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Der Messias ist daDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 16
Der Messias ist da
Jehova macht Jesus von Nazareth als den lang ersehnten Messias kenntlich.
GAB Jehova den Menschen Hinweise, damit sie den angekündigten Messias auch erkennen würden? Ja, und zwar rund 400 Jahre nachdem die Hebräischen Schriften fertiggestellt worden waren. In der Stadt Nazareth in Nordgaliläa bekam die junge Maria höchst ungewöhnlichen Besuch. Der Engel Gabriel erschien ihr und sagte, Gott werde durch seinen heiligen Geist, seine aktive Kraft, bewirken, dass sie einen Sohn bekommt. Und das obwohl sie eine Jungfrau war. Ihr Kind sollte der lang ersehnte König werden, der für immer regieren würde. Es war Gottes eigener Sohn, dessen Leben Gott vom Himmel in die Gebärmutter Marias übertragen würde.
Maria nahm diese verantwortungsvolle Aufgabe demütig an. Ihr Verlobter, der Zimmermann Joseph, heiratete sie, nachdem Gott ihm durch einen Engel mitgeteilt hatte, wieso Maria schwanger geworden war. Was war aber mit der Prophezeiung, dass der Messias in Bethlehem zur Welt kommen sollte? (Micha 5:2). Diese kleine Stadt lag immerhin rund 150 Kilometer entfernt.
Ein römischer Herrscher ordnete damals eine Volkszählung an, bei der sich jeder in seinem Geburtsort einschreiben lassen sollte. Allem Anschein nach hatten sowohl Joseph als auch Maria ihre Wurzeln in Bethlehem. Deshalb ging Joseph zusammen mit seiner schwangeren Frau dorthin (Lukas 2:3). Maria brachte das Baby in einem Stall zur Welt und legte es in eine Krippe. Daraufhin schickte Gott eine Schar Engel zu einer Gruppe Hirten im Bergland, um ihnen zu verkünden, dass gerade der Messias oder Christus geboren worden ist.
Später bezeugten auch noch andere, dass Jesus der angekündigte Messias war. Der Prophet Jesaja hatte vorhergesagt, dass jemand den Weg für den Messias bahnen sollte (Jesaja 40:3). Bei dem Wegbereiter handelte es sich um Johannes den Täufer. Als er Jesus sah, rief er aus: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ Einige Jünger des Johannes schlossen sich Jesus sofort an, und einer von ihnen sagte: „Wir haben den Messias gefunden“ (Johannes 1:29, 36, 41).
Doch das war noch nicht alles. Als Jesus von Johannes getauft wurde, ließ Jehova seine Stimme vom Himmel aus hören. Durch seinen heiligen Geist setzte er Jesus als Messias ein und sagte: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Matthäus 3:16, 17). Der lang ersehnte Messias war da!
Wann geschah das? Im Jahr 29, genau als die von Daniel prophezeiten 483 Jahre abgelaufen waren. Das ist nur einer der vielen beeindruckenden Beweise, dass Jesus der Messias oder Christus ist. Was für eine Botschaft verkündigte er auf der Erde?
Aus Matthäus, Kapitel 1 bis 3; Markus, Kapitel 1; Lukas, Kapitel 2; Johannes, Kapitel 1.
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Jesus verkündigt Gottes KönigreichDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 17
Jesus verkündigt Gottes Königreich
Alles, was Jesus seine Jünger lehrt, dreht sich im Grunde genommen um ein einziges Thema: Gottes Reich oder Königreich.
WELCHE Mission sollte Jesus auf der Erde erfüllen? Er erklärte: „Ich [muss] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (Lukas 4:43). Das Königreich war das Hauptthema der Lehren Jesu. Gehen wir etwas näher auf vier Aspekte des Königreiches ein.
1. Jesus würde der König sein. Jesus sagte ganz offen, dass er der Messias war (Johannes 4:25, 26). Er machte auch deutlich, dass er der König ist, den der Prophet Daniel in einer Vision gesehen hatte. Jesus sagte seinen Aposteln, er werde eines Tages auf einem „Thron der Herrlichkeit“ sitzen und auch sie würden auf Thronen sitzen (Matthäus 19:28). Jesus bezeichnete diejenigen, die mit ihm regieren werden, als „kleine Herde“. Auch sagte er, dass er „andere Schafe“ hat, die nicht zu dieser Gruppe gehören (Lukas 12:32; Johannes 10:16).
2. Gottes Königreich würde für wahre Gerechtigkeit sorgen. Seit der Rebellion im Garten Eden wurde der Name Jehovas von Satan immer wieder in den Schmutz gezogen. Durch das Königreich wird diese größte aller Ungerechtigkeiten beseitigt und der Name Gottes geheiligt (Matthäus 6:9, 10). Jesus bewies Tag für Tag, dass er unparteiisch war. Unterschiedslos lehrte er Männer und Frauen, Reiche und Arme. Obwohl er hauptsächlich den Juden predigen sollte, lehrte er auch einzelne Samariter und Nichtjuden. Ganz anders als die religiösen Führer seiner Tage hatte Jesus absolut keine Vorurteile.
