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  • Guten Rat einholen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 1

      Guten Rat einholen

      Warum wichtig? Eltern, die ihr Baby zum ersten Mal in den Armen halten, fühlen sich oft von widersprüchlichen Emotionen hin und her gerissen. „Ich freute mich unwahrscheinlich und war ganz ergriffen“, erzählt Brett, der mit seiner Familie in England lebt. „Aber ich sah auch eine riesige Verantwortung auf uns zukommen, der ich mich nicht gewachsen fühlte.“ Monica aus Argentinien sagt: „Ich fragte mich, ob ich meiner Kleinen auch wirklich geben konnte, was sie brauchte, und ob ich in der Lage wäre, einen verantwortungsbewussten Menschen aus ihr zu machen.“

      Die Freuden und Ängste dieser Eltern kann man gut nachempfinden. Kaum eine Aufgabe ist so befriedigend und schön, aber auch so schwierig und frustrierend wie das Elternsein. Ein Vater drückte es so aus: „Bei jedem Kind hat man nur einen einzigen Versuch.“ Da die Eltern enormen Einfluss auf das Glück und die Gesundheit ihrer Kinder haben, wünscht man sich verlässliche Tipps, wie man es richtig macht.

      Warum schwierig? Zum Thema Kindererziehung scheint jeder gute Ratschläge parat zu haben. Früher orientierten sich junge Eltern am Beispiel der eigenen Eltern oder an ihrer religiösen Überzeugung. In vielen Ländern ist die Familie jedoch längst kein stabiles Gefüge mehr, und auch die Religion hat ihren Einfluss verloren. Oft wendet man sich deshalb an professionelle Berater. Was die Experten sagen, ist zum Teil gut und richtig, manchmal aber auch recht widersprüchlich. Vieles ist schon nach kurzer Zeit wieder überholt.

      Was hilft: Den besten Rat bekommt man bei dem, der sich am besten auskennt — beim Schöpfer des menschlichen Lebens, Jehova Gott (Apostelgeschichte 17:26-28). In der Bibel, dem Wort Gottes, finden Eltern sowohl konkrete Hinweise als auch praktische Beispiele, die ihnen helfen können, ihre Sache besser zu machen. „Mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“, verspricht Gott (Psalm 32:8).

      Was rät Gott Eltern, die sich wünschen, dass ihre Kinder glücklich aufwachsen?

      [Herausgestellter Text auf Seite 3]

      „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ (Sprüche 3:5)

  • Ein liebevolles Zuhause schaffen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 2

      Ein liebevolles Zuhause schaffen

      Warum wichtig? Kinder brauchen Liebe; ohne Liebe verkümmern sie. In den 1950er-Jahren schrieb der Anthropologe M. F. Ashley Montagu: „Für eine gesunde Entwicklung braucht der menschliche Organismus in erster Linie Liebe; praktisch alle Aspekte der Gesundheit sind damit verknüpft, dass man vor allem in den ersten sechs Lebensjahren viel Liebe erfährt.“ Die moderne Forschung stützt seine Ansicht, dass „Kinder schwere Schäden davontragen, wenn sie ein Liebesdefizit haben“.

      Warum schwierig? In einer lieblosen, egoistischen Welt ist die Familie starken Belastungen ausgesetzt (2. Timotheus 3:1-5). Durch die finanziellen und emotionellen Anforderungen der Kindererziehung können sich bereits vorhandene Eheprobleme noch verschärfen. Meinungsverschiedenheiten zum Thema Belohnen und Bestrafen führen schnell zu Spannungen, umso mehr, wenn die Kommunikation ohnehin schon gestört ist.

      Was hilft: Es ist wichtig, regelmäßig Zeit für die ganze Familie einzuplanen. Doch die Eltern sollten auch Zeit füreinander reservieren (Amos 3:3). Sobald die Kinder schlafen, hat man meistens etwas Freiraum. Es wäre schade, wenn man sich diese wertvollen Momente vom Fernseher stehlen ließe. Damit die Romantik in der Ehe nicht verloren geht, ist es gut, sich immer wieder zu sagen, was man füreinander empfindet (Sprüche 25:11; Hohes Lied 4:7-10). Warum ständig aneinander herumkritisieren? Hält man die Augen offen, fällt einem bestimmt jeden Tag etwas Nettes ein, was man seinem Partner sagen kann (Psalm 103:9, 10; Sprüche 31:28).

