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  • Wie wichtig ist Schulung in der frühen Kindheit?
    Erwachet! 2004 | 22. Oktober
    • Wie wichtig ist Schulung in der frühen Kindheit?

      FLORENCE war 40 Jahre alt und wünschte sich sehnlichst ein Kind. Als sie schwanger war, eröffnete ihr ein Arzt, dass ihr Baby vielleicht lernbehindert sein würde. Aber Florence gab nicht auf und brachte einen gesunden Jungen zur Welt.

      Schon bald nachdem ihr Söhnchen Stephen geboren war, begann Florence ihm vorzulesen und bei jeder Gelegenheit mit ihm zu sprechen. Als er größer war, spielten die beiden miteinander, machten Ausflüge, übten das Zählen und sangen Lieder. „Wir spielten sogar, wenn ich ihn badete“, erinnert sich Florence. Es zahlte sich aus.

      Stephen absolvierte schon im Alter von 14 Jahren mit Auszeichnung ein Examen an der Universität Miami. Zwei Jahre später schloss er seine Ausbildung als Jurist ab und wurde gemäß seiner Biographie der jüngste Rechtsanwalt in den Vereinigten Staaten. Stephens Mutter, Dr. Florence Baccus, ehemalige Lehrerin und Schulberaterin, hat sich eingehend mit dem Studium des frühkindlichen Lernens befasst. Sie ist davon überzeugt, dass sie durch ihre Zuwendung und die Anregung, die sie ihrem Sohn in der frühen Kindheit gab, sein Leben entscheidend beeinflusste.

      Anlage oder Umwelt

      Kinderpsychologen beschäftigen sich schon einige Zeit mit der wichtigen Frage, welche Rolle Anlage und Umwelt bei der Entwicklung eines Kindes spielen, das heißt, was ein Kind vererbt bekommt und was es durch Erziehung und Schulung erst lernt. Die meisten Forscher sind davon überzeugt, dass beide Faktoren zusammenwirken.

      Der Entwicklungspsychologe Dr. J. Fraser Mustard sagt: „Wir können heute durch klinische Studien belegen, dass die Erfahrungen in den ersten Lebensjahren eines Kindes die Entwicklung des Gehirns beeinflussen.“ Professor Susan Greenfield erklärt: „Wir wissen beispielsweise, dass der Gehirnbereich für die Finger der linken Hand bei Geigern stärker ausgebildet ist als bei anderen Menschen.“

      Wie soll man Kinder schulen?

      Viele Eltern ziehen entsprechende Schlüsse aus diesen Ergebnissen und setzen sich energisch dafür ein, dass ihr Kind in die richtige Tagesstätte kommt, und obendrein geben sie viel Geld für Kunst- und Musikunterricht aus. Manche denken, wenn ein Kind alles übe, werde es später auch alles können. Spezielle Programme zur Kinderbetreuung sowie Vorschuleinrichtungen werden immer zahlreicher. Manche Eltern gehen bereitwillig bis zum Äußersten, um ihren Kindern die besseren Chancen zu sichern.

      Wirkt sich ein solcher Eifer durchweg positiv aus? Einerseits scheint er Kindern eine Erziehung der unbegrenzten Möglichkeiten zu eröffnen, andererseits entgehen ihnen aber dabei oft die entscheidenden Lernerfahrungen des unstrukturierten Spiels. Spontanes Spielen regt nach Ansicht von Pädagogen die Kreativität von Kindern an und fördert ihre geistige, emotionale und soziale Entwicklung.

      Experten sind der Meinung, dass Eltern, deren Kinder immer nur unter der Anleitung Erwachsener spielen, eine neue Art von Problemkindern hervorbringen: Kinder, die bis ins Kleinste durchorganisiert, gestresst, emotional unausgeglichen und von Schlafstörungen sowie allen möglichen Wehwehchen geplagt sind. Wie ein Psychologe bemerkte, sind viele dieser Kinder beim Eintritt ins Teenageralter nicht imstande, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, sie sind „ausgebrannt, kontaktarm und rebellisch“.

      Viele Eltern stehen somit vor einem Dilemma. Sie möchten ihren Kindern helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten, erkennen aber gleichzeitig, wie unvernünftig es ist, kleine Kinder zu schnell voranzutreiben und zu intensiv zu fördern. Wo liegt hier der gesunde Mittelweg? Welche Entwicklungskapazität haben Kinder in jungen Jahren, und wie kann man sie fördern? Wie können Eltern ihre Kinder am besten für das Leben ausrüsten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der nächste Artikel.

