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  • Das Geheimnis der Tore
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 8. S. 24-26

Das Geheimnis der Tore

VIELE finden Geheimnisse spannend — eine Geschichte mit einem Rätsel, mit Schlüsselwörtern, die man unterschiedlich verstehen kann, sowie einem überraschenden Ende, vielleicht der Entdeckung eines Schatzes. Wenn dich Geheimnisse fesseln, dann wirst du beim „Geheimnis der Tore“ auf deine Kosten kommen.

Die Enthüllung dieses Geheimnisses begann in Megiddo, einer strategisch wichtigen Stadt, die im Altertum die Handels- und Militärrouten im Nahen Osten kontrollierte. Archäologen legten die Überreste eines gewaltigen Verteidigungstores frei, das dem Beweismaterial zufolge aus der Zeit König Salomos stammte. Wie sah es aus? Die Entschlüsselung begann.

Sieh dir rechts das Modell des alten Megiddo an und besonders das hervorgehobene Torgebiet. Im Altertum gelangte ein Reisender oder ein angreifendes Heer, das die Straße zu der befestigten Stadt heraufkam, zunächst an ein Vortor. Innerhalb dieses Tores befand sich ein Platz oder Hof, in dem jeder Angreifer ungeschützt war, wenn er beim Vordringen nach links abbog, um das Hauptverteidigungstor zu erreichen, das das Kernstück unseres Geheimnisses ist.

Befestigungstürme bildeten die Vorderseite des Tores. Die gesamte Toranlage bestand nicht aus Feldsteinen oder Ziegeln, sondern aus Quadersteinen (sorgfältig behauenen Steinblöcken), was für die Zeit Salomos typisch war. Das Innere des Tores zeichnete sich jedoch durch einen besonderen Baustil aus. An den Seiten eines langen Vorhofes befanden sich mächtige Pfeiler oder Mauervorsprünge, die sechs Räume bildeten, in denen möglicherweise Wachen stationiert waren. (Vergleiche Hesekiel 40:6, 10, 20, 21, 28, 29.) In Friedenszeiten konnte ein Pferdewagen oder eine Gruppe von Kaufleuten ohne weiteres das Tor passieren, doch wurde dies für Angreifer schwierig, denen es gelungen war, die schweren Haupttüren zu erstürmen. Durch die Mauervorsprünge verengte sich der Durchgang für die Angreifer, ja er verwandelte sich in einen Spießrutenlauf, da die Elite des Heeres von Megiddo, die sich in den Räumen rechts und links aufhielt, den Torweg verteidigte.

Nun verlagert sich das Geheimnis in die Gegend nördlich des Galiläischen Meeres zum Tell oder Hügel des alten Hazor, wo Professor John Garstang 1928 Ausgrabungen durchführte. Der jüdische Archäologe Yigael Yadin wandte 1955 diesem riesigen Tell seine Aufmerksamkeit zu. Er hatte folgende biblische Äußerung im Sinn: „Dies ... ist der Bericht der zur Zwangsarbeit Ausgehobenen, die König Salomo aushob, um das Haus Jehovas und ... die Mauer Jerusalems und Hazor und Megiddo und Geser zu bauen“ (1. Könige 9:15). Es schien logisch zu sein, daß Salomos Bauleute einem Musterplan für ähnliche Befestigungen in anderen Städten folgten, die sie wieder aufbauten. Gab es in Hazor solche „Salomonischen Tore“?

