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Brolgakranich, Helmkasuar, Emu und Indien-Großstorch — Kuriose Vögel AustraliensErwachet! 1996 | 8. November
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VON dem mit furchteinflößenden Krallen ausgerüsteten, flugunfähigen Helmkasuar heißt es, er sei der gefährlichste Vogel der Welt und könne mit unbändiger Kraft springen, ausschlagen oder etwas aufschlitzen.
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Brolgakranich, Helmkasuar, Emu und Indien-Großstorch — Kuriose Vögel AustraliensErwachet! 1996 | 8. November
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dem farbenprächtigen Helmkasuar, dem Freund des Regenwalds
Der mit zwei Hautlappen am Hals versehene schöne Helmkasuar wiegt zwischen 30 und 60 Kilogramm und lebt als Einzelgänger in den saftig grünen Regenwäldern Nordostaustraliens und Neuguineas. Das 2 Meter große Weibchen ist stattlicher und — für Vögel höchst ungewöhnlich — farbenprächtiger als das Männchen; letzteres hält sich außerhalb der Brutzeit klugerweise nicht in ihrer Reichweite auf. Nach der Paarung legt das Weibchen ein Gelege mit glänzendgrünen Eiern an; doch dann kümmert es sich nicht mehr um das Gelege, sondern überläßt das Brüten und die Aufzucht dem Männchen. Es paart sich mit weiteren Männchen und hinterläßt jedem ein Gelege, um das sich das Männchen kümmern muß.
Allerdings geht die Abholzung der Wälder an den Helmkasuaren nicht spurlos vorüber. In dem Bemühen, die Zahl der Kasuare zu erhöhen, hat das Billabong-Reservat bei Townsville (Queensland) ein Programm zur Aufzucht in Gefangenschaft eingeführt, das vorsieht, die Tiere, wenn sie alt genug sind, auszuwildern. Obgleich die Kasuare Allesfresser sind, ernähren sie sich hauptsächlich von Früchten, die sie im ganzen verschlingen. Somit passieren Samen von über hundert Pflanzenarten unverdaut den Darmtrakt des Vogels und werden, eingebettet in nährstoffreiche Düngerklumpen, großzügig überall im Wald verteilt. Deshalb, so meinen fachkundige Naturschützer, spiele der Helmkasuar möglicherweise eine Schlüsselrolle unter den Arten und als Folge seines Verschwindens würden erheblich viele andere Arten aussterben. Kann der Vogel dem Menschen gefährlich werden?
Nur einem törichten Menschen, der ihm zu nahe kommt. In Wirklichkeit ist der Mensch für den Helmkasuar eine viel größere Bedrohung, als dieser jemals für den Menschen gewesen ist. Im dunklen Schatten des Regenwalds warnt einen der Vogel durch ein tiefes Brummen mit dem Kehlkopf, sobald man in seine Nähe gerät. Man sollte die Warnung ernst nehmen und nicht weitergehen. Höchstwahrscheinlich macht sich der Helmkasuar, dessen Kopf durch einen harten, helmartigen Aufsatz geschützt ist, dann durch das Unterholz davon. Treibt man ihn jedoch in die Enge, verletzt man ihn oder kommt man seinen Jungen zu nahe, könnte er angreifen.
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