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Der Gottesname und Alfonso de Zamoras Bemühen um GenauigkeitDer Wachtturm 2011 | 1. Dezember
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Zu den bedeutendsten Arbeiten Zamoras zählen zweifellos seine hebräische Textausgabe des sogenannten Alten Testaments und die dazugehörige Übersetzung ins Lateinische. Wahrscheinlich beabsichtigte er, dass dieses Material weitgehend für die geplante Complutensische Polyglotte verwendet würde. Eine seiner Handschriften befindet sich in der Bibliothek von El Escorial bei Madrid. Katalogisiert als G-I-4, enthält sie die vollständige Genesis in Hebräisch mit einer zwischen die Zeilen geschriebenen Wort-für-Wort-Übersetzung ins Lateinische.
Im Vorwort räumt er ein: „Eine Übersetzung der Heiligen Schrift in andere Sprachen war erforderlich, damit die Völker Erlösung fänden. . . . Deshalb haben wir es . . . für absolut notwendig befunden, dass die Gläubigen über eine Wort-für-Wort-Bibelübersetzung verfügen, die für jedes hebräische Wort ein entsprechendes lateinisches angibt.“ Als angesehener Hebraist hatte Alfonso de Zamora die besten Voraussetzungen, eine solche neue lateinische Übersetzung in Angriff zu nehmen.
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Der Gottesname und Alfonso de Zamoras Bemühen um GenauigkeitDer Wachtturm 2011 | 1. Dezember
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[Kasten/Bilder auf Seite 19]
Die Wiedergabe des Gottesnamens
Bemerkenswert ist, wie Alfonso de Zamora, ein hochgebildeter Mann jüdischer Herkunft, den Namen Gottes transliterierte. Wie auf dem Foto zu sehen ist, steht in einer Randnotiz seiner hebräisch-lateinischen Interlinearübersetzung von 1. Mose der Gottesname in der Form „jehovah“.
Für Zamora muss das also eine akzeptable Übertragung des Gottesnamens ins Lateinische gewesen sein. Im 16. Jahrhundert, als die Bibel in die europäischen Hauptsprachen übersetzt wurde, entschieden sich viele Bibelübersetzer für diese oder eine ganz ähnliche Schreibweise, darunter William Tyndale (ins Englische, 1530), Sebastian Münster (ins Lateinische, 1534), Pierre-Robert Olivétan (ins Französische, 1535) und Casiodoro de Reina (ins Spanische, 1569).
So wurde Zamora einer der ersten von vielen Bibelgelehrten des 16. Jahrhunderts, die den Namen Gottes aus dem Dunkel wieder ins Licht brachten. Durch einen jüdischen Aberglauben, wonach der Gottesname nicht ausgesprochen werden durfte, war der Name fast in Vergessenheit geraten. Beeinflusst von dieser jüdischen Tradition, tauschten Bibelübersetzer wie Hieronymus, von dem die Vulgata stammt, den Gottesnamen gegen Bezeichnungen wie „Herr“ oder „Gott“ aus.
[Bild]
Das Tetragramm und Zamoras Wiedergabe „Jehovah“
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[Bild auf Seite 21]
Frontispiz von Zamoras Interlinearübersetzung
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