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Alle Welt in Weihnachtsstimmung: Warum?Erwachet! 2010 | Dezember
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Alle Welt in Weihnachtsstimmung: Warum?
FREUEN Sie sich auf Weihnachten? Oder bedeutet die Vorweihnachtszeit vor allem Stress für Sie? Alle Jahre wieder die gleichen Fragen: Wem schenke ich etwas? Was kaufe ich? Kann ich mir das alles leisten? Wann bin ich wieder schuldenfrei?
Trotz alldem ist Weihnachten immer noch sehr beliebt — es hat sogar in nichtchristlichen Ländern Einzug gehalten. So auch in Japan, wo die meisten Familien Weihnachten feiern, nicht wegen seiner religiösen Bedeutung, sondern schlicht um des Feierns willen. Und in China „prangt das fröhliche Gesicht des Weihnachtsmannes in den Schaufenstern der großen Städte“, heißt es im Wall Street Journal. „Angesteckt vom Weihnachtsfieber kauft, isst und feiert die aufstrebende chinesische Mittelschicht, was das Zeug hält.“
In vielen Ländern hat Weihnachten die Wirtschaft gehörig in Schwung gebracht. Vor allem China „exportiert bergeweise Plastikbäume, Lametta, Lichterketten und anderen Weihnachtsschmuck“, so das Journal.
Selbst in überwiegend muslimischen Ländern sind weihnachtlich wirkende Feiern zu beobachten, allerdings nicht unbedingt am 25. Dezember. Sowohl in Ankara (Türkei) als auch in Beirut (Libanon) sieht man nicht selten Schaufenster, die mit Lametta, grünen Zweigen und Geschenkpäckchen dekoriert sind. In Indonesien veranstalten Hotels und Einkaufszentren besondere Aktionen, bei denen Kinder mit dem Weihnachtsmann essen oder sich mit ihm fotografieren lassen können.
In der westlichen Welt wirkt Weihnachten heute ausgesprochen säkular und kommerziell, was auch daran deutlich wird, dass ein Großteil der Werbung „ungeniert auf Kinder zielt“, so der Royal Bank Letter (Kanada). Natürlich besuchen noch manche den Weihnachtsgottesdienst in der Kirche, doch die eigentlichen Tempel sind heute die mit Weihnachtsliedern beschallten Einkaufszentren. Wie erklärt sich dieser Wandel? Könnte das mit dem Ursprung von Weihnachten zusammenhängen? Woher kommt dieses Fest denn?
Sicher ist es das Beste, die Berichte, die angeblich der Weihnachtsgeschichte zugrunde liegen, zunächst einmal direkt in der Bibel nachzulesen.
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WAS DIE EVANGELISTEN SAGEN
Der Apostel Matthäus: „Nachdem Jesus in Bethlehem in Judäa in den Tagen des Königs Herodes geboren worden war, siehe, da kamen Astrologen aus östlichen Gegenden nach Jerusalem und sprachen: ‚Wo ist der als König der Juden Geborene? Denn als wir im Osten waren, sahen wir seinen Stern, und wir sind gekommen, ihm zu huldigen.‘ Als König Herodes das hörte, geriet er . . . in Aufregung“ und erkundigte sich bei den Oberpriestern, „wo der Christus geboren werden sollte“. Die Antwort: „In Bethlehem.“ Darauf wies Herodes die Astrologen an: „Geht und stellt genaue Nachforschungen nach dem kleinen Kind an, und wenn ihr es gefunden habt, so meldet es mir.“
Da „gingen sie ihres Weges; und siehe, der Stern, den sie gesehen hatten, als sie im Osten waren, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stehen blieb, wo sich das kleine Kind befand. . . . Als sie in das Haus kamen, sahen sie das kleine Kind bei Maria, seiner Mutter.“ Sie machten Jesus Geschenke, doch „weil sie . . . im Traum eine göttliche Warnung erhielten, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.
