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Erwachet! 1986
g86 22. 7. S. 12-16

Warum man raucht, warum man damit aufhören sollte

Die Hungersnot in Afrika beherrschte 1985 die Schlagzeilen, weniger bekannt wurde, daß über zwei Millionen Menschen an den Folgen des Zigarettenrauchens starben. Die Hungersnot erregte großes Aufsehen und löste weltweit Hilfsaktionen aus, das Thema Rauchen fand kaum Beachtung. Dabei wäre es die erfolgreichste „Drogenrazzia“ aller Zeiten, wenn es gelänge, dem Tabakgenuß den Garaus zu machen. Aber so etwas in nächster Zukunft zu erwarten wäre verfrüht. Der Widerstand ist zu gewaltig.

DAS Rauchen hat sich zu einer globalen Epidemie ausgeweitet. Über eine Milliarde Menschen lassen jährlich 5 Billionen Zigaretten in blauen Dunst aufgehen. Schon 1964 warnte C. Everett Koop, der höchste beamtete Arzt im amerikanischen Gesundheitswesen, vor den Gefahren des Rauchens. Von da an ist in den Vereinigten Staaten die Zahl der Raucher zurückgegangen, nicht so der Tabakverbrauch. Er ist gestiegen, und zwar um 20 Prozent. Weltweit wurden sogar 75 Prozent mehr Tabak konsumiert. In den Industrieländern sind epidemische Ausmaße erreicht worden, und in den Entwicklungsländern ist der Anstieg geradezu explosiv. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen an Krankheiten, die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Weltweit verursacht der Tabakgenuß 5 Prozent aller Todesfälle. In Europa und in den Vereinigten Staaten gehen 20 Prozent aller Todesfälle auf sein Konto. In Kanada sind es 17 Prozent.

Paradox und tragisch zugleich ist der Sachverhalt, den die WHO (Weltgesundheitsorganisation) „das dringendste vermeidbare Gesundheitsproblem der Welt“ nannte. Weshalb wird weitergeraucht? Weshalb läßt man zu, daß die tödliche Seuche weiter grassiert? Warum man mit dem Rauchen aufhören sollte, liegt auf der Hand. Warum man es nicht tut, hat tiefere Gründe.

Ein gut fundierter Bericht über das Rauchen, der im Januar dieses Jahres vom Worldwatch Institute in Washington (D. C.) herausgegeben wurde, bringt außer dem oben Gesagten noch mehr ans Tageslicht. „Zufolge des Tabakgenusses sterben 13mal mehr Amerikaner als zufolge des Genusses harter Drogen“, heißt es, „und 8mal mehr, als im Straßenverkehr ums Leben kommen.“ Jedes Jahr bezahlen mehr Menschen den Tabakgenuß mit dem Leben, als es gefallene amerikanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg gab. Im Worldwatch-Bericht heißt es ferner: „Gegen die Produktion von Marihuana und Opium gehen die Staaten mit paramilitärischen Operationen vor, nicht aber gegen etwas weit Gefährlicheres, den Tabak.“

Je länger man die Auswirkungen des Tabakgenusses erforscht, desto mehr kommt ans Tageslicht, wie verhängnisvoll er ist. Jedes Jahr sterben über zwei Millionen Raucher an Herzkrankheiten, Lungenkrebs und Emphysemen. Das Herz eines Rauchers muß eine höhere Leistung erbringen als das eines Nichtrauchers. Am Tage sind durchschnittlich acht bis zehn und im Schlaf drei bis fünf Schläge in der Minute mehr zu verzeichnen. Die Zeitschrift Science veröffentlichte folgendes: „Das Zigarettenrauchen ist die häufigste bekannte Einzelursache für die Krebs-Mortalität in den Vereinigten Staaten. Schätzungsweise 30 Prozent der Krebstoten gehen zu Lasten des Tabaks.“ Den Hauptanteil der 30 Prozent stellt der Lungenkrebs. Ein Raucher in Südafrika, der 90 Zigaretten am Tag rauchte, erblindete aufgrund einer toxischen Amblyopia, einer Sehnervschädigung.

Befreit für die Sklaverei?

