Eine weltweite Lösung
DIE bereits erwähnte Konferenz von Toronto endete mit einem eindringlichen Appell zur internationalen Zusammenarbeit. „Vor einem 12 Meter großen Gemälde mit einer Wolkenlandschaft standen“, so die Zeitschrift Discover, „die Regierungschefs Brian Mulroney von Kanada und Gro Harlem Brundtland von Norwegen und verpflichteten sich, in ihren Ländern den Verbrauch fossiler Brennstoffe einzuschränken.“
G. Brundtland, Ministerpräsidentin von Norwegen und Vorsitzende der Weltkommission der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, erklärte: „Die Auswirkungen einer Klimaveränderung könnten den Menschen vor eine Herausforderung stellen, die nur noch von der Verhinderung eines Atomkriegs übertroffen wird.“ Sie forderte ein internationales Abkommen zum Schutz der Atmosphäre vor weiterer Zerstörung.
Was würde das einschließen? Dr. Michael McElroy von der Harvarduniversität drückte es in Verbindung mit der Konferenz so aus: „Wir sollten endlich den Verbrauch fossiler Brennstoffe drastisch einschränken. Das wird nicht leicht sein. Wie kann man Länder wie China, die reiche Kohlevorkommen haben, überreden, ihre Entwicklung und den Einsatz ihres billigsten und am leichtesten verfügbaren Brennstoffes zu bremsen? Wir benötigen eine internationale Annäherung. ... Wir müssen den Entwicklungsländern einen Anreiz bieten, damit sie einen vernünftigeren Kurs einschlagen als wir.“
Doch wie werden die Entwicklungsländer auf solche Überredungsversuche reagieren? Der westliche Wohlstand, den sich die Bevölkerung der armen Länder wünscht, erfordert gewaltige Energiemengen. Automobile — jene glänzenden Symbole von Macht und Erfolg — benötigen Benzin, wenn sie nicht nur Straßenschmuck sein sollen. Protzige, aggressiv vermarktete Produkte verlangen nach Plastikverpackung, die Dr. Lester Lave von der Carnegie-Mellon-Universität als „erstarrte Energie“ bezeichnete. Neue Autobahnen und Wolkenkratzer sowie Renommierobjekte wie internationale Flughäfen und Einkaufszentren verschlingen riesige Mengen Energie — beim Bau, zur Beleuchtung und zum Unterhalt. Die reichen Nationen sagen den ärmeren sozusagen: „Wir haben schon unseren hohen Lebensstandard. Jetzt sind wir plötzlich um die Umwelt besorgt. Es tut uns leid, aber ihr könnt nicht das bekommen, was wir schon haben. Ihr müßt ‚vernünftiger‘ sein als wir. Ihr dürft nicht wie wir all die billige Energie benutzen. Ihr müßt die teureren Energien nutzen, langsamer wachsen und eure Völker länger darauf warten lassen, den Lebensstil zu erreichen, von dem wir ihnen gesagt haben, sie müßten ihn nachahmen.“ Wieviel Beifall das wohl in der dritten Welt fände?
Dr. McElroy anerkannte dieses Problem, als er weiter ausführte: „Das erfordert zwangsläufig, daß wir Ressourcen von uns [den Industrieländern] zu ihnen [den Entwicklungsländern] transferieren. ... Es wäre passend, dies durch eine Steuer auf fossile Brennstoffe, die an so vielen Problemen schuld sind, zu finanzieren. Wie soll die Steuer jedoch erhoben werden? Man brauchte ein internationales Gremium mit beispielloser Macht und Unabhängigkeit. Das würde von den Nationen unbedingt erfordern, zumindest einen Teil von dem abzutreten, was sie bisher als ihr unabänderliches Recht auf unabhängige Überlegungen und Handlungen angesehen haben.“
Doch wie realistisch ist es, darauf zu hoffen? Ist es wahrscheinlich, daß die reichen Nationen freiwillig Souveränität und Steuerhoheit irgendeinem internationalen Gremium abtreten, um den armen Nationen Geld zukommen zu lassen und den Treibhauseffekt zu bekämpfen? Die reichen und mächtigen Nationen der Erde sind nicht durch weitsichtige Selbstlosigkeit reich und mächtig geworden. Sie wachen eifersüchtig über ihre nationale Souveränität. Werden sie sich jetzt ändern, nur weil sich einige Wissenschaftler über den Treibhauseffekt „aufregen“?
Echte globale Souveränität
Was man braucht, um einer globalen Bedrohung wie der Treibhausinstabilität zu begegnen, sind keine Resolutionen, Hoffnungen und Gemeinplätze, sondern eine echte Weltregierung, die in der Lage ist, eine vernünftige Umweltpolitik von der Arktis bis zur Antarktis durchzusetzen. Die bisherige Geschichte des Menschen berechtigt nicht zu der Hoffnung, daß er bald eine solche Regierung schaffen wird. „Wir haben in unserer Geschichte jeden nur denkbaren Fehler gemacht“, klagt der Wissenschaftsautor Allan Wirtanen in der Zeitschrift New Scientist, „und wir haben jeden immer und immer wieder gemacht, so daß es von jedem größeren Fehler eine unendliche Vielfalt verschiedener Variationen und Abwandlungen gibt; und nie haben wir wirklich etwas daraus gelernt.“
Doch ernsthafte Erforscher der Geschichte haben durch all das eine wichtige Lektion gelernt: Der Mensch ist unfähig, unabhängig von seinem Schöpfer mit der Erde umzugehen. Klingt dir das zu „religiös“? Nicht „wissenschaftlich“ genug? Vielleicht ein bißchen „naiv“?
Aber was ist naiver: zu hoffen, daß der Mensch den Lauf seiner traurigen Geschichte total umkehrt, nationale, politische, religiöse und kulturelle Schranken überwindet und in weiser Voraussicht etwas unternimmt, um eine Katastrophe im nächsten Jahrhundert abzuwenden — oder zu glauben, daß Gott eingreift, ehe es zu spät ist? Der Schöpfer hat in seinem Wort verheißen, „die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18). Es gibt genügend exakte geschichtliche Beweise, daß er genau das vorhat. Warum sich nicht einmal ein paar Minuten Zeit nehmen, um die unsere Erde betreffenden Prophezeiungen nachzulesen, die in der Bibel im 37. Psalm und in Jesaja, Kapitel 11 und 65 aufgezeichnet sind? Vergleiche sie mit den heutigen düsteren Prognosen über den Treibhauseffekt. Wo wird wirklich die Zukunft der Erde beschrieben? Meinst du nicht, daß du es dir und deinen Kindern schuldest, dies herauszufinden?