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1991-2001 Im „Schmelzofen der Trübsal“ (Jes. 48:10) (Teil 1)Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2014
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„Monatelang kamen im Bethel in Freetown Gruppen ausgemergelter, völlig erschöpfter und hungriger Brüder an“, erinnert sich der damalige Zweigkoordinator Billie Cowan. „Viele hatten ganz Entsetzliches durchgemacht und sich mit wilden Kräutern am Leben erhalten. Sofort wurden sie mit Essen und Kleidung versorgt. Wir kümmerten uns auch um ihre Verwandten und Interessierten. Die Brüder hießen die Flüchtlinge willkommen und nahmen sie gern bei sich auf. Die Flüchtlinge beteiligten sich sofort am Predigtdienst und unterstützten die Versammlungen. Die meisten verließen uns zwar wieder, aber wir denken gern an die Zeit mit ihnen zurück, weil sie uns wirklich gestärkt haben.“
Der Bürgerkrieg wütete 11 Jahre in Sierra Leone
Trösten und Hoffnung geben
Das Zweigbüro schickte den Zeugen in Flüchtlingslagern im Süden Guineas Nahrungsmittel, Medikamente, Baumaterial, Werkzeug und Geräte; und eine große Kleiderspende aus Frankreich. „Meine Kinder haben getanzt und gesungen und Jehova gedankt“, schrieb ein Vater. „Sie hatten für die Versammlung neue Sachen!“ Andere sagten: „Noch nie waren wir so gut angezogen.“
Doch noch mehr war nötig, denn Jesus sagte ja: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“ (Mat. 4:4). Deswegen sandte das Zweigbüro Literatur und organisierte Kreis- und Bezirkskongresse. Auch wurden Pioniere und reisende Aufseher dorthin geschickt.
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1991-2001 Im „Schmelzofen der Trübsal“ (Jes. 48:10) (Teil 1)Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2014
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Bauarbeiten mitten im Krieg
Kurz nach Beginn des Bürgerkriegs kauften die Brüder in Freetown ein circa 6 000 Quadratmeter großes Grundstück in der Wilkinson Road 133, nur ein paar Häuser entfernt vom Zweigbüro. „Wir wollten dort ein neues Bethel bauen, waren aber unschlüssig wegen des Kriegs“, sagt Alfred Gunn. „Bruder Lloyd Barry von der leitenden Körperschaft war damals gerade zu Besuch und wir sprachen mit ihm über unsere Bedenken. Er sagte: ‚Von einem Krieg lassen wir uns nicht aufhalten, sonst würden wir ja nie was schaffen!‘ Seine aufrüttelnden Worte machten uns Mut, unsere Pläne zu verwirklichen.“
Hunderte arbeiteten mit, darunter über 50 Freiwillige aus 12 Ländern und viele von den einheimischen Brüdern. Das Bauprojekt startete im Mai 1991. „Beobachter waren von der hochwertigen Bauweise total beeindruckt. Die Stahlkonstruktion war in dieser Gegend etwas Neues“, sagt der Bauleiter Tom Ball. „Aber was die Leute noch mehr beeindruckte, waren die Bauarbeiter aus nah und fern: Schwarz und Weiß arbeiteten hier glücklich Hand in Hand an ein und derselben Sache.“
Am 19. April 1997 versammelten sich Brüder aus aller Welt zur Bestimmungsübergabe. Nur einen Monat später, der Krieg tobte bereits seit 5 Jahren, stürmte die RUF nun auch Freetown.
Das Zweigbüro in Freetown im Bau und heute
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