Die moderne, jetzt befreite Frau greift immer häufiger zur Zigarette und bekommt die Folgen auch mehr und mehr zu spüren. Todesursache Nummer eins bei den Amerikanerinnen war bisher der Brustkrebs — jetzt ist es der Lungenkrebs. Die Zahl der Fälle ist seit 1950 um 500 Prozent in die Höhe geschnellt. Im vorigen Jahr sind in den USA allein 38 000 Frauen an Lungenkrebs gestorben. Auch die Herzkrankheiten nehmen bei den Frauen zu. Das Rauchen strapaziert Herz und Kreislauf, so daß jährlich 800 000 Frauen entweder einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall bekommen. Raucherinnen mit chronischer Bronchitis haben nun die traurige Berühmtheit erlangt, den Männern mit einem Vorsprung von einer Million Fällen den Rang abgelaufen zu haben. Des weiteren verursachen die im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen genetische Veränderungen, die bei einer Schwangeren oder bei ihrem ungeborenen Kind Krebs auslösen können. Sind die modernen Frauen befreit worden? Sind sie jetzt frei, um sich wie ihre männlichen Zeitgenossen in die Sklaverei des Tabaks zu verkaufen?

Um das Risiko zu mindern, wechseln manche Raucher von der Zigarette zur Pfeife oder zur Zigarre. Im letzten Dezember ließ die Zeitschrift Journal of the American Medical Association diesen Traum in Rauch aufgehen. Der Pfeifen- und Zigarrentabak enthält mehr Nikotin, mehr krebserregenden Teer und im Rauch mehr Kohlenmonoxyd als der Zigarettentabak. Befragungen haben ergeben, daß Kau- und Schnupftabak in weiten Kreisen, vor allem unter Jugendlichen, als gefahrlose Alternative zur Zigarette gilt. Diese Ansicht ist grundverkehrt. Im vergangenen Jahr starb in den Vereinigten Staaten ein Neunzehnjähriger an Mundhöhlenkrebs. Vor einem Unterausschuß des Kongresses sagte die Mutter, ihr Sohn habe im Alter von 12 Jahren begonnen, Tabak zu schnupfen, und habe sich geweigert, damit aufzuhören, weil Schnupftabak in Verpackungen ohne Warnaufdruck verkauft werde und weil Sportgrößen dafür Reklame machten.

Ob jemand nun Tabak kaut oder schnupft, er setzt sich Gefahren aus wie Mundhöhlenkrebs, Zahnfleischerkrankungen und der Nikotinabhängigkeit. Der Krebs entsteht dort, wo der Tabak mit der Mundschleimhaut und dem Zahnfleisch in Kontakt kommt, und breitet sich oft auf andere Teile des Körpers aus. Kau- und Schnupftabak enthält mindestens 20 verschiedene krebserregende Nitrosamine und polyzyklische Aromaten. Im Worldwatch-Bericht heißt es, daß der Verbrauch von Kau- und Schnupftabak in den letzten 20 Jahren um 40 Prozent gestiegen sei und parallel dazu die Fälle von Mundhöhlenkrebs.

Gefährdung durch passives Rauchen

Raucher setzen nicht nur ihre eigene Gesundheit aufs Spiel. Mehr als zehn Studien, die weniger als ein Jahr zurückliegen, beweisen, daß passives Rauchen — das Einatmen des Zigarettenrauches, den andere erzeugen — bei nicht rauchenden Ehepartnern von Rauchern Lungenkrebs ausgelöst hat. Forschungen in Japan, in den Vereinigten Staaten, in Griechenland und in der Bundesrepublik Deutschland deuten an, daß „Ehepartner von Rauchern im Vergleich zu Partnern von Nichtrauchern mit einem doppelten bis dreifachen Lungenkrebsrisiko belastet sind“. Nach einer Studie „hat das passive Rauchen in den Vereinigten Staaten mehr Krebstote zur Folge als alle gesetzlich erfaßten Schadstoffe, die die Industrie in die Luft bläst“. Kanadische Wissenschaftler berichten, daß für Rauch „aus zweiter Hand“ keine untere Gefahrengrenze existiert. Der Rauch enthält „über 50 als karzinogen bekannte Stoffe sowie 3 800 weitere chemische Verbindungen“. Eine medizinische Fachzeitschrift schrieb: „Je höher die Zahl der Raucher ist, mit denen man zusammen wohnt, desto höher ist das Krebsrisiko.“

Nicht nur der ausgeatmete Rauch verpestet die Luft, denn auch wenn jemand die Zigarette in der Hand hält oder im Aschenbecher abgelegt hat, steigt Rauch auf, der außerdem ungefiltert ist. Dieser nebenher entstehende Rauch macht 85 Prozent des Rauches in einem Raum aus, in dem geraucht wird. Der „Qualm“ enthält Stoffe wie Formaldehyd, Ammoniak, Acrylaldehyd, Distickstoffoxyd und Kohlenwasserstoffe. Diese verfünfzigfachen den Anteil der Karzinogene, die ein Nichtraucher, der sich in einem solchen Raum aufhält, einatmet.

