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    Der Wachtturm 1991 | 1. September
    • Jehova und Christus, Vorbilder in der Kommunikation

      „Der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (AMOS 3:7).

      1. Welcher Kommunikationsmethoden bedient man sich heute?

      DIE Kommunikation ist heutzutage ein Millionengeschäft. Alle Bücher, alle Zeitungen und Zeitschriften, alle Radio- und Fernsehsendungen und alle Filme und Theaterstücke sind Ausdruck des Bemühens um Kommunikation. Dasselbe trifft auf sämtliche Briefe zu, die geschrieben und versandt werden, sowie auf alle Telefongespräche. Bei allem spielt das Bemühen um Kommunikation eine Rolle.

      2. Welche Beispiele gibt es für die von Menschen in der Kommunikation erzielten Fortschritte, was die technische Seite anlangt?

      2 Was die technische Seite der Kommunikation anlangt, hat der Mensch erstaunliche Fortschritte erzielt. Mit Hilfe von Glasfaserkabeln, die Kupferkabeln weit überlegen sind, können zum Beispiel zigtausend Telefongespräche gleichzeitig übertragen werden. Es gibt Kommunikationssatelliten, die so ausgerüstet sind, daß sie auf ihrer Erdumlaufbahn Telefon-, Telegrafen-, Radio- und Fernsehsignale empfangen und wieder ausstrahlen können. Die Kapazität eines solchen Satelliten läßt die Übertragung von 30 000 gleichzeitig geführten Telefongesprächen zu.

      3. Was geschieht, wenn es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt?

      3 Aber trotz aller Kommunikationsmittel ist in der Welt viel Leid und Elend zu beklagen, weil es an persönlicher Kommunikation fehlt. Man spricht von „einer sich weitenden Kluft — zunehmende Kommunikationsschwierigkeiten — zwischen den Herrschenden und den Beherrschten“. Und worauf ist der sogenannte Generationskonflikt zurückzuführen, wenn nicht auf Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Eltern und ihren Kindern? Die mangelhafte Kommunikation zwischen Mann und Frau stellt, wie Eheberater meinen, das größte Problem in der Ehe dar. Ein Fehlen der rechten Kommunikation kann sogar todbringende Folgen haben. Bei einem Flugzeugabsturz, der unter anderem offensichtlich auf eine schlechte Verständigung zwischen dem Piloten und der Bodenstation zurückzuführen war, kamen Anfang 1990 73 Menschen ums Leben. Die Schlagzeile einer Zeitung lautete: „Behinderte Kommunikation führte zur Tragödie“.

      4. (a) Was versteht man unter „Kommunikation“? (b) Was ist das Ziel der Kommunikation, die Christen pflegen?

      4 Was ist Kommunikation im christlichen Umfeld? Gemäß einem Wörterbuch bedeutet Kommunikation, „Informationen, Gedanken oder Empfindungen so zu übermitteln, daß sie zufriedenstellend empfangen oder verstanden werden“. Nach einem anderen Wörterbuch ist es die „Fertigkeit, Ideen erfolgreich auszudrücken“. Beachten wir die Definition „Ideen erfolgreich ausdrücken“. Besonders die Kommunikation, die Christen pflegen, sollte erfolgreich sein, weil sie darauf abzielt, das Herz der Menschen mit der Wahrheit des Wortes Gottes anzusprechen, so daß die Betreffenden hoffentlich gemäß dem handeln, was sie hören. Christen lassen sich dabei auf einzigartige Weise von Selbstlosigkeit und Liebe leiten.

      Jehova pflegt Kommunikation

      5. Wie hat sich Jehova Gott unter anderem dem Menschen von Anfang an mitgeteilt?

      5 Jehova Gott ist zweifellos das größte Vorbild in der Kommunikation. Er erschuf uns Menschen in seinem Bild und Gleichnis. Daher kann er uns etwas mitteilen, und wir können uns mit anderen über ihn unterhalten. Von der Erschaffung des Menschen an hat sich Jehova seinen irdischen Geschöpfen mitgeteilt. Das hat er unter anderem durch seine sichtbare Schöpfung getan. So sagt uns der Psalmist: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund. Ein Tag nach dem anderen Tag läßt Sprache hervorsprudeln, und eine Nacht nach der anderen Nacht zeigt Kenntnis an“ (Psalm 19:1, 2). Und wie wir in Römer 1:20 lesen, werden die „unsichtbaren Eigenschaften [Gottes] ... seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen“. „Deutlich gesehen“ weist auf erfolgreiche Kommunikation hin.

      6. Was teilte Jehova seinen irdischen Geschöpfen im Garten Eden mit?

      6 Diejenigen, die nicht an Gott und seine Offenbarung glauben, würden uns gern glauben machen, der Mensch sei bei der Frage nach dem Grund seines Daseins auf sich selbst angewiesen. Aber Gottes Wort sagt eindeutig, daß Gott von Anfang an mit dem Menschen in Verbindung getreten ist. So gab er dem ersten Menschenpaar den Fortpflanzungsauftrag: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie euch, und haltet euch ... untertan ... jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.“ Außerdem gewährte er Adam und Eva, von den Früchten des Gartens bis zur Sättigung zu essen — mit nur einer einzigen Ausnahme. Nachdem sie ungehorsam geworden waren, verkündete Jehova die erste messianische Verheißung, wodurch er der Menschheit einen Hoffnungsstrahl sandte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir [der Schlange] und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 1:28; 2:16, 17; 3:15).

      7. Wie ist aus dem ersten Buch Mose zu erkennen, daß Jehova seinen Dienern bestimmte Dinge mitteilte?

      7 Als in Kain, dem Sohn Adams, mörderische Eifersucht aufstieg, nahm Jehova Gott Verbindung mit ihm auf und sagte zu ihm sinngemäß: „Sieh dich vor! Du beschwörst Unheil herauf!“ Kain schlug diese Warnung jedoch in den Wind und ermordete seinen Bruder (1. Mose 4:6-8). Später, als die Erde von Gewalttat und Bosheit erfüllt war, teilte Jehova dem gerechten Mann Noah seinen Vorsatz mit, die Erde von allem zu reinigen, wodurch sie verschmutzt wurde (1. Mose 6:13 bis 7:5). Als Noah und seine Familie nach der Sintflut die Arche verlassen hatten, teilte Jehova ihnen seinen Vorsatz bezüglich der Heiligkeit des Lebens und des Blutes mit und sicherte ihnen unter Bezugnahme auf den Regenbogen zu, daß er nie wieder alles Lebende durch eine Flut vernichten werde. Einige Jahrhunderte danach unterrichtete er Abraham davon, daß sich alle Familien der Menschheit durch den Samen Abrahams segnen würden (1. Mose 9:1-17; 12:1-3; 22:11, 12, 16-18). Und als Gott beschloß, die perversen Bewohner Sodoms und Gomorras zu vernichten, teilte er dies liebevollerweise Abraham mit und bemerkte dazu: „Halte ich vor Abraham verhüllt, was ich tue?“ (1. Mose 18:17).