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      Die Eindrücke in den ersten Lebensjahren beeinflussen die Entwicklung des Gehirns

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      Spielen regt die Kreativität von Kindern an und fördert ihre Fähigkeiten

  • Wie wichtig es ist, Kinder zu fördern
    Erwachet! 2004 | 22. Oktober
    • Wie wichtig es ist, Kinder zu fördern

      WAS jemand als Erwachsener kann, hängt zum Teil davon ab, was er als Kind gelernt oder nicht gelernt hat. Daher stellt sich die Frage: Was brauchen Kinder von ihren Eltern, um als Erwachsene ausgeglichen zu sein und sicher im Leben zu stehen? Sehen wir uns einmal an, welche Schlüsse aus den Forschungsergebnissen vergangener Jahrzehnte gezogen wurden.

      Die Rolle der Synapsen

      Dank moderner Technik können Wissenschaftler die Entwicklung des Gehirns heute mit unübertroffener Präzision darstellen und studieren. Wie ihre Studien zeigen, spielt die frühe Kindheit eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung der Gehirnfunktionen, die für die Verarbeitung von Informationen nötig sind, für die normale Äußerung von Gefühlen und für die Sprachbeherrschung. In der Zeitschrift The Nation wird erklärt: „Durch die Wechselwirkung zwischen genetischer Information und Umweltreizen unterliegt die Gehirnstruktur in den ersten Lebensjahren ständigen blitzartigen Veränderungen, und dabei bildet sich im Gehirn sehr rasch ein Netz von Verbindungen aus.“

      Nach Ansicht von Wissenschaftlern entstehen die meisten dieser Verbindungen — Synapsen genannt — in den ersten Lebensjahren. Wie der Kinderarzt Dr. T. Berry Brazelton erklärt, wird in dieser Zeit „die Grundlage für potenzielle künftige Vernetzungen gelegt, die für die Intelligenz, die Ich-Identität, das Vertrauen und die Lernmotivation von Bedeutung sind“.

      In den ersten Lebensjahren nimmt das Gehirn an Größe, Komplexität und Funktionsfähigkeit enorm zu. In einer Umgebung, die dem Kind viele Anreize bietet und Lernerfahrungen ermöglicht, werden die synaptischen Verbindungen immer zahlreicher, und so bildet sich im Gehirn allmählich ein dichtes Netz von Nervenbahnen aus. Diese befähigen das Kind zu denken, zu lernen und logisch zu schlussfolgern.

      Je stärker das Gehirn eines Kleinkindes angeregt wird, desto mehr Nervenzellen können aktiviert und desto mehr synaptische Verbindungen aufgebaut werden. Interessanterweise wirken dabei nicht nur rein intellektuelle Stimuli, das heißt Fakten, Zahlen und Sprache. Wissenschaftler haben erkannt, dass auch emotionale Anregungen nötig sind. Wie Forschungen erkennen lassen, bilden sich bei Kindern nicht so viele synaptische Verbindungen aus, wenn es ihnen an Körperkontakt fehlt, wenn man mit ihnen nicht spielt und sie auch anderweitig keine Anreize bekommen.

      Förderung und Potenzial

      Werden die Kinder dann älter, kommt es sozusagen zu einer Auslese. Synaptische Verbindungen, die nicht mehr gebraucht werden, verkümmern offensichtlich, was für das Potenzial der Kinder von erheblicher Bedeutung sein könnte. „Bekommt ein Kind nicht rechtzeitig die richtigen Stimuli“, erklärt der Gehirnforscher Max Cynader, „bilden sich neurologische Schaltkreise nicht richtig aus.“ Mögliche Folgen sind gemäß Dr. J. Fraser Mustard ein schlechterer IQ, schwache sprachliche und mathematische Leistungen, Verhaltensauffälligkeiten und Gesundheitsprobleme im Erwachsenenalter.

      Wie es scheint, können also die Kindheitserfahrungen eines Menschen deutliche Langzeitwirkungen haben. Von diesen Erfahrungen kann es abhängen, wie zart oder robust ein Erwachsener ist, wie gut er abstrakt denken lernt und wie einfühlsam er ist. Damit kommt den Eltern eine ganz besondere Rolle zu. Ein Kinderarzt erklärt: „Einer der entscheidenden Aspekte in Verbindung mit diesen frühen Lebenserfahrungen ist eine feinfühlige Elternfigur.“

      Eigentlich klingt alles recht einfach: Fördert eure Kinder und umsorgt sie, dann entwickeln sie sich ganz prächtig. Eltern wissen allerdings nur zu gut, dass es leider nicht so leicht ist, Kinder stets richtig zu behandeln. Eine gute Kindererziehung ist nicht immer eine Frage der Intuition.

