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  • Eine denkwürdige Geburt
    Der Wachtturm 2004 | 15. Dezember
    • Eine denkwürdige Geburt

      „Euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, (der) Herr“ (Lukas 2:11, Elberfelder Bibel, 2003).

      VOR etwa zweitausend Jahren bekam eine Frau in Bethlehem einen Sohn. Nur wenige am Ort erkannten die Tragweite dieser Geburt. Einige Hirten, die mit ihren Schafen die Nacht auf dem Feld verbrachten, sahen und hörten jedoch eine große Engelschar singen: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Lukas 2:8-14).

      Wie von einem der Engel angekündigt, fanden die Hirten Maria und ihren Mann Joseph dann in einem Stall. Maria hatte das Kind dort in eine Krippe gelegt und nannte es Jesus (Lukas 1:31; 2:12). Heute, zweitausend Jahre später, bekennt sich etwa jeder Dritte zu Jesus Christus. Die Umstände bei seiner Geburt sind die Grundlage für eine Geschichte, die wahrscheinlich öfter erzählt wurde als jede andere.

      Im katholischen Spanien, wo man gern alte Feste feiert, gedenkt man dieser einzigartigen Nacht in Bethlehem mittlerweile auf vielerlei Weise.

      Spanische Weihnachten

      Seit dem 13. Jahrhundert ist die Weihnachtskrippe bei der spanischen Feier einer der vertrautesten Anblicke. Viele Familien stellen eine kleine Nachbildung der Krippe auf, in die Jesus gelegt wurde. Tonfiguren stellen die Hirten und die „Heiligen Drei Könige“ dar, sowie Joseph, Maria und Jesus. Größere Krippen mit fast lebensgroßen Figuren stehen in der Weihnachtszeit häufig neben dem Rathaus. Franz von Assisi führte diesen Brauch offenbar in Italien ein, um auf das aufmerksam zu machen, was die Evangelien über Jesu Geburt berichten. Franziskanermönche verbreiteten den Brauch später in Spanien und vielen anderen Ländern.

      Bei der spanischen Weihnachtsfeier spielen die „Heiligen Drei Könige“ eine wichtige Rolle, ähnlich wie der Weihnachtsmann in anderen Ländern. Sie sollen den Kindern in Spanien am Día de Reyes (Dreikönigstag), den 6. Januar, Geschenke bringen, wie sie nach der volkstümlichen Lehre den neugeborenen Jesus beschenkten. Dass die Evangelien nicht berichten, wie viele „Könige“ zu Jesus kamen, wissen jedoch nur wenige. Genauer betrachtet waren sie auch keine Könige, sondern Astrologen.a Außerdem ließ Herodes, um Jesus zu töten, nach dem Besuch der Sterndeuter in Bethlehem alle Knaben „im Alter von zwei Jahren und darunter“ umbringen. Das lässt darauf schließen, dass sie Jesus erst einige Zeit nach seiner Geburt besuchten (Matthäus 2:11, 16).

      Im 12. Jahrhundert begannen einige spanische Städte damit, Krippenspiele von Jesu Geburt, dem Besuch der Hirten in Bethlehem und dem späteren Besuch der „Könige“ aufzuführen. Heute veranstalten die meisten spanischen Städte am 5. Januar eine cabalgata, einen Umzug. Die „Drei Könige“ werden dabei auf Prunkwagen durch die Innenstadt gefahren und verteilen Süßigkeiten an die Zuschauer. Weihnachtsschmuck und villancicos (Weihnachtslieder) tragen zur festlichen Stimmung bei.

      In den meisten spanischen Familien gibt es am Weihnachtsabend (24. Dezember) etwas Besonderes zu essen. Beim Weihnachtsessen gibt es turrón (eine Süßspeise aus Mandeln und Honig), Marzipan, getrocknete Früchte, gebratenes Lamm und Meeresfrüchte. Angehörige einer Familie setzen alles daran, bei diesem Anlass zusammen zu sein, selbst wenn sie eine weite Anreise haben. Am 6. Januar ist es Brauch, in der Familie roscón de reyes zu essen, den Kranzkuchen „der Könige“, in dem eine sorpresa (eine kleine Figur) eingebacken ist. Zur Römerzeit gab es einen ähnlichen Brauch. Wenn ein Sklave in seinem Stückchen Kuchen das Eingebackene entdeckte, durfte er einen Tag lang König sein.