3. Gottes Königreich würde kein Teil der Welt sein. Jesus lebte in einer Zeit großer politischer Unruhen. Seine Heimat stand unter Fremdherrschaft. Doch als man ihn in die Politik hineinziehen wollte, zog er sich zurück (Johannes 6:14, 15). Zu einem politischen Amtsträger sagte er: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Johannes 18:36). Und von seinen Nachfolgern sagte er ebenfalls, sie seien „kein Teil der Welt“ (Johannes 15:19). Auch wollte er nicht, dass sie Waffen benutzen — nicht einmal, um ihn zu beschützen (Matthäus 26:51, 52).
Er zog „von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf . . ., wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigte“ (Lukas 8:1)
4. Jesu Herrschaft würde sich auf Liebe gründen. Jesus sagte, er werde den Menschen Mut machen und ihnen helfen, ihre tägliche Last zu tragen (Matthäus 11:28-30). Das war kein leeres Versprechen. Er liebte die Menschen und gab ihnen viele praktische Lebensregeln mit auf den Weg: wie man mit Sorgen leichter fertig wird, mit anderen besser auskommt, sich vor Materialismus schützt und was wirklich glücklich macht (Matthäus, Kapitel 5 bis 7). In seiner Nähe fühlten sich die unterschiedlichsten Menschen wohl. Auch die Armen und Unterdrückten kamen zu ihm, weil sie wussten, dass er sie freundlich behandelt und ihre Würde achtet. Sie konnten spüren, dass er ein idealer Herrscher sein würde.
Jesus zeigte auch noch auf eine andere, sehr überzeugende Weise, was das Königreich vollbringen wird. Er wirkte viele Wunder.
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Jesus wirkt WunderDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 18
Jesus wirkt Wunder
Durch seine Wunder demonstriert Jesus, wie wirkungsvoll er als König seine Macht einsetzen wird.
JESUS erhielt von Gott übermenschliche Kräfte. Er wirkte zahlreiche Wunder — und das oft vor vielen Augenzeugen. Diese Wunder bewiesen, dass er Macht über gewaltige Feinde hat, vor denen der Mensch kapitulieren muss. Sehen wir uns einige Beispiele an.
Hunger. Das erste Wunder Jesu bestand darin, Wasser in edlen Wein zu verwandeln. Bei zwei anderen Gelegenheiten vermehrte er ein paar Brote und Fische, sodass Tausende hungrige Menschen davon satt wurden. Beide Male gab es für jeden mehr als genug zu essen.
Krankheiten. Jesus „heilte jede Art von Leiden und jede Art von Gebrechen unter dem Volk“ (Matthäus 4:23). Ein Wort, eine Berührung — und Blinde, Gehörlose, Leprakranke, Epileptiker und Gelähmte waren von ihren Leiden befreit. Es gab keine Krankheit, bei der Jesus an seine Grenzen stieß.
Unwetter. Als Jesus und seine Jünger einmal über den See Genezareth fuhren, braute sich ein Unwetter zusammen. Die Jünger bekamen es mit der Angst zu tun. Jesus richtete jedoch einfach seinen Blick auf den Sturm und befahl: „Schweig! Sei still!“ Da trat völlige Stille ein (Markus 4:37-39). Ein andermal lief Jesus mitten in einem heftigen Sturm übers Wasser (Matthäus 14:24-33).
Böse Geister. Böse Geister sind weit mächtiger als Menschen. Oft gelingt es diesen skrupellosen Feinden Gottes, ihre Opfer mit eisernem Griff festzuhalten. Doch Jesus konnte sie austreiben und befreite so immer wieder Menschen aus ihren Klauen. Er hatte keine Angst vor diesen Geistern. Aber sie hatten Angst vor ihm, denn sie wussten, welche Macht er besaß.
Tod. Der Tod wird treffend als „letzter Feind“ bezeichnet (1. Korinther 15:26). Kein Mensch kann sich gegen ihn wehren. Jesus dagegen brachte Verstorbene wieder zum Leben. Einer Witwe gab er ihren erwachsenen Sohn zurück und trauernden Eltern ihre kleine Tochter. Vor den Augen einer Trauergesellschaft auferweckte Jesus seinen geliebten Freund Lazarus. Das erregte großes Aufsehen, zumal Lazarus schon fast vier Tage tot war. Nicht einmal Jesu erbittertste Feinde konnten dieses Wunder leugnen (Johannes 11:38-48; 12:9-11).
Warum wirkte Jesus Wunder? Hat nicht der Tod all die Menschen, denen Jesus half, letzten Endes doch besiegt? Das schon. Aber dennoch bewirkten Jesu Wunder etwas Bleibendes. Sie bewiesen, dass die begeisternden Prophezeiungen über die Regierung des Messias auf einer festen Grundlage ruhen. Kein Zweifel: Der von Gott eingesetzte König kann Hungersnöte, Krankheiten, Naturkatastrophen, böse Geister und sogar den Tod aus der Welt schaffen. Er hat bereits demonstriert, dass Gott ihm die Macht dazu übertragen hat.