      Laut einer Studie wussten 25 Prozent der befragten Eltern nicht, dass die Art, wie sie mit ihrem Kind umgehen, seine Intelligenz, sein Selbstvertrauen und seine Liebe zum Lernen steigern beziehungsweise hemmen kann. Deshalb stellt sich die Frage: Wie lässt sich das Potenzial eines Kindes am besten fördern, und welche Umgebung ist dafür am geeignetsten? Mehr dazu im nächsten Artikel.

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      Kinder, die ohne Anreize sich selbst überlassen bleiben, entwickeln sich nicht so gut

  • Die Rolle der Eltern
    Erwachet! 2004 | 22. Oktober
    • Die Rolle der Eltern

      „WENN man dafür sorgt, dass sich ein Kind geliebt, integriert, wertvoll und in seiner Wissbegier bestätigt fühlt, dann entwickelt sich auch sein Gehirn“, sagt Peter Gorski von der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität. „Die Rolle der Eltern besteht nicht darin, Schaltkreise im Gehirn zu perfektionieren, sondern ihre Kinder zu körperlich und geistig gesunden, sozialen Menschen zu erziehen.“

      Wie befriedigend ist es doch, wenn Eltern ihre Kinder zu moralischen, rücksichtsvollen Menschen heranwachsen sehen! Dabei kommt es sehr darauf an, dass sich die Eltern bemühen, ihren Kindern Vorbilder, Gefährten, Gesprächspartner und Lehrer zu sein. Obwohl Kinder grundsätzlich von klein auf zu moralischem Handeln fähig sind, müssen sie von ihren Eltern fortschreitend über moralische Werte belehrt werden.

      Wer formt die Kinder?

      Forscher sind sich uneins über die Frage, wer Kinder am stärksten formt. Manche meinen, es seien hauptsächlich die Altersgenossen. Gemäß Dr. T. Berry Brazelton und Dr. Stanley Greenspan, Experten auf dem Gebiet der kindlichen Entwicklung, kann man jedoch gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, dass der Vater beziehungsweise die Mutter einfühlsam auf ihr Kleines eingehen.

      In späteren Jahren kommen weitere Lebenserfahrungen und der Einfluss von Gleichaltrigen hinzu. Wichtig ist, dass Kindern in der Familie Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht wird. Auch müssen sie lernen, ihrem Alter entsprechend mit Gefühlen umzugehen. Dann sind sie später im Allgemeinen kooperativer, verständnisvoller und einfühlsamer.

      Die Erziehung eines Kindes erfordert von Anfang an großen Einsatz. Damit sie zum Erfolg führt, sollten sich besonders junge Eltern klugerweise von erfahrenen Vätern und Müttern Rat geben lassen und dann einen bestimmten Weg gezielt verfolgen. Es gibt eine ganze Menge Fachbücher über Kindererziehung, deren Aussagen aber im Endeffekt sehr oft auf den zuverlässigen Rat der Bibel hinauslaufen. Die vernünftigen Grundsätze aus Gottes Wort haben bereits vielen Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder sehr geholfen. Greifen wir einige praktische Empfehlungen heraus.

      Mit Liebe nicht sparen

      Kinder sind wie kleine Pflanzen, die am besten wachsen und gedeihen, wenn man sich regelmäßig liebevoll um sie kümmert. Ein buchstäbliches Pflänzchen braucht Regen und Sonne, damit es gut gedeiht und widerstandsfähig wird. Genauso kann das Wachstum und die Stabilität von Kindern — ob geistig oder emotional — dadurch gefördert werden, dass man sie mit lieben Worten und Zärtlichkeit überschüttet.

      In der Bibel heißt es ganz einfach: „Die Liebe . . . erbaut“ (1. Korinther 8:1). Eltern, die mit Liebe nicht sparen, ahmen praktisch ihren Schöpfer, Jehova Gott, nach. In der Bibel wird berichtet, dass Jesus bei seiner Taufe Gottes Stimme hörte, durch die ihm die Liebe und das Wohlgefallen seines Vaters zugesichert wurden. Obwohl Jesus schon erwachsen war, stärkte ihn das bestimmt sehr! (Lukas 3:22).