Kinder in Raucherfamilien sind häufiger erkältet und erkranken öfter an Grippe, Bronchitis, Asthma oder Lungenentzündung. Außerdem ist die Auffassungsgabe der Kinder von Raucherinnen herabgesetzt. Studien haben gezeigt, daß die fraglichen Kinder langsamer lesen und daß sie in der Schule gegenüber Kindern von Nichtraucherinnen um Monate zurück sind. Raucherinnen bringen auch doppelt so oft untergewichtige Kinder zur Welt wie Nichtraucherinnen. In Indien kauen 39 Prozent der Frauen Tabak. Die Folge ist, daß Schwangere untergewichtige Babys zur Welt bringen. In den Gesundheitsnachrichten der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität erschien im Juli 1985 ein Artikel mit dem Titel „Der letzte Zug?“, in dem man sich mit den Folgen des passiven Rauchens beschäftigte. Abschließend hieß es: „Erwachsene, die sich in Gegenwart kleiner Kinder eine Zigarette anzünden, sollten wissen, daß sie sich auf eine nicht gerade milde Form der Kindesmißhandlung einlassen.“ Und der Tatbestand der Mißhandlung trifft außer auf die Kinder auch auf alle anderen in ihrer Umgebung zu.

Warum fängt man überhaupt damit an?

Angesichts dieser Tatsachen erhebt sich die Frage, warum jemand überhaupt mit dem Rauchen anfängt. Das Gros rekrutiert sich aus den Reihen der Jugendlichen. Die Werbung der Tabakindustrie zielt — wenn sie es auch weit von sich weist — hauptsächlich auf Teenager ab. Das geschieht weniger durch Worte als mit schwer durchschaubaren, aber wirkungsvollen Methoden. Ein Karikaturist nahm die Anzeigen wie folgt aufs Korn: „Wir Tabakfirmen möchten nicht, daß ihr Kinder raucht, es sei denn, ihr wollt so sein wie die Erwachsenen.“ Die Tabakreklame quillt über von Dingen, die auf Jugendliche eine starke Anziehungskraft haben: Sportwagen, Flugdrachen, Surfer, Cowboys, Sportler, Muskelmänner und verführerische Frauen, ausnahmslos junge und gutaussehende lebensfrohe Leute, die im Freien herumtollen. Ein Rahmen, der der Wirklichkeit näher käme, wären Krankenhäuser und Leichenhallen — damit lassen sich allerdings keine Zigaretten verkaufen.

Mariel Hemingway, Idol vieler junger Leute, ist bestürzt, wenn sie Jugendliche rauchen sieht. Sie sagte: „Ich meine, es ist eine Art Rebellion, allerdings eine überaus schwachsinnige. Wenn ich einen jungen Menschen rauchen sehe, kann ich nur die Frage stellen: ‚Warum in aller Welt rauchst du? Du bist in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der man weiß, daß es eine tödliche Gefahr ist.‘“ Zu rauchen heißt jedoch, „in“ zu sein — cool, erwachsen, modern. Teenagern verleiht das Rauchen ein Gefühl der Befreiung. In Wirklichkeit geben sie dabei dem Druck Gleichaltriger nach. Darüber hinaus geraten sie in die Fänge der Tabakfirmen. Diese wissen, daß ihre Zukunft in der Jugend liegt. Wenn junge Leute abhängig werden, bevor sie zwanzig sind, werden sie voraussichtlich ihr Leben lang gute Kunden bleiben.

In den Vereinigten Staaten ist die Zigarettenwerbung im Fernsehen und im Rundfunk bereits gesetzlich untersagt, doch im letzten Dezember machte die American Medical Association einen Vorstoß, um „das Verbot auf alle anderen Tabakprodukte und alle Medien auszudehnen“. Sofort protestierten die Tabakfirmen, die Werbebranche und die Druckindustrie. Ihr verfassungsmäßig garantiertes Recht auf Wettbewerbsfreiheit würde verletzt! Da die Tabakfirmen den Vorwürfen in bezug auf Gesundheitsschädlichkeit, die Gefährdung Jugendlicher und in bezug auf die Suchtgefahr nichts entgegensetzen können, verlagern einige die Diskussion auf ein anderes Gebiet: ihre Grundrechte und die der Raucher. Philip Morris argumentiert beispielsweise so: „Heute wehrt man sich vielleicht dagegen, daß ich rauche. Morgen richtet man sich vielleicht dagegen, daß jemand betet, oder dagegen, daß er an einem bestimmten Ort wohnen möchte.“ Das Recht, um das es den Betreffenden indes tatsächlich geht, ist ihr „Recht“, gewinnbringende Suchtmittel herzustellen.