      8. Welcher vier Arten der Kommunikation mit seinen irdischen Dienern bediente sich Jehova?

      8 Beginnend mit Moses, bediente sich Jehova einer langen Reihe von Propheten, um mit Israel in Verbindung zu treten (Hebräer 1:1). Mitunter diktierte er ihnen wortwörtlich, wie zum Beispiel, als er zu Moses sagte: „Schreibe dir diese Worte auf“ (2. Mose 34:27). Häufiger noch verkehrte Jehova mit seinen Wortführern mit Hilfe von Visionen, wie er es bereits im Falle Abrahams getan hatte.a Auch Träume benutzte er als Kommunikationsmittel, und zwar nicht nur bei seinen Dienern, sondern auch bei Personen, die mit diesen zu tun hatten. So ließ er zwei Mitgefangene Josephs Träume haben, die Joseph ihnen dann deutete. Jehova bewirkte ferner, daß Pharao und Nebukadnezar Träume hatten, die seine Diener Joseph und Daniel ihnen deuteten (1. Mose 40:8 bis 41:32; Daniel, Kapitel 2 und 4). Außerdem gebrauchte Jehova viele Male Engelboten, um seinen Dienern etwas mitzuteilen (2. Mose 3:2; Richter 6:11; Matthäus 1:20; Lukas 1:26).

      9. Was bewog Jehova, seinem Volk Israel Bestimmtes mitzuteilen, und aus welchen Äußerungen geht das hervor?

      9 Alle diese Mitteilungen, die Jehova durch seine Propheten sandte, spiegeln seine Liebe zu seinem Volk Israel wider. Durch seinen Propheten Hesekiel sagte er beispielsweise: „Ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, daß ein Böser von seinem Weg umkehrt und tatsächlich am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?“ (Hesekiel 33:11). Jehova war in seiner Kommunikation mit seinem rebellischen Volk der alten Zeit langmütig und geduldig, was aus 2. Chronika 36:15, 16 zu erkennen ist: „Jehova, der Gott ihrer Vorväter, sandte durch seine Boten fortgesetzt Warnungen an sie, immer und immer wieder hinsendend, denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und mit seiner Wohnung. Aber sie ... verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten, ... bis es keine Heilung gab.“

      10. Wie vermittelt Jehova seinem Volk heute Aufschluß, und inwiefern ist er ein mitteilsamer Gott?

      10 Heute verfügen wir über Gottes inspiriertes Wort, die Bibel, durch die uns Jehova Aufschluß vermittelt über sich selbst, seine Vorsätze und seinen Willen uns betreffend (2. Timotheus 3:16, 17). Ja, Jehova, das überragende Vorbild für Kommunikation, erklärt: „Der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (Amos 3:7). Er teilt seinen Dienern mit, was er zu tun vorhat.

      Gottes Sohn pflegt Kommunikation

      11. Wessen bedient sich Jehova bei der Kommunikation mit dem Menschen in hervorragender Weise, und weshalb ist dessen Titel „das WORT“ passend?

      11 Die herausragendste Person, deren sich Jehova bedient, um anderen seinen Willen mitzuteilen, ist das WORT, der Logos, der Jesus Christus wurde. Was wird dadurch angedeutet, daß er das WORT oder der Logos genannt wird? Daß er Jehovas oberster Wortführer ist. Und was ist ein Wortführer? Er übermittelt anderen, was jemand zu sagen hat. So teilt der Logos die Worte Jehovas dessen vernunftbegabten irdischen Geschöpfen mit. Diese Aufgabe ist so bedeutsam, daß er das WORT genannt wird (Johannes 1:1, 2, 14).

      12. (a) Zu welchem Zweck kam Jesus auf die Erde? (b) Was beweist, daß er diese Aufgabe treu erfüllte?

      12 Jesus selbst sagte zu Pontius Pilatus, daß er hauptsächlich deshalb auf die Erde gekommen sei, um den Menschen die Wahrheit zu verkünden: „Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege“ (Johannes 18:37). Wie gut er seine Aufgabe erfüllte, wird in den Evangelien berichtet. Die Bergpredigt gilt als die größte je von einem Menschen gehaltene Predigt. Und wie gut er doch durch diese Predigt Gedanken vermittelte! Daher „waren die Volksmengen [die die Predigt gehört hatten] über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Über eine andere Begebenheit heißt es: „Die große Volksmenge hörte ihm mit Lust zu“ (Markus 12:37). Als Beamte ausgesandt wurden, um Jesus festzunehmen, kamen sie ohne ihn zurück. Warum? Sie antworteten den Pharisäern: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“ (Johannes 7:46).

      Christi Jünger beauftragt, Kommunikation zu pflegen

      13. Was zeigt, daß sich Jesus nicht damit zufriedengab, als einziger die gute Botschaft zu verkündigen?

      13 Jesus gab sich nicht damit zufrieden, als einziger die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen, sondern beauftragte 12 Apostel und danach 70 Evangeliumsverkündiger, hinzugehen und zu predigen (Lukas 9:1; 10:1). Kurz vor seiner Himmelfahrt übertrug er dann seinen Jüngern eine besondere Aufgabe. Welche? Wie wir in Matthäus 28:19, 20 lesen, wies er sie an, Kommunikation zu pflegen. Außerdem sollten sie andere lehren, es ihnen gleichzutun.

      14. Wie erfolgreich war die Kommunikation der ersten Christen?

      14 War die Kommunikation der Jünger erfolgreich? Mit Sicherheit! Zufolge ihres Predigens am Pfingsttag 33 u. Z. wurden 3 000 Seelen zur neugegründeten Christenversammlung hinzugefügt. Bald stieg die Zahl auf 5 000 Männer (Apostelgeschichte 2:41; 4:4). Es verwundert nicht, daß ihre jüdischen Feinde sie beschuldigten, ganz Jerusalem mit ihrer Lehre erfüllt zu haben, und daß sie sie später anklagten, durch ihr Predigen die bewohnte Erde aufgewiegelt zu haben (Apostelgeschichte 5:28; 17:6).

      15. Wen gebraucht Jehova bei der Kommunikation mit den Menschen heute?

      15 Was geschieht in der heutigen Zeit? Wie in Matthäus 24:3, 45-47 vorhergesagt, hat der Herr, Jesus Christus, den „treuen und verständigen Sklaven“, der aus gesalbten Christen besteht, dazu eingesetzt, sich während seiner Gegenwart seiner ganzen irdischen Habe anzunehmen. Dieser treue und verständige Sklave wird heute von der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas vertreten, die sich durch die Watch Tower Bible and Tract Society an die Öffentlichkeit wendet. Der treue und verständige Sklave wird höchst passend auch als Gottes Mitteilungskanal bezeichnet. Er ermuntert uns, ebenfalls gute Kommunikation zu pflegen. Ja, in der ersten Ausgabe von Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence war folgende Anregung zu lesen: „Falls du einen Nachbarn oder Freund hast, der sich deiner Meinung nach für die [in dieser Zeitschrift gebotene] Belehrung interessieren oder daraus Nutzen ziehen würde, könntest du ihn darauf hinweisen; so würdest du das Wort predigen und allen Menschen in dem Maße Gutes tun, wie du dazu Gelegenheit hast.“

      16. Was zeigt, daß zur erfolgreichen Kommunikation Gottes mit seinen irdischen Dienern nicht nur die Bibel benötigt wird?

