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  • Der Buddhismus — Die Suche nach Erleuchtung ohne Gott
    Die Suche der Menschheit nach Gott
    • wurden die frühesten Aufzeichnungen dieser „kanonischen Texte“ in Pali während der Herrschaft von König Wattagamani Abhaja im 1. Jahrhundert v. u. Z. gemacht. Andere Berichte über das Leben Buddhas faßte man vielleicht nicht vor dem 1. oder sogar nicht vor dem 5. Jahrhundert u. Z. ab, also fast 1 000 Jahre nach seiner Zeit.

      6. Welche Kritik wird an den „kanonischen Texten“ geübt? (Vergleiche 2. Timotheus 3:16, 17.)

      6 In dem Abingdon Dictionary of Living Religions heißt es daher: „Die ‚Biographien‘ wurden erst spät geschrieben und sind voller Legenden und Mythen, und die ältesten kanonischen Texte sind das Ergebnis eines langen Prozesses der mündlichen Überlieferung; während dieser Zeit wurde vieles verbessert und hinzugefügt.“ Ein Gelehrter „behauptete [sogar], daß nicht ein einziges Wort der niedergeschriebenen Lehre mit absoluter Sicherheit Gautama zugeschrieben werden kann“. Ist eine solche Kritik berechtigt?

      Buddhas Empfängnis und Geburt

      7. Wie soll laut buddhistischen Texten die Empfängnis Buddhas stattgefunden haben?

      7 Greifen wir z. B. die folgenden Auszüge aus Jātakam, einem Teil des Pali-Kanons, heraus und aus Buddhacarita, einem aus dem 2. Jahrhundert u. Z. stammenden Text in Sanskrit über das Leben Buddhas. Zuerst sei der Bericht erwähnt, der davon handelt, wie Buddhas Mutter, Königin Māyā, ihn in einem Traum empfing.

      „Die vier Großkönige hoben sie samt ihrem Bett auf und brachten sie nach dem Himālaya ... Darauf kamen ihre Gattinnen und brachten Māyā nach dem Anotatta-See; hier badeten sie sie, um sie von der menschlichen Unreinheit zu befreien ... Nicht weit von dort ist der Silberberg, dessen Spitze ein goldenes Haus ist; da machten sie ein nach Osten gerichtetes Lager zurecht und legten Māyā darauf nieder. Hierauf stieg der Bodhisattva ... als ein herrlicher weißer Elefant ... von da herab, stieg den Silberberg hinan ..., umschritt dreimal von rechts das Lager seiner Mutter, berührte ihre rechte Seite und ging so gleichsam in ihren Leib ein. So nahm er am letzten Tage des Asālha-Nakkhatta seine Wiedergeburt.“

      8. Was wurde über Buddhas Zukunft vorausgesagt?

      8 Als die Königin den Traum ihrem Mann, dem König, erzählte, ließ er 64 ausgezeichnete Hindupriester rufen, gab ihnen zu essen und kleidete sie ein; daraufhin bat er um die Deutung. Sie erklärten:

      „Sei unbesorgt, o Großkönig! ... Einen Sohn wirst du erhalten. Wenn dieser das häusliche Leben wählen wird, wird er ein König werden, ein Weltherrscher; wenn er aber das Haus verlassen und die Weltflucht betätigen wird, wird er ein Buddha werden, der in der Welt alles Dunkel vertreibt.“

      9. Welche ungewöhnlichen Ereignisse sollen stattgefunden haben, nachdem Buddhas Zukunft vorhergesagt worden war?

      9 Danach sollen sich 32 Wunder ereignet haben:

      „Da wankten, erzitterten und erbebten wie mit einem Schlage alle zehntausend Welten ... In allen Höllen erlosch das Feuer, ... bei allen Wesen verschwand die Krankheit, ... alle Instrumente ertönten, wiewohl nicht berührt, von selbst, ... in dem großen Weltmeer war süßes Wasser, ... das ganze System der zehntausend Welten drehte sich und war zusammengedrückt ... wie ein Bündel zusammengebundener Kränze ... voll höchster Herrlichkeit.“

      10. Wie wird in buddhistischen heiligen Texten die Geburt Buddhas beschrieben?

      10 Dann nahte die ungewöhnliche Geburt Buddhas in einem Garten mit Sālabäumen, Lumbini-Wald genannt. Als die Königin einen Sālazweig ergreifen wollte, bog er sich herab und kam ihrer Hand nahe. Sie hielt ihn fest, und stehend gebar sie ihren Sohn.