Warum so schwer aufzugeben?

Tabak enthält Nikotin, und Nikotin ist eine Droge. Sie erzeugt ein Wohlgefühl. Aber sie macht auch süchtig. Zigarettenfirmen leugnen das, Dr. Koop vom amerikanischen Gesundheitswesen verweist dagegen auf die Worte von Dr. William Pollin, Direktor des Nationalen Instituts zur Bekämpfung des Drogenmißbrauchs, der einmal gesagt hat, daß „Nikotin die suchterzeugendste Droge in unserer Gesellschaft ist“.

Eine Milliarde Raucher sind Gefangene des Nikotins. Nur wenige gestehen sich das ein. „Ich kann jederzeit aufhören!“ Mit Worten wie diesen versucht man, sein Gewissen zu beschwichtigen. Wer einmal der Sucht versklavt ist, muß Qualen auf sich nehmen, um sich davon zu befreien. Millionen versuchen es, vielen gelingt es, den meisten nicht. Gegen Ende letzten Jahres berichtete der höchste beamtete Arzt im amerikanischen Gesundheitswesen über eine Studie aus dem Jahre 1980, aus der hervorgeht, daß sich 60 Prozent der Raucher in Amerika mit aller Entschlossenheit bemühten, das Rauchen aufzugeben. Über 80 Prozent von ihnen wurden allerdings innerhalb eines Jahres wieder rückfällig.

Dem Tabak Lebewohl zu sagen ist alles andere als ein Kinderspiel, doch die Mühe lohnt sich: Man gewinnt an Selbstachtung, fördert die eigene Gesundheit, die seiner Kinder und die Gesundheit derjenigen, mit denen man zusammen lebt. Letzteres ist ein gewichtiger Grund für jemanden, der ein Christ sein möchte. Ein Christ ist verpflichtet, seinen Nächsten zu lieben. Die Luft des Nächsten mit giftigem Rauch zu verpesten kann kaum als liebevoll bezeichnet werden (Matthäus 7:12; 22:39). Das ist auch der Grund, warum Personen, die Tabak rauchen, schnupfen oder kauen, ihre Gewohnheit aufgeben oder warum andere den Verkauf von Tabakprodukten einstellen, bevor sie Zeugen Jehovas werden.

Eine Gewohnheit aufzugeben ist immer schwer. Der Raucher ist ein Drogensüchtiger, der den angenehmen Zustand, den das Nikotin verursacht, aufrechterhalten möchte. Ehemalige Raucher wissen, daß die Entwöhnung vom Nikotin einem nicht leichtfällt. Doch die Millionen Krankheits- und Todesfälle jedes Jahr, die auf das Konto Tabakgenuß gehen, sind ein starker Anreiz zum Aufhören; bei den meisten Rauchern ist die Sucht allerdings stärker, und deshalb rauchen sie weiter. Die gewohnheitsmäßige Aufnahme von Nikotin ist, wie neuere Forschungen zeigen, mit der Einnahme von Amphetaminen und dem Kokain- und Heroingenuß vergleichbar. Das Nikotin „erfüllt in Laborversuchen alle technischen Kriterien einer suchterzeugenden Droge: die Beeinflussung der Gehirnströme, die Änderung der Stimmungslage und die biologische Belohnungswirkung [das Wohlgefühl], die sowohl Versuchstiere als auch freiwillige Versuchspersonen zu einem bestimmten Verhalten verleitet“.

Bei Rauchern, denen Ammoniumchlorid verabreicht wurde, versechsfachte sich die Nikotinausscheidung über die Nieren. Die erhöhte Ausscheidung kompensierten die Raucher dadurch, daß sie mehr rauchten und somit die Nikotinmenge wieder auffüllten, die ihr Körper verlangte. Ein Artikel in der Zeitschrift Science News zeigte, daß Raucher, denen gesundheitliche Bedenken kommen und die zu Zigaretten mit niedrigeren Rauchkondensatwerten überwechseln, „einen Ausgleich vornehmen, indem sie tiefer inhalieren und größere Züge machen“. In dem Artikel hieß es, daß „diese Selbstregulation des Nikotinspiegels ein weiterer Beweis dafür sein kann, daß Nikotin zur physischen Abhängigkeit führt“. Interessanterweise haben Versuche ergeben, daß nach einer intravenösen Verabreichung von Nikotin das gleiche Wohlgefühl wie beim Rauchen aufkommt und bei Rauchern das Verlangen nach dem Rauchen ausbleibt.

