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Teil 4 — Zeugen bis zum entferntesten Teil der ErdeJehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
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Zu den ersten Ländern Asiens, in die Gileadmissionare gesandt wurden, gehörte China. Harold King und Stanley Jones kamen 1947 in Schanghai an, Lew Ti Himm traf 1949 ein. Sie wurden von den drei deutschen Pionieren, die dort seit 1939 tätig waren, willkommen geheißen. Die Einheimischen waren überwiegend Buddhisten und ließen sich nicht ohne weiteres auf ein biblisches Gespräch ein. Sie hatten in ihren Häusern Schreine und Altäre. Mit Spiegeln über Eingängen versuchten sie, böse Geister zu verjagen. Glückssprüche und furchterregende Bilder von buddhistischen Göttern auf rotem Untergrund schmückten die Tore. Doch es war eine Zeit großer Veränderungen in China. Unter der kommunistischen Herrschaft wurde von allen gefordert, sich mit den Gedanken Mao Tse-tungs zu befassen. Nach Arbeitsschluß mußte jeder langen Sitzungen beiwohnen, in denen der Kommunismus erläutert wurde. Trotz alldem predigten die Brüder weiter fleißig die gute Botschaft von Gottes Königreich.
Viele, die bereit waren, mit Jehovas Zeugen zu studieren, waren zuvor schon durch die Kirchen der Christenheit mit der Bibel in Berührung gekommen. Beispielsweise war Nancy Yuen, die für die Kirche arbeitete und Hausfrau war, dankbar für das, was die Zeugen ihr aus der Bibel beibrachten. Bald beteiligte sie sich eifrig an der Tätigkeit von Haus zu Haus und leitete selbst Bibelstudien. Andere, denen sie predigten, waren als typische Chinesen vom Buddhismus geprägt und wußten nichts von der Bibel. 1956 erreichte man erstmals die Zahl von 57 Verkündigern. Doch im selben Jahr wurde Nancy Yuen, nachdem sie sechsmal wegen Predigens festgenommen worden war, im Gefängnis behalten. Andere wurden entweder verhaftet oder des Landes verwiesen. Am 14. Oktober 1958 wurden Stanley Jones und Harold King inhaftiert. Bis zu ihrer Verhandlung wurden sie zwei Jahre festgehalten und in dieser Zeit ständig verhört. Als sie 1960 schließlich vor Gericht kamen, erhielten sie hohe Gefängnisstrafen. So wurde im Oktober 1958 die öffentliche Tätigkeit der Zeugen Jehovas in China gewaltsam zum Stillstand gebracht. Aber ihr Predigtwerk wurde nie völlig eingestellt. Selbst in Gefängnissen und Arbeitslagern gab es Möglichkeiten zum Zeugnisgeben. Könnte in diesem riesigen Land künftig mehr getan werden? Das würde sich zu seiner Zeit herausstellen.
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Teil 4 — Zeugen bis zum entferntesten Teil der ErdeJehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
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[Kasten/Bild auf Seite 489]
Es wurden große Anstrengungen unternommen, der Bevölkerung Chinas die gute Botschaft von Jehovas Königreich zu überbringen
Von Chefoo aus wurden zwischen 1891 und 1900 Tausende von Briefen, Traktaten und Büchern verschickt
C. T. Russell sprach 1912 in Schanghai zur Öffentlichkeit und besuchte 15 Städte und Ortschaften
Kolporteure verbreiteten von 1912 bis 1918 entlang der chinesischen Küste und bei Reisen ins Inland viel Literatur
Japanische Kolporteure dienten hier 1930/31
Von Schanghai, Peking und Tientsin aus wurden in den 30er Jahren Rundfunksendungen in Chinesisch ausgestrahlt; daraufhin kamen aus vielen Teilen Chinas Briefe, in denen um Literatur gebeten wurde
Pioniere aus Australien und Europa predigten während der 30er und 40er Jahre in Schanghai, Peking, Tientsin, Tsingtau, Peitaiho, Chefoo, Weihai, Kanton, Swatow, Xiamen, Fuzhou, Hankou und Nanking. Andere kamen über die Birmastraße ins Land und predigten in Paoschan, Chungking und Chengdu. In Schensi und Ningbo dienten einheimische Pioniere.
[Bild]
In der Gileadschule ausgebildete Missionare, wie zum Beispiel Stanley Jones (links) und Harold King (rechts), dienten hier von 1947 bis 1958 an der Seite eifriger einheimischer Zeugen
[Karte]
CHINA
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