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Kindererziehung heute — eine schwierige AufgabeDer Wachtturm 2004 | 15. Juni
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Kindererziehung heute — eine schwierige Aufgabe
ES IST spät am Abend und der Besitzer eines Restaurants will gerade abschließen und heimgehen. Da kommen zwei Frauen und ein Kind herein und bestellen etwas zu essen. Der Besitzer ist todmüde, und am liebsten würde er den Frauen sagen, dass er bereits geschlossen hat. Doch er beschließt, sie zu bedienen. Die zwei Frauen essen und plaudern. Inzwischen läuft das Kind im Restaurant umher, wirft Kekse auf den Boden und trampelt darauf herum. Die Mutter lächelt, statt etwas dagegen zu tun. Als die Gäste endlich gehen, muss der erschöpfte Besitzer alles wieder sauber machen.
Dieser aus dem Leben gegriffene Vorfall macht deutlich, dass es heute in vielen Familien um die Kindererziehung nicht gut bestellt ist. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Einige Eltern überlassen die Kinder großzügig sich selbst, weil sie denken, Kinder sollten möglichst frei aufwachsen. Andere sind zu beschäftigt. Daher finden sie nicht die nötige Zeit, sich mit den Kindern zu befassen und sie richtig zu erziehen. Manche halten die Schulbildung ihrer Kinder für das Wichtigste. Solange sie gute Noten nach Hause bringen und der Weiterbildung nichts im Weg steht, lassen die Eltern ihnen also fast völlig freie Hand.
Etliche sagen jedoch, Eltern und die Gesellschaft im Allgemeinen müssten ihre Wertvorstellungen ändern. Sie argumentieren, Kinder seien in alle möglichen Straftaten verwickelt und die Gewalt an den Schulen nehme täglich zu. Der Direktor einer südkoreanischen Mittelschule in Seoul unterstrich daher, wie vorrangig die Charakterbildung sein sollte. Er sagte: „Erst muss die Persönlichkeit geformt werden, danach kann man Wissen vermitteln.“
Bei vielen Eltern, die möchten, dass ihre Kinder eine akademische Ausbildung erhalten und es in ihrem Leben zu etwas bringen, stoßen solche Warnungen jedoch auf taube Ohren. Wer selbst Vater oder Mutter ist, muss sich fragen: Was für ein Mensch soll mein Kind werden? Will ich, dass aus ihm ein verantwortungsbewusster Erwachsener mit sittlichen Werten wird? Jemand, der rücksichtsvoll, anpassungsfähig und optimistisch ist? Wer sich das wünscht, sollte den nächsten Artikel lesen.
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Kindererziehung — Ist die Bibel eine Hilfe?Der Wachtturm 2004 | 15. Juni
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Kindererziehung — Ist die Bibel eine Hilfe?
ORCHIDEEN sind wunderschöne Blumen. Sie sind jedoch schwierig zu züchten. Damit es gelingt, muss man auf die Temperatur, das Licht und die Größe des Blumentopfes achten. Orchideen brauchen besondere Erde und speziellen Dünger und sie sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Eine Orchidee zu ziehen gelingt daher selten auf Anhieb.
Kinder zu erziehen ist um ein Vielfaches schwieriger und komplexer. Man muss dabei ebenfalls sorgfältig vorgehen. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, wenn Eltern bei der Kindererziehung ratlos sind. Viele merken, dass sie Hilfe brauchen, wie jemand, der Orchideen züchtet, fachlichen Rat benötigt. Eltern wünschen sich natürlich die beste Anleitung. Wo kann man sie finden?
Die Bibel ist zwar kein Handbuch für Kindererziehung, doch der Schöpfer veranlasste die Schreiber, darin viele praktische Ratschläge zu diesem Thema aufzuzeichnen. Die Bibel bezeichnet es als wertvoll, sich erstrebenswerte Eigenschaften anzueignen — was nach Meinung vieler oft übersehen wird (Epheser 4:22-24). In dieser Hinsicht spielt der biblische Rat eine wichtige Rolle in einer ausgewogenen Erziehung. Tausende, die sich an diesen Rat hielten, zogen bereits Nutzen daraus, ganz gleich, zu welcher Zeit sie lebten oder zu welcher Kultur sie gehörten. Biblische Ratschläge zu befolgen, kann einem daher bei der Kindererziehung zum Erfolg verhelfen.
Das Vorbild der Eltern ist die beste Erziehung
„Du aber, der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht? Du, der du predigst: ‚Stiehl nicht‘, stiehlst du? Du, der du sagst: ‚Begeh nicht Ehebruch‘, begehst du Ehebruch?“ (Römer 2:21, 22).
