Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Der Besitz einer Bibel genügt nicht
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, daß die Hälfte derer, die eine Bibel besitzen, nach eigenem Bekunden nie darin lesen. Dazu gehören auch viele „wiedergeborene“ Christen. Fast 30 Prozent der befragten „Christen“ wußten nicht, daß Jesus in Bethlehem geboren wurde. Gemäß der Zeitung The Detroit News „sagten 18 Prozent ,Jerusalem‘ und 8 Prozent ,Nazareth‘“. George Barna, der Leiter der Befragung, sagte: „Wenn die Leute schon von so elementaren Dingen keine Ahnung haben, wie kann man da von ihnen erwarten, daß sie mit einem Ungläubigen vernünftig über den Inhalt der Bibel sprechen können oder in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen leben?“
Der Apostel Paulus beobachtete eine ähnliche Situation unter einigen, die zwar „Eifer für Gott“ hatten, „aber nicht gemäß genauer Erkenntnis“. Er sprach sogar von Personen mit „einer selbstauferlegten Form der Anbetung und Scheindemut“ und sagte voraus, daß es in den „letzten Tagen“ Personen gebe, „die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen“ (Römer 10:2; Kolosser 2:23; 2. Timotheus 3:1-5). Wahre Christen haben dagegen hohe Achtung vor Gottes Wort. Ihnen ist bewußt, daß der Besitz einer Bibel allein nicht genügt. Sie stimmen vielmehr ganzherzig mit der darin enthaltenen Ermahnung überein, „ein Verlangen nach der unverfälschten Milch, die zum Wort gehört“, zu entwickeln (1. Petrus 2:2).
Der Gesetzlosigkeit versklavt
Ein Merkmal, das Jesus als Teil des „Zeichens“ der letzten Tage des gegenwärtigen Systems der Dinge anführte, war die „zunehmende Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 24:3, 12). Der Drogenmißbrauch hat heute einen wesentlichen Einfluß auf die Zunahme der Gesetzlosigkeit. So berichtete die australische Zeitung The Sydney Morning Herald, daß sieben von zehn Verbrechen, die in Neusüdwales begangen werden, mit Drogen zu tun haben, und etwa 85 Prozent der bewaffneten Raubüberfälle in dem Staat werden von Heroinsüchtigen verübt. Und das Problem des Drogenmißbrauchs wird immer größer.
In der Zeitschrift U.S.News & World Report hieß es, daß „kein Ort in Europa gegen die Plage immun ist“. Man schätzt, daß die Zahl der Drogensüchtigen in der Sowjetunion in die Millionen geht. In einem verzweifelten Versuch, die Woge des Drogenmißbrauchs einzudämmen, hat die sowjetische Regierung Verhandlungen mit Drogenbehörden in 25 Ländern aufgenommen. Hoffnungen, daß der Staat etwas ausrichten könnte, scheinen jedoch unrealistisch zu sein angesichts von Berichten, die besagen, daß Gewinne aus dem Drogenhandel dazu benutzt werden, Polizisten, Staatsanwälte und Richter zu bestechen. Ein frustrierter Regierungsbeamter sagte: „Es gibt keine Polizei in der Welt, die den Nachschub [an Rauschgift], der auf den Straßen ankommt, merklich verringern kann.“ Er fügte hinzu: „Es ist deprimierend, weil es dafür überhaupt keine Lösung gibt.“
Solche Worte bringen einem Jesu Prophezeiung über die letzten Tage in den Sinn. Er sagte voraus, daß in dieser Zeit „die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht“ und „weder aus noch ein wissen“ (Lukas 21:25, 26).
Jesus und die Politik
Eine Schlagzeile der in Johannesburg (Südafrika) erscheinenden Zeitung The Star lautete: „Katholische Kirche enthüllt Pastoralplan für SA [Südafrika]“. Nach dem Artikel läuft der Plan darauf hinaus, in Südafrika „Gottes Königreich aufzurichten“, und zwar durch „entschlossene Bemühungen der Kirche, die Rassendiskriminierung auszumerzen“. Wie Jude Pieterse, der Generalsekretär der Südafrikanischen Bischofskonferenz, sagte, suche die Kirche die Unterstützung anderer Kirchen sowie „aller Bereiche der südafrikanischen Gesellschaft“, um dieses Ziel zu erreichen. Doch nicht alle Katholiken sind von dem Plan begeistert. Gemäß Reginald Orsmond, dem Bischof von Johannesburg, halten ihn einige sogar für ein „Komplott der Bischöfe, aus Katholiken politische Aktivisten zu machen“. Während Pieterse einräumte, daß der Plan von politischer Bedeutung ist, vertrat Orsmond die Ansicht, er sei „nichts Neues“, sondern „so alt wie Jesus“.
In Wirklichkeit hätte Jesus Christus seine Jünger niemals aufgefordert, politisch aktiv zu werden. Beim Verhör vor Pontius Pilatus erklärte Jesus unmißverständlich: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Johannes 18:36). Unter den über drei Millionen Zeugen Jehovas gibt es übrigens keine Rassendiskriminierung, weil sie in Übereinstimmung mit Jesu ‘neuem Gebot’ leben: „Liebt [einander], so wie ich euch geliebt habe“ — und das nicht nur in Südafrika, sondern weltweit (Johannes 13:34).