      Auch Kinder möchten hören, dass sie geliebt werden. Jehova Gott gab Eltern ein gutes Beispiel, als er in aller Öffentlichkeit erklärte, wie sehr er seinen Sohn Jesus liebt (Matthäus 3:17; 17:5). Fleck, ein Vater, der in Österreich lebt, sagt: „Ich glaube, bei Kindern ist es ein bisschen wie bei kleinen Pflänzchen. Die drehen sich zur Sonne, weil sie Licht und Wärme suchen. Genauso suchen Kinder bei den Eltern Liebe und die Bestätigung, dass sie geschätzt werden.“

      Wenn man — egal ob verheiratet oder alleinerziehend — in der Familie die Liebe zueinander und zu Gott fördert, kann das Familienleben nur gewinnen.

      Aber was sagt Gottes Wort eigentlich zum Thema Autorität?

      [Herausgestellter Text auf Seite 4]

      „Liebe . . . ist ein vollkommenes Band der Einheit“ (Kolosser 3:14)

  • Den Erziehungsauftrag annehmen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 3

      Den Erziehungsauftrag annehmen

      Warum wichtig? „Kinder von liebevollen, fürsorglichen Eltern, die sich aber auch Autorität verschaffen und klare Grenzen setzen, bringen bessere schulische Leistungen, haben ein besseres Sozialverhalten, sind selbstbewusster und insgesamt glücklicher als Kinder von Eltern, die entweder alles durchgehen lassen oder extrem streng sind“, heißt es in der Zeitschrift Parents über die Ergebnisse von Studien.

      Warum schwierig? Vom Baby- bis zum Jugendalter werden Kinder die Autorität der Eltern immer wieder infrage stellen. „Kinder merken schnell, wann die Eltern Angst haben, sich Autorität zu verschaffen, und garantiert nachgeben werden“, schreibt John Rosemond in seinem Buch Parent Power!. „Wenn die Eltern in der Frage, wer das Sagen hat, keine klare Linie fahren, übernehmen die Kinder das Kommando.“

      Was hilft: Seine Autorität wahrzunehmen muss nicht bedeuten, dass man Distanz aufbaut oder die Kinder einschüchtert. Jehova Gott, der Gründer der Familie, hat nicht vorgesehen, dass die Kinder in der Familie genauso viel zu sagen haben wie die Eltern. Er hat den Eltern einen Erziehungsauftrag gegeben und fordert die Kinder auf: „Gehorcht euren Eltern“ (Epheser 3:14, 15; 6:1-4).

      Man kann sich durchaus Autorität verschaffen, ohne zum Tyrannen zu werden. Wie? Indem man sich an das Vorbild Jehovas anlehnt. Er hätte zwar die Macht, uns seinen Willen aufzuzwingen, doch viel lieber appelliert er an das Gute in uns. „O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom“, lässt er uns durch die Bibel sagen (Jesaja 48:18). Jehova möchte nicht, dass wir ihm aus krankhafter Angst gehorchen, sondern aus Liebe (1. Johannes 5:3). Er verlangt nichts Unzumutbares von uns und weiß, dass seine Moralprinzipien zu unserem Besten sind (Psalm 19:7-11).

      Wie schafft man es denn, seine Autorität wahrzunehmen und richtig damit umzugehen? Erstens muss man sich bewusst machen, dass Erziehung etwas ist, was Gott von Eltern erwartet. Und zweitens muss man überzeugt sein, dass Gottes Moralbegriffe die besten sind — für Eltern und Kinder (Römer 12:2).

      Was müssen Eltern konkret beachten, damit ihre Autorität ernst genommen wird?

      [Herausgestellter Text auf Seite 5]

      „Weise dein Kind zurecht und es wird dir Freude und Zufriedenheit bereiten“ (Sprüche 29:17, Neues Leben)

  • Klare Regeln — prompte Konsequenzen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 4

      Klare Regeln — prompte Konsequenzen

      Warum wichtig? „Fest steht, dass Kinder mit klaren Regeln und klaren Konsequenzen besser zurechtkommen“, sagt Ronald Simons, Soziologe an der Universität von Georgia. „Ohne Struktur sind Kinder irgendwann nur noch auf sich selbst fixiert, werden egoistisch und unglücklich — und machen auch allen anderen das Leben schwer.“ In Gottes Wort heißt es einfach: „Wer seinen Sohn liebt, weist ihn schon früh zurecht“ (Sprüche 13:24, Neues Leben).

