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April Cadoreth (Siehe Absatz 21—24)
21—24. (a) Welche bedeutsame Entscheidung traf der Oberste Gerichtshof von Kanada für Minderjährige? (b) Was können junge Zeugen Jehovas aus diesem Fall lernen?
21 Kanada. Im Allgemeinen gestehen Gerichte Eltern das Recht zu, festzulegen, welche medizinische Behandlung für ihre Kinder am besten ist. Mitunter haben sie sogar entschieden, dass ein reifer Minderjähriger bei medizinischen Entscheidungen mit einbezogen werden sollte. Dazu hat April Cadoreth beigetragen. Im Alter von 14 Jahren kam sie mit schweren inneren Blutungen in ein Krankenhaus. Wenige Monate zuvor hatte sie eine Patientenverfügung ausgefüllt, in der stand, dass ihr nicht einmal im Notfall Blut übertragen werden solle. Der behandelnde Arzt setzte sich über Aprils ausdrücklichen Wunsch hinweg und erwirkte einen Gerichtsentscheid. Man transfundierte ihr gewaltsam drei Einheiten Erythrozytenkonzentrat (rote Blutkörperchen). April verglich dieses traumatische Erlebnis später mit einer Vergewaltigung.
22 April und ihre Eltern zogen vor Gericht. Nach zwei Jahren befasste sich der Oberste Gerichtshof von Kanada mit dem Fall. Formaljuristisch verlor April zwar die Verfassungsbeschwerde, aber das Gericht erließ ihr die Prozesskosten und urteilte in ihrem Sinne. Das Urteil kommt nämlich reifen Minderjährigen zugute, die ihr Recht wahrnehmen möchten, selbst über ihre medizinische Behandlung zu entscheiden. Es hieß darin: „Jugendlichen unter 16 sollte bei einem ärztlichen Eingriff gestattet sein, den Beweis zu erbringen, dass ihre Haltung zu einer bestimmten medizinischen Behandlung ein ausreichendes Maß an Reife und selbstständigem Denken erkennen lässt.“
23 Dieser Fall ist insofern bedeutsam, als sich der Oberste Gerichtshof mit den verfassungsmäßigen Rechten reifer Minderjähriger auseinandersetzte. Vor dem Urteil konnte ein kanadisches Gericht bei Jugendlichen unter 16 Jahren eine medizinische Behandlung genehmigen, wenn es der Meinung war, diese diene dem Kindeswohl. Doch nun kann ein Gericht keine Behandlung gegen den Willen Jugendlicher unter 16 autorisieren, ohne ihnen vorher Gelegenheit zu geben, zu beweisen, dass sie reif genug sind, eigene Entscheidungen zu treffen.
„Es macht mich richtig glücklich, dass ich ein bisschen dazu beitragen konnte, Gottes Namen zu verherrlichen und Satan zum Lügner zu stempeln“
24 War der dreijährige Kampf die Mühe wert? „Ja!“, sagt April. Sie ist inzwischen Pionier und erfreut sich guter Gesundheit. „Es macht mich richtig glücklich, dass ich ein bisschen dazu beitragen konnte, Gottes Namen zu verherrlichen und Satan zum Lügner zu stempeln.“ Wie Aprils Erfahrung zeigt, können junge Leute mutig für ihren Glauben eintreten und sich so als echte Bürger des Königreiches Gottes erweisen (Mat. 21:16).
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