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Die Neue Walisische Bibel — Ein Schritt nach vorn?Erwachet! 1990 | 8. Januar
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In den Hebräischen Schriften erscheint der Name Gottes in der Form des Tetragrammatons, יהוה, das in Walisisch mit Jehofa oder Jehofah wiedergegeben wird. Als man das Übersetzungskomitee fragte, wie es bei der Übersetzung des Tetragrammatons vorgehen werde, wurde die Antwort gegeben: „Was Jehofah betrifft, so ist dies ein künstlicher Name! ... Er mag erhaben klingen, aber es gibt keinerlei Entsprechung in der Ursprache der Bibel. ... Das Wort [das Tetragrammaton] mag in der Bibel über siebentausendmal vorkommen, doch die Juden sagten jedesmal HERR.“ Daher entschloß man sich — offensichtlich von der jüdischen Tradition geleitet — dazu, den persönlichen Namen Gottes nicht wiederzugeben, sondern durch ARGLWYDD (HERR) zu ersetzen. Obwohl sich die Übersetzer gegen die Verwendung des Namens Jehofah aussprachen, geben sie doch in ihrem „Vorwort zum Alten Testament“ zu, daß es eine andere „Tradition“ gebe, nämlich „den göttlichen Namen ... mit Jahwe wiederzugeben“. Warum gebrauchen sie denn nicht zumindest diese Form?
In The New English Bible wird in einer Fußnote zu 2. Mose 3:15 erklärt: „Die hebräischen Konsonanten lauten JHWH, die möglicherweise Jahwe ausgesprochen werden, aber traditionell mit Jehova wiedergegeben werden.“ In der modernen New Jerusalem Bible wird das Tetragrammaton mit „Jahwe“ wiedergegeben. Im Vorwort heißt es zur Begründung: „‚Der Herr ist Gott‘ zu sagen ist gewiß eine Tautologie, ‚Jahwe ist Gott‘ dagegen nicht.“ Doch Y Beibl Cymraeg Newydd schlägt genau den anderen Weg ein, wenn es z. B. dort im 3. Vers des 100. Psalms heißt: „Gwybyddwch mai’r ARGLWYDD sydd Dduw [„Wisse, daß der HERR Gott ist“].“
Das Übersetzungskomitee erklärte zu seiner Verfahrensweise zwar: „Der göttliche Name im Alten Testament ... erscheint als HERR“, doch ist man merkwürdig inkonsequent. In 2. Mose 17:15 steht „Jehofa-Nissi“ („Jehova ist mein Signal [meine Signalstange]“) und in Barnwyr (Richter) 6:24 „Jehofa-shalom“ („Jehova ist Friede“). Aber an ähnlichen Stellen, wo der göttliche Name vorkommt, wie etwa „Jehova-Jire“ („Jehova wird [dafür] sorgen“, „Jehova wird ausersehen“) in 1. Mose 22:14, erscheint ohne Erklärung „ARGLWYDD“.
Im Gegensatz zu der Inkonsequenz in Y Beibl Cymraeg Newydd erkannte der Hebraist William Morgan, daß das Tetragrammaton eine Persönlichkeit kennzeichnet. Er benutzte den Namen Jehofa, zum Beispiel in 2. Mose 6:2, 3 und Psalm 83:18. Interessant ist auch sein Gebrauch der Kurzform des göttlichen Namens, Jah, in seiner Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften bei dem Ausdruck „Halelu-Jah“ („Preiset Jah“) in Gweledigaeth Ioan (Offenbarung) 19:1, 3, 4 und 6.
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Die Neue Walisische Bibel — Ein Schritt nach vorn?Erwachet! 1990 | 8. Januar
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die William-Morgan-Bibel [oben]
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