      Die Liebe, die Eltern ihrem Kind entgegenbringen, die Gutenachtgeschichten, die sie ihm vorlesen, und die Spiele, die sie mit ihm spielen, sind wichtige Bausteine in seiner Entwicklung. Wie Dr. J. Fraser Mustard erklärt, ist alles, was ein Kind tut, ein zusätzlicher Schritt in seiner Entwicklung. Wenn ein Kind krabbeln lernt, kommt es darauf an, wie die Eltern darauf eingehen und es anspornen, so Dr. Mustard. Die Liebe und die Zuwendung der Eltern bilden eine stabile Grundlage, die es Kindern ermöglicht, reife und verantwortungsbewusste Erwachsene zu werden.

      Gefährte und Gesprächspartner

      Gemeinsam verbrachte Stunden schweißen Eltern und Kinder zusammen. Außerdem werden dabei kommunikative Fähigkeiten gefördert. Die Bibel rät Eltern, bei jeder passenden Gelegenheit mit ihren Kindern zusammen zu sein, ob zu Hause oder anderswo (5. Mose 6:6, 7; 11:18-21).

      Entwicklungspsychologen sind ausnahmslos der Meinung, es sei nicht so wichtig, dass Kinder ausgefallene Spielsachen besitzen oder etwas ganz Bestimmtes tun, sondern dass sich ihre Eltern einfach Zeit für sie nehmen. Alltägliche Beschäftigungen und Unternehmungen, die nicht viel kosten, bieten gute Gelegenheiten zusammen zu sein. Man kann zum Beispiel mit den Kindern einfach ins Grüne gehen und die Natur beobachten, und schon ergeben sich wunderbare Möglichkeiten, ihnen sinnvolle Fragen zu stellen und sich mit ihnen zu unterhalten.

      Gemäß der Bibel gibt es „eine Zeit zum Herumhüpfen“ (Prediger 3:1, 4). Ungezwungenes Spielen ist für die intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung eines Kindes wirklich unerlässlich. Gemäß Dr. Mustard ist Spielen nicht lediglich wertvoll, sondern ein absolutes Muss. Er erklärt: „Im Gehirn eines Kindes werden die Schaltbahnen für eine Vielzahl von Funktionen in erster Linie durch das Spielen angelegt.“ Beim unstrukturierten Spielen genügen einfache Spielsachen, wie zum Beispiel ein leerer Karton. Ungefährliche Gebrauchsgegenstände sind für kleine Kinder genauso faszinierend wie teures Hightechspielzeug.a

      Nach Meinung von Fachleuten könnte es die Kreativität und die Fantasie der Kinder hemmen, wenn sie sich zu viel unter der Leitung Erwachsener beschäftigen. Zurückhaltung ist also angesagt. Ein Kind sollte die Möglichkeit haben, seine kleine Welt selbstständig zu erkunden und seinen Einfallsreichtum selbst auszutesten. Meistens findet es ja irgendetwas, was ihm Freude macht. Damit aber nichts passiert, müssen Eltern natürlich immer wissen, was ihr Kind gerade macht und wo es spielt.

      Zeit einplanen

      Belehrung ist sehr wichtig, wenn Kinder zu ausgeglichenen Menschen heranwachsen sollen. Viele Eltern nehmen sich tagtäglich Zeit, ihren Kindern etwas vorzulesen. Dadurch schaffen sie Gelegenheiten, dem Kind, gestützt auf die Autorität des Schöpfers, moralische Werte und Verhaltensmaßstäbe zu vermitteln. Wie die Bibel sagt, kannte Timotheus, ein treuer Lehrer und Missionar, „von frühester Kindheit an die heiligen Schriften“ (2. Timotheus 3:15).

      Wenn man einem kleinen Kind vorliest, können in seinem Gehirn Synapsen aktiviert werden. Wichtig ist dabei, dass sich der Vorlesende ganz auf das Lesen und auf das Kind konzentriert. Zum Inhalt des Lesestoffs rät die Pädagogikprofessorin Linda Siegel: „Er sollte auf einem Niveau sein, dass es den Kindern Freude macht.“ Außerdem wäre es gut, möglichst jeden Tag und zur gleichen Zeit vorzulesen. Dann wird sich das Kind bald auf das Vorlesen freuen.