      16 Gottes Wort lediglich zu besitzen und darin zu lesen genügt indes noch nicht, um die genaue Erkenntnis zu erwerben, durch die man auf den Weg des Lebens gelangt. Denken wir an den äthiopischen Hofbeamten, der in der Prophezeiung Jesajas las, aber das Gelesene nicht verstand. Philippus, der Evangeliumsverkündiger, erklärte ihm die Prophezeiung, wonach er bereit war, sich als ein Jünger Christi taufen zu lassen (Apostelgeschichte 8:27-38). Daß mehr nötig ist, als persönlich die Bibel zu lesen, erkennen wir aus Epheser 4:11-13, wo Paulus zeigt, daß Christus nicht nur einige als Apostel und Propheten gab, sondern auch „einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen, für das Dienstwerk, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann“.

      17. An welchen Kennzeichen können wir erkennen, wen Jehova heute gebraucht, um die Menschen über seine Vorsätze zu unterrichten?

      17 Woran können wir diejenigen erkennen, die von Jehova Gott und Jesus Christus gebraucht werden, um voraussichtlichen Christen zu helfen, den Stand eines vollerwachsenen Mannes zu erreichen? Ein Kennzeichen besteht nach Jesu Worten darin, daß sie einander ebenso lieben, wie Jesus seine Nachfolger liebte (Johannes 13:34, 35). Ein weiteres Kennzeichen ist: Sie sind kein Teil der Welt, wie Jesus kein Teil der Welt war (Johannes 15:19; 17:16). Noch ein anderes Kennzeichen ist, daß sie wie Jesus Gottes Wort als die Wahrheit anerkennen und sich stets darauf als Autorität berufen (Matthäus 22:29; Johannes 17:17). Ferner zeichnen sie sich dadurch aus, daß sie wie Jesus Gottes Namen in den Vordergrund rücken (Matthäus 6:9; Johannes 17:6). Und noch ein anderes Kennzeichen besteht darin, daß sie dem Beispiel Jesu folgen und das Königreich Gottes predigen (Matthäus 4:17; 24:14). Es gibt nur eine einzige Gruppe, auf die all das zutrifft, nämlich die christlichen Zeugen Jehovas, die in allen Ländern mit den Menschen in Verbindung treten.

      18. Welche drei Bereiche der Kommunikation werden in den folgenden Artikeln behandelt?

      18 Mit der Kommunikation geht jedoch Verantwortung gegenüber anderen einher. Mit wem müssen Christen kommunizieren? Grundsätzlich gibt es drei Bereiche, in denen Christen die Kommunikation nicht abreißen lassen sollten: der Familienkreis, die Christenversammlung und der christliche Predigtdienst. Die folgenden Artikel befassen sich mit diesen Aspekten unseres Themas.

      [Fußnote]

      a Siehe 1. Mose 15:1; 46:2; 4. Mose 8:4; 2. Samuel 7:17; 2. Chronika 9:29; Jesaja 1:1; Hesekiel 11:24; Daniel 2:19; Obadja 1; Nahum 1:1; Apostelgeschichte 16:9; Offenbarung 9:17.

  • Kommunikation in der Familie und in der Versammlung
    Der Wachtturm 1991 | 1. September
    • Kommunikation in der Familie und in der Versammlung

      „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt“ (KOLOSSER 4:6).

      1. Was sagte Adam, als Gott ihm Eva vorstellte?

      „KEIN Mensch ist eine Insel ... Jeder Mensch ist ein Teil des Kontinents.“ Das schrieb vor einigen Jahrhunderten ein gelehrter Mann, der ein guter Beobachter war. Er unterstrich damit lediglich, was der Schöpfer über Adam gesagt hatte: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei.“ Adam besaß die Gabe der Sprache, denn er hatte allen Tieren einen Namen gegeben. Doch für ihn gab es niemand seinesgleichen, mit dem er sich hätte unterhalten können. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, daß Adam, als Gott ihm die liebenswerte Eva als seine Frau vorstellte, ausrief: „Dies ist endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch.“ So begann Adam bei der Gründung der ersten menschlichen Familie mit der Kommunikation (1. Mose 2:18, 23).

      2. Welcher Schaden kann durch unkontrolliertes Fernsehen entstehen?

      2 Der Familienkreis ist der ideale Ort für Kommunikation. Tatsächlich hängt davon ein erfolgreiches Familienleben ab. Kommunikation zu pflegen erfordert jedoch Zeit und Mühe. Einer der größten Zeiträuber heutzutage ist das Fernsehen. Es kann sich mindestens auf zwei Arten schädlich auswirken. Einerseits kann es so verführerisch sein, daß Familienmitglieder fernsehsüchtig werden und als Folge davon die Kommunikation leidet. Andererseits kann es sein, daß man sich sozusagen in das Fernsehen flüchtet, wenn es zu Mißverständnissen gekommen ist oder Gefühle verletzt worden sind. Statt die Probleme zu besprechen, ziehen es manche Ehepartner vor, zu verstummen und fernzusehen. So kann das Fernsehgerät sehr wohl dazu beitragen, daß man nicht mehr miteinander spricht — ein Umstand, der als größter Ehezerrütter gilt. Wer Schwierigkeiten damit hat, dem Fernsehen einen untergeordneten Platz zuzuweisen, sollte in Betracht ziehen, es ganz abzuschaffen (Matthäus 5:29; 18:9).

      3. Von welchem Nutzen war es für einige, weniger fernzusehen?

      3 Es sind Briefe eingegangen, in denen begeistert berichtet wird, wie segensreich es sich auswirkt, wenn man weniger fernsieht oder sogar ganz darauf verzichtet. Eine Familie schrieb: „Wir sprechen mehr miteinander ..., betreiben mehr biblische Nachforschungen ... Wir machen gemeinsam Spiele ... In allen Zweigen unseres Predigtdienstes haben wir uns verbessert.“ Eine andere Familie schrieb, nachdem sie das Gerät abgeschafft hatte: „Wir sparen nicht nur Geld [sie hatten Kabelfernsehen], sondern sind uns auch als Familie nähergekommen und haben festgestellt, daß wir mit unserer Zeit viel Nützliches anfangen können. Wir langweilen uns nie.“

      Sehen, reden und zuhören

      4. Wie können Ehepartner Wertschätzung füreinander bekunden?

      4 In der Familie gibt es unterschiedliche Arten der Kommunikation. Einige davon erfolgen wortlos. Es ist eine Art Kommunikation, wenn sich zwei Menschen nur ansehen. Zusammenzusein vermittelt ihnen das Gefühl, daß sie füreinander da sind. Ehepartner sollten nicht ohne unvermeidlichen Grund längere Zeit voneinander getrennt sein. Sie können die Freude aneinander fördern, indem sie innerhalb der Ehebande enge Gemeinschaft pflegen. Durch die herzliche und dennoch respektvolle Art und Weise, wie sie sowohl in der Öffentlichkeit als auch privat miteinander umgehen, und indem sie sich anständig kleiden und benehmen, können sie wortlos tiefe Wertschätzung füreinander zeigen. Der weise König Salomo drückte es mit folgenden Worten aus: „Möge sich dein Wasserquell als gesegnet erweisen, und freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend“ (Sprüche 5:18).