Wie kann man sich am besten von der Tabaksucht befreien? Die übereinstimmende Meinung, was zu tun ist, spiegelt sich in folgenden Zitaten aus der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Health wider: „Die Selbstmotivierung ist das einzige, was den Raucher rettet.“ „Das Wundermittel, das bewirkt, daß jemand zu rauchen aufhört und keine Zigarette mehr anrührt, gibt es nicht.“ „Täglich geben viele das Rauchen auf — sogar solche, die stark süchtig sind und an der Gewohnheit hängen.“ „Plötzlich aufzuhören hat noch niemand das Leben gekostet und ist anscheinend der beste Weg, vom Rauchen loszukommen.“ „Letztlich raten die meisten Entwöhnungsexperten dazu, die Gewohnheit schnell aufzugeben: Mache eine radikale Entziehungskur, und wirf die Aschenbecher weg. Wenn das Verlangen nach einer Zigarette aufkommt, führe den Hund aus, mache einen Dauerlauf, nimm ein warmes Bad oder gehe Einkaufen. Mit anderen Worten: ‚Tue irgend etwas, nur rauche nicht!‘“

Wer das Rauchen aufgeben möchte, tut gut daran, auf den Rat der Experten zu hören. Wenn das nicht ausreicht, sollte er den wichtigen Rat Jesu befolgen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:39). Die Liebe zu sich selbst und zum Nächsten ist bestimmt ein guter Grund, jetzt das Rauchen aufzugeben.

[Kasten auf Seite 16]

In einem Leitartikel im Journal of the American Medical Association wird das Problem Tabaksucht wie folgt kommentiert:

„Als Gesellschaft sind wir uns des Gesundheitsrisikos, das vom Tabak ausgeht, nicht voll bewußt. Wir müssen einsehen, daß die Tabaksucht heute die verhängnisvollste Drogensucht in den Vereinigten Staaten ist und daß sie mehr Menschenleben fordert und höhere Kosten verursacht als Kokain, Heroin, das erworbene Immundefektsyndrom, Verkehrsunfälle, Morde und Terroristenanschläge zusammengenommen.“

Nachdem auf die Ausgaben für die Krebsbekämpfung von jährlich einer Milliarde Dollar aufmerksam gemacht wurde, heißt es: „Woran es fehlt, ist ein vergleichbarer Kampf gegen die Ursachen des Krebses. ... Nach gegenwärtigen Schätzungen beziffert sich der Verlust an Menschenleben durch die Tabaksucht unter den Bürgern unseres Landes auf 1 000 pro Tag.“

Als Mittel zur Bekämpfung der Tabaksucht und ihres Pesthauches von „Krebs, Emphysemen und Herzkranzgefäßerkrankungen“ wurde in dem Leitartikel folgendes empfohlen: „Die Bestrebungen sollten dahin gehen, daß die Steuereinnahmen aus dem Tabakverkauf schließlich die Kosten decken, die der Tabakgenuß in unserer Gesellschaft verursacht. Wenn unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft (wir alle) für jede Packung Zigaretten mehr als 2.60 Dollar aufbringen müssen, dann sollte von denjenigen, die rauchen, verlangt werden, dafür zu bezahlen. ... Eine merkliche Verringerung der Subventionen für den Tabakanbau sollte angestrebt werden. ... Warnaufdrucke sollten auf allen Tabakerzeugnissen erscheinen. ... Aus den öffentlichen Medien muß jegliche Tabakreklame verschwinden. ... Prominente und Filmproduzenten sollten davon abgehalten werden, den Tabakgenuß zu verherrlichen.“

Der Verfasser des Leitartikels sagt abschließend: „Wie ich meine, ist es jetzt an der Zeit, die Dinge mit klarem Blick zu betrachten und mutig zu handeln. Die Grenzen sind abgesteckt. Das Hornsignal ertönt bereits“ (JAMA, 11. April 1986).

[Bild auf Seite 13]

TOTE IN EUROPA UND IN DEN USA 20 % ALS FOLGE DES RAUCHENS

TOTE IN KANADA 17 % ALS FOLGE DES RAUCHENS

TOTE WELTWEIT 5 % ALS FOLGE DES RAUCHENS

[Bild auf Seite 14]

Als Gefangene der Nikotinsucht ziehen Raucher auch Unschuldige in Mitleidenschaft

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