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BrasilienJahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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Erweiterung für erneutes Drucken
Im Jahr 1971, drei Jahre nachdem das Zweigbüro nach São Paulo verlegt worden war, überschritt die Zahl der Zeugen die 70 000. In jenem Jahr gab es im ganzen Land 1 202 Versammlungen. Jehovas Zeugen widmeten dem öffentlichen Predigtdienst über 11 Millionen Stunden, und sie führten durchschnittlich 58 902 Heimbibelstudien durch. Es war offensichtlich, daß die Zweigeinrichtungen wieder vergrößert werden mußten, damit für die nötige Anleitung und Ausrüstung gesorgt werden konnte, die ein solches Bildungsprogramm erforderte. Die Brüder schenkten diesem Bedürfnis Aufmerksamkeit, wobei sie zu Jehova um Anleitung aufblickten.
Viele Jahre lang war der portugiesische Wachtturm in Brasilien auf einer alten Flachformpresse gedruckt worden. 1957 hatte dann die Druckerei in New York das Drucken übernommen, und zwar wegen des steigenden Bedarfs, Problemen mit der Druckpresse (Baujahr 1918!) und unzureichender Papierlieferung. Nachdem die Probleme mit der Druckpresse und dem Papier gelöst waren, konnten die Brüder nun das Drucken in Brasilien wiederaufnehmen.
Es liefen Arbeiten für den Anbau an die Zweiggebäude an, durch den mehr Platz für das Drucken geschaffen werden sollte.
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Bestimmungsübergabe der Bethelerweiterung
Etwa vier Monate vor Eintreffen der zweiten Druckmaschine sollte der Bethelanbau termingemäß der Bestimmung übergeben sein. Einige bezweifelten, daß die Bauarbeiten rechtzeitig abgeschlossen sein würden. Doch Fred Wilson, der Zweigaufseher, antwortete ihnen jeweils: „Da kennt ihr unsere Brüder aber schlecht!“ Sie waren mit ganzem Herzen bei der Sache und arbeiteten bis spät in die Nacht hinein, und das auch an Samstagen und Sonntagen. Am Tag der Bestimmungsübergabe, am 17. März 1973, waren sie immer noch mit den letzten Verschönerungsarbeiten beschäftigt. Mittags wurden sie fertig. Der letzte Lkw fuhr mit Schutt gerade zum hinteren Tor hinaus, als schon die ersten Besucher in der Anmeldung ankamen!
Nathan H. Knorr, der damalige Präsident der Watch Tower Society, und Max Larson, der Druckereiaufseher in Brooklyn, waren bei diesem Anlaß anwesend. Bruder Knorr hielt die Ansprache zur Bestimmungsübergabe. Am Tag darauf wurde ein besonderes dreistündiges Programm dargeboten, das von über 28 000 Anwesenden in der vollbesetzten Ibirapuera-Sporthalle verfolgt wurde. Bei dieser Gelegenheit gab Bruder Knorr, nachdem er über die Wichtigkeit einer regelmäßigen Betrachtung des Tagestextes gesprochen hatte, das Jahrbuch 1973 frei, das zum ersten Mal in Portugiesisch herauskam. (Bis dahin war der Stoff, der den Tagestextbesprechungen zugrunde lag, immer im portugiesischen Wachtturm erschienen.) Täglich etwas aus Gottes Wort zu lesen und zu betrachten ist dem Volk Jehovas wichtig. Das ist im Einklang mit dem, was Jesus Christus selbst sagte: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht“ (Mat. 4:4).
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Internationaler Kongreß „Göttlicher Sieg“
Mit dem größten Kongreß, den Jehovas Volk in Brasilien je abgehalten hatte, ging das Jahr 1973 zu Ende; er fand vom 26. bis 30. Dezember im Pacaembu-Stadion in São Paulo statt. Ein riesiger Ballon mit der Aufschrift „Göttlicher Sieg“ schwebte über dem Stadion und machte das Kongreßmotto bekannt. Das Programm bestärkte die Anwesenden in ihrer Überzeugung, daß der göttliche Sieg, der durch Gottes Königreich herbeigeführt wird, tatsächlich die größten Segnungen für die Menschheit bringen wird. Der Kongreß an sich war ein schlagender Beweis dafür, daß sich das Leben von Zehntausenden von Brasilianern durch die biblische Unterweisung über den Willen Gottes bereits verändert hatte. Achtundzwanzig Jahre zuvor hatte Bruder Knorr in einer nahe gelegenen Sporthalle zu einer Zuhörerschaft von 765 Personen gesprochen. Damals hatte er zu dem riesigen Stadion hinübergesehen und die Überlegung geäußert, ob Jehovas Zeugen in Brasilien wohl jemals diese Anlagen füllen würden. Dieser Wunsch wurde 1973 Wirklichkeit, als Bruder Knorr genau in diesem Stadion vor 94 586 Personen sprach. Am Vortag hatten sich 3 187 neue Diener Gottes taufen lassen. Der fünftägige Kongreß war bereits ein Beweis für den göttlichen Sieg.
Die Delegierten kamen aus allen Teilen des Landes. Aus Manaus, der etwa 4 000 Kilometer entfernt liegenden Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, kamen die Delegierten mit drei Bussen und vier Autos angereist; sie waren die allererste Reisegruppe, die auf der gefährlichen Transamazônica reiste. Eine andere Gruppe kam aus Belém, das an der Nordküste liegt, und hatte über 3 000 Kilometer zurückgelegt. Und ein Sonderzug sowie mehr als 180 Busse brachten freudige Delegierte aus Rio de Janeiro. Die Publicity war so groß, daß sogar der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo und der Bürgermeister der Stadt die Kongreßstätte besuchten.
Die Tausende von Delegierten unterzubringen war eine Schwierigkeit für sich, da sich viele keine Hotelunterkunft leisten konnten. Ungefähr 21 000 Unterkunftsanforderungen wurden von der Abteilung Unterkünfte bearbeitet. In Übereinstimmung mit dem biblischen Rat, ‘dem Weg der Gastfreundschaft zu folgen’, nahmen Zeugen Jehovas und auch andere die Delegierten in ihrem Haus auf (Röm. 12:13). Über 6 000 wurden in Königreichssälen untergebracht. Der Ehemann einer Schwester bot eine Fabrik als Unterkunft an, und dort kamen alle Delegierten aus Amazonien unter. Die Matratzen lieh man sich von Zeugen und von Interessierten.
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BrasilienJahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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Etwa zur gleichen Zeit kam das importierte Papier für die Zeitschriften an. „Die erste Ladung wog 150 Tonnen“, erinnert sich Euclides Justino, der vom Bethel zum Hafen geschickt wurde, um das Papier abzuholen. „Für Lkws, die das Papier vom Hafen in Santos zum Bethel in São Paulo transportieren sollten, hatten wir ja gesorgt.
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Manche Traktatempfänger wandten auf der Stelle an, was sie lernten. Das traf auf einen 22jährigen Collegeschüler in São Paulo zu. Sich ganz der Dringlichkeit bewußt, war er bereit, die Bibel mit Hilfe des Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt zu studieren. Schon bald begann er, anderen am College von dem zu erzählen, was er lernte, und drei Monate später beteiligte er sich selbst an der Verbreitung eines weiteren besonderen Traktats.
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[Bilder auf Seite 133]
Rotationsmaschine, die 1973 in Saõ Paulo in Betrieb genommen wurde
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[Bilder auf Seite 134]
Auf dem Kongreß „Göttlicher Sieg“ in São Paulo sahen die Delegierten die herzerfreuenden Ergebnisse ihres vereinten Zeugnisgebens
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