      Kinder müssen nicht nur belehrt, sondern auch zurechtgewiesen werden. Liebevolle Zurechtweisung kann den Kleinen von Nutzen sein. In Sprüche 13:1 heißt es: „Ein Sohn ist weise, wo es die Zucht eines Vaters gibt.“ Man sollte aber bedenken, dass Zucht oder Zurechtweisung vielfältig sein kann. Sie kann mündlich erteilt werden oder durch Bestrafungen wie etwa den Entzug bisher zugestandener Freiheiten oder Vergünstigungen. Laut Dr. Brazelton, der bereits zitiert wurde, geht es darum, „einem Kind beizubringen, mit seinen Gefühlen richtig umzugehen und sich zu beherrschen. Jedes Kind sucht und erwartet Grenzen. Konsequente Erziehung ist nach der Liebe das Wichtigste für ein Kind.“

      Wie können Eltern sichergehen, dass ihre Erziehungsmaßnahmen wirkungsvoll sind? Zum einen sollten die Kinder stets den Grund dafür verstehen. Zum anderen sollten sie jederzeit spüren, dass ihre Eltern sie lieben und ihnen helfen wollen.

      Die Mühe lohnt sich

      Fred las seiner Tochter schon von klein auf jeden Tag vor dem Schlafengehen etwas vor. Irgendwann bemerkte er, dass sich die Kleine viele Geschichten gemerkt hatte, dass sie beim Lesen den Text mitverfolgte, Wörter erkannte und Laute zuordnete. Auch Chris legte viel Wert darauf, mit seinen Kindern zu lesen, und bemühte sich dabei um Abwechslung bei der Lektüre. Als die Kinder noch sehr klein waren, benutzte er Bilder in Veröffentlichungen wie Mein Buch mit biblischen Geschichtenb, um ihnen zu helfen, Gott gehorsam zu sein, und um ihnen moralische Grundsätze zu vermitteln.

      Viele Eltern schaffen neben dem Vorlesen auch einen Ausgleich durch Malen, Zeichnen, Musizieren, Zelten oder durch Familienausflüge, zum Beispiel in den Zoo. Das sind gute Gelegenheiten, um ihre Kinder, deren Herz und Sinn noch formbar sind, zu belehren und ihnen moralische Werte sowie gutes Benehmen beizubringen.

      Lohnt sich all die Mühe überhaupt? Wenn Eltern ihr Bestes tun, die oben genannten praktischen Richtlinien in einer Atmosphäre des Friedens und der Geborgenheit umzusetzen, entwickeln die Kinder viel eher eine positive Einstellung. Wer in den ersten Lebensjahren die intellektuellen und kommunikativen Fähigkeiten seines Kindes fördert, trägt maßgeblich zu seiner sittlichen und geistigen Charakterstärke bei.

      In der Bibel wurde schon vor Jahrhunderten ganz klar gesagt: „Erzieh einen Knaben gemäß dem Weg für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen“ (Sprüche 22:6). Eltern spielen bei der Kindererziehung eine ganz entscheidende Rolle. Ihr Eltern, spart also nicht mit Liebe. Nehmt euch Zeit für eure Kinder, fördert und belehrt sie. Dann werden sie glücklich sein und auch ihr selbst (Sprüche 15:20).

      [Fußnoten]

      a Siehe den Artikel „Afrikanisches Spielzeug — Gratis!“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. März 1993.

      b Herausgegeben von Jehovas Zeugen. Auch das von Jehovas Zeugen veröffentlichte Buch Lerne von dem großen Lehrer ist eine gute Hilfe bei der Belehrung von Kindern.

      [Kasten auf Seite 7]

      Mit den Kindern spielen

      ◼ Kleinkinder können sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren; man sollte also nur mit ihnen spielen, wenn es ihnen offensichtlich Spaß macht.

      ◼ Falls Spielzeug benutzt wird, sollte es ungefährlich sein und die Sinne des Kindes anregen.

      ◼ Beim Spielen sollte sich etwas tun. Kleine Kinder haben ihre helle Freude daran, wenn man etwas ständig wiederholt, zum Beispiel ein Spielzeug aufhebt, das sie auf den Boden werfen.

      [Nachweis]

      Quelle: Clinical Reference Systems

      [Kasten/Bild auf Seite 10]

      Tipps für das Vorlesen

      ◼ Man sollte klar und deutlich sprechen. Kinder lernen das Sprechen dadurch, dass sie ihren Eltern zuhören.

      ◼ Schaut man mit ganz kleinen Kindern Bilderbücher an, sollte man die dargestellten Personen und Gegenstände benennen und darauf zeigen.

      ◼ Wenn die Kinder dann älter sind, wählt man Bücher, die ihren momentanen Interessen entsprechen.

      [Nachweis]

      Quelle: Pediatrics for Parents

      [Bilder auf Seite 8, 9]

      Nehmt euch Zeit für eure Kinder und unternehmt etwas Schönes mit ihnen

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