Als sie weggezogen waren, siehe, da erschien Jehovas Engel dem Joseph im Traum und sprach: ‚Steh auf, nimm das kleine Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten . . .‘ Da stand er auf und nahm das kleine Kind und dessen Mutter bei Nacht und zog weg . . . Als Herodes nun sah, dass er von den Astrologen überlistet worden war, geriet er in große Wut, und er sandte hin und ließ in Bethlehem und in dessen ganzem Gebiet alle Knaben im Alter von zwei Jahren und darunter umbringen“ (Matthäus 2:1-16).
Der Jünger Lukas: Joseph ging „von Galiläa aus der Stadt Nazareth nach Judäa zur Stadt Davids hinauf, die Bethlehem genannt wird . . ., um sich mit Maria einschreiben zu lassen . . . Während sie dort waren . . . gebar sie ihren Sohn, den erstgeborenen, und sie band ihn in Wickelbänder ein und legte ihn in eine Krippe, weil es im Unterkunftsraum keinen Platz für sie gab.
Es waren auch Hirten in derselben Gegend, die draußen im Freien lebten und in der Nacht über ihre Herden Wache hielten. Und plötzlich stand Jehovas Engel bei ihnen . . ., und sie gerieten in große Furcht. Der Engel aber sprach zu ihnen: ‚Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist.‘ “ Die Hirten „gingen eilends hin und fanden Maria und auch Joseph und das Kindlein, das in der Krippe lag“ (Lukas 2:4-16).
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Die Wahrheit über WeihnachtenErwachet! 2010 | Dezember
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Die Wahrheit über Weihnachten
SPIELT es für Sie eine Rolle, ob religiöse Aussagen wahr sind oder nicht? Falls ja, haben Sie sich vielleicht auch schon gefragt: 1. Wurde Jesus tatsächlich am 25. Dezember geboren? 2. Wer waren die „Weisen aus dem Morgenland“, und waren es überhaupt drei? 3. Was war das für ein „Stern“, der sie zu Jesus führte? 4. Was hat der Weihnachtsmann mit Jesus und seiner Geburt zu tun? 5. Wie denkt Gott über Weihnachtsgeschenke, genauer gesagt über den Brauch, sich gegenseitig zu beschenken?
Nachfolgend einige historische Fakten und biblische Aussagen zu diesen Fragen.
1. Wurde Jesus am 25. Dezember geboren?
Der Brauch: Nach traditioneller Vorstellung wurde Jesus am 25. Dezember geboren; an diesem Tag wird sein Geburtstag gefeiert. „Weihnachten“, so Der Brockhaus in Text und Bild 2007, ist „das Fest der Geburt Jesu Christi“.
Sein Ursprung: „Die Gründe für die Festlegung auf diesen Tag sind nicht eindeutig“, so der Brockhaus. In der Christmas Encyclopedia heißt es dazu: „Der 25. Dezember wurde nicht auf biblischer Grundlage festgelegt . . ., sondern geht auf die heidnischen römischen Feiern zum Jahresende zurück“, die in die Zeit der Wintersonnenwende (Nordhalbkugel) fielen. Zu diesen gehörten die Saturnalien zu Ehren von Saturn, dem Gott des Ackerbaus, „und die gemeinsamen Feste der beiden Sonnengottheiten Sol (römisch) und Mithra (persisch)“, erklärt die Encyclopedia weiter. Beide Geburtstage wurden am 25. Dezember gefeiert, nach dem julianischen Kalender die Zeit der Wintersonnenwende.