      5, 6. Warum sollten Ehemänner sich der Wichtigkeit bewußt sein, mit ihrer Frau Kommunikation zu pflegen?

      5 Kommunikation erfordert auch das Gespräch, den Dialog — das heißt, man sollte mit dem anderen reden, nicht auf ihn einreden. Zwar können Frauen ihre Empfindungen oft besser in Worte kleiden als Männer, aber damit können Ehemänner ihr Schweigen nicht entschuldigen. Christliche Ehemänner sollten sich dessen bewußt sein, daß fehlende Kommunikation in vielen Ehen ein Hauptproblem ist. Deshalb sollten sie sich bemühen, die Kommunikation nicht abreißen zu lassen. Das wird ihnen gelingen, wenn sie gemeinsam mit ihrer Frau den vortrefflichen Rat des Apostels Paulus aus Epheser 5:25-33 befolgen. Ein Mann, der seine Frau so liebt wie seinen eigenen Leib, muß an ihrem Wohl und Glück ebenso interessiert sein wie an seinem eigenen. Kommunikation ist diesbezüglich unerläßlich.

      6 Ein Mann sollte sich nicht auf den Standpunkt stellen, seine Frau könne ja davon ausgehen oder sich denken, daß er sie schätze. Sie braucht seine Zusicherung, daß er sie liebt. Er kann seine Wertschätzung auf vielerlei Weise zeigen: sowohl durch zärtliche Worte und unerwartete Geschenke als auch dadurch, daß er sie ausführlich über Angelegenheiten informiert, die sie berühren mögen. Er steht darüber hinaus vor der Herausforderung, Wertschätzung für die Bemühungen seiner Frau zum Ausdruck zu bringen — sei es die Art, wie sie sich zurechtmacht, ihre harte Arbeit für die Familie oder ihre ganzherzige Unterstützung geistiger Aktivitäten. Außerdem sollte ein Ehemann den Rat des Apostels Petrus aus 1. Petrus 3:7 beachten, ‘bei seiner Frau gemäß Erkenntnis zu wohnen’, indem er mitfühlend ist, was sich darin zeigt, daß er alles, was von gemeinsamem Interesse ist, mit ihr bespricht und ihr als dem schwächeren Gefäß Ehre zuteil werden läßt (Sprüche 31:28, 29).

      7. Welche Verpflichtung hat die Frau gegenüber ihrem Mann in bezug auf Kommunikation?

      7 Damit eine Ehefrau den Rat aus Epheser 5:22-24 bezüglich der Unterordnung befolgen kann, sollte auch sie darauf bedacht sein, die Kommunikation mit ihrem Mann nicht abreißen zu lassen. Sie sollte ihrem Mann „tiefen Respekt“ erweisen, und zwar durch ihre Äußerungen und ihr Verhalten. Nie sollte sie unabhängig handeln oder seine Wünsche ignorieren (Epheser 5:33). Das vertrauliche Gespräch zwischen ihr und ihrem Mann sollte zu allen Zeiten gepflegt werden. (Vergleiche Sprüche 15:22.)

      8. Wozu sollten Frauen bereit sein, damit die Kommunikation nicht abreißt?

      8 Eine Frau sollte sich davor hüten, in einer Art Selbstbemitleidung die im stillen Leidende zu spielen. Ist es zu einer Unstimmigkeit gekommen, so sollte sie die Sache zur richtigen Zeit zur Sprache bringen. Sie kann in dieser Beziehung von Königin Esther lernen. Esther hatte ihrem Mann eine Angelegenheit vorzutragen, bei der es um Leben und Tod ging. Daß sie mit Weisheit und Takt unverzüglich handelte, bedeutete für die Juden Rettung. Wir schulden es unserem Ehepartner und uns selbst, nicht zu schweigen, wenn wir uns gekränkt fühlen. Takt und ein gottgefälliger Sinn für Humor können die Kommunikation erleichtern (Esther 4:15 bis 5:8).

      9. Welche Rolle spielt das Zuhören bei der Kommunikation?

      9 Miteinander zu reden, um die Kommunikation nicht abreißen zu lassen, erfordert es, daß einer dem anderen zuhört — und beide sich bemühen, auch das herauszuhören, was ungesagt bleibt. Das setzt voraus, daß man dem Redenden Aufmerksamkeit schenkt. Man sollte nicht nur erfassen, was gesagt wird, sondern auch die mitschwingenden Empfindungen, das heißt, wie etwas gesagt wird. Häufig versagen Ehemänner gerade darin. Eine Frau mag darunter leiden, daß ihr Mann nicht zuhört. Aber Frauen sollten ebenfalls aufmerksam zuhören und nicht voreilig schlußfolgern. „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen“ (Sprüche 1:5).

      Kommunikation zwischen Eltern und Kindern

      10. Wozu müssen Eltern bereit sein, damit sie der Verpflichtung zur Kommunikation zwischen ihnen und ihren Kindern Genüge leisten?

      10 Es kommt auch vor, daß zwischen Eltern und Kindern Kommunikationsschwierigkeiten auftreten. ‘Einen Knaben gemäß dem Weg für ihn zu erziehen’ setzt Kommunikation voraus. Dann wird er, „auch wenn er alt wird, ... nicht davon abweichen“ (Sprüche 22:6). Daß einige Eltern ihre Kinder an die Welt verlieren, ist mitunter den Kommunikationsschwierigkeiten im Jugendlichenalter zuzuschreiben. Die Verpflichtung der Eltern, fortgesetzt mit ihren Kindern zu sprechen, wird in 5. Mose 6:6, 7 betont: „Es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Ja, Eltern müssen Zeit mit ihren Kindern verbringen. Sie müssen bereit sein, für ihre Kinder Opfer zu bringen.

      11. Was sollten Eltern ihren Kindern sagen?

      11 Ihr Eltern, sagt euren Kindern, daß Jehova sie liebt und daß ihr sie ebenfalls liebt (Sprüche 4:1-4). Zeigt ihnen, daß ihr bereit seid, zugunsten ihres seelischen, emotionalen, körperlichen und geistigen Wachstums auf Bequemlichkeiten und Vergnügungen zu verzichten. Wichtig in dieser Hinsicht ist Einfühlungsvermögen, das heißt, die Eltern müssen die Dinge mit den Augen ihrer Kinder sehen können. Wenn ihr Eltern eure Kinder selbstlos liebt, könnt ihr mit ihnen durch ein starkes Band der Einheit verbunden sein und sie ermutigen, sich euch anzuvertrauen, statt Gleichaltrige zu ihren Vertrauten zu machen (Kolosser 3:14).