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Jesus macht eine bedeutende ProphezeiungDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 19
Jesus macht eine bedeutende Prophezeiung
Jesus erklärt, woran man seine Gegenwart als König und den „Abschluss des Systems der Dinge“ erkennen kann.
JESUS und vier seiner Apostel waren auf dem Ölberg. Von dort hatten sie einen herrlichen Blick auf Jerusalem und den Tempel. Kurz zuvor hatte Jesus die Zerstörung des Tempels vorausgesagt. Und bei einer anderen Gelegenheit hatte er vom „Abschluss des Systems der Dinge“ gesprochen (Matthäus 13:40, 49). Jetzt wollten die vier Apostel Genaueres darüber wissen. Sie fragten ihn: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3).
Jesus kündigte Ereignisse an, die der Vernichtung Jerusalems vorausgehen würden. Seine Prophezeiung hatte aber eine noch weitreichendere Bedeutung. Sie sollte sich einmal weltweit erfüllen. Jesus nannte Ereignisse und Situationen, die auf der ganzen Welt auftreten und zusammengenommen ein „Zeichen“ bilden würden. Dieses Zeichen würde auf Jesu Gegenwart als himmlischer König hindeuten. Man könnte daran also erkennen, dass Jesus von Jehova als König des lang ersehnten Königreiches eingesetzt wurde und drauf und dran ist, alles Böse zu beseitigen und echten Frieden zu schaffen. Das Zeichen kennzeichnet somit die letzten Tage des „Systems der Dinge“ — das heißt aller religiösen, politischen und sozialen Systeme — und zugleich den Beginn eines neuen Systems.
Woraus besteht denn das Zeichen? Jesus sprach von Lebensmittelknappheit, großen Kriegen, verheerenden Erdbeben und schlimmen Seuchen. Die Menschen würden immer gesetzloser werden. Echte Christen würden die gute Botschaft von Gottes Königreich auf der ganzen Erde verkündigen. All das würde in einer „großen Drangsal“ gipfeln, wie es sie noch nie zuvor gab (Matthäus 24:21).
Woran könnten Jesu Nachfolger erkennen, dass die große Drangsal kurz bevorsteht? Wie Jesus sagte, sollten sie „von dem Feigenbaum“ lernen (Matthäus 24:32). Wenn ein Feigenbaum Blätter trägt, erkennt man deutlich, dass es bald Sommer ist. Genauso deutlich könnte man erkennen, dass das Ende nahe ist, wenn sich alles, was Jesus für seine Gegenwart vorausgesagt hat, in ein und derselben Zeitperiode erfüllt. Jesus sagte allerdings, dass nur der Vater den genauen Tag und die Stunde kennt, wann die große Drangsal beginnt. Er riet seinen Jüngern deswegen dringend: „Bleibt wach, denn ihr wisst nicht, wann die bestimmte Zeit da ist“ (Markus 13:33).
Aus Matthäus, Kapitel 24 und 25; Markus, Kapitel 13; Lukas, Kapitel 21.
a Näheres über Jesu Prophezeiung findet man in dem von Jehovas Zeugen herausgegebenen Buch Was lehrt die Bibel wirklich?, Kapitel 9.
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Jesus Christus wird zu Tode gebrachtDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 20
Jesus Christus wird zu Tode gebracht
Jesus führt das Abendmahl ein. Er wird verraten und an einen Pfahl genagelt.
NACHDEM Jesus dreieinhalb Jahre gelehrt und gepredigt hatte, wusste er, dass seine Zeit auf der Erde abgelaufen war. Die religiösen Führer der Juden schmiedeten einen Komplott, um ihn zu töten, befürchteten aber einen Aufruhr, weil Jesus beim Volk als Prophet galt. Inzwischen hatte sich einer der zwölf Apostel, Judas Iskariot, so weit von Satan beeinflussen lassen, dass er bereit war, Jesus zu verraten. Die führenden Juden boten ihm dreißig Silbermünzen dafür.
Am Abend vor seinem Tod versammelte sich Jesus mit seinen Aposteln zum Passah. Nachdem er Judas weggeschickt hatte, führte er eine neue Feier ein: das Abendmahl. Er nahm ein Brot, betete und reichte es an die elf anwesenden Apostel weiter. „Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten gegeben wird“, erklärte er ihnen. „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ Dasselbe tat er mit einem Becher Wein und sagte: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes“ (Lukas 22:19, 20).
An jenem Abend gab es noch vieles, was Jesus seinen Aposteln ans Herz legen wollte. Er gab ihnen ein neues Gebot. Sie sollten einander selbstlos lieben. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“, sagte er (Johannes 13:34, 35). Jesus bat sie eindringlich, sich von den bevorstehenden Ereignissen nicht beunruhigen zu lassen, und betete flehentlich für sie. Gemeinsam sangen sie Loblieder und gingen in die Nacht hinaus.