Im Jahr 350 erklärte Papst Julius I. den 25. Dezember zum Geburtstag Christi; von da an wurden diese heidnischen Feste „christianisiert“. In der Encyclopedia of Religion heißt es dazu: „Mit der Zeit hat das Fest der Geburt Christi alle anderen Sonnenwendriten entweder absorbiert oder verdrängt. Der auferstandene Christus (auch als Sol invictus bezeichnet) wurde immer öfter durch Sonnenbildnisse dargestellt, und die frühere Sonnenscheibe . . . wurde zum christlichen Heiligenschein.“
Was die Bibel sagt: Die Bibel nennt das Geburtsdatum Jesu nicht. Doch am 25. Dezember wurde er mit Sicherheit nicht geboren. Warum? Aus der Bibel geht hervor, dass bei Jesu Geburt Hirten in der Nähe von Bethlehem „draußen im Freien lebten und in der Nacht über ihre Herden Wache hielten“ (Lukas 2:8). Doch im Oktober, wenn die kalte Regenzeit begann, brachten die Hirten ihre Schafe über Nacht in schützende Ställe — vor allem im kälteren Hochland, wie in der Umgebung von Bethlehem. Die kälteste Witterung herrschte in der Regel im Dezember, manchmal sogar mit Schneefall.a
Gibt es nicht zu denken, dass die ersten Christen, darunter viele, die selbst mit Jesus zusammen waren, niemals seinen Geburtstag feierten — unabhängig von der Datumsfrage? Sie gedachten ausschließlich seines Todes, denn das hatte er geboten (Lukas 22:17-20; 1. Korinther 11:23-26). Der eine oder andere könnte aber einwenden, der heidnische Einfluss sei doch heute nicht mehr relevant. Gott sieht das anders. „Die wahren Anbeter werden den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten“, erklärte Jesus (Johannes 4:23).
2. Die „Weisen“ — Wie viele und wer waren sie?
Der Brauch: Geleitet von einem „Stern“ aus dem Osten, sollen drei „Weise“ dem Jesuskind, das in einem Stall in der Krippe lag, Geschenke gebracht haben. In manchen Darstellungen sind außerdem Hirten zu sehen.
Sein Ursprung: Außer der kurzen Erwähnung in der Bibel „stammt im Grunde alles, was über die Weisen geschrieben wurde, aus dem Reich der Legende“, erläutert die Christmas Encyclopedia.
Was die Bibel sagt: Sie verrät nicht, wie viele „Weise“ Jesus besuchten. Vielleicht zwei oder drei, möglicherweise auch vier oder mehr. Manche Bibelübersetzungen bezeichnen sie zwar als „Weise“, doch in der Originalsprache wird das Wort magoi gebraucht, was so viel heißt wie Astrologe oder Zauberer — beides „für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“ (5. Mose 18:10-12). Da die Astrologen einen langen Weg aus dem Osten zurücklegen mussten, können sie den kleinen Jesus wohl kaum noch im Stall besucht haben. Als sie jedoch, nach vielleicht monatelanger Reise, zu Jesus „in das Haus kamen, sahen sie das kleine Kind bei Maria, seiner Mutter“ (Matthäus 2:11).
3. Was war das für ein Stern, der die Astrologen führte?
Wichtige Hinweise ergeben sich daraus, wohin der Stern die Männer führte: Nicht nach Bethlehem, sondern zuerst nach Jerusalem, sodass König Herodes von ihrer Suche nach Jesus Wind bekam. Heimlich rief er die Astrologen zu sich, die ihm von dem neugeborenen „König der Juden“ erzählten. Darauf forderte Herodes sie auf: „Stellt genaue Nachforschungen nach dem kleinen Kind an, und wenn ihr es gefunden habt, so meldet es mir.“ Sein Interesse an Jesus war allerdings alles andere als ehrlich. Dieser stolze und skrupellose Herrscher wollte Jesus um jeden Preis umbringen lassen! (Matthäus 2:1-8, 16).
Jetzt führte der „Stern“ die Astrologen südwärts nach Bethlehem. Dort blieb er über dem Haus stehen, wo Jesus war (Matthäus 2:9, 10).
Das war auf keinen Fall ein normaler Stern! Gott hatte einfache Schafhirten durch Engel über die Geburt Jesu informiert. Warum sollte er jetzt einen Stern benutzen und heidnische Astrologen erst zu einem Feind Jesu und dann zu dem Kind selbst führen? Die einzige einleuchtende Antwort ist, dass der „Stern“ eine bösartige List Satans war, der durchaus solche Erscheinungen hervorrufen konnte (2. Thessalonicher 2:9, 10). Welche Ironie, dass ausgerechnet ein „Weihnachtsstern“ die Spitze vieler Christbäume ziert.
