.

Sonnensturm verlängerte den Tag

◆ Ein gigantischer „Sonnensturm“ hat nach Ansicht zweier Astronomen im August des vergangenen Jahres die Erdrotation zeitweilig verlangsamt und damit den Tag verlängert. In der in London erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschrift Nature erklärten die Wissenschaftler Stephen Plageman vom New Yorker Goddard-Raumflugzentrum und John Gribben vom Mitarbeiterstab der Zeitschrift, sie seien beim Studium des „Sonnensturms“, der der größte bisher registrierte war, zu ihrem aufsehenerregenden Ergebnis gekommen, nachdem sie den Wahrheitsgehalt von Behauptungen einiger Astronomen geprüft hätten, die Sonnenaktivität beeinflusse die Tageslänge auf der Erde.

Rückfällige Raucher

◆ „Gesellschaftlicher Druck“ — insbesondere durch rauchende Kollegen oder Familienmitglieder — ist schuld daran, daß zwei Drittel aller Amerikaner, die das Rauchen aufgegeben haben, später doch wieder zur Zigarette greifen. Ein Sprecher der amerikanischen Gesundheitsbehörde sieht aber einen Fortschritt darin, daß ein Anteil von fast 35 Prozent „endgültig geheilter“ Raucher diesem Druck widerstehen konnte. 1963 seien noch 90 Prozent derjenigen, die das Rauchen eingestellt hätten, doch wieder zum Raucher geworden.

Was bewirkt der Bohnenkaffee?

◆ Wer abends Bohnenkaffee trinkt, muß dafür mit einem Verlust an Schlaftiefe bezahlen, denn der für die Erholung des Menschen wichtige Tiefschlaf wird vom Koffein verkürzt. Allerdings wird die Gesamtdauer des Schlafes durch Kaffee nicht verändert, sondern es verlängert sich gegenüber dem Tiefschlaf die „Zeit der Träume“. Diese Auffassung vertritt der Arbeitsphysiologe Professor Wolf Müller-Limmroth von der Technischen Universität München. Seiner Meinung nach kann eine Tasse Kaffee zur richtigen Zeit durchaus medizinisch erwünschte Wirkungen haben. Es gelte jedoch als falsch, Kaffee zu trinken, wenn man ermüdet sei, da dann lediglich die Leistungsreserve angegriffen werde. Rechtzeitig vor einer Ermüdung getrunken, aber könne Kaffee den Leistungsabfall während einer Arbeit hinauszögern. Selbst koffeinfreier Kaffee, unterstrich der Wissenschaftler, bremse einen Leistungsabfall, wenn auch nicht so stark wie normaler Bohnenkaffee. Im übrigen seien andere Nebenwirkungen beim koffeinfreien Kaffee weniger schädlich.

Gewöhnung an Lärm nicht möglich

◆ Nach Ansicht der Ärzte kann sich der Mensch an Lärm nicht gewöhnen. Deshalb hat der Verband der Ärzte Deutschlands (Hartmannbund) vor den Folgen des steigenden Lärms gewarnt. Die Empfehlung der Ärzte ist, unnötige Geräusche abzustellen. Dazu zählen in erster Linie ein allzu lautes Zuschlagen der Autotüren und das Hupkonzert am Morgen oder am Abend. Da sich in der wärmeren Jahreszeit ein Großteil des täglichen Lebens im Freien abspielt, empfehlen die Ärzte auch mehr Rücksichtnahme auf die Nachbarn, die allzu laute Radiomusik auf den Balkonen, Haushaltsmaschinen und Rasenmäher als ruhestörend empfinden könnten. Übermäßiger Lärm vom Nachbarn sei nicht nur ärgerlich und lästig, sondern könne auch wehtun und krank machen und somit die Ursache von Herz- und Kreislaufbeschwerden, von Magengeschwüren und Neurosen sein.

„Freude an der Arbeit hält jung“

◆ Arbeit unter Zwang und Mißvergnügen macht nach den Erkenntnissen der rumänischen Ärztin Ana Asland vorzeitig alt. Bei einem Ärztegespräch in der spanischen Stadt Malaga vertrat sie die Ansicht, daß der Mensch durchaus 125 Jahre alt werden könne. Er müsse dafür allerdings eine jedem Alter angepaßte Diät und den richtigen Rhythmus zwischen Arbeit und Entspannung einhalten sowie abwechselnd körperlich und geistig arbeiten. Besonders das Gefühl für Freude an der Arbeit bildet nach Ansicht der Ärztin den Schlüssel für das Jungbleiben trotz vieler Lebensjahre.

