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  • Gutenberg — Wie er die Welt bereicherte
    Erwachet! 1998 | 8. November
    • Gutenbergs wachsamem Auge war es nicht entgangen, daß bestimmte Dinge in großen Mengen hergestellt wurden, wobei alle identisch waren. Zum Beispiel wurden Münzen geschlagen und Schießkugeln gegossen. Warum sollte es also nicht möglich sein, Hunderte von identischen beschriebenen Seiten herzustellen und die Seiten dann in numerischer Ordnung zu identischen Büchern zu sammeln? Was für Bücher? Er dachte an die Bibel, ein Buch, das so teuer war, daß nur wenige Privilegierte ein Exemplar besaßen. Gutenberg schwebte vor, große Mengen an identischen Bibeln herzustellen, die weitaus preiswerter sein sollten als handgeschriebene Exemplare, jedoch genauso schön. Wie sollte das funktionieren?

  • Gutenberg — Wie er die Welt bereicherte
    Erwachet! 1998 | 8. November
    • Ein Meisterwerk der Druckkunst

      Die erste gedruckte Bibel wurde 1455 in Gutenbergs Werkstatt fertiggestellt, in der 15 bis 20 Personen beschäftigt waren. Ungefähr 180 Exemplare wurden hergestellt. Jede Bibel hatte 1 282 Seiten mit jeweils 42 Zeilen und 2 Spalten. Das Binden der Bücher (jede Bibel bestand aus zwei Bänden) und die Einfügung der mit der Hand gemalten Verzierungen der Überschriften und des ersten Buchstabens von jedem Kapitel erfolgten nachträglich außerhalb der Werkstatt Gutenbergs.

      Können wir uns vorstellen, wie viele Drucktypen erforderlich waren, um die Bibel zu drucken? Jede Seite umfaßte ungefähr 2 600 Buchstaben und Zeichen. Wenn man davon ausgeht, daß Gutenberg sechs Setzer hatte, von denen jeder gleichzeitig an 3 Seiten arbeitete, dann hätten sie rund 46 000 Drucktypen benötigt. Dabei wird einem schnell klar, daß Gutenbergs Handgießinstrument der Schlüssel zum Drucken mit beweglichen Lettern war.

      Die Leute staunten, wenn sie die Bibeln miteinander verglichen: Jedes Wort stand an derselben Stelle. Bei mit der Hand gefertigten Abschriften war das undenkbar. Wie Günther S. Wegener schrieb, war die 42zeilige Bibel „von solcher Geschlossenheit und Ebenmäßigkeit, Harmonie und Schönheit, daß die Drucker aller Zeiten in Ehrfurcht vor diesem Meisterwerk stehen“.

      Finanzieller Ruin

      Fust war allerdings weniger daran interessiert, ein Meisterwerk zu schaffen, als Geld zu verdienen. Seine Investition machte sich jedoch erst später als erwartet bezahlt. Zwischen den beiden Geschäftspartnern kam es zu einem Bruch, und im Jahr 1455, genau in dem Jahr, als die Bibeln vor der Fertigstellung standen, klagte Fust auf Rückgabe des geliehenen Geldes. Gutenberg konnte das Geld nicht zurückzahlen und verlor den Prozeß. Er wurde gezwungen, Fust zumindest einen Teil seiner Druckausrüstung und die Lettern für die Bibel zu überlassen. Fust eröffnete zusammen mit Gutenbergs geschicktem Angestellten Peter Schöffer eine eigene Druckerei. Ihre Firma, „Fust und Schöffer“, erntete den Ruhm, den Gutenberg verdient hätte, und wurde die erste kommerziell erfolgreiche Druckerei der Welt.

  • Gutenberg — Wie er die Welt bereicherte
    Erwachet! 1998 | 8. November
    • Bis heute erhalten gebliebene Gutenberg-Bibeln

      Wie viele Gutenberg-Bibeln sind noch erhalten? Bis vor kurzem glaubte man, es seien noch 48 (zum Teil unvollständige) Bibeln vorhanden, die über ganz Europa und Nordamerika verstreut sind. Eine der prächtigsten Ausgaben ist eine Pergamentbibel, die sich in der Kongreß-Bibliothek in Washington befindet. Doch im Jahr 1996 machte man einen sensationellen Fund: In einem Kirchenarchiv in Rendsburg wurde ein weiteres Fragment einer Gutenberg-Bibel entdeckt. (Siehe Erwachet! vom 22. Januar 1998, Seite 29.)

      Wir können sehr dankbar sein, daß die Bibel heute für jeden erschwinglich ist. Natürlich heißt das nicht, daß man sich ohne weiteres eine 42zeilige Gutenberg-Bibel kaufen kann. Wie hoch ist der Wert einer solchen Bibel? Das Gutenberg-Museum in Mainz erstand 1978 eine Gutenberg-Bibel für 3,7 Millionen DM. Heute ist diese Bibel ein Vielfaches wert.

      Was verleiht der Gutenberg-Bibel ihre Einmaligkeit? Professor Helmut Presser, ehemaliger Leiter des Gutenberg-Museums, nennt drei Gründe: Erstens war sie das erste Buch der westlichen Welt, das mit beweglichen Lettern gedruckt wurde; zweitens war sie die erste gedruckte Bibel; drittens ist sie atemberaubend schön. Professor Presser schreibt, daß wir in der Gutenberg-Bibel „den höchsten Gipfel gotischer Schreibkunst erblicken“ dürfen.

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