Der Vorsitzende der Bildungskommission in Seoul sagte: „Die beste Kindererziehung ist das Vorbild in Wort und Tat.“ Ein Kind merkt schnell, wenn Eltern ihm vorschreiben, wie es reden und sich benehmen soll, sich aber selbst nicht daran halten. Sie werden in die Luft reden. Wer seinem Kind Ehrlichkeit beibringen will, muss selbst ehrlich sein. Bei einigen Eltern ist es üblich, wenn sie selbst nicht ans Telefon gehen möchten, das Kind abnehmen und sagen zu lassen: „Der Papa [oder die Mutti] ist leider nicht da.“ Solche Anweisungen machen ein Kind verlegen und bringen es durcheinander. Mit der Zeit findet es nichts mehr dabei, in einer schwierigen Situation zu lügen. Liegt Eltern daher wirklich etwas daran, aus ihrem Kind einen ehrlichen Menschen zu machen, müssen sie selbst ehrlich reden und handeln.
Wer seinem Kind eine gute Sprache angewöhnen möchte, muss mit gutem Beispiel vorangehen. Kinder sind ausgezeichnete Nachahmer. Sung-sik, Vater von vier Kindern, sagt: „Meine Frau und ich nahmen uns vor, Kraftausdrücke zu meiden. Wir gingen respektvoll miteinander um und wurden selbst dann nicht laut, wenn uns etwas aufregte oder verärgerte. Das gute Vorbild bewirkte viel mehr als bloßes Reden. Wir freuen uns sehr darüber, wie respektvoll und höflich die Kinder mit anderen reden.“ In Galater 6:7 sagt die Bibel: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Möchten Eltern, dass sich ihre Kinder moralisch einwandfrei verhalten, müssen sie das auch selbst tun.
Die Kommunikation nicht abreißen lassen
„Du sollst sie [Gottes Gebote] deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:7).
Überstunden werden immer üblicher. Sind Vater und Mutter berufstätig, macht sich dies in der Familie sehr bemerkbar. Viele Eltern haben immer weniger Zeit für die Kinder. Sie sind müde und abgespannt, weil sie zu Hause auch noch Hausarbeit und anderes erledigen müssen. Wie kann man dennoch eine gute Kommunikation mit den Kindern pflegen? Man könnte zum Beispiel die Hausarbeit mit den Kindern gemeinsam erledigen und sich dabei mit ihnen unterhalten. Ein Vater hat sogar den Fernseher abgeschafft, damit er mehr mit seinen Kindern reden kann. Er sagte: „Zuerst war den Kindern langweilig. Aber als ich dann Rätselspiele mit ihnen machte und mit ihnen über interessante Bücher sprach, haben sie die Veränderung verkraftet.“
Kinder müssen es von klein auf gewohnt sein, mit ihren Eltern zu sprechen. Sonst fällt es ihnen, wenn sie größer sind, vielleicht schwer, mit den Eltern wie mit Freunden über ihre Probleme zu reden. Was macht es Kindern leichter, sich den Eltern anzuvertrauen? In Sprüche 20:5 heißt es: „Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser, aber der Mann von Unterscheidungsvermögen, der wird ihn herausschöpfen.“ Eltern können die Kinder nach ihrer Meinung fragen und sie dadurch bewegen zu sagen, was sie denken und fühlen.
Was ist, wenn das Kind eine sträfliche Dummheit macht? Gerade dann ist es nötig, freundlich und rücksichtsvoll zu sein, sich zu beherrschen und zuzuhören. Ein Vater erzählt, was er in so einer Situation macht: „Ich versuche die Nerven zu behalten, wenn die Kinder etwas angestellt haben. Ich setze mich mit ihnen hin, höre mir an, was sie zu sagen haben, und bemühe mich zu verstehen, was passiert ist. Fällt es mir schwer, mich zu beherrschen, dann warte ich, bis ich mich beruhigt habe.“ Kinder nehmen das, was man ihnen sagen muss, besser an, wenn man seine Gefühle im Zaum hält und zuhört.
Erziehungsmaßnahmen müssen liebevoll sein
„Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4).
Erziehungsmaßnahmen müssen liebevoll sein, will man etwas erreichen. Wie könnte es passieren, dass Eltern ‘ihre Kinder reizen’? Durch überzogenes oder überkritisches Vorgehen. Dagegen werden Kinder sich sträuben. Erziehungsmaßnahmen sollten immer liebevoll sein (Sprüche 13:24). Kinder erkennen die Liebe dahinter, wenn man vernünftig mit ihnen spricht (Sprüche 22:15; 29:19).