4. Was hat der Weihnachtsmann mit Jesus und seiner Geburt zu tun?
Der Brauch: In vielen Ländern gilt der Weihnachtsmann als derjenige, der den Kindern Geschenke bringt.b Viele Kinder schreiben dem Weihnachtsmann einen Wunschzettel. Nach traditioneller Ansicht packt er dann in seinem Hauptquartier am Nordpol mithilfe fleißiger Elfen all die Geschenke zusammen.
Sein Ursprung: Viele führen den Mythos vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zurück, Bischof von Myra in Kleinasien (heute Türkei). „Praktisch alles, was über St. Nikolaus geschrieben wurde, basiert auf Legenden“, heißt es in der Christmas Encyclopedia. Die englische Bezeichnung für den Weihnachtsmann, Santa Claus, geht möglicherweise auf das niederländische Wort Sinterklaas zurück, eine Verballhornung von „Sankt Nikolaus“. Der Weihnachtsmann hat folglich überhaupt nichts mit Jesus Christus zu tun — weder historisch noch biblisch.
Was die Bibel sagt: „Da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit.“ Wer steht uns denn am nächsten? Natürlich unsere Familie (Epheser 4:25). Die Bibel fordert uns auch auf, die Wahrheit zu lieben und „durch und durch ehrlich“ zu sein (Sacharja 8:19; Psalm 15:2, Hoffnung für Alle). Sicher, man könnte denken, es sei doch nichts dabei, den Kindern zu erzählen, der Weihnachtsmann (oder das Christkind) bringe die Geschenke. Aber welchen Grund gibt es, kleine Kinder hinters Licht zu führen, selbst wenn das nicht in böser Absicht geschieht? Ist es nicht paradox, den Kindern ausgerechnet dann unwahre Geschichten zu erzählen, wenn angeblich Jesus geehrt werden soll?
5. Wie denkt Gott über das Schenken und Feiern an Weihnachten?
Der Brauch: Charakteristisch für Weihnachten ist, dass man sich meist gegenseitig beschenkt. Außerdem typisch für die Weihnachtszeit: Partys, üppiges Essen und Trinken.
Sein Ursprung: Im alten Rom dauerten die Saturnalien vom 17. bis zum 24. Dezember; an diesem Tag wurden Geschenke ausgetauscht. In den Häusern und auf den Straßen ging es hoch her: Es wurde geschlemmt, gezecht und Krawall gemacht. Nicht lange nach den Saturnalien feierte man den ersten Tag im Januar, was sich oft über drei Tage zog. Wahrscheinlich waren die Saturnalien und der erste Januar ein zusammenhängendes Fest.
Was die Bibel sagt: Freude und Großzügigkeit kennzeichnen die wahre Religion. „Seid fröhlich, ihr Gerechten, und jubelt“, heißt es in der Bibel (Psalm 32:11, Schlachter). Freude und Freigebigkeit gehen oft Hand in Hand (Sprüche 11:25). „Beglückender ist Geben als Empfangen“, sagte Jesus Christus (Apostelgeschichte 20:35). Und er gebot: „Übt euch im Geben“ — oder anders ausgedrückt: „Macht es euch zur Gewohnheit“ (Lukas 6:38).
Dieses Geben hat weder etwas mit einem Ritual noch mit Zwang zu tun, etwa durch gesellschaftliche Verpflichtungen. Die Bibel schildert wirkliche Freigebigkeit wie folgt: „Jeder soll so viel geben, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht Leid tun und er soll es auch nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche Geber!“ (2. Korinther 9:7, Gute Nachricht Bibel). Wer die wertvollen biblischen Grundsätze umsetzt, gibt, weil er es von Herzen gern tut, und das nicht nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr. Diese Art des Gebens wird zweifellos von Gott gesegnet und ist niemals eine Last.
