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BrasilienJahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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Bezirkskongresse „Reine Sprache“
Kongresse sind Meilensteine im Leben der Zeugen Jehovas, und an manche denkt man noch lange zurück. Solch ein Kongreß fand im August 1990 in São Paulo statt. Am letzten Tag dieses Bezirkskongresses „Reine Sprache“ verfolgten mehr als 134 000 Personen — 86 186 im Morumbi-Stadion und 48 220 im Pacaembu-Stadion — den öffentlichen Vortrag, der zeitgleich von zwei Rednern gehalten wurde. Zwei Brüder von der leitenden Körperschaft, C. W. Barber und A. D. Schroeder, sowie 2 350 ausländische Delegierte aus 14 Ländern waren gekommen.
Am Ende der Schlußansprache winkten sich die Delegierten in beiden Stadien mit Taschentüchern und Schals zu. Tief bewegt von dem, was sie sahen, weinten viele Anwesende Freudentränen. Wie dankbar die brasilianischen Zeugen waren, daß ihre Glaubensbrüder und -schwestern aus anderen Ländern gekommen waren und gemeinsam mit ihnen dieses große Ereignis erlebten!
Die große Liebe, die unter Jehovas Dienern herrscht, ist ein wesentlicher Faktor, der aufrichtigen Menschen hilft, die Wahrheit zu erkennen (Joh. 13:35). Wie zum Beispiel bei einem jungen Mann und seiner Schwester: Sie waren dagegen, daß ihre verwitwete Mutter mit Zeugen Jehovas die Bibel studierte. Ein Ältester besuchte sie und lud sie für den Sonntag nachmittag zu dem Kongreß in São Paulo ein. Er holte sie früh ab, da er seinen Verpflichtungen als freiwilliger Helfer im Stadion nachkommen wollte. Die beiden waren tief beeindruckt. Sie äußerten sich lobend über die Ordentlichkeit und die Sauberkeit im Stadion, über die Art, wie alles organisiert war, und besonders über die Liebe, die den Delegierten am Ende erwiesen wurde. Sie willigten in ein Bibelstudium ein, machten gute Fortschritte und ließen sich gemeinsam mit ihrer Mutter taufen. Heute ist der junge Mann ein Dienstamtgehilfe.
Krankenhaus-Verbindungskomitees
Jeder Zeuge Jehovas, ob er sich erst vor kurzem hat taufen lassen oder ob er schon erfahrener ist, weiß um das wichtige Erfordernis für einen Christen, nämlich sich von Blut jeder Art zu enthalten (1. Mo. 9:3, 4; Apg. 21:25). 1984 wurden Komitees aus erfahrenen Ältesten gebildet, die Ärzte interviewen und jene erfassen sollten, die die Entscheidung eines Patienten, eine Bluttransfusion abzulehnen, respektierten. Diese Vorkehrung erhielt 1991 Auftrieb, als ein internationales Seminar für die Krankenhaus-Verbindungskomitees (KVKs) in São Paulo stattfand. Eugene Rosam und Fred Rusk vom Krankenhausinformationsdienst in Brooklyn (New York, USA) waren anwesend. An dem Seminar nahmen auch 700 weitere Brüder teil, zu denen Ärzte, Rechtsanwälte und Mitglieder der KVKs gehörten.
Das Seminar machte deutlich, daß viel Arbeit auf die Komitees zukam. Sie sollten reorganisiert und ihre Mitglieder für Präsentationen vor Ärzten und medizinischem Personal geschult werden, wobei sie unseren Standpunkt zur Verwendung von Blut erläutern und wissenschaftliche Abhandlungen über eine medizinische Behandlung ohne Blut anbieten würden. Erklärtes Ziel der Komiteemitglieder in ihrem Verhältnis zur Ärzteschaft war: „Kommunikation und Kooperation statt Konfrontation.“ Nach der Reorganisation hatte sich die Zahl der Komitees von 200 Komitees mit 1 200 Mitgliedern auf 64 mit ungefähr 350 Mitgliedern reduziert. Weniger, aber besser ausgerüstete Komitees in Städten mit großen medizinischen Zentren waren das Ergebnis.
Im Oktober 1992 bot sich auf dem XXII. Internationalen Kongreß zum Thema Bluttransfusion in São Paulo die Gelegenheit für eine Präsentation vor 1 300 Ärzten aus mehr als 100 Ländern. Mit der Genehmigung der Kongreßorganisatoren hängte Schwester Zelita da Silva Souza, eine Hämatologin, ein Plakat mit einer Liste von 65 medizinischen Alternativen zur Bluttransfusion auf. Pedro Catardo und Sergio Antão vom Bethel berichten: „Anfangs waren wir ein wenig besorgt darüber, wie man uns wohl aufnehmen würde, aber die Reaktion der mehr als 500 Ärzte, mit denen wir persönlich Kontakt aufgenommen hatten, war ausgesprochen günstig. Einer der Hauptreferenten bei dem Kongreß las sich das Plakat und die ausgelegten Artikel aufmerksam durch. Später äußerte er in einem Vortrag, den er im großen Auditorium hielt, seine Bewunderung für die wertvollen Informationen, die man ,von unerwarteter Seite — von den Zeugen Jehovas‘ — erhalten hatte.“
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BrasilienJahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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Doch die Brüder kontaktierten jemand vom KVK in São Paulo, der das Mittel noch am gleichen Tag mit dem Flugzeug schickte.
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