Im Garten Gethsemane kniete sich Jesus hin und schüttete Gott sein Herz aus. Es dauerte nicht lange und eine bewaffnete Meute von Soldaten, Priestern und anderen kam herbei, um ihn festzunehmen. Judas näherte sich Jesus und verriet ihn mit einem Kuss. Als die Soldaten Jesus fesselten, flohen die Apostel.
Vor dem Hohen Rat der Juden bestätigte Jesus, der Sohn Gottes zu sein. Das Gericht beschuldigte ihn deswegen der Gotteslästerung und verurteilte ihn zum Tod. Man brachte ihn zu dem römischen Statthalter Pontius Pilatus. Dieser befand ihn zwar für unschuldig, gab dann aber der Menge nach, die lauthals seine Hinrichtung verlangte.
Jesus wurde nach Golgotha gebracht und von römischen Soldaten an einen Pfahl genagelt. Am helllichten Tag wurde es auf einmal finstere Nacht. Als Jesus im Lauf des Nachmittags starb, ereignete sich ein großes Erdbeben. Jesu Leichnam wurde in ein Grab gelegt, das man in einen Felsen gehauen hatte. Tags darauf versiegelten Priester den Grabeingang und stellten Wachen davor auf. Würde Jesus in dem Grab bleiben? Nein. Das größte aller Wunder stand kurz bevor.
Aus Matthäus, Kapitel 26 und 27; Markus, Kapitel 14 und 15; Lukas, Kapitel 22 und 23; Johannes, Kapitel 12 bis 19.
a Näheres darüber, welchen Wert der Opfertod Jesu hatte, findet man in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?, Kapitel 5.
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Jesus lebt!Die Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 21
Jesus lebt!
Jesus erscheint seinen Nachfolgern. Er spricht ihnen Mut zu und gibt ihnen Anweisungen.
AM DRITTEN Tag nach Jesu Tod gingen einige Frauen, die Jesus nachgefolgt waren, zu seinem Grab. Der Stein vor dem Eingang war weggewälzt worden und das Grab war leer.
Zwei Engel erschienen den Frauen. „Ihr sucht Jesus, den Nazarener“, sagte einer von ihnen. „Er ist auferweckt worden“ (Markus 16:6). Darauf liefen die Frauen sofort zu den Aposteln. Auf dem Weg begegnete ihnen Jesus. „Fürchtet euch nicht!“, sagte er. „Geht, berichtet meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa fortgehen sollen; und dort werden sie mich sehen“ (Matthäus 28:10).
Noch am gleichen Tag waren zwei Jünger auf dem Weg von Jerusalem in das Dorf Emmaus. Ein Fremder schloss sich ihnen an und fragte sie, worüber sie sich gerade unterhalten hatten. Der Fremde war der auferweckte Jesus. Doch weil er ein anderes Aussehen hatte, erkannten sie ihn nicht gleich. Mit trauriger Stimme sagten sie zu ihm, dass sie über Jesus gesprochen hatten. Daraufhin erklärte er ihnen, was in den Hebräischen Schriften über den Messias steht. Alle diese Prophezeiungen hatten sich bis ins Kleinste an Jesus erfüllt.a Als den Jüngern schließlich klar wurde, wer der Fremde war, verschwand Jesus als Geistwesen vor ihren Augen.
Die zwei Jünger gingen sofort wieder nach Jerusalem zurück. Dort hatten sich die Apostel hinter verschlossenen Türen versammelt. Als die beiden ihnen erzählten, was sie gerade erlebt hatten, erschien Jesus. Die überraschten Anwesenden konnten das kaum glauben. „Warum steigen Zweifel in eurem Herzen auf?“, fragte sie Jesus. „So steht es geschrieben, dass der Christus leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen werde“ (Lukas 24:38, 46).
Nach seiner Auferstehung erschien Jesus seinen Jüngern über einen Zeitraum von 40 Tagen bei verschiedenen Gelegenheiten. Einmal zeigte er sich über 500 Personen. Wahrscheinlich war es bei dieser Gelegenheit, als Jesus seinen Jüngern große Verantwortung übertrug. Er sagte zu ihnen: „Geht . . . und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, . . . lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluss des Systems der Dinge“ (Matthäus 28:19, 20).
Als er das letzte Mal mit seinen elf treuen Aposteln zusammen war, versprach er ihnen: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen von mir sein . . . bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apostelgeschichte 1:8). Dann fuhr Jesus vor ihren Augen in den Himmel auf und verschwand in einer Wolke.
Aus Matthäus, Kapitel 28; Markus, Kapitel 16; Lukas, Kapitel 24; Johannes, Kapitel 20 und 21; 1. Korinther 15:5, 6.
a Beispiele zu Prophezeiungen über den Messias findet man in Teil 14, Teil 15 und Teil 16 dieser Broschüre, sowie in dem Artikel „Jesus Christus — der verheißene Messias“ im Anhang des Buches Was lehrt die Bibel wirklich?.
