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  • Der Kampf um eine Bibel in heutigem Griechisch
    Der Wachtturm 2002 | 15. November
    • Ein unerschrockener Übersetzer

      Erbitterte Gegnerschaft einerseits und großer Hunger nach biblischer Erkenntnis andererseits bildeten die Kulisse, vor der damals eine Persönlichkeit erschien, die für die Übersetzung der Bibel in modernes Griechisch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Bei diesem mutigen Mann handelte es sich um Neophitos Vamvas, einen geachteten Sprachwissenschaftler und Bibelgelehrten, der allgemein als ein „Lehrer der Nation“ gilt.

      Vamvas erkannte deutlich, dass die orthodoxe Kirche für die religiöse Unwissenheit des Volkes verantwortlich war. Er vertrat die feste Überzeugung, die Bibel müsse in das damals übliche Griechisch übersetzt werden, um den Glauben der Menschen zu erwecken. Unterstützt von anderen Gelehrten begann er 1831, die Bibel in literarisches Griechisch zu übersetzen. Seine vollständige Übersetzung wurde 1850 veröffentlicht. Da ihn die griechisch-orthodoxe Kirche nicht unterstützen wollte, arbeitete er für die Veröffentlichung und Verbreitung seiner Übersetzung mit der British and Foreign Bible Society (BFBS) zusammen. Die Kirche stempelte ihn als „Protestanten“ ab, sodass er bald allseits geächtet wurde.

      Vamvas orientierte sich bei seiner Übersetzung stark an der Wiedergabe der englischen King James Version und übernahm daher auch deren Mängel, bedingt durch den damaligen Stand der text- und sprachwissenschaftlichen Forschung. Dennoch war sie über lange Jahre hinweg die beste verfügbare Bibel in annähernd modernem Griechisch. Interessanterweise kommt darin an vier Stellen der Gottesname in der Form „Ieová“ vor (1. Mose 22:14; 2. Mose 6:3; 17:15; Richter 6:24).

      Wie nahmen die Menschen im Allgemeinen diese und andere leicht verständliche Bibeln auf? Sie fanden überwältigenden Anklang! Ein Kolporteur der BFBS war auf einem Schiff vor einer griechischen Insel von so vielen Booten voller Kinder umringt, die alle unbedingt eine Bibel haben wollten, dass er den Kapitän zur Weiterfahrt drängen musste, um nicht seinen ganzen Vorrat an Bibeln auf der Stelle loszuwerden.

      Doch die Gegner schauten nicht tatenlos zu. Orthodoxe Priester warnten die Menschen vor solchen Bibeln. In Athen etwa wurden Bibeln beschlagnahmt. 1833 ließ der orthodoxe Bischof von Kreta „Neue Testamente“, die er in einem Kloster entdeckt hatte, verbrennen. Ein Priester versteckte ein Exemplar, und auch die Menschen in den benachbarten Dörfern versteckten ihre Bibeln, bis der Geistliche die Insel wieder verlassen hatte.

      Ein paar Jahre später verbot der Heilige Synod der griechisch-orthodoxen Kirche auf der Insel Korfu die Vamvas-Übersetzung. Sie durfte nicht mehr verkauft werden, und vorhandene Exemplare wurden vernichtet. Auf den Inseln Chios, Syros und Mykonos kam es aufgrund der Feindseligkeit der Ortsgeistlichen zu Bibelverbrennungen.

  • Der Kampf um eine Bibel in heutigem Griechisch
    Der Wachtturm 2002 | 15. November
    • Zwischenzeitlich haben Jehovas Zeugen wie in vielen anderen Ländern auch in Griechenland ein biblisches Bildungswerk vorangetrieben. Seit 1905 haben sie mithilfe der Vamvas-Übersetzung Tausenden Griechisch sprechenden Menschen zu einer Erkenntnis der biblischen Wahrheit verholfen.

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