Umschlagplatz für Rauschgift — die Schule

◆ Die Zahl der rauschgiftsüchtigen Jugendlichen in der Bundesrepublik nimmt weiter zu, das Durchschnittsalter bei Beginn des Drogenkonsums ist auf 15 Jahre gesunken. Zu diesen Feststellungen ist die Arbeitsgruppe „Aktion Jugendschutz“ gekommen. Gemäß ihrem Bericht hat besonders die Zahl der süchtigen Konsumenten von Drogen, „Fixer“ genannt, „beängstigend zugenommen“. Der wichtigste Umschlagplatz für Rauschgift unter Jugendlichen sei die Schule. Besonders in Haupt-, Real-, Sonder- und Berufsschulen seien größere Umsätze zu beobachten. Auffallend sei auch, daß immer mehr Mädchen zur Droge griffen. Das Verhältnis Jungen zu Mädchen unter den ständigen Drogenverbrauchern sei bereits zwei zu eins.

Jeder zweite treibt Sport

◆ Über die Hälfte der Erwachsenen in der Bundesrepublik — genau 54 Prozent — treibt keinen Sport, obwohl 93 Prozent von ihnen schon etwas von der Aktion „Trimm dich durch Sport“ gehört haben. Gemäß einer Umfrage haben 30 Prozent der Befragten schon immer Sport getrieben, und fünf Prozent konnten durch die Olympischen Spiele für den Trimm- und Leistungssport gewonnen werden. Mit zunehmendem Alter lassen jedoch die sportlichen Aktivitäten immer mehr nach.

Akademiker werden Arbeiter

◆ „Lassen Sie sich zum Industriefacharbeiter umschulen, statt in Erwartung einer ,richtigen‘ Stellung arbeitslos zu bleiben.“ Gemäß einem Bericht in der Zeitung Die Welt richtete die Organisation der schwedischen Akademiker (Saco) diese Empfehlung an ihre Mitglieder angesichts einer Situation, in der bei sinkender Arbeitslosenzahl weiterhin mindestens 10 000 Akademiker keine Arbeit bekommen können, die ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten entspricht. Dazu äußerte sich der Saco-Vorsitzende Professor Osborne Bartley: „Die Nachfrage nach Angestellten auf dem schwedischen Arbeitsmarkt ist gering, sie wird in absehbarer Zeit nicht besser werden. Dagegen herrscht in der Industrie Mangel an geschickten Arbeitern, dort wird es noch lange gefährliche Engpässe geben.“ So seien in der Werftindustrie gegenwärtig 1 500 Stellen frei, bei Volvo arbeiteten bereits 160 Akademiker am Fließband.

Geschlechtskrankheiten nehmen zu

◆ Die Geschlechtskrankheiten haben in der Welt ein „wahrhaft epidemisches“ Ausmaß angenommen, wobei besonders die Zunahme der Gonorrhö-Fälle eine ernste Lage schafft. Dies geht aus dem Jahresbericht des Generaldirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Marcolino Candau, hervor. Die nationalen Gesundheitsbehörden haben 300 bis 500 Fälle von Gonorrhö pro 100 000 Einwohner registriert, heißt es in dem Bericht. Dabei handele es sich jedoch nur „um einen Bruchteil“ der Gesamtziffern. In fast allen Ländern der Welt betrage die jährliche Zunahmerate der Krankheit acht bis zehn Prozent, wobei besonders junge Leute im Alter von 15 bis 25 Jahren betroffen seien.

Zuckertüte — „Symbol der Gedankenlosigkeit“

◆ Vor süßen Schultüten für Abc-Schützen warnten in Bonn die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände und die Bundesvereinigung für Gesundheitserziehung. Eltern sollten sparsam mit Süßigkeiten beim Füllen der Tüten sein. Die Arbeitsgemeinschaft wies darauf hin, daß Zucker Karies fördere und zu gesundheitsgefährdendem Übergewicht führe. Jedes dritte Schulkind sei überernährt. Statt Bonbons und anderer süßer Sachen sollten Spielzeug, Malstifte und Obst geschenkt werden. Die Bundesvereinigung bezeichnete die „Zuckertüte“ als Symbol der Gedankenlosigkeit. Zur Beseitigung von Zahnschäden müßten in der Bundesrepublik jährlich 2,9 Milliarden Mark ausgegeben werden.

Trinkwasserversorgung aus dem Rhein in Gefahr

◆ Die Trinkwasserversorgung aus dem Rhein für 20 Millionen Menschen wird in absehbarer Zeit zusammenbrechen, wenn die Belastung durch schwer abzubauende Chemikalien zunimmt und wenn längere Zeit Niedrigwasser herrscht. Diese lebensbedrohliche Prognose stellte Professor Sontheimer, Lehrstuhlinhaber für Wasserchemie an der Universität Karlsruhe, auf einer Arbeitstagung der internationalen Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet. Er vertrat die Ansicht, daß mit der jährlich um sechs bis acht Prozent ansteigenden Menge biologisch nur langsam oder überhaupt nicht abzubauender Stoffe nur Kläranlagen mit Rückhaltebecken und nachgeschalteten Aktivkohle-Filterverfahren fertig werden können. Der Bau solcher Kläranlagen würde den Trinkwasserpreis je Kubikmeter nur um zehn Pfennig verteuern.

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