      „Die fröhlichste und geschäftigste Jahreszeit“

      Weihnachten ist weltweit das bedeutendste Fest geworden, auch wenn sich die Bräuche von Ort zu Ort unterscheiden. The World Book Encyclopedia bezeichnet Weihnachten als „die fröhlichste und geschäftigste Jahreszeit für Millionen von Christen und etliche Nichtchristen in aller Welt“. Ist Weihnachten ein gutes Fest?

      Die Geburt Christi war eindeutig ein historisches Ereignis. Dass Engel sie als ein erstes Anzeichen für ‘Frieden unter Menschen guten Willens’ ankündigten, beweist deutlich ihre Wichtigkeit.

      Der spanische Journalist Juan Arias schreibt jedoch: „Die ersten Christen feierten die Geburt Christi nicht.“ Wenn dem so ist, wie kam die Weihnachtsfeier dann auf? Wie gedenkt man der Geburt und des Lebens Jesu am besten? Der folgende Artikel beantwortet diese Fragen.

      [Fußnote]

      a In der spanischen Bibel La Sagrada Escritura — Texto y comentario por profesores de la Compañía de Jesús (Die Heilige Schrift, Text und Kommentare von Professoren der Gesellschaft Jesu) wird in einem Kommentar erklärt: „Unter den Persern, Medern und Chaldäern dienten die Astrologen als Priester, die Okkultismus, Astrologie und Medizin praktizierten.“ Trotzdem hatte man die Astrologen, die das Jesuskind besucht hatten, im Mittelalter bereits heilig gesprochen und ihnen die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar gegeben. Ihre Gebeine sollen im Kölner Dom aufbewahrt sein.

  • Wie sollte Jesu Christi gedacht werden?
    Der Wachtturm 2004 | 15. Dezember
    • Wie sollte Jesu Christi gedacht werden?

      Jesus Christus „zählt auf jeden Fall zu den einflussreichsten Menschen, die jemals gelebt haben“ (The World Book Encyclopedia).

      BERÜHMTER Persönlichkeiten gedenkt man gewöhnlich wegen ihrer Taten. Warum gedenken also viele eher der Geburt Jesu als seiner Taten? In der ganzen christlichen Welt können die meisten erzählen, was rund um seine Geburt alles geschah. Doch wie viele erinnern sich an Jesu überragende Lehren aus der Bergpredigt und versuchen sich daran zu halten?

      Jesu Geburt war zwar bemerkenswert, aber was er tat und lehrte, sahen die ersten Jünger als wesentlich bedeutender an. Gott wollte sicher nicht, dass die Geburt Jesu sein späteres Leben völlig in den Hintergrund drängt. Durch weihnachtliche Geburtslegenden und Überlieferungen ist jedoch die Person Christi letztendlich aus dem Blickfeld verdrängt worden.

      Eine andere beunruhigende Frage ergibt sich daraus, wie Weihnachten gefeiert wird. Wie würde Jesus über die hemmungslose Vermarktung von Weihnachten denken, wenn er heute wieder auf die Erde käme? Vor zweitausend Jahren besichtigte Jesus den Tempel in Jerusalem. Er war entrüstet über die Geldwechsler und Verkäufer, die aus den religiösen Festen der Juden Gewinn schlugen. Er sagte: „Schafft diese Dinge von hier weg! Hört auf, das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus zu machen!“ (Johannes 2:13-16). Jesus hielt es für absolut verkehrt, Religion und Handel zu vermischen.

