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Elias Hutter: Seine bemerkenswerten hebräischen BibelnDer Wachtturm (Öffentlichkeitsausgabe) 2017 | Nr. 4
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SEINE HEBRÄISCHE AUSGABE DES NEUEN TESTAMENTS
Hutter ließ außerdem eine Ausgabe des Neuen Testaments drucken, die den Text in 12 Sprachen enthielt. Sie wurde 1599 in Nürnberg veröffentlicht und ist heute als Nürnberger Polyglotte bekannt. Hutter suchte auch eine hebräische Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften für die Polyglotte. Doch auch wenn er „viele Tausend Gulden dafür hätte geben wollen“ — er konnte keine solche hebräische Übersetzung finden.b Also entschied er sich, das Neue Testament selbst vom Griechischen ins Hebräische zu übersetzen. Von da an konzentrierte er sich ausschließlich auf diese Übersetzung und konnte sie in nur einem Jahr fertigstellen!
Wie gut war seine hebräische Übersetzung des Neuen Testaments? 1891 schrieb der renommierte Hebraist Franz Delitzsch: „Seine hebräische Uebersetzung bekundet eine unter Christen seltene Fähigkeit der Handhabung dieser Sprache und verdient auch jetzt noch Berücksichtigung, weil sie in vielen Fällen mit glücklichem Takt das Richtige getroffen.“
VON DAUERHAFTEM WERT
Die Übersetzungsarbeit ließ Hutter nicht reich werden, da sich seine Werke offensichtlich nicht gut verkauften. Dennoch war seine Arbeit von großem und dauerhaftem Wert. Zum Beispiel wurde sein hebräisches Neues Testament 1661 von William Robertson und 1798 von Richard Caddick revidiert und neu aufgelegt. In seiner Übersetzung aus dem Griechischen gab Hutter die Bezeichnungen „Herr“ (kýrios) und „Gott“ (theós) passenderweise mit „Jehova“ (יהוה, JHWH) wieder, und zwar dann, wenn das Alte Testament zitiert wurde oder sich der Text seiner Meinung nach auf Jehova bezog. Das ist bemerkenswert, da der Eigenname Gottes in vielen Übersetzungen des Neuen Testaments nicht verwendet wird. Doch Hutters Übersetzung zeigt, dass es sehr wohl angebracht ist, Gottes Namen auch in den Christlichen Griechischen Schriften zu verwenden.
Sieht man das nächste Mal den Gottesnamen Jehova in den Christlichen Griechischen Schriften oder die Transliterationen in den Fußnoten der Studienbibel, erinnert man sich vielleicht wieder an das Werk von Elias Hutter. Seine hebräischen Bibeln sind wirklich ein kostbares Erbe.
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Elias Hutter: Seine bemerkenswerten hebräischen BibelnDer Wachtturm (Öffentlichkeitsausgabe) 2017 | Nr. 4
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b Offensichtlich hatten andere Gelehrte schon vor Hutter eine hebräische Übersetzung des Neuen Testaments angefertigt, zum Beispiel der byzantinische Mönch Simon Atumanus um das Jahr 1360 und der deutsche Gelehrte Erasmus Oswald Schreckenfuchs um das Jahr 1565. Ihre Übersetzungen wurden aber nie veröffentlicht und sind verloren gegangen.
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