      Warum schwierig? Vernünftige Grenzen zu setzen und sich auch wirklich daran zu halten kostet Zeit, Mühe und Ausdauer — zumal Kinder gern ausprobieren, wie weit sie gehen können. Mike und Sonia, die selbst zwei Töchter haben, bringen es auf den Punkt: „Kinder sind kleine Persönlichkeiten mit eigenen Ideen, Wünschen und dem angeborenen Drang, etwas Verbotenes zu tun.“ Die beiden lieben ihre Mädchen heiß und innig, sagen aber ganz offen: „Manchmal können Kinder ziemlich stur und egoistisch sein.“

      Was hilft: Jehova gab durch sein Verhalten gegenüber dem Volk Israel ein gutes Beispiel. So war es ein Ausdruck von Liebe, dass er die Gesetze, an die sich sein Volk halten sollte, klar formulierte (2. Mose 20:2-17). Gleichzeitig machte er deutlich, was für Konsequenzen es hätte, dagegen zu verstoßen (2. Mose 22:1-9).

      Warum nicht einige Familienregeln, auf die man großen Wert legt, schriftlich festhalten? Manche Eltern empfehlen, eine solche Liste auf wenige Punkte — vielleicht fünf — zu begrenzen. Einige wenige gut durchdachte Familienregeln sind nicht so schwer durchzusetzen und prägen sich leichter ein. Neben die Regeln kann man die Konsequenzen schreiben, falls sie nicht beachtet werden. Eltern sollten sicherstellen, dass die Strafen nicht unverhältnismäßig sind und dass es ihnen ernst damit ist. Es ist gut, die Regeln hin und wieder durchzugehen, damit alle — auch die Eltern — genau wissen, was von ihnen erwartet wird.

      Bei Verstößen ist es wichtig, gleich zu reagieren, dabei aber ruhig und konsequent zu bleiben. Ein Wort zur Vorsicht: Wenn man wütend ist, wartet man besser, bis man sich beruhigt hat (Sprüche 29:22). Schieben die Eltern die Dinge auf die lange Bank oder lassen mit sich verhandeln, bekommen die Kinder den Eindruck, sie müssten es mit den Regeln nicht so genau nehmen. Etwas Ähnliches wird auch in der Bibel beschrieben: „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“ (Prediger 8:11).

      Wodurch zeichnet sich eine gute Kindererziehung außerdem noch aus?

      [Herausgestellter Text auf Seite 6]

      „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein“ (Matthäus 5:37)

  • Für Kontinuität sorgen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 5

      Für Kontinuität sorgen

      Warum wichtig? Im Erwachsenenalltag gibt es viele geregelte Abläufe. Arbeit, Religionsausübung und sogar Erholung verlangen eine gewisse Kontinuität. Eltern, die ihren Kindern keine Zeiteinteilung beibringen und sie nicht an eine gewisse Regelmäßigkeit gewöhnen, legen ihnen Steine in den Weg. „Studien belegen, dass sich Kinder durch Regeln und feste Strukturen geborgen fühlen, Selbstdisziplin lernen und Selbstvertrauen gewinnen“, sagt Dr. Laurence Steinberg, Professor für Psychologie.

      Warum schwierig? Das Leben ist hektisch. Vielen Eltern fällt es durch ihren harten Berufsalltag schwer, ihren Kindern regelmäßig Zeit zu schenken. Gute Gewohnheiten einzuführen und beizubehalten verlangt Selbstdisziplin und Entschlossenheit, zumal sich die Kinder anfangs oft dagegen sträuben.