      12. Warum sollten sich Jugendliche freimütig an ihre Eltern wenden?

      12 Ihr Jugendlichen wiederum seid verpflichtet, mit euren Eltern zu reden. Wertschätzung für das, was sie für euch getan haben, wird euch helfen, sie ins Vertrauen zu ziehen. Ihr benötigt die Hilfe und Unterstützung eurer Eltern. Es wird ihnen leichter fallen, sie euch zu gewähren, wenn ihr freimütig mit ihnen sprecht. Warum solltet ihr denn Gleichaltrige zu euren Ratgebern machen? Sie haben im Vergleich zu euren Eltern wahrscheinlich wenig für euch getan. Sie haben nicht mehr Lebenserfahrung als ihr, und wenn sie nicht zur Versammlung gehören, sind sie nicht wirklich an eurem ewigen Wohl interessiert.

      Kommunikation in der Versammlung

      13, 14. Welche biblischen Grundsätze erfordern Kommunikation zwischen Christen?

      13 Eine andere Herausforderung besteht darin, die Kommunikation mit unseren Brüdern in der Versammlung nicht abreißen zu lassen. Wir werden eindringlich ermahnt, ‘unser Zusammenkommen nicht aufzugeben’. Zu welchem Zweck kommen wir zusammen? „Zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken.“ Das erfordert Kommunikation (Hebräer 10:24, 25). Wenn dich jemand beleidigt, ist das absolut kein Grund, den Zusammenkünften fernzubleiben. Erhalte die Kommunikation aufrecht, und beachte im Grundsatz den Rat Jesu aus Matthäus 18:15-17. Sprich mit demjenigen, der deiner Meinung nach dein Unbehagen verursacht.

      14 Falls du Schwierigkeiten mit einem deiner Brüder hast, dann befolge biblischen Rat wie den aus Kolosser 3:13: „Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr.“ Das bedeutet, daß du dich mit deinem Bruder aussprechen mußt, statt dich ihm zu verschließen. Und solltest du bemerken, daß sich ein Bruder dir gegenüber kühl verhält, dann befolge den Rat aus Matthäus 5:23, 24. Sprich mit ihm, und bemühe dich um Frieden mit ihm. Das setzt deinerseits Liebe und Demut voraus, aber du schuldest es dir und deinem Bruder, Jesu Rat zu beherzigen.

      Rat und Ermunterung

      15. Warum sollten Christen es nicht unterlassen, Rat zu erteilen, wenn sie dazu in der Lage sind?

      15 Auch der Rat des Paulus aus Galater 6:1 handelt von der Verpflichtung, miteinander zu reden: „Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geist der Milde wieder zurechtzubringen, während du dich selbst im Auge behältst, damit nicht auch du versucht wirst.“ Wir sollten es in aller Bescheidenheit begrüßen, wenn uns jemand darauf aufmerksam macht, daß wir etwas Falsches gesagt oder getan haben. Eigentlich sollten wir alle genauso eingestellt sein wie der Psalmist David, der schrieb: „Sollte der Gerechte mich schlagen, es wäre liebende Güte; und sollte er mich zurechtweisen, es wäre Öl auf das Haupt, das mein Haupt nicht zurückweisen möchte“ (Psalm 141:5). Älteste sollten, was Demut anbelangt, besonders vorbildlich sein und nicht auf einer persönlichen Ansicht bestehen, sondern sich bereitwillig zurechtbringen lassen, wobei sie daran denken, daß ‘die von einem liebenden Freund zugefügten Wunden treu gemeint sind’ (Sprüche 27:6).

      16. Welche Hinweise sollten junge Redner begrüßen?

      16 Junge Leute handeln weise und verraten Bescheidenheit, wenn sie den Rat und die Anleitung reifer Christen suchen, die ihnen wahrscheinlich etwas Konstruktives zu bieten haben. So zu handeln kann aber selbst für Älteste von Nutzen sein. Ein Ältester sagte beispielsweise in einem Vortrag, die anderen Schafe könnten sich darauf freuen, in der neuen Welt die in Offenbarung 7:16, 17 erwähnten Segnungen zu erleben, nämlich nicht mehr zu hungern und nicht mehr zu dürsten. Es wurde jedoch bereits darauf hingewiesen, daß sich diese Schriftstelle in erster Linie in der heutigen Zeit erfüllt. (Siehe Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!, Seite 126—128.) Ein anwesender Ältester dachte sich, er sollte den Redner darauf aufmerksam machen, doch bevor er die Gelegenheit dazu hatte, rief ihn der Redner selbst an und bat ihn um Anregungen, wie er seinen Vortrag verbessern könne. Ja, erleichtern wir es doch denen, die uns gern helfen möchten, indem wir ihnen sagen, daß wir Rat begrüßen würden. Seien wir nicht überempfindlich oder leicht gekränkt.

      17. Wie kann Kommunikation zur Erbauung unserer Brüder dienen?

      17 König Salomo äußerte einen Grundsatz, der auf unser Thema bezogen werden kann: „Enthalte das Gute nicht denen vor, denen es gebührt, wann immer es in der Macht deiner Hand liegt, es zu tun“ (Sprüche 3:27). Unseren Brüdern gebührt unsere Liebe. Paulus sagte: „Seid niemandem irgend etwas schuldig, außer daß ihr einander liebt; denn wer seinen Mitmenschen liebt, hat das Gesetz erfüllt“ (Römer 13:8). Spare also nicht mit Worten der Ermunterung. Hält ein junger Dienstamtgehilfe seinen ersten Vortrag? Lobe ihn. Hat sich eine Schwester bei ihrer Aufgabe in der Theokratischen Predigtdienstschule sehr angestrengt, oder hat sie ihre Aufgabe ausgesprochen gut gelöst? Laß sie wissen, daß du ihre Bemühungen geschätzt hast. Im großen und ganzen sind unsere Brüder und Schwestern bestrebt, ihr Bestes zu tun, und wir können sie durch ein liebevolles Wort der Wertschätzung ermuntern.

      18. Was zu tun wäre ein Zeichen von Güte, wenn jemand zu selbstsicher ist?

      18 Andererseits mag ein junger Redner über große Fähigkeiten verfügen, doch zufolge seiner Jugend ungebührlich selbstsicher auftreten. Welcher Hinweis wäre hier angebracht? Wäre es nicht ein Zeichen von Güte, wenn ein reifer Ältester den Bruder für gute Punkte seiner Darbietung loben und ihm gleichzeitig einige freundliche Anregungen geben würde, wie er künftig bescheidener auftreten könnte? Solche Gespräche würden von brüderlicher Liebe zeugen und Jüngeren helfen, eine schlechte Einstellung auszumerzen, bevor sie tief verwurzelt ist.