Yadins Arbeiter entdeckten bei ihren Ausgrabungen eine Kasemattenmauer, eine Doppelmauer, die Räume enthielt. Dann begann ein großer Bau sichtbar zu werden, der mit den Mauern verbunden war. Yadin sagte: „Wir erkannten sogleich, daß wir das ... Tor gefunden hatten. Ferner stellte sich bald heraus, daß die Struktur des Tors — sechs Kammern und zwei Türme — wie auch seine Ausmaße mit denen des schon [viele Jahre] früher entdeckten Tors in Megiddo übereinstimmten ... Die Erregung in unserem Camp steigerte sich. ... Wir steckten den Grundriß des Megiddo-Tors auf dem Boden ab, kennzeichneten die Ecken und Mauern mit Pflöcken und wiesen die Arbeiter an, der Markierung entsprechend zu graben; dann verkündeten wir: ‚Hier werden Sie eine Mauer finden‘ oder: ‚Da sehen Sie bald eine Kammer.‘ Als unsere ‚Prophezeiungen‘ eintrafen, gewannen wir ungeheuer an Prestige ...; als wir ihnen die Bibelverse über Salomos Wirken in Hazor, Megiddo und Geser vorlasen, nahm unser Ansehen schlagartig ab, wohingegen das der Bibel stieg“ (Hazor: Die Wiederentdeckung der Zitadelle König Salomos, Hamburg 1976).

Es schien, daß das Geheimnis der Tore, gestützt auf die Hinweise in der Bibel, erwartungsgemäß gelüftet wurde. Aber wie verhielt es sich mit Geser im Süden? Yadin wußte, daß der irische Archäologe R. A. S. Macalister bei seinen Ausgrabungen zwischen 1902 und 1909 dort nichts gefunden hatte, was man Salomo zuschreiben konnte. Könnte es sein, daß bei dem, was sogar Yadin „Das Geheimnis von Geser“ nannte, wichtige Anhaltspunkte übersehen worden waren?

Er berichtete: „Ich [fühlte] mich durch die Entdeckungen in Hazor und die berühmte Stelle im I. Buch der Könige veranlaßt, Macalisters Darstellung erneut zu überprüfen — in der Hoffnung, ein Tor ausfindig zu machen. Man wird sich meine Überraschung und grenzenlose Erregung vorstellen können, als ich ... auf die Skizze ... eines Ausgrabungsabschnitts von Macalister mit der Bezeichnung ‚Plan der Makkabäerburg von Geser‘ stieß.“ Macalister datierte die Überreste dieser „Burg“ in die Zeit des jüdischen Makkabäeraufstandes (2. Jahrhundert v. u. Z.). Aber Yadin glaubte, in dieser alten Zeichnung „eine Kasemattenmauer, ein äußeres Torhaus und ... eine noch bedeutendere Struktur [zu] erkennen, die wie ein halbes Stadttor aussieht, genau wie in Megiddo und Hazor“. Yadin veröffentlichte einen Artikel darüber. Später führte Dr. William G. Dever in Geser Ausgrabungen durch. Mit welchem Ergebnis? Dever schrieb ganz aufgeregt: „Salomo hat Geser tatsächlich wieder aufgebaut!“ Yadin drückte es so aus: „Devers Team fand aber nicht nur die andere Hälfte des Tors — die stratigraphischen Befunde und die Töpferware bewiesen überdies, daß der Komplex aus der Zeit Salomos stammte.“

Damit war das Geheimnis gelüftet. Yadin bemerkte in dem Werk The Biblical Archaeologist (1970, 1973, Bd. XXXIII): „Mit Hilfe der kurzen Passage im Bibelbuch Könige konnten die Befestigungen aus der Zeit Salomos, die in drei Städten nach ein und demselben Plan errichtet worden waren, lokalisiert und datiert werden.“ „Es scheint tatsächlich einmalig in der Geschichte der Archäologie zu sein, daß eine Passage bei der Identifizierung und Datierung von Bauwerken in einigen der wichtigsten Tells so hilfreich war ... wie 1. Könige 9:15.“

[Bilder auf Seite 25]

Gestützt auf 1. Könige 9:15, entdeckten Archäologen in Hazor ein Tor, das die gleichen Ausmaße und die gleiche Form besaß wie das in Megiddo

[Bilder auf Seite 26]

Eine Luftaufnahme des Tores in Geser. Die Zeichnung zeigt, was zuerst freigelegt wurde (einfarbig) und was man etwa 60 Jahre später (punktiert) fand.

[Bildnachweis]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

[Bildnachweis auf Seite 24]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

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