      „Dieser ging, wie ein Prediger vom Lehrstuhl oder wie ein Mann von der Leiter herabsteigt, aus dem Mutterleibe hervor, indem er beide Hände und Füße ausstreckte und dastand, ohne infolge seines Aufenthaltes im Mutterleibe durch eine Unreinheit befleckt zu sein ...“

      „Sobald er [der zukünftige Buddha] geboren war, stellte er sich mit beiden Beinen fest auf die Erde, machte sieben Schritte nach Norden — dabei wurde über ihm ein weißer Baldachin getragen — und schaute nach allen Himmelsrichtungen; dabei rief er mit unvergleichlicher Stimme: In der ganzen Welt bin ich der Erste, der Beste und der Herausragendste; das war meine letzte Geburt; nie mehr werde ich wiedergeboren!“

      11. Welche Schlußfolgerung haben einige Gelehrte hinsichtlich der in den buddhistischen heiligen Texten aufgezeichneten Berichte über Buddhas Leben gezogen?

      11 Genauso ausführliche Erzählungen gibt es über seine Kindheit, seine Begegnungen mit jungen Verehrerinnen, sein Umherwandern, ja über fast jede Begebenheit seines Lebens. Es überrascht vielleicht nicht, daß die meisten Gelehrten alle diese Berichte als Legenden und Mythen abtun. Ein Beamter am Britischen Museum vertritt sogar den Standpunkt, daß es wegen „der vielen Legenden und Wundererzählungen unmöglich ist, ... einen geschichtlichen Lebensbericht zusammenzustellen“.

      12, 13. (a) Was ist die traditionelle Weise, wie Buddhas Leben geschildert wird? (b) Welches Geburtsjahr Buddhas wird allgemein anerkannt? (Vergleiche Lukas 1:1-4.)

      12 Dessenungeachtet ist ein traditioneller Bericht über Buddhas Leben weit verbreitet. Ein moderner, in Colombo (Sri Lanka) veröffentlichter Text, A Manual of Buddhism, enthält folgende vereinfachte Fassung:

      „An einem Vollmondtag im Mai des Jahres 623 v. Chr. wurde in Nepal ein indischer Schakja-Prinz namens Siddhattha Gotamaa geboren. Sein Vater war König Suddhodana und seine Mutter Königin Majadewi. Sie starb wenige Tage nach der Geburt des Kindes, und so wurde Mahapradschapati Gautami seine Pflegemutter.

      Mit 16 Jahren heiratete er seine Kusine, die schöne Prinzessin Jaschodhara.

      Nach seiner Heirat führte er fast 13 Jahre ein luxuriöses Leben in seliger Unwissenheit über die Schicksalsschläge, die die Menschen außerhalb der Palasttore zu erdulden hatten.

      Im Laufe der Zeit wurde ihm die Realität immer mehr bewußt. In seinem 29. Lebensjahr, einem Wendepunkt in seiner Laufbahn, wurde sein Sohn Rahula geboren. Diesen betrachtete er als Hindernis, denn er erkannte, daß alle, die geboren werden, ohne Ausnahme der Krankheit und dem Tod preisgegeben sind. Es wurde ihm also klar, daß das Leid allgegenwärtig ist, und er entschloß sich, für die universelle Krankheit der Menschheit ein Allheilmittel zu finden.

      Er gab die königlichen Freuden auf und verließ eines Nachts sein Zuhause, ... schnitt sich das Haar ab, zog sich ein einfaches Gewand eines Asketen an und ging auf die Suche nach der Wahrheit.“

      13 Diese in seiner Biographie enthaltenen wenigen Einzelheiten stehen natürlich in krassem Gegensatz zu den auf Phantasie beruhenden Erzählungen in den „kanonischen Texten“. Und mit Ausnahme seines Geburtsjahres werden sie allgemein anerkannt.

  • Der Buddhismus — Die Suche nach Erleuchtung ohne Gott
    Die Suche der Menschheit nach Gott
    • [Bild auf Seite 133]

      Steinrelief: In dem Traum, den Māyā in Gandhara (Pakistan) hatte, wird der zukünftige Buddha als ein mit einem Heiligenschein umgebener weißer Elefant dargestellt, der in die rechte Seite Königin Māyās eingeht und sie schwanger macht

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