      Was hilft: Der biblische Rat „Lasst . . . alle Dinge anständig und nach Anordnung geschehen“ lässt sich vom Prinzip her auch auf das Familienleben übertragen (1. Korinther 14:40). So halten es zum Beispiel viele Eltern für wichtig, kleine Kinder an feste Schlafenszeiten zu gewöhnen. Ideal ist es, wenn man das Schlafengehen zu einem schönen Erlebnis macht. Tatiana aus Griechenland, Mutter von zwei kleinen Töchtern, sagt: „Wenn die Kinder im Bett sind, streichle ich sie und erzähl ihnen, was die Mama alles gemacht hat, solange sie in der Schule waren. Meistens frag ich sie, ob sie auch erzählen wollen, was sie so gemacht haben. Sie sind dann ganz entspannt und reden oft drauflos.“

      Ihr Mann Kostas liest seinen Töchtern gern Geschichten vor. „Die Geschichten regen sie zum Erzählen an“, sagt er, „und dabei stellt sich dann oft heraus, wo der Schuh drückt. Wenn ich sie direkt danach frage, rücken sie nie mit der Sprache heraus.“ Natürlich muss man die Schlafenszeiten anpassen, wenn die Kinder größer werden. Behält man das Ritual aber bei, werden die Kinder auch weiter diese Momente nutzen, um mit den Eltern zu reden.

      Eine gute Gewohnheit ist auch, wenigstens einmal am Tag gemeinsam zu essen. Dazu gehört allerdings eine gewisse Flexibilität. „Manchmal komme ich erst spät von der Arbeit nach Hause“, sagt Charles, Vater von zwei Töchtern. „Meine Frau gibt den Mädchen dann schon mal was für den größten Hunger. Aber sie legt Wert darauf, dass alle warten, bis wir als Familie zusammen essen können. Am Tisch diskutieren wir den Tag durch, wir besprechen einen Bibeltext, reden über Probleme und lachen zusammen. Ich kann gar nicht genug betonen, wie gut es unserer Familie tut, dass wir das immer so machen.“

      Soll dieser Schritt gelingen, darf man gute Gewohnheiten allerdings nicht materialistischen Zielen opfern. Die Bibel rät dazu, sich „der wichtigeren Dinge [zu] vergewissern“ (Philipper 1:10).

      Was können Eltern noch für eine gute Kommunikation mit den Kindern tun?

      [Herausgestellter Text auf Seite 7]

      „Lasst . . . alle Dinge anständig und nach Anordnung geschehen“ (1. Korinther 14:40)

  • Die Gefühle der Kinder ernst nehmen
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 6

      Die Gefühle der Kinder ernst nehmen

      Warum wichtig? Kinder möchten mit den wichtigsten Menschen in ihrem Leben — den Eltern — über ihre Gefühle reden können. Das möchten sie nicht nur, sondern sie brauchen es auch. Wenn die Eltern allerdings immer gleich widersprechen, kann es so weit kommen, dass sich ein Kind verschließt. Irgendwann traut es sich womöglich nicht mehr zu, eigenständig zu denken, und zweifelt an seinen eigenen Gefühlen.

      Warum schwierig? Kinder drücken ihre Gedanken und Gefühle manchmal recht krass aus und können die Eltern ziemlich schockieren. „Ich hasse mein Leben!“a, sagt ein Kind vielleicht aus lauter Frustration. Oft kommt dann die instinktive Reaktion: „Red keinen Unsinn!“ Manche Eltern haben Angst, negative Gefühle ihrer Kinder hinzunehmen, weil das so aussehen könnte, als würden sie solche Gedanken in Ordnung finden.

      Was hilft: Die Bibel rät: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn“ (Jakobus 1:19). Jehova Gott hat die negativen Gefühle vieler seiner treuen Diener ernst genommen. Immerhin ließ er sie in der Bibel schriftlich festhalten (1. Mose 27:46; Psalm 73:12, 13). Der leidgeprüfte Hiob zum Beispiel wollte am liebsten sterben (Hiob 14:13).

      Einige Gedanken und Gefühle Hiobs waren eigentlich nicht hinzunehmen. Doch Jehova bestritt nicht, dass Hiob so empfand, und schnitt ihm auch nicht das Wort ab. Er wahrte Hiobs Würde und ließ ihn geduldig sein Herz ausschütten. Erst hinterher korrigierte er ihn freundlich. Ein Vater meinte zu diesem Thema: „Wenn ich Jehova im Gebet mein Herz ausschütten darf, dann ist es doch nur fair, dass meine Kinder auch mir ihre positiven und negativen Gefühle anvertrauen dürfen.“

      Bevor man seinem Kind vorwirft: „Das bildest du dir nur ein“, oder: „Das denkst du doch nicht im Ernst!“, wäre es gut, an Jesu berühmte Lebensregel zu denken: „Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“ (Lukas 6:31). Angenommen, man selber ist am Arbeitsplatz barsch angefahren worden oder hat durch eigenes Verschulden eine Enttäuschung erlebt. Man spricht sich bei jemandem aus, der einem nahesteht, und sagt ihm, dass einem alles zu viel wird. Welche Reaktion würde man sich wünschen? Dass der andere sagt: „Das redest du dir nur ein, und außerdem bist du selbst schuld!“? Oder lieber: „Das muss schlimm für dich sein. Hört sich nach einem harten Tag an“?