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Die Apostel predigen furchtlosDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 22
Die Apostel predigen furchtlos
Trotz Verfolgung nimmt die Zahl der Christen rapide zu.
ES IST zehn Tage her, dass Jesus in den Himmel auffuhr. In Jerusalem wird das jüdische Pfingstfest gefeiert. Ungefähr 120 Jünger haben sich in einem Haus versammelt. Plötzlich hören sie ein Brausen wie von einem Sturm und fangen an, in fremden Sprachen zu sprechen. Wie lässt sich dieses seltsame Phänomen erklären, das im Jahr 33 auftrat? Gott hatte die Jünger mit seinem heiligen Geist erfüllt.
Draußen stand eine Menschenmenge. Zu dem Fest waren nämlich fremdsprachige Besucher aus vielen Ländern geströmt. Sie staunten, dass die Jünger sich ihnen problemlos mitteilen konnten. Als Erklärung führte Petrus eine Prophezeiung des Propheten Joel an. Joel hatte vorausgesagt, dass Gott seinen Geist „ausgießen“ und dadurch Menschen übernatürliche Fähigkeiten verleihen wird (Joel 2:28, 29). Diese Machtentfaltung des heiligen Geistes kennzeichnete einen bedeutsamen Wendepunkt: Gott war nicht mehr mit dem Volk Israel, sondern mit der neu gegründeten Christengemeinde oder -versammlung. Wer jetzt Gottes Anerkennung haben wollte, musste ein Nachfolger Christi werden.
Allerdings regte sich nun Widerstand und die Apostel wurden ins Gefängnis geworfen. Doch in der Nacht öffnete ein Engel Jehovas die Gefängnistüren und forderte die Apostel auf weiterzupredigen. Das taten sie auch gleich bei Tagesanbruch. Sie gingen zum Tempel und verkündigten die gute Botschaft über Jesus. Als wütende Gegner ihnen das untersagen wollten, antworteten sie furchtlos: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:28, 29).
Die Verfolgung spitzte sich zu. Einige Juden klagten den Jünger Stephanus der Gotteslästerung an und steinigten ihn. Ein junger Mann, Saulus aus Tarsus, war mit der Ermordung einverstanden und schaute zu. Anschließend machte er sich auf den Weg nach Damaskus, um dort alle, die Christus nachfolgten, festzunehmen. Unterwegs blendete ihn ein Licht vom Himmel. Eine Stimme sagte: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ Saulus, der von dem grellen Licht blind geworden war, fragte: „Wer bist du?“ Da antwortete die Stimme: „Ich bin Jesus“ (Apostelgeschichte 9:3-5).
Drei Tage später schickte Jesus einen Jünger mit Namen Ananias zu Saulus. Er sollte ihn von seiner Blindheit heilen. Saulus ließ sich taufen und wurde ein eifriger Christ. Er sprach überall mutig über Jesus. Mit der Zeit wurde er Apostel Paulus genannt.
Jesu Jünger predigten die gute Botschaft von Gottes Königreich zunächst nur unter den Juden und Samaritern. Doch dann erschien dem gottesfürchtigen römischen Offizier Kornelius ein Engel und forderte ihn auf, den Apostel Petrus zu rufen. In Begleitung anderer ging Petrus zu Kornelius und seiner Hausgemeinschaft. Während der Apostel zu diesen nichtjüdischen Gläubigen sprach, wurden sie mit heiligem Geist erfüllt. Petrus gab die Anweisung, sie im Namen Jesu zu taufen. Jetzt stand für Menschen aus allen Nationen die Tür zum ewigen Leben offen. Die Christen stellten sich darauf ein, das Evangelium oder die „gute Botschaft“ weit und breit bekannt zu machen.
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Die gute Botschaft wird weit und breit verkündigtDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 23
Die gute Botschaft wird weit und breit verkündigt
Paulus unternimmt Missionsreisen — zu Fuß und mit dem Schiff.
NACH seiner Bekehrung verkündigte Paulus voller Eifer die gute Botschaft vom Königreich Gottes. Der einstige Gegner wurde jetzt selbst mit erbitterter Gegnerschaft konfrontiert. Unermüdlich unternahm er lange Missionsreisen und erklärte weit und breit, dass unter Gottes Regierung all das, was Gott ursprünglich für die Menschen vorgesehen hatte, wahr wird.
Auf seiner ersten Missionsreise kam Paulus nach Lystra. Dort heilte er einen Mann, der von Geburt an gelähmt war. Deswegen hielten die Leute am Ort Paulus und seinen Reisegefährten Barnabas für Götter. Die zwei Männer konnten die lärmende Menge nur mit Müh und Not davon abhalten, ihnen Opfer darzubringen. Doch dann kamen Feinde von Paulus und wiegelten die Leute so lange auf, bis sie ihn steinigten. Er überlebte und kehrte später in die Stadt zurück, um den Jüngern Mut zu machen.