Ein Zerrbild
Im Licht der Bibel zeigt sich, dass praktisch jedes Detail von Weihnachten entweder heidnischen Ursprungs ist oder eine Verzerrung biblischer Aussagen. Weihnachtsbräuche sind also nur dem Namen nach christlich. Wie kam es dazu? Wenige Jahrhunderte nach dem Tod Christi traten zahlreiche falsche Lehrer auf, so wie die Bibel es vorausgesagt hatte (2. Timotheus 4:3, 4). Diesen gewissenlosen Männern war es wichtiger, das Christentum für die heidnischen Massen attraktiv zu machen, als die Wahrheit zu lehren. Daher übernahmen sie immer mehr heidnische Feste und versahen sie mit dem Etikett „christlich“.
Solche „falschen Lehrer“, warnt die Bibel, werden „versuchen, euch mit raffinierten Lügen für sich einzunehmen. Doch das Urteil über sie ist längst gesprochen; ihr Verderben wird nicht auf sich warten lassen“ (2. Petrus 2:1-3, Neue Genfer Übersetzung). Jehovas Zeugen nehmen diese Worte ernst — so, wie sie die ganze Bibel als das geschriebene Wort Gottes ernst nehmen (2. Timotheus 3:16). Daher lehnen sie unbiblische religiöse Bräuche oder Feste ab. Entgeht ihnen deshalb etwas? Ganz im Gegenteil! Wie die folgenden Berichte zeigen, können sie nur bestätigen, wie befreiend die Wahrheit der Bibel ist.
[Fußnoten]
a Nach dem altjüdischen Kalender wurde Jesus offenbar im Monat Ethanim (September/Oktober) geboren. Dazu auch das Bibellexikon Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1, Seite 1341 (herausgegeben von Jehovas Zeugen).
b In einigen Ländern wie in Österreich „richten sich die Erwartungen immer noch mehr auf das Christkind als auf den Weihnachtsmann“, so eine Meldung der BBC. Auch hier stehen die Geschenke im Vordergrund.
[Kasten/Bild auf Seite 8]
MAN ERNTET, WAS MAN SÄT
Es gab eine Zeit, als die Kirche die Relikte des Heidentums „mit allen Mitteln“ bekämpfte, erklärt ein Buch über den Ursprung von Weihnachtsbräuchen (Christmas Customs and Traditions—Their History and Significance). Später wurde es geistlichen Führern wichtiger, ihre Gotteshäuser zu füllen, statt die Wahrheit zu lehren. Daher tolerierten sie zunächst heidnische Praktiken — schließlich übernahmen sie diese sogar.
„Man erntet, was man sät“, lautet ein Grundsatz der Bibel (Galater 6:7). So gründlich, wie die Kirchen heidnisches Gedankengut ausgesät haben, dürfte es sie nicht überraschen, dass das „Unkraut“ heute nur so wuchert: Das angebliche Fest zur Ehre von Jesu Geburt wird zu einem Anlass für maßloses Essen und Trinken; das Einkaufszentrum ist den Menschen wichtiger als die Kirche; Familien kaufen Geschenke auf Kredit; Kinder verwechseln Mythos mit Realität und den Weihnachtsmann mit Jesus Christus. Aus gutem Grund hat Gott geboten: „Hört auf, das Unreine anzurühren“ (2. Korinther 6:17).
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Typisch für die Weihnachtszeit: Partys, üppiges Essen und Trinken — genauso wie bei den Saturnalien in der Antike
[Bildnachweis]
© Mary Evans Picture Library
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„Die Wahrheit wird euch frei machen“!Erwachet! 2010 | Dezember
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„Die Wahrheit wird euch frei machen“!
DIESE Worte Jesu aus der Bibel sind zeitlos gültig (Johannes 8:32). Die biblische Wahrheit befreit von Aberglauben und von Bräuchen, die Gott missfallen und Schaden anrichten. Hier einige Äußerungen, die zeigen, wie die biblische Wahrheit Menschen in verschiedenen Kulturen von der Last so mancher Weihnachtsbräuche befreit hat.
Durch die Wahrheit der Bibel frei gemacht
Argentinien „Meine Familie fühlt sich erleichtert. Uns bleiben nicht nur das unmäßige Essen und der übertriebene Alkoholkonsum erspart, sondern auch die Ausgaben für Geschenke, die wir uns ohnehin nicht leisten konnten“ (Oscar).