      19. Warum sollten Älteste und Familienhäupter mitteilsam sein?

      19 Die Ältesten sprechen miteinander und mit der Versammlung über nützliche Dinge, wobei sie es natürlich vermeiden, vertrauliche Angelegenheiten zu erwähnen, wie zum Beispiel Probleme, mit denen sich ein Rechtskomitee zu befassen hat. Überaus geheimnisvoll zu tun führt allerdings zu Mißtrauen und Entmutigung und kann dem herzlichen Geist in einer Versammlung — oder in einer Familie — schaden. Zum Beispiel freut sich jeder darüber, etwas Erbauendes zu hören. Ebenso, wie sich der Apostel Paulus danach sehnte, anderen geistige Gaben mitzuteilen, so sollten auch Älteste darauf bedacht sein, über Erbauendes mit anderen zu sprechen (Sprüche 15:30; 25:25; Römer 1:11, 12).

      20. Von welchem Bereich der Kommunikation handelt der folgende Artikel?

      20 Ja, Kommunikation ist sowohl in der Christenversammlung als auch in der christlichen Familie unerläßlich. Überdies ist sie in einem anderen Bereich unerläßlich. Wo? Im christlichen Dienst. Anhand des folgenden Artikels werden wir betrachten, wie wir bei dieser äußerst wichtigen Tätigkeit unsere Fähigkeit, Kommunikation zu pflegen, verbessern können.

  • Kommunikation im christlichen Predigtdienst
    Der Wachtturm 1991 | 1. September
    • Kommunikation im christlichen Predigtdienst

      „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (MATTHÄUS 28:19).

      1. Welcher von Christus erteilte Auftrag läßt erkennen, daß Kommunikation notwendig ist?

      WENN wir von Haus zu Haus predigen, Rückbesuche machen oder uns an anderen Arten der Verkündigung des Königreiches beteiligen, stellt uns der oben zitierte Auftrag Jesu vor die Aufgabe der Kommunikation mit den Menschen. Dieser Auftrag schließt auch die Verpflichtung ein, die Wahrheit über Jehova Gott, Jesus Christus und das messianische Königreich, in dem Jesus jetzt herrscht, bekanntzumachen (Matthäus 25:31-33).

      2. Was ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation?

      2 Wie ist eine erfolgreiche Kommunikation möglich? Zunächst müssen wir selbst das glauben, was wir den Menschen mitteilen möchten. Anders ausgedrückt: Wir müssen fest daran glauben, daß Jehova der allein wahre Gott ist, daß die Bibel wirklich Gottes Wort ist und daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung für die Menschheit ist. Dann kommt das, was wir lehren, aus dem Herzen, und wir befolgen den Rat, den Paulus Timotheus gab: „Tu dein Äußerstes, dich selbst Gott als bewährt darzustellen, als ein Arbeiter, der sich wegen nichts zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht handhabt“ (2. Timotheus 2:15).

      Wortlose Kommunikation

      3—5. (a) Wie ist Kommunikation ohne ein gesprochenes Wort möglich? (b) Welche Erfahrungen bestätigen das?

      3 Kommunikation erfordert meistens Worte. Aber eigentlich beginnt unsere Kommunikation mit den Menschen, bevor wir etwas zu ihnen sagen. Auf welche Weise? Durch unser Verhalten sowie durch die Art unserer Kleidung und unserer äußeren Erscheinung. Vor Jahren reiste ein Absolvent der Wachtturm-Bibelschule Gilead mit einem Passagierschiff in seine Auslandszuteilung. Nach einigen Tagen auf See fragte ihn ein Fremder, warum er nicht so sei wie alle anderen an Bord. Der Missionar hatte dem Passagier allein durch sein Äußeres und sein Benehmen etwas Bemerkenswertes mitgeteilt — er hatte andere Maßstäbe und war zugänglich. Dadurch bot sich ihm eine gute Gelegenheit, Zeugnis zu geben.

      4 Eine Schwester stand auf der Straße und bot den Passanten biblische Schriften an. Sie lächelte einer Frau, die an ihr vorüberging, freundlich zu. Die Frau wollte gerade die Treppen zu einer U-Bahn-Station hinuntergehen, da besann sie sich anders, kehrte zu der Schwester zurück und bat um ein Heimbibelstudium. Was hatte sie beeindruckt? Die Zeugin hatte ihr zwar keine biblische Literatur angeboten, aber sie hatte ihr im Straßendienst freundlich zugelächelt.

      5 Ein drittes Beispiel: Eine Gruppe junger Zeugen hatte in einem Restaurant gegessen, und sie waren überrascht, als ein Fremder an ihren Tisch trat und ihr Essen bezahlte. Warum tat er das? Er war von ihrem Benehmen beeindruckt. Ohne ein Wort gegenüber dem Fremden hatten ihm diese jungen Christen mitgeteilt, daß sie gottesfürchtige Menschen waren. Es liegt also auf der Hand, daß wir durch unser Verhalten, unsere Erscheinung und unsere Freundlichkeit anderen eine Botschaft übermitteln, noch bevor wir ein Wort sagen. (Vergleiche 1. Petrus 3:1, 2.)

      Argumentieren — für Kommunikation unerläßlich

      6. Veranschauliche, inwiefern das Darlegen von Argumenten für die Kommunikation von unschätzbarem Wert ist.

      6 Die verbale Kommunikation über die gute Botschaft erfordert von uns die Bereitschaft, Argumente darzulegen, statt dogmatisch zu sein. Wiederholt lesen wir, daß Paulus das tat, indem er sich mit denen unterredete, denen er die gute Botschaft zu übermitteln suchte (Apostelgeschichte 17:2, 17; 18:19). Wie können wir sein Beispiel nachahmen? Nun, die sich verschlimmernden Weltverhältnisse mögen einige an der Existenz eines allmächtigen Gottes zweifeln lassen, der sich liebevoll um die Menschheit kümmert. Wir könnten jedoch argumentieren, daß Gott für alles eine Zeit hat (Prediger 3:1-8). Zum Beispiel heißt es in Galater 4:4, daß Gott zu der von ihm bestimmten Zeit seinen Sohn auf die Erde sandte. Das war, Tausende von Jahren nachdem er dies zu tun verheißen hatte. Genauso wird er zur bestimmten Zeit dem Leid und dem Bösen ein Ende machen. Überdies liegen, wie Gottes Wort zeigt, zwingende Gründe dafür vor, daß er das Böse so lange zugelassen hat. (Vergleiche 2. Mose 9:16.) So zu argumentieren und diese Argumente durch Veranschaulichungen und überzeugende biblische Beweise zu unterstützen wird aufrichtigen Personen verstehen helfen, daß man das Überhandnehmen der Bosheit nicht als Argument dafür anführen kann, Jehova existiere nicht oder kümmere sich nicht um uns (Römer 9:14-18).