      Ob Kind oder Erwachsener, man nimmt viel leichter etwas an, wenn man das Gefühl hat, der andere versteht einen und kann sich in die Situation hineindenken. „Das Herz des Weisen lässt seinen Mund Einsicht bekunden, und seinen Lippen fügt es Überzeugungskraft hinzu“, sagt Gottes Wort (Sprüche 16:23).

      Wie können Eltern aber sichergehen, dass sie als Ratgeber glaubwürdig sind?

      [Fußnote]

      a Wenn Kinder Selbstmordabsichten äußern, sollte man das grundsätzlich ernst nehmen.

      [Herausgestellter Text auf Seite 8]

      „Wenn irgendeiner auf eine Sache eine Erwiderung gibt, ehe er sie angehört hat, so ist es ihm Torheit“ (Sprüche 18:13)

  • Vorbild sein
    Erwachet! 2007 | August
    • Schritt 7

      Vorbild sein

      Warum wichtig? Taten haben Vorbildwirkung. Worte geben oft nur Informationen weiter. Es gibt Eltern, die von ihren Kindern verlangen, respektvoll und ehrlich zu sein, selbst aber zu Hause herumschreien oder lügen, um irgendwelchen lästigen Pflichten zu entgehen. Bei den Kindern entsteht so der Eindruck, das sei akzeptables Erwachsenenverhalten. Wie der Publizist Dr. Sal Severe erklärte, „werden Kinder in ihrem Lernprozess mit am meisten durch das beeinflusst“, was sie bei den Eltern beobachten und dann nachahmen.

      Warum schwierig? Eltern sind unvollkommen. „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, schrieb der Apostel Paulus (Römer 3:23). Und der Jünger Jakobus sagte speziell über die Zunge: „Kein einziger Mensch kann sie zähmen“ (Jakobus 3:8). Davon abgesehen können Kinder die Geduld der Eltern bis zum Äußersten strapazieren. „Ich staunte selbst, mit welcher Leichtigkeit unsere Kinder es schafften, dass mir der Geduldsfaden riss“, sagt Larry, Vater von zwei Kindern. Dabei ist er eigentlich ein Mensch, den nichts so leicht aus der Ruhe bringt.

      Was hilft: Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern nach besten Kräften ein gutes Vorbild zu sein. Und sogar durch gelegentliche Ausrutscher kann man seinen Kindern etwas Wertvolles beibringen. Chris, der zwei Kinder hat, erzählt: „Wenn ich vor den Kindern die Beherrschung verloren hatte oder nach einer Fehlentscheidung, die sich nachteilig auf sie auswirkte, gab ich den Fehler zu und entschuldigte mich. Dadurch lernten die Kinder, dass auch Eltern Fehler machen und dass alle an sich arbeiten müssen.“ Kostas, der vorher schon zu Wort kam, meint dazu: „Wenn mal die Nerven mit mir durchgegangen sind, sage ich, dass es mir ehrlich leidtut. Dadurch haben unsere Töchter gelernt, sich auch für ihre Fehler zu entschuldigen.“

      Jehova Gott sagt: „Reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4). Kinder reizt es genauso wie Erwachsene oder sogar noch mehr, wenn sich eine Respektsperson selber nicht an das hält, was sie von anderen verlangt. Deshalb ist es eine gute Anregung, sich jeden Abend zu fragen: Was hätten meine Kinder heute bei mir beobachtet, wenn ich den ganzen Tag kein Wort gesagt hätte? Habe ich ihnen das, wovon ich immer rede, auch selber vorgelebt?

      [Herausgestellter Text auf Seite 9]

      „Du . . ., der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht?“ (Römer 2:21)

      [Bilder auf Seite 9]

      Wenn sich die Eltern entschuldigen, lernen die Kinder, das auch zu tun

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