      Viele aufrichtige Katholiken in Spanien äußern sich besorgt über die zunehmende Kommerzialisierung von Weihnachten. Doch angesichts der Herkunft vieler Weihnachtsbräuche ist diese Entwicklung wahrscheinlich unvermeidlich. Der Journalist Juan Arias schreibt: „Den meisten Angehörigen der Christenheit, die kritisieren, wie heidnisch Weihnachten geworden ist und dass es mehr ums Essen und Trinken geht als um die Religion, ist nicht bewusst, dass Weihnachten . . . sogar schon ursprünglich viele Merkmale der heidnischen römischen [Sonnwend-]Feier enthielt“ (El País, 24. Dezember 2001).

      Seit Jahren weisen viele spanische Journalisten und auch Enzyklopädien auf den heidnischen Ursprung althergebrachter Weihnachtsbräuche hin sowie auf das damit verbundene Geschäft. Über das Datum der Weihnachtsfeier wird in der Enciclopedia de la Religión Católica ganz offen gesagt: „Anscheinend legte die römische Kirche die Feier aufgrund ihrer Vorliebe, heidnische Feste durch christliche zu ersetzen, auf das betreffende Datum. . . . Wie wir wissen, feierten die Heiden in Rom damals am 25. Dezember das Fest natalis solis invicti, den Geburtstag der ‚unbesiegbaren Sonne‘.“

      Etwas Ähnliches steht in der Enciclopedia Hispánica: „Der 25. Dezember als Datum der Weihnachtsfeier ist nicht auf einen streng chronologisch berechneten Jahrestag zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Christianisierung der in Rom gefeierten Wintersonnenwende.“ Wie feierten die Römer das Emporsteigen der Sonne am Winterhimmel? Mit ausgelassenen Festmählern und dem Austausch von Geschenken. Da die Kirchenleitung so ein beliebtes Fest nur ungern abschaffen wollte, „christianisierte“ sie es, indem sie es den Geburtstag Jesu nannte statt den Geburtstag der Sonne.

      Anfangs, im 4. und 5. Jahrhundert, hielt sich die Liebe zur Sonnenanbetung und den dazugehörigen Bräuchen hartnäckig. Der katholische „Heilige“ Augustinus (354 bis 430 u. Z.) sah sich gezwungen, seine Glaubensbrüder zu ermahnen, den 25. Dezember nicht wie die Heiden zu Ehren der Sonne zu feiern. Selbst heute haben die alten römischen Festbräuche offenbar die Oberhand.

      Das ideale Fest für Vergnügen und Profit

      Verschiedenes trug im Laufe der Jahrhunderte maßgeblich dazu bei, Weihnachten zu der beliebtesten internationalen Feier für Vergnügen und Profit zu machen. Auch Bräuche von anderen Winterfeiern, besonders von nordeuropäischen, fanden allmählich Eingang in das römische Vorbild.a Im 20. Jahrhundert förderten Verkäufer und Wirtschaftsfachleute begeistert jeden Brauch, der großen Gewinn versprach.

      Was hat das bewirkt? Das Feiern der Geburt Christi ist wichtiger geworden als ihre Bedeutung. Oft wird Christus bei herkömmlichen Weihnachtsfeiern sogar praktisch gar nicht mehr erwähnt. Die spanische Zeitung El País berichtete: „[Weihnachten] ist weltweit zu einem Fest der Familie geworden und jeder feiert es auf seine Weise.“

      Dieser Kommentar lässt eine zunehmende Entwicklung in Spanien und in vielen anderen Ländern weltweit erkennen. Während Weihnachten immer ausgefallener gefeiert wird, schwindet das Wissen über Christus. Im Wesentlichen sind Weihnachtsbräuche nur wieder das geworden, was sie in der Römerzeit ursprünglich waren — ausgelassene Festmähler und ein Austausch von Geschenken.

      „Ein Kind ist uns geboren worden“

      Wie sollten wahre Christen denn der Geburt und des Lebens Christi gedenken, wenn das herkömmliche Weihnachten nur wenig mit Christus zu tun hat? Etwa 700 Jahre vor Jesu Geburt sagte Jesaja über ihn vorher: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein“ (Jesaja 9:6). Warum sollten Jesu Geburt und seine spätere Rolle laut Jesaja so bedeutsam sein? Weil Jesus ein mächtiger Herrscher werden sollte. Er würde „Fürst des Friedens“ genannt werden und weder der Frieden noch seine fürstliche Herrschaft würden je enden. Jesu Herrschaft würde „durch Recht und durch Gerechtigkeit“ gestützt (Jesaja 9:7).

