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„Eine ganz besondere Zeit“Der Wachtturm 2015 | 15. Februar
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AUS UNSEREM ARCHIV
„Eine ganz besondere Zeit“
ANGEFÜHRT von Charles Taze Russell, begann 1870 eine kleine Gruppe in Pittsburgh (Allegheny) im Bundesstaat Pennsylvania in den Schriften zu forschen. Schnell stellten sie fest, dass das Lösegeld Christi die Hauptrolle in Jehovas Vorsatz spielt. Sie erkannten, dass es den Weg zur Rettung ebnet, sogar jenen, die noch nicht von Jesus gehört hatten. Voller Begeisterung und aus Dankbarkeit wollten sie unbedingt jährlich des Todes Jesu gedenken (1. Kor. 11:23-26).
Bruder Russell gab dann die Zeitschrift Zion’s Watch Tower heraus, die vehement für das Lösegeld eintrat und es als größten Ausdruck der Liebe Gottes herausstellte. Der Wacht-Turm nannte die Zeit des Gedächtnismahls „eine ganz besondere Zeit“ und forderte seine Leser auf, die Feier entweder in Pittsburgh oder anderswo in kleineren Gruppen abzuhalten. „Seien es auch nur 2 oder 3 mit dem gleichen kostbaren Glauben“ — oder einer allein — wären sie doch „im Herzen vereint mit dem Herrn“.
Von Jahr zu Jahr kamen mehr zur Gedächtnisfeier nach Pittsburgh. „Herzen voller Wärme heißen dich willkommen“, hieß es in der Einladung. Und wirklich: Die Bibelforscher vor Ort beherbergten und verpflegten ihre Brüder gern. 1886 fand eine mehrtägige „Hauptversammlung“ in Verbindung mit dem Gedächtnismahl statt und der Wacht-Turm riet: „Komm mit einem Herzen, das von Liebe überfließt für den Meister und seine Brüder und seine Wahrheit.“
Plan für das Herumreichen der Symbole im „London Tabernacle“
Einige Jahre richteten die Bibelforscher in Pittsburgh Kongresse für alle aus, die zum Gedächtnismahl kamen und an das Lösegeld glaubten. Weil die Zahl der Bibelforscher zunahm, nahm auch die Zahl und Größe der Feiern weltweit zu. Wie Ray Bopp aus der Ekklesia (Versammlung) in Chicago erzählte, dauerte es in den 1910er-Jahren einige Stunden, bis Hunderte Anwesende die Symbole gereicht bekamen, weil sie ja fast alle davon nahmen.
Was wurde an Symbolen gereicht? Der Wacht-Turm bemerkte zwar, dass Jesus beim Abendmahl Wein verwendet hatte, empfahl aber trotzdem eine Zeit lang den Saft frischer Trauben oder gekochter Rosinen, um solche nicht in Versuchung zu bringen, die „dem Fleisch nach schwach sind“. Für diejenigen allerdings, die meinten, „es müsse gegorener Wein verwendet werden“, gab es Wein. Später verstanden die Bibelforscher, dass unverfälschter Rotwein das passende Symbol des Blutes Jesu ist.
Dieser Zettel und dieser Stift wanderten in einem Gefängnis in Nicaragua von Zelle zu Zelle, um die Anwesenden beim Gedächtnismahl zu zählen
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