Einige Christen jüdischer Herkunft behaupteten, Christen nicht jüdischer Herkunft müssten sich an bestimmte Gesetze halten, die Moses gegeben worden waren. Paulus legte diese Frage den Aposteln und den älteren Männern in Jerusalem vor. Nachdem dieses Gremium intensiv in den Hebräischen Schriften nachgeforscht hatte, schrieb es den Christen in allen Gemeinden oder Versammlungen einen Brief. Darin hieß es, dass sie sich von Götzendienst und sexueller Unmoral distanzieren mussten. Außerdem durften sie kein Blut zu sich nehmen — auch kein Fleisch, das nicht ausgeblutet war. Diese „notwendigen Dinge“ zu beachten bedeutete aber nicht, dass sie das Gesetz Mose halten mussten (Apostelgeschichte 15:28, 29).
Auf der zweiten Missionsreise kam Paulus nach Beröa (im heutigen Griechenland). Die Juden dort waren von dem, was Paulus ihnen sagte, begeistert und verglichen es täglich mit der Heiligen Schrift. Doch dann regte sich erneut Widerstand und zwang Paulus, nach Athen weiterzuziehen. Vor einer Gruppe Gelehrter hielt er eine kraftvolle Rede. Sie war ein Paradebeispiel für Takt, Scharfsinn und Redegewandtheit.
Nach einer dritten Missionsreise ging Paulus nach Jerusalem und suchte den Tempel auf. Einige Juden verursachten einen Aufruhr und wollten ihn umbringen. Römische Soldaten griffen ein und verhörten ihn. Als römischer Bürger verteidigte er sich vor dem Statthalter Felix. Die Juden konnten das, was sie Paulus vorwarfen, allerdings nicht beweisen. Bei einer späteren Gelegenheit befürchtete Paulus, von Festus, einem anderen römischen Statthalter, den Juden ausgeliefert zu werden. Deshalb sagte er zu ihm: „Ich berufe mich auf Cäsar!“ Festus erwiderte: „Zu Cäsar sollst du gehen“ (Apostelgeschichte 25:11, 12).
Da Paulus also in Rom vor Gericht stehen sollte, kam er auf ein Schiff nach Italien. Das Schiff ging jedoch unter und Paulus musste auf Malta überwintern. Nachdem er endlich in Rom angekommen war, wohnte er zwei Jahre in einem gemieteten Haus. Obwohl er unter Bewachung stand, ließ er sich in seinem Eifer nicht dämpfen und sprach mit allen, die ihn besuchten, über das Königreich Gottes.
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Die Briefe von PaulusDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 24
Die Briefe von Paulus
Die Paulusbriefe enthalten organisatorische Hinweise für Christen.
DIE Christengemeinde oder -versammlung sollte eine Schlüsselrolle einnehmen. Allerdings wurden die Urchristen schon gleich von allen Seiten angegriffen. Zum einen verfolgte man sie, zum anderen zeichneten sich in ihren eigenen Reihen gefährliche Tendenzen ab. Würden sie Gott unter diesen Umständen treu bleiben? Die Christlichen Griechischen Schriften enthalten 21 Briefe, die vor Gefahren warnten und Mut machten.
Von Paulus stammen 14 dieser Briefe — Römer bis Hebräer. Benannt wurden sie entweder nach der Person oder der Christengemeinde, an die sie gerichtet waren. Beleuchten wir kurz einige Themen, die der Apostel Paulus anschnitt.
Hohe Moral und christliches Verhalten. Wer sexuelle Unmoral oder andere schwere Sünden praktiziert, wird „Gottes Königreich nicht erben“ (Galater 5:19-21; 1. Korinther 6:9-11). Echte Christen zeichnen sich trotz unterschiedlicher Nationalitäten durch Einheit aus (Römer 2:11; Epheser 4:1-6). Sie teilen gern mit Glaubensbrüdern, die in Not sind (2. Korinther 9:7). Paulus rät außerdem: „Betet unablässig.“ Er fordert die Christen auf, Jehova ihr Herz auszuschütten (1. Thessalonicher 5:17; 2. Thessalonicher 3:1; Philipper 4:6, 7). Damit ein Gebet von Gott erhört wird, muss allerdings Glaube dahinter sein (Hebräer 11:6).
Und was trägt nach Paulus’ Worten zu einem harmonischen Familienleben bei? Dass der Mann seine Frau liebt wie sich selbst und die Frau ihren Mann respektiert. Von Kindern erwartet Gott, dass sie auf ihre Eltern hören. Und Eltern werden angehalten, ihre Kinder mit Liebe zu erziehen und sich dabei von biblischen Prinzipien leiten zu lassen (Epheser 5:22 bis 6:4; Kolosser 3:18-21).
Was Gott durch Jesus Christus bewirkt. Das Gesetz, das den Israeliten gegeben wurde, war für sie ein Schutz und eine Anleitung, bis Jesus Christus kam (Galater 3:24). Christen sind jedoch nicht an dieses Gesetz gebunden. In seinem Brief an die Hebräer — Christen mit jüdischem Hintergrund — erläutert Paulus, wozu das Gesetz da war und wie Gott durch Jesus Christus alles wahr macht, was er versprochen hat. Vieles im Gesetz hatte eine prophetische Bedeutung. Die Tieropfer beispielsweise wiesen auf den Opfertod Jesu hin, durch den echte Sündenvergebung möglich geworden ist (Hebräer 10:1-4). Nach Jesu Tod hob Gott den Gesetzesbund auf. Er war jetzt nicht mehr nötig (Kolosser 2:13-17; Hebräer 8:13).
