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  • Der Islam — Der Weg zu Gott durch Unterwerfung
    Die Suche der Menschheit nach Gott
    • Die Offenbarung des Qurʼān

      9. Welches soll Muḥammads erste Offenbarung gewesen sein? (Vergleiche Offenbarung 22:18, 19.)

      9 Welches soll die erste Offenbarung gewesen sein, die Muḥammad erhielt? Die islamischen Autoritäten stimmen im allgemeinen darin überein, daß es die ersten 6 Verse der 96. Sure sind, überschrieben Al-ʼAlaq, „Das geronnene Blut“. Sie lauten:

      „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

      Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf,

      Erschuf den Menschen aus einem Klumpen Blut.

      Lies! denn dein Herr ist der Allgütige,

      Der (den Menschen) lehrte durch die Feder,

      Den Menschen lehrte, was er nicht wußte“

      (HA).

      10—12. Wie wurde der Qurʼān überliefert?

      10 Gemäß einer arabischen Quelle antwortete Muḥammad: „Ich kann nicht lesen.“ Daher mußte er sich die Offenbarungen einprägen, damit er sie wiederholen und rezitieren konnte. Die Araber hatten ein ausgezeichnetes Gedächtnis, und Muḥammad war keine Ausnahme. Wie lange dauerte es, bis er die vollständige Botschaft des Qurʼān empfangen hatte? Man nimmt an, daß er die Offenbarungen im Laufe von 20 bis 23 Jahren erhielt, von ca. 610 u. Z. bis zu seinem Tod im Jahre 632 u. Z.

      11 Nach muslimischen Quellen rezitierte Muḥammad jede Offenbarung sofort, nachdem er sie empfangen hatte, denen, die zufällig in seiner Nähe waren. Diese prägten sie sich ein und rezitierten sie, um sie in Erinnerung zu behalten. Da den Arabern die Papierherstellung unbekannt war, ließ Muḥammad die Offenbarungen von Schreibern auf damals erhältliches Material schreiben, zum Beispiel auf Schulterknochen von Kamelen, auf Palmblätter, auf Holz oder auf Pergament. Aber erst nach dem Tod des Propheten erhielt der Qurʼān seine jetzige Form, und zwar unter der Leitung der Nachfolger und Gefährten Muḥammads. Das geschah während der Herrschaft der ersten drei Kalifen oder muslimischen Oberhäupter.

      12 Der Übersetzer Muhammad Pickthall schreibt: „Alle Suren des Qurʼān hatte man schon vor dem Tod des Propheten schriftlich festgehalten, und viele Muslime konnten den ganzen Qurʼān auswendig. Aber die niedergeschriebenen Suren waren unter dem Volk zerstreut; und als ... viele von denen, die den ganzen Qurʼān auswendig konnten, in einer Schlacht getötet wurden, sammelte man den ganzen Qurʼān und schrieb ihn nieder.“

      13. (a) Wie heißen die drei Quellen der islamischen Belehrung und Wegleitung? (b) Wie betrachten einige islamische Gelehrte die Übersetzung des Qurʼān?

      13 Das Leben eines Muslims wird von drei maßgeblichen Werken geregelt: dem Qurʼān, dem Hadith und der Scharia. (Siehe Kasten, Seite 291.) Die Muslime glauben, daß der Qurʼān in arabischer Sprache die reinste Form der Offenbarung sei, denn diese Sprache habe Gott gebraucht, als er durch Gabriel gesprochen habe. Die Sure 43:1, 2 lautet: „Bei dem deutlichen Buch, siehe, wir machten es zu einem arabischen Koran, auf daß ihr vielleicht begriffet“ (MH). Jede Übersetzung gilt demnach nur als eine Verwässerung, die der Reinheit ermangelt. Es gibt sogar islamische Gelehrte, die es ablehnen, den Qurʼān zu übersetzen. Ihr Standpunkt ist: „Übersetzen bedeutet immer verraten“, und deswegen haben „die Muslime jeden Versuch, ihn in eine andere Sprache zu übersetzen, verachtet und gelegentlich sogar verboten“, schreibt Dr. J. A. Williams, Lehrbeauftragter für islamische Geschichte.

  • Der Islam — Der Weg zu Gott durch Unterwerfung
    Die Suche der Menschheit nach Gott
    • [Kasten auf Seite 291]

      Die drei Quellen der Belehrung und Wegleitung

      Der Heilige Qurʼān soll Muḥammad durch den Engel Gabriel geoffenbart worden sein. Bedeutungsinhalt und Worte des Qurʼān in Arabisch gelten als inspiriert.

      Hadith oder Sunna, „die Taten, Aussprüche und das unausgesprochene Gutheißen (taqrīr) des Propheten ... im 2. Jahrhundert [A. H.] in der Form niedergeschriebener Hadithe festgelegt. Ein Hadith ist daher eine Aufzeichnung von einer Handlung oder von Aussprüchen des Propheten.“ Er kann auch auf die Handlungen oder Aussprüche eines der „Gefährten“ des Propheten oder ihrer „Nachfolger“ angewandt werden. In einem Hadith gilt nur der Bedeutungsinhalt als inspiriert (History of the Arabs).

      Die Scharia oder das kanonische Recht, das auf Grundsätzen des Qurʼān basiert, regelt das ganze Leben eines Muslims, sowohl im religiösen als im politischen und im sozialen Bereich. „Alle Handlungen des Menschen werden in fünf Kategorien eingeordnet: 1. was als absolute Pflicht (farḍ) angesehen wird [es sind Handlungen, deren Verrichtung belohnt und deren Unterlassung bestraft wird]; 2. empfehlenswerte oder verdienstliche Handlungen (mustaḥabb) [Handlungen, deren Unterlassung nicht bestraft, deren Verrichtung aber belohnt wird]; 3. indifferente Handlungen (jāʼiz, mubāḥ), deren Verrichten oder Unterlassen das Gesetz vollkommen freistellt; 4. verwerfliche Handlungen (makrūh), d. h. Handlungen, die zwar nicht strafbar sind, aber vom religiösen Standpunkt aus mißbilligt werden müssen; 5. verbotene Handlungen (ḥarām), d. h. strafbare Handlungen“ (History of the Arabs).

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