Allerdings ist es gut, wenn Kinder die Folgen ihres Fehlverhaltens zu spüren bekommen. Verhält sich ein Kind anderen gegenüber zum Beispiel ungehörig, kann man darauf bestehen, dass es sich entschuldigt. Bei Verstößen gegen die Familienregeln könnte man dem Kind gewisse Einschränkungen auferlegen, um den Regeln Nachdruck zu verleihen.
Erziehungsmaßnahmen sollten besser nicht hinausgeschoben werden, denn in Prediger 8:11 heißt es: „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun.“ In ähnlicher Weise probieren viele Kinder aus, ob sie ungeschoren davonkommen können, wenn sie sich schlecht benehmen. Hat man also für ein Fehlverhalten eine Strafe angekündigt, sollte es auf keinen Fall bei der Ankündigung bleiben.
Sinnvolle Entspannung ist wertvoll
‘Es gibt eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Herumhüpfen’ (Prediger 3:1, 4).
Kinder brauchen für ihre körperliche und geistige Entwicklung Freizeit und ein vernünftiges Maß an sinnvoller Entspannung. Die Freizeit gemeinsam mit den Kindern zu gestalten stärkt die Familienbande und die Kinder fühlen sich geborgen. Was könnte eine Familie zusammen unternehmen? Es fällt einem bei längerem Nachdenken bestimmt einiges ein, was Freude macht. Man könnte im Freien etwas Sport treiben: eine Radtour machen oder Tennis, Federball oder Volleyball spielen. Es kann auch schön sein, wenn eine Familie miteinander musiziert. Ausflüge in die nähere Umgebung, um die Natur zu genießen, können schöne Erinnerungen hinterlassen.
Durch all das bekommen die Kinder nach und nach eine ausgeglichene Ansicht über Freizeitgestaltung. Ein Vater von drei Söhnen sagte: „Wenn möglich, beteilige ich mich an den Freizeitaktivitäten meiner Kinder. Spielen sie zum Beispiel am Computer, dann frage ich sie, wie das Spiel geht. Wenn sie es mir voller Begeisterung erklären, dann nutze ich die Chance und mache sie auf mögliche Gefahren aufmerksam. Ich habe beobachtet, dass sie sich nicht zu unpassender Unterhaltung verleiten lassen.“ Macht den Kindern die gemeinsame Freizeitgestaltung Spaß, dann sind Fernsehprogramme, Videos, Kinofilme oder Internetspiele, in denen Gewalt, Unmoral oder Drogenmissbrauch vorkommen, viel weniger interessant.
Den Kindern zu guten Freunden verhelfen
„Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einlässt, dem wird es schlecht ergehen“ (Sprüche 13:20).
Ein Vater, der vier Kinder großgezogen hat, meint: „Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig die Wahl ihrer Freunde ist. Ein schlechter Freund kann alles zunichte machen, was man erreicht hat.“ Um den Kindern bei der Auswahl guter Freunde zu helfen, stellte er ihnen Fragen wie: Wer ist dein bester Freund? Was gefällt dir an ihm? In welchem Punkt wärst du gerne wie er? Ein anderer Vater bittet die Kinder, enge Freunde mit nach Hause zu bringen. Dann kann er sie beobachten und seinen Kindern entsprechende Tipps und Hinweise geben.
Es ist auch wichtig, den Kindern beizubringen, sich mit Älteren ebenso anzufreunden wie mit Gleichaltrigen. Bum-sun, Vater von drei Söhnen, erzählt: „Ich mache meinen Söhnen klar, dass ihre Freunde nicht im gleichen Alter sein müssen wie sie selbst. David und Jonathan, von denen die Bibel berichtet, waren auch nicht gleich alt. Übrigens lade ich zu Geselligkeiten mit meinen Kindern alle Altersgruppen ein. Daher haben sich die Kinder mit vielen angefreundet, die nicht gleich alt sind wie sie.“ Kinder können durch den Umgang mit vorbildlichen Älteren eine Menge lernen.
Erfolgreiche Kindererziehung ist möglich
Gemäß einer amerikanischen Umfrage gelingt es vielen Eltern kaum, ihren Kindern Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, Selbstdisziplin und Ehrlichkeit beizubringen. Warum ist das so schwierig? Eine Mutter antwortete: „Traurigerweise könnten wir unsere Kinder nur dann beschützen, wenn wir sie zu Hause einsperren würden und sie nicht unter Menschen ließen.“ Dabei dachte sie an das Umfeld, in dem die Kinder heute aufwachsen, das schlimmer ist denn je. Ist es unter diesen Umständen überhaupt möglich, Kinder zu anständigen Menschen zu erziehen?