      Der Engel Gabriel äußerte sich so ähnlich wie Jesaja, als er Maria die Geburt Jesu ankündigte. Er sagte voraus: „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:32, 33). Die Hauptbedeutung von Jesu Geburt liegt somit offensichtlich in dem, was Christus als König von Gottes Königreich bewirkt. Christi Herrschaft kann allen zugute kommen — auch uns und unseren Angehörigen. Die Engel wiesen ja darauf hin, dass seine Geburt zu „Friede auf Erden bei den Menschen seines [Gottes] Wohlgefallens“ führen würde (Lukas 2:14, Lutherbibel).

      Sehnt sich nicht jeder nach einer friedlichen und gerechten Welt? Doch um den Frieden, den Christi Herrschaft herbeiführen wird, erleben zu können, müssen wir Gott gefallen und ein gutes Verhältnis zu ihm haben. Der erste Schritt zu einem solchen Verhältnis ist laut Jesu Worten, mehr über Gott und Christus zu lernen. Er sagte: „Dies bedeutet ewiges Leben, dass sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3).

      Haben wir Jesus erst besser kennen gelernt, brauchen wir uns nicht zu fragen, wie er möchte, dass wir seiner gedenken. Er möchte wohl kaum, dass wir genau an dem Datum eines alten heidnischen Festes essen, trinken und uns gegenseitig beschenken. In der Nacht vor seinem Tod sagte Jesus seinen Jüngern, was er möchte: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und ich will ihn lieben“ (Johannes 14:21).

      Jehovas Zeugen haben sich eingehend mit der Heiligen Schrift beschäftigt und das hat ihnen geholfen, zu verstehen, was Gott und Jesus geboten haben. Wer diese entscheidenden Gebote auch besser kennen lernen möchte, damit er Jesu auf die rechte Weise gedenkt, kann sich gern an sie wenden.

      [Fußnote]

      a Der Christbaum und der Weihnachtsmann sind deutliche Beispiele dafür.

      [Kasten/Bilder auf Seite 6, 7]

      Sind Festessen und Geschenke unbiblisch?

      Geschenke

      Die Bibel spricht lobend über das Schenken und bezeichnet Jehova selbst als den Geber ‘jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks’ (Jakobus 1:17). Jesus deutete an, dass gute Eltern Kindern gute Gaben geben (Lukas 11:11-13). Hiobs Freunde und Angehörige beschenkten Hiob, als er wieder gesund war (Hiob 42:11). Keines dieser Geschenke war jedoch an bestimmte Festtage gebunden. Sie kamen alle von Herzen (2. Korinther 9:7).

      Familientreffen

      Familientreffen können viel zur Einheit beitragen, besonders wenn Familienangehörige nicht mehr zusammenwohnen. Jesus und die Jünger besuchten ein Hochzeitsfest in Kana, bei dem sich bestimmt viele Familienangehörige und Freunde trafen (Johannes 2:1-10). In Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn feierte der Vater die Rückkehr des Sohnes mit einem Festessen für die Familie und mit Musik und Tanz (Lukas 15:21-25).

      Ein gutes Essen genießen

      Die Bibel berichtet wiederholt von Dienern Gottes, die mit Angehörigen, Freunden oder Mitanbetern ein gutes Essen genossen. Als Abraham von drei Engeln besucht wurde, bereitete er ein Festessen für sie zu, bei dem es Rindfleisch, Milch, Butter und runde Kuchen gab (1. Mose 18:6-8). Salomo bezeichnete essen, trinken und sich freuen als eine Gabe Gottes (Prediger 3:13; 8:15).

      Gott ist also offensichtlich dafür, dass Freunde und Verwandte zusammen essen und er hat nichts dagegen, wenn sie sich beschenken. Das ganze Jahr über haben wir reichlich Gelegenheit dazu.

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