      7, 8. Wie könnten wir in einem Gespräch mit einem orthodoxen Juden argumentieren?

      7 Angenommen, du triffst im Haus-zu-Haus-Dienst einen Wohnungsinhaber an, der zu dir sagt: „Ich bin Jude. Das interessiert mich nicht.“ Was könntest du darauf erwidern? Ein Bruder berichtet, daß er mit der folgenden Methode Erfolg hatte: „Sicher stimmen Sie mir zu, daß Moses einer der größten Propheten war, deren sich Gott je bediente. Ist Ihnen auch bekannt, daß er gemäß 5. Mose 31:29 sagte: ‚Ich weiß wohl, daß ihr nach meinem Tod ... sicherlich von dem Weg abweichen [werdet], in bezug auf den ich euch geboten habe; und es wird euch ... bestimmt Unglück widerfahren.‘? Moses war ein wahrer Prophet. Seine Worte mußten sich also irgendwann erfüllen. Haben sich vielleicht, als Gott den Messias zu den Juden sandte, seine Worte erfüllt, und haben die Juden ihn vielleicht deshalb nicht anerkannt? Das könnte doch der Fall gewesen sein. Wenn das zutrifft und die Juden damals einen Fehler machten, wäre das dann ein Grund für Sie und für mich, denselben Fehler zu begehen?“

      8 Man denke auch daran, daß Angehörige der Christenheit viel Leid über die Juden gebracht haben, vor allem in unserem Jahrhundert. Du könntest dem Wohnungsinhaber sagen, daß wir uns daran nicht beteiligt haben. Vielleicht möchtest du zum Beispiel folgendes erwähnen: „Wußten Sie, daß Jehovas Zeugen in der Zeit, als Hitler an der Macht war, mit seinem Boykott der Juden nicht einiggingen? Sie verweigerten außerdem den Hitlergruß und den Wehrdienst.“a

      9, 10. Wie können wir durch Argumentieren jemandem helfen, der an das Höllenfeuer glaubt?

      9 Wenn du mit jemandem sprichst, der an das Höllenfeuer glaubt, könntest du argumentieren: Wer in der Hölle ewig gequält werden soll, müßte eine unsterbliche Seele haben. Dein Gesprächspartner wird dir ohne weiteres zustimmen. Dann kannst du ihn auf den Bericht über die Erschaffung Adams und Evas verweisen und ihn freundlich fragen, ob er in diesem Bericht jemals etwas von einer unsterblichen Seele gelesen habe. Mache ihn danach auf 1. Mose 2:7 aufmerksam, wo es heißt, daß Adam eine Seele wurde. Und es gilt zu beachten, was gemäß den Worten Gottes die Folge der Sünde Adams war: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19). Somit kehrte Adam, die Seele, zum Staub zurück.

      10 Du könntest auch darauf hinweisen, daß Gott nirgendwo im 1. Buch Mose von einer ewigen Qual in einem Höllenfeuer spricht. Als er Adam gebot, nicht von der verbotenen Frucht zu essen, sagte er: „An dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17). Kein Wort von einem Höllenfeuer! Wenn die eigentliche Folge der Sünde für Adam nicht der Tod — das heißt die ‘Rückkehr zum Staub’ — sein sollte, sondern ewige Qual, wäre es dann nicht recht und billig gewesen, daß Gott ihm das deutlich gesagt hätte? Durch ein sorgfältiges und freundliches Darlegen von Argumenten kannst du vielleicht einer aufrichtigen Person helfen, die Widersprüchlichkeit ihres Glaubens zu erkennen. Übersehen wir nie, wie wichtig es ist, an die Vernunft zu appellieren, wenn wir mit anderen über die Wahrheit des Wortes Gottes sprechen. (Vergleiche 2. Timotheus 2:24-26; 1. Johannes 4:8, 16.)

      Die für eine erfolgreiche Kommunikation erforderlichen Eigenschaften

      11—13. Welche christlichen Eigenschaften können uns zu einer erfolgreichen Kommunikation verhelfen?

      11 Welche Eigenschaften müssen wir entwickeln, um bei der Übermittlung von Königreichswahrheiten erfolgreich zu sein? Nun, was lehrt uns das Beispiel Jesu? In Matthäus 11:28-30 lesen wir seine Worte: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Hier sehen wir einen Schlüssel für Jesu Erfolg in der Kommunikation. Er war mild gesinnt und von Herzen demütig. Aufrichtiggesinnte Menschen fanden ihn erquickend. Auch der Apostel Paulus gab ein gutes Beispiel, denn wie er den Ältesten von Ephesus sagte, diente er vom ersten Tag an, da er zu ihnen kam, „mit der größten Demut“ als ein Sklave für den Herrn (Apostelgeschichte 20:19).

      12 Wenn wir jederzeit bescheiden und demütig sind, werden andere auch uns erquickend finden, was die Kommunikation mit ihnen erleichtern wird. Anders eingestellt zu sein würde wahrscheinlich eine Schranke aufrichten zwischen uns und den Personen, denen wir uns mitteilen wollen. Ja, „Weisheit ist bei den Bescheidenen“ (Sprüche 11:2).

      13 Die erfolgreiche Übermittlung von Informationen verlangt von uns auch, geduldig und taktvoll zu sein. Der Apostel Paulus war sicherlich taktvoll, als er den Philosophen Zeugnis gab, die vor ihm auf dem Marshügel versammelt waren. Er bot die gute Botschaft so dar, daß sie sie verstehen konnten (Apostelgeschichte 17:18, 22-31). Wenn die Kommunikation mit unseren Zuhörern erfolgreich sein soll, müssen wir den Rat beachten, den der Apostel Paulus den Kolossern gab: „Euer Reden sei stets gütig und niemals geschmacklos; überlegt, wie ihr mit jedem, den ihr trefft, am besten redet“ (Kolosser 4:6, The New English Bible). Unsere Rede sollte immer geschmackvoll sein. Solche Worte machen unsere Zuhörer aufgeschlossen, während unüberlegte Äußerungen dazu beitragen, daß sie sich uns verschließen.

      14. Wie können Gelassenheit und Ungezwungenheit zur Kommunikation mit anderen beitragen?

      14 Wir sollten stets gelassen erscheinen. Das wirkt auf unsere Zuhörer beruhigend. Gelassen zu sein heißt auch, nicht nur selbst reden zu wollen. Wenn wir ruhig freundliche Fragen stellen, geben wir unseren Zuhörern Gelegenheit, sich zu äußern. Besonders beim informellen Zeugnisgeben empfiehlt es sich, die andere Person zum Reden zu ermuntern. Ein Zeuge saß zum Beispiel im Flugzeug einmal neben einem katholischen Pfarrer. Über eine Stunde stellte der Zeuge dem Geistlichen taktvolle Fragen, und da der Pfarrer die Fragen beantwortete, redete hauptsächlich er. Als sie auseinandergingen, hatte der Geistliche mehrere biblische Publikationen entgegengenommen. Ein solch geduldig geführtes Gespräch hilft uns, eine weitere notwendige Eigenschaft zu bekunden, nämlich Einfühlungsvermögen.