Wollte man eine Orchidee ziehen und hätte Angst, dass sie einem eingeht, dann würde man sich vielleicht erst gar nicht daran wagen. Käme aber jemand vorbei, der sich mit Orchideen auskennt und der einem ein paar gute Anregungen gibt und mit den Worten Mut macht: „Wenn man es so macht, kann nichts schief gehen“, wäre man erleichtert. Jehova, der sich am besten mit Menschen auskennt, sorgt für Hinweise, wie man Kinder am besten erzieht. Er rät: „Erzieh einen Knaben gemäß dem Weg für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen“ (Sprüche 22:6). Wer seine Kinder nach der Bibel erzieht, wird wahrscheinlich miterleben, wie aus ihnen verantwortungsbewusste, rücksichtsvolle Erwachsene mit sittlichen Werten werden. Dann sind sie nicht nur bei Menschen beliebt, sondern vor allem bei Jehova, unserem himmlischen Vater.
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Das Wertvollste, was euch eure Eltern mitgeben könnenDer Wachtturm 2004 | 15. Juni
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Das Wertvollste, was euch eure Eltern mitgeben können
IM Herbst seines Lebens schrieb der betagte Apostel Johannes: „Ich habe keine größere Ursache zur Dankbarkeit als diese Dinge, dass ich höre, dass meine Kinder fortfahren, in der Wahrheit zu wandeln“ (3. Johannes 4).
Der treue Apostel sprach hier von seinen geistigen Kindern. Doch viele Eltern würden das Gleiche sagen wie er. Sie haben sich viel Mühe gegeben, ihre Kinder im Sinn von Epheser 6:4 „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ aufzuziehen, und freuen sich darüber, dass ihre Kinder jetzt ‘in der Wahrheit wandeln’. Die Anleitung für diesen Lebensweg, der zu ewigem Leben führt, ist wirklich das Wertvollste, was sie ihren Kindern mitgeben können. Denn Gottergebenheit — das heißt, so zu leben, wie Jehova es von uns wünscht — hat „eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben“ (1. Timotheus 4:8).
Jehova, der vollkommene Vater, schätzt es sehr, wenn Eltern ihr Bestes tun, ihre Kinder nach der Bibel zu erziehen. Kinder, die darauf ansprechen, haben viel Freude dabei, sich gemeinsam mit ihren Eltern für die wahre Anbetung einzusetzen. Sie erleben mit ihnen im Dienst für Gott viel Schönes, von dem sie als Erwachsene noch lange zehren. Einige erinnern sich zum Beispiel gern daran, wie sie das erste Mal in der Theokratischen Predigtdienstschulea mitmachten. Oder daran, wie sie das erste Mal im Haus-zu-Haus-Dienst mit ihrem Vater oder ihrer Mutter einen Bibeltext vorlesen konnten. Unvergesslich geblieben sind bestimmt auch die Momente, als ihnen die Eltern aus Mein Buch mit biblischen Geschichten oder dem Buch Auf den Großen Lehrer hören vorlasen.b Auch Gabriel sind so manche Momente in lieber Erinnerung geblieben: „Ich war erst vier, da hat mir meine Mutter beim Kochen jeden Tag etwas vorgesungen. E i n Königreichslied hatte es mir besonders angetan, das weiß ich noch genau. Es hat mich später im Leben immer daran erinnert, wie wichtig der Dienst für Jehova ist.“ Das schöne Lied, das Gabriel meinte, kennst du vielleicht auch. Es ist das Lied 157 in dem Liederbuch Singt Jehova Loblieder und ist überschrieben: „Bete Jehova in der Jugend an“.