Organisatorisches. Männer, die in den Gemeinden mit Verantwortung betraut werden, müssen eine hohe Moral haben und bestimmte Voraussetzungen erfüllen (1. Timotheus 3:1-10, 12, 13; Titus 1:5-9). Alle Christen werden angehalten, sich regelmäßig zu versammeln, um sich gegenseitig Mut zu machen (Hebräer 10:24, 25). Ihre Zusammenkünfte sollen den Glauben stärken und lehrreich sein (1. Korinther 14:26, 31).
Als Paulus den zweiten Brief an Timotheus schrieb, befand er sich erneut in Rom. Er saß im Gefängnis und wartete auf sein Urteil. Nur einige wenige Glaubensbrüder wagten es, ihn zu besuchen. Paulus wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er schrieb: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt“ (2. Timotheus 4:7). Wahrscheinlich musste er nicht lange danach für seinen Glauben sterben. Doch seine Briefe sind für Anbeter Jehovas bis heute eine wertvolle Richtschnur.
Aus Römer; 1. Korinther; 2. Korinther; Galater; Epheser; Philipper; Kolosser; 1. Thessalonicher; 2. Thessalonicher; 1. Timotheus; 2. Timotheus; Titus; Philemon; Hebräer.
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Briefe über Glauben, christliches Verhalten und LiebeDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 25
Briefe über Glauben, christliches Verhalten und Liebe
Jakobus, Petrus, Johannes und Judas schreiben Briefe, um ihre Glaubensbrüder zu stärken.
JAKOBUS und Judas waren Halbbrüder Jesu. Petrus und Johannes gehörten zu den zwölf Aposteln. Diese vier Männer schrieben insgesamt sieben Briefe, die in die Christlichen Griechischen Schriften aufgenommen wurden. Sie tragen jeweils den Namen des Schreibers. Diese von Gott inspirierten Briefe ermahnen dazu, Jehova treu zu bleiben und fest auf sein Königreich zu hoffen.
Glaube. Nur zu sagen, dass man an Gott glaubt, reicht nicht aus. Echter Glaube zeigt sich in Taten. Wie Jakobus schreibt, ist „Glaube ohne Werke tot“ (Jakobus 2:26). Praktiziert man seinen Glauben selbst unter großen Schwierigkeiten, lernt man auszuharren. Das gelingt aber nur, wenn man Gott um Weisheit bittet und fest davon überzeugt ist, dass Gott sie einem auch gibt. Ausharren trägt Gottes Anerkennung ein (Jakobus 1:2-6, 12). Ein treuer Glaube bleibt nicht unerwidert. Jakobus sagt: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jakobus 4:8).
Der Glaube muss stark sein, damit man Versuchungen widerstehen kann und sich von einem unmoralischen Umfeld nicht anstecken lässt. Judas fordert seine Glaubensbrüder auf, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“, weil sie extrem schlechten Einflüssen ausgesetzt waren (Judas 3).
Christliches Verhalten. Jehova erwartet von seinen Anbetern, dass sie heilig, das heißt in jeder Hinsicht rein sind. Petrus schreibt: „Werdet auch ihr selbst heilig in eurem ganzen Wandel, weil geschrieben steht: ‚Ihr sollt heilig sein, weil ich [Jehova] heilig bin‘ “ (1. Petrus 1:15, 16). Christen haben ein ausgezeichnetes Vorbild. Wie Petrus schreibt, hat Christus für sie gelitten und ihnen ein Beispiel hinterlassen, damit sie in seine Fußstapfen treten (1. Petrus 2:21). Manchmal werden Christen ungerecht behandelt, weil sie sich an Gottes Gebote halten. Sie sollten sich unter allen Umständen „ein gutes Gewissen“ bewahren (1. Petrus 3:16, 17). Petrus spricht vom Strafgericht Gottes und von einer neuen Welt, in der „Gerechtigkeit wohnen“ wird, und ermahnt zu einem Leben in Heiligkeit und zu „Taten der Gottergebenheit“ (2. Petrus 3:11-13).
„Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (Jakobus 4:8)
Liebe. Johannes schreibt, dass „Gott Liebe ist“. Gottes große Liebe zeigte sich darin, dass er Jesus als „ein Sühnopfer für unsere Sünden“ gab. Wie sollten wir darauf reagieren? Johannes erklärt: „Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben“ (1. Johannes 4:8-11). Diese Liebe zeigt sich beispielsweise darin, dass man Glaubensbrüder gastfreundlich aufnimmt (3. Johannes 5-8).
