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Der vergessene Glanz des Byzantinischen ReichesErwachet! 2001 | 8. Oktober
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Dessen ungeachtet ist man sich einig, daß das Byzantinische Reich ab 330 u. Z., dem Jahr, in dem Kaiser Konstantin die Hauptstadt seines Reiches von Rom nach Byzanz verlegte, als eigenständiges Ganzes in Erscheinung trat. Er benannte die Stadt nach sich selbst und gab ihr den Namen Konstantinopel (heute Istanbul).
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Der vergessene Glanz des Byzantinischen ReichesErwachet! 2001 | 8. Oktober
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Eine prachtvolle Hauptstadt
Ein Historiker beschreibt das Konstantinopel der alten Zeit als „reich an Ansehen und noch reicher an Besitz“. Konstantinopel, die Stadt am Bosporus, dem Schnittpunkt zwischen Europa und Asien, lag auf einer Halbinsel, die hervorragend zu verteidigen war, und an einem gut geschützten Hafen, dem Goldenen Horn. Im Jahr 657 v. u. Z. gaben griechische Kolonisten dem Ort nach ihrem legendären Führer Byzas den Namen Byzantion. Über zehn Jahrhunderte später wurde daraus das Neue Rom, das in seiner Glanzzeit zwischen dem 6. und 11. Jahrhundert u. Z. eine halbe Million Einwohner zählte.
Reisende aus dem Westen standen mit Staunen und Bewunderung vor dieser Metropole, einem wichtigen Knotenpunkt der Handelsstraßen aus aller Welt. Im Hafen der Stadt wimmelte es von Schiffen. Auf den Märkten gab es ein großes Angebot an Seidenstoffen, Fellen, Edelsteinen, duftenden Hölzern, Elfenbeinschnitzereien, Gold, Silber, Emailleschmuck und Gewürzen. Es leuchtet ein, daß andere Herrscher mit Neid auf Konstantinopel schauten und wiederholt versuchten, seine Stadtmauern zu bezwingen. Vor der Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453 war die Stadt aber nur ein einziges Mal in fremde Hände gefallen, und zwar in die der „Christen“ des vierten Kreuzzugs. Der Kreuzritter Robert de Clari rief aus: „Seit die Welt besteht, hat noch niemand einen solch großen Schatz gesehen oder erobert.“
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