      15, 16. Inwiefern kann uns Einfühlungsvermögen bei der Kommunikation eine Hilfe sein?

      15 Einfühlungsvermögen zu haben bedeutet, daß man sich in die Lage des anderen versetzen kann. Der Apostel Paulus war sich völlig bewußt, daß man Einfühlungsvermögen benötigt. Das ist aus dem zu erkennen, was er den Korinthern schrieb: „Obwohl ich von allen frei bin, habe ich mich zum Sklaven aller gemacht, damit ich die meisten gewinne. Und so bin ich den Juden wie ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen unter Gesetz bin ich wie einer, der unter Gesetz ist, geworden, obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin, um die zu gewinnen, welche unter Gesetz sind. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden, obwohl ich nicht ohne Gesetz gegenüber Gott, sondern unter Gesetz gegenüber Christus bin, um die zu gewinnen, die ohne Gesetz sind. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin Menschen von allen Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige rette“ (1. Korinther 9:19-22).

      16 Damit wir den Apostel Paulus in dieser Hinsicht nachahmen können, sollten wir taktvoll, umsichtig und achtsam sein. Einfühlungsvermögen wird uns helfen, unseren Zuhörern die Wahrheit gemäß ihrer Denkweise und ihrem Empfinden nahezubringen. Das Buch Unterredungen anhand der Schriften ist uns hier eine große Hilfe. Nimm es jedesmal mit in den Predigtdienst.

      Liebe — eine Kommunikationshilfe

      17. Welche christliche Eigenschaft ist für eine erfolgreiche Übermittlung der Wahrheit am wertvollsten, und wie äußert sie sich?

      17 Bescheidenheit, Demut, Geduld und Einfühlungsvermögen sind unerläßlich, um anderen erfolgreich Aufschluß zu vermitteln. Aber vor allem selbstlose Liebe wird bewirken, daß wir ihr Herz ansprechen. Jesus empfand Mitleid mit den Menschen, weil sie „zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“. Liebe bewog Jesus zu sagen: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken“ (Matthäus 9:36; 11:28). Da wir die Menschen lieben, möchten auch wir sie erquicken und ihnen helfen, auf den Weg des Lebens zu gelangen. Wir haben eine Botschaft der Liebe. Übermitteln wir sie also stets auf liebevolle Weise. Diese Liebe äußert sich durch ein freundliches Lächeln, durch Güte und Höflichkeit, durch Freudigkeit und Herzlichkeit.

      18. Auf welche Weise können wir Paulus nachahmen, wie er den Herrn nachahmte?

      18 In dieser Hinsicht war der Apostel Paulus ein vortrefflicher Nachahmer Jesu Christi, seines Herrn. Wieso gelang es ihm, eine Versammlung nach der anderen zu gründen? War es seinem Eifer zuzuschreiben? Ja. Aber auch der Liebe, die er bekundete. Beachten wir, welche Zuneigung aus seinen Worten an die neue Versammlung in Thessalonich spricht: „Wir wurden in eurer Mitte sanft, wie wenn eine nährende Mutter ihre eigenen Kinder hegt und pflegt. Da wir also eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart.“ Paulus nachzuahmen ist uns in unserem Bemühen um Kommunikation eine Hilfe (1. Thessalonicher 2:7, 8).

      19. Warum sollten wir uns durch ein Gebiet, in dem wir wenig Widerhall finden, nicht entmutigen lassen?

      19 Sollten wir entmutigt sein, wenn die gewünschten Ergebnisse ausbleiben, obwohl wir uns nach bestem Vermögen um Kommunikation bemüht haben? Keineswegs. Die Bibelforscher (wie Jehovas Zeugen früher genannt wurden) sagten gewöhnlich, Menschen müßten drei Merkmale aufweisen, damit sie die Wahrheit annehmen: Sie müßten ehrlich sein, demütig sein und nach der Wahrheit hungern. Wir können nicht erwarten, daß unaufrichtige, unehrliche Menschen auf die Wahrheit günstig reagieren. Auch dürfen wir nicht erwarten, daß arrogante oder stolze Personen auf die gute Botschaft hören. Selbst wenn ein gewisses Maß an Ehrlichkeit und Demut vorhanden ist, wird jemand die Wahrheit aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls nicht annehmen, wenn er in geistiger Hinsicht nicht hungert.

      20. Warum kann man in jedem Fall sagen, daß unsere Bemühungen nicht vergeblich gewesen sind?

      20 Zweifellos erfüllen viele, die wir in unserem Gebiet antreffen, eine oder mehr der drei Voraussetzungen nicht. Das erlebte auch der Prophet Jeremia (Jeremia 1:17-19; vergleiche Matthäus 5:3). Dennoch sind unsere Bemühungen nie vergeblich. Warum nicht? Weil wir Jehovas Namen und sein Königreich bekanntmachen. Durch unser Predigen und schon allein durch unsere Anwesenheit im Gebiet warnen wir die Bösen (Hesekiel 33:33). Und vergessen wir nicht, daß unser Bemühen, anderen die Wahrheit mitzuteilen, für uns selbst von Nutzen ist (1. Timotheus 4:16). Wir bewahren einen unerschütterlichen Glauben und erhalten unsere Königreichshoffnung lebendig. Außerdem halten wir an unserer Lauterkeit fest und haben so an der Heiligung des Namens Jehovas teil, was sein Herz erfreut (Sprüche 27:11).

      21. Was kann zusammenfassend gesagt werden?

      21 Fassen wir zusammen: Kommunikation heißt, Aufschluß erfolgreich zu vermitteln. Geschickte Kommunikation ist unerläßlich. Reißt die Kommunikation ab, entsteht großer Schaden. Wir haben gesehen, daß Jehova Gott und Jesus Christus Vorbilder in der Kommunikation sind und daß Jesus Christus einen Mitteilungskanal für unsere Zeit eingerichtet hat. Auch haben wir festgestellt, daß wir durch unsere äußere Erscheinung und unser Benehmen anderen etwas mitteilen, ihnen eine Botschaft vermitteln. Wir haben kennengelernt, daß das Darlegen von Argumenten eine wichtige Rolle spielt in unserem Bemühen um Kommunikation mit anderen und daß wir, um dabei erfolgreich zu sein, bescheiden und demütig, einfühlsam und geduldig sein müssen und vor allem von einem Herzen voller Liebe motiviert werden müssen. Wenn wir als Christen auf diese Eigenschaften Wert legen und biblische Beispiele nachahmen, wird unsere Kommunikation erfolgreich sein (Römer 12:8-11).

      [Fußnote]

      a Weitere Vorschläge, wie man mit gläubigen Juden und anderen ein Gespräch führen kann, sind in dem Buch Unterredungen anhand der Schriften, Seite 21—24 zu finden.

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