Und wie kann man Gott seine Liebe zeigen? Johannes schreibt: „Darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5:3; 2. Johannes 6). Wer das tut, kann sicher sein, dass er immer von Gott geliebt wird. Außerdem hat er dann die „Aussicht auf ewiges Leben“ (Judas 21).
Aus Jakobus; 1. Petrus; 2. Petrus; 1. Johannes; 2. Johannes; 3. Johannes; Judas.
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Wieder ein Paradies!Die Bibel: Was will sie uns sagen?
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TEIL 26
Wieder ein Paradies!
Durch das Königreich Jesu Christi wird Gottes Name geheiligt. Es bestätigt sich, dass Jehova zu Recht der höchste Herrscher ist. Alles Böse wird vernichtet.
DAS letzte Bibelbuch, Offenbarung oder Apokalypse genannt, lässt die Menschheit aufatmen. Es wurde vom Apostel Johannes geschrieben und enthält eine Reihe von Visionen, die auf einen Höhepunkt zusteuern: Am Ende wird alles so sein, wie es Jehova von Anfang an vorgesehen hat.
In der ersten Vision lobt und ermahnt der auferstandene Jesus mehrere Gemeinden. Die nächste Vision zeigt Jehova auf seinem himmlischen Thron, umgeben von Geistwesen, die ihn preisen.
Die Entwicklung nimmt ihren Lauf. Jesus Christus, der als Lamm dargestellt wird, bekommt eine Buchrolle mit sieben Siegeln. Beim Öffnen der ersten vier Siegel erscheinen Reiter auf der Weltbühne. An der Spitze ist der zum König gekrönte Jesus auf einem weißen Pferd zu sehen. Ihm folgen Reiter auf Pferden in verschiedenen Farben. Sie stellen die Kriege, Hungersnöte und Seuchen in den letzten Tagen des heutigen Systems dar. Nachdem das siebte Siegel aufgebrochen worden ist, sind sieben Trompeten zu hören, die für Gottes Urteilsverkündungen stehen. Darauf folgen sieben Plagen als Ausdruck des Zorns Gottes.
Gottes Reich — versinnbildlicht durch einen neugeborenen Jungen — tritt im Himmel seine Regierung an. Ein Krieg bricht aus und Satan wird zusammen mit den Dämonen zur Erde hinuntergeworfen. „Wehe der Erde“, sagt eine laute Stimme. Der Teufel hat große Wut, weil er weiß, dass seine Tage gezählt sind (Offenbarung 12:12).
Johannes sieht Jesus als Lamm im Himmel mit 144 000, die aus der Menschheit ausgewählt wurden. Sie „werden als Könige . . . mit ihm regieren“. Die Offenbarung verrät somit, dass zu dem versprochenen Samen außer Jesus noch 144 000 weitere Personen gehören (Offenbarung 14:1; 20:6).
Alle Mächtigen der Erde versammeln sich zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Harmagedon genannt. Sie führen Krieg mit Jesus, dem Reiter auf dem weißen Pferd, der ein himmlisches Heer anführt. Alle Mächtigen der Erde werden vernichtet. Satan wird gebunden und Jesus regiert zusammen mit den 144 000 für tausend Jahre über die Erde. Nach den tausend Jahren wird Satan ausgelöscht (Offenbarung 16:14; 20:4).
Was bedeutet die tausendjährige Regierung Jesu Christi und seiner Mitregenten für gottesfürchtige Menschen? Johannes schreibt: „[Jehova] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Offenbarung 21:4). Die Erde wird zu einem Paradies!
Die Offenbarung vervollständigt also das, was uns die Bibel sagen will, und so schließt sich der Kreis. Durch das Königreich des Messias wird Gottes Name geheiligt! Für immer und ewig wird feststehen, dass Jehova zu Recht der höchste Herrscher ist!
Aus dem Bibelbuch Offenbarung.
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ZeitleisteDie Bibel: Was will sie uns sagen?
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etwa 2 v. u. Z. Geburt Jesu
29 u. Z. Jesu Taufe; Jesus predigt Gottes Königreich
31 u. Z. Jesus wählt 12 Apostel aus; Bergpredigt
32 u. Z. Jesus auferweckt Lazarus
14. Nisan 33 u. Z. Jesu Tod
16. Nisan 33 u. Z. Jesu Auferweckung
6. Siwan 33 u. Z. Pfingsten; Ausgießung des heiligen Geistes (Siwan fällt in Mai/Juni)
36 u. Z. Kornelius wird Christ
etwa 47/48 u. Z. Paulus’ erste Missionsreise
etwa 49–52 u. Z. Paulus’ zweite Missionsreise
etwa 52–56 u. Z. Paulus’ dritte Missionsreise
61 u. Z. Paulus schreibt Briefe aus Haft in Rom
vor 62 u. Z. Jesu Halbbruder Jakobus schreibt Brief
66 u. Z. Juden lehnen sich gegen Rom auf
70 u. Z. Römer zerstören Jerusalem und Tempel
etwa 96 u. Z. Johannes schreibt Offenbarung
etwa 100 u. Z. Johannes, der letzte Apostel, stirbt
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