Das Lied beginnt: „Kindermund früher sang laut Gottes Lob, Jesus zujubelnd die Stimme erhob.“ Als Jesus auf der Erde lebte, konnten einige Kinder ihn tatsächlich persönlich kennen lernen, und mit ihrer erfrischenden, offenen Art haben sie ihm bestimmt viel Freude gemacht. Jesus sagte sogar, dass sich seine Nachfolger an der Lernbereitschaft von kleinen Kindern ein Beispiel nehmen sollten (Matthäus 18:3, 4). Kinder haben somit in der Anbetung Jehovas einen wichtigen Platz. Darum geht der Text des Lieds weiter: „Selbst kleine Kinder, sie können Gott ehr’n.“
Durch ihr beispielhaftes Verhalten — zu Hause, in der Schule und sonst wo — machen viele Kinder Gott und ihren Eltern alle Ehre. Als liebender Vater belehrt Jehova seine Geschöpfe und zeigt ihnen, welchen Weg sie gehen sollen (Jesaja 48:17, 18). Und um wieder mit dem Wortlaut des Lieds zu sprechen: „Gott will, dass Eltern die Kinder belehr’n“ (5. Mose 6:7). Es ist ein Segen für Kinder, Eltern zu haben, die treu das tun, was Gott von ihnen möchte, und ihre Kinder belehren. Und wenn sich die Kinder dann an die Aufforderung halten: „Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn“, macht das auch die Eltern glücklich und froh. Angélica, eine Mitarbeiterin im Zweigbüro der Zeugen Jehovas in Mexiko, sagt: „Meine Eltern haben sich immer angestrengt, nach biblischen Prinzipien zu leben. Dadurch hatte ich eine schöne Kindheit. Ich war ein glückliches Kind.“
Viele junge Leute wie sie bestätigen, dass es sich lohnt, alles zu tun, um sein christliches Erbe in Ehren zu halten. Wächst du in einer Familie auf, in der echte christliche Werte hochgehalten werden? Dann ergeht folgender Appell in demselben Lied auch an dich: „Christliche Jugend, bleib lauter und rein.“ Mit der Zeit wirst du immer mehr eigene Entscheidungen treffen. Darum: „Lern, dich zu stützen auf Gott nur allein“, und zwar jetzt schon. Und: „Streb nicht nach Geltung, nach Würde und Macht.“
Falls dir Geltung oder Popularität irgendwie zum Wichtigsten geworden ist, könnte alles, was man dir zu vermitteln versucht hat, verpuffen und du könntest dir deine Zukunft verbauen. Durch den Wunsch, gut anzukommen, kann es passieren, dass man unachtsam wird. Manche freunden sich dann mit jemand an, der zwar harmlos und sogar sympathisch wirkt, sich aber nicht für christliche Prinzipien interessiert. Das konnte man gut bei Tara sehen, der Hauptfigur in dem Video Junge Leute fragen — Wie kann ich echte Freunde finden?. Ist man als junger Christ viel mit Jugendlichen zusammen, denen an der wahren Anbetung nichts liegt, wird man wie Tara früher oder später feststellen: „Schlechte Gesellschaft verdirbt dich, gib Acht.“ So heißt es nämlich in dem Lied weiter. Es dauert Jahre und kostet viel Mühe, bis man gute Gewohnheiten entwickelt hat, aber man kann sich im Handumdrehen alles verderben.
Natürlich ist es nicht leicht, als gottesfürchtiger Mensch zu leben. Dennoch: „Wer in der Jugend des Schöpfers gedenkt“, baut sich eine echte Grundlage für wirklichen Erfolg auf. Und: „Immer mehr Freude Jehova ihm schenkt.“ „Dienst du mit Geist und mit Wahrheit ihm heut“, wird dir noch klarer werden, dass dich Jehova liebevoll behütet. Dann kann dich nichts davon abhalten, das zu tun, was in seinen Augen recht ist. Damit bist du auf dem besten Weg, dich zu einem reifen, gottesfürchtigen Erwachsenen zu entwickeln. Und vor allem: Wenn du aus deiner christlichen Erziehung wirklich etwas machst, kannst du dazu beitragen, dass „Gott über dich dann von Herzen sich freut“. Was für eine größere Ehre könnte es geben? (Sprüche 27:11).
Darum, ihr jungen Leute, vergesst nie, wie wertvoll das ist, was ihr von Jehova und euren christlichen Eltern gelernt habt. Lasst euch von ihrer großen Liebe dazu motivieren, das zu tun, was Jehova gefällt. Dann werdet ihr wie Jesus Christus und der treue junge Mann Timotheus euren himmlischen Vater und eure Eltern glücklich machen. Und falls ihr irgendwann selbst Eltern werdet, habt ihr wahrscheinlich das Gleiche vor wie Angélica, die sagt: „Wenn ich mal Kinder habe, will ich mich echt anstrengen, in ihnen von klein auf die Liebe zu Jehova zu wecken, damit diese Liebe ihr Leitmotiv wird.“ Die Anleitung für den geraden Weg, der zu ewigem Leben führt, ist wirklich das Wertvollste, was Eltern ihren Kindern mitgeben können.
[Fußnoten]
a Dieser biblische Fortbildungskurs in den Versammlungen der Zeugen Jehovas steht Jung und Alt offen.
b Die genannten Publikationen werden von Jehovas Zeugen herausgegeben.
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