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Schlangenverehrung: Früher und heuteErwachet! 2010 | März
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Schlangengötter zogen auch die Urvölker Mexikos in ihren Bann. So wurde die oberste Gottheit der Maya, Itzamná, öfter als Schlange dargestellt. Die Tolteken verehrten Quetzalcóatl, die „gefiederte Schlange“, als Gott der Gelehrsamkeit, der Künste und Wissenschaften. Für die Azteken war Quetzalcóatl ebenfalls der Gott der Gelehrsamkeit und sogar der Schöpfergott. Über seine vielen Funktionen und Fähigkeiten schrieb die Zeitschrift Arqueología Mexicana: „Die gefiederte Schlange verkörperte nach und nach immer mehr Rollen — vielleicht mehr als jede andere Gottheit.“
Die Federschlange wurde in Mesoamerika viele Jahrhunderte lang verehrt. Der Glaube an diese Gottheit lebt bis heute bei den Cora und Huichol in Mexiko weiter. Dort schmückt man sich zu bestimmten Festen beim Tanz mit Federn und bewegt sich wie eine Schlange. Bei einem Fruchtbarkeitsritus der Quiché wird mit lebenden Schlangen getanzt. Die Chortí, ein Stamm der Maya in Guatemala, verehren ebenfalls eine gefiederte Schlange, die sie mit bestimmten katholischen Heiligen in Verbindung bringen.
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Schlangenverehrung: Früher und heuteErwachet! 2010 | März
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[Bild auf Seite 22]
Kopf einer gefiederten Schlange an der Mauer eines Aztekentempels
[Bild auf Seite 22]
Quetzalcóatl, die gefiederte Schlangengottheit der Tolteken (Flachrelief)
[Bildnachweis auf Seite 22]
Oben: REUTERS/Tami Chappell; unten: © Leonardo Díaz Romero/age fotostock
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