Als Mario „die Weihnachtslüge“, wie er es nannte, durchschaute, fiel ihm eine große Last von den Schultern. „Heute macht es mir Freude, Menschen, die mir etwas bedeuten, einfach dann zu beschenken, wenn es mir gefällt und ich es mir leisten kann.“
Kanada „Ich liebe es, zu schenken und beschenkt zu werden“, schreibt Elfie. „Aber es gefällt mir gar nicht, etwas schenken zu müssen. Als wir aufgehört haben, Weihnachten zu feiern, war das für mich wie Urlaub!“
Ulli, eine von Elfies Töchtern, erzählt: „Nachdem meine Eltern kein Weihnachten mehr feierten, überraschten sie uns oft mitten im Jahr mit Geschenken oder damit, dass wir was Tolles zusammen unternommen haben. Das war klasse! Und wenn die anderen in der Schule gefragt haben, warum, haben wir ganz stolz gesagt: ‚Einfach so!‘ Doch für unsere Eltern war es echt nicht leicht, auf einmal nach der Bibel zu leben, denn viele Verwandte waren dagegen und setzten sie unter Druck. Aber sie haben sich nicht beirren lassen. Sie waren fest entschlossen, Jehova Gott so anzubeten, wie er es wünscht. Das hat mich unheimlich beeindruckt.“
Als Silvia beschloss, nicht länger Weihnachten zu feiern, war sie „erleichtert“, berichtet sie. „Danach habe ich mich richtig gut gefühlt! Ich wusste, dass Jehova Gott sich über mich freut, und das war viel schöner als tausendmal Weihnachten.“
Kenia Peter schreibt: „Als ich noch Weihnachten feierte, habe ich immer kräftig Schulden gemacht, um Geschenke und aufwendige Festessen bezahlen zu können. Natürlich musste ich dann Überstunden arbeiten und war weniger bei meiner Familie. Ich war echt froh, von alldem befreit zu sein.“
„Als Freunde und Familie beschenken wir uns einfach zwischendurch“, erzählt Carolyne. „Für mich sind solche Überraschungsgeschenke, die von Herzen kommen, die besten überhaupt.“
Japan „Unsere Kinder sind nicht darauf fixiert, Geschenke zu bekommen, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt“, schreiben Hiroshi und Rie. „Sie haben verstanden, dass Geschenke von Herzen kommen sollen, und das macht uns als Eltern sehr froh.“
Keiko erinnert sich: „Wir haben früher Weihnachten gefeiert. Sobald unser Sohn fest schlief, stellten mein Mann und ich ihm ein Geschenk ans Bett. Am nächsten Morgen haben wir ihm dann erzählt: ‚Der Weihnachtsmann hat dir ein Geschenk gebracht, weil du so ein braver Junge warst.‘ Als wir erfuhren, was es mit Weihnachten wirklich auf sich hat, erklärten wir das auch unserem Sohn. Er war ganz verstört und hat nur noch geweint. Da wurde mir erst richtig klar, dass Weihnachten nicht das schöne Fest der Liebe ist, wie es immer hingestellt wird. Es ist eine Lüge, bei der ich einfach mitgemacht und meinen Sohn damit bewusst getäuscht habe.“
Philippinen Dave berichtet: „Die Freude, die Jehova uns durch die reinen, wahren Lehren der Bibel schenkt, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Wenn einer aus unserer Familie einem anderen etwas schenkt, erwartet er nichts zurück. Und wenn wir schenken, schenken wir gern.“
Das sind nur einige wenige Stimmen von den Millionen, die selbst erlebt haben, dass die Wahrheit der Bibel Menschen wirklich frei macht. Noch wichtiger: Gott freut sich über jeden, der nach dieser Wahrheit lebt (Sprüche 27:11). Jesus Christus betonte, dass „die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Johannes 4:23). Sieht Gott auch in Ihnen einen Menschen, der sich nach der Wahrheit sehnt? Nichts wäre wünschenswerter!
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Christen schenken aus Liebe, und das zu jeder Zeit im Jahr
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