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  • Das Bewahren christlicher Einheit
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 8. S. 28-30

Das Bewahren christlicher Einheit

„STELL dir vor, jemand würde dich Bruder oder Schwester nennen“, schrieb der katholische Schriftsteller Domenico Mosso, „und zwar nicht der Pfarrer, sondern ein Herr mittleren Alters neben dir oder eine hübsche junge Frau, die soeben rechts von dir Platz genommen hat. ‚Wie bitte?‘ ‚Ich sagte: „Guten Morgen, Bruder!“‘ ‚Wie kommen Sie dazu? ... Ich kenne Sie überhaupt nicht. Weshalb also diese Vertraulichkeit? Und außerdem befinden wir uns gerade in der Kirche.‘“

Echte Brüderlichkeit fehlt tatsächlich in den Kirchen der Christenheit. Dies spiegelt ihren Mangel an christlicher Einheit wider. So ist es jedoch nicht bei Jehovas Zeugen. Wie die frühchristlichen Nachfolger Jesu nennen wir uns ungezwungen Bruder und Schwester (2. Petrus 3:15). Ganz gleich, wohin wir in der Welt reisen, wir werden ebenso herzlich und brüderlich aufgenommen wie im nächstgelegenen Königreichssaal. Die Einheit zeigt sich auch darin, daß alle Versammlungen dem gleichen Unterweisungsprogramm folgen und daß alle Zeugen die „gute Botschaft vom Königreich“ predigen (Matthäus 24:14).

Jesus Christus betete in der Nacht vor seinem Tod: „Ich bitte ... in bezug auf diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben; damit sie alle eins seien, so wie du, Vater, in Gemeinschaft bist mit mir und ich in Gemeinschaft bin mit dir“ (Johannes 17:20, 21). Aus dem Bibelbericht geht hervor, daß Jehova Gott das Gebet Jesu erhörte. Unter den ersten Christen verschwanden alte Feindschaften zwischen Juden und Heiden durch die einigende Kraft der Lehren Christi (Galater 3:28).

Es erforderte jedoch Anstrengung, diese Einheit zu bewahren. Der Apostel Paulus bat seine Mitarbeiter inständig, „der [himmlischen] Berufung ... würdig zu wandeln, ... [sich] ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren“. Sie sollten sich nicht in verschiedene Sekten aufspalten. Nein, „da ist e i n Leib und e i n Geist, so wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe; e i n Gott und Vater aller“. Es wurde für Apostel, Hirten und Lehrer in der Versammlung gesorgt, die allen behilflich sein sollten, „zur Einheit im Glauben“ zu gelangen (Epheser 4:1-6, 11-14).

Jehovas Zeugen in der Neuzeit ist es gelungen, diese „Einheit“ zu bewahren. Doch verschiedene Faktoren — der Geist der Unabhängigkeit, kulturelle und rassische Unterschiede, Mängel und Unvollkommenheiten von Mitchristen — könnten unsere „Einheit im Glauben“ bedrohen. Wie kann man sie bewahren?

Ernährung an ein und demselben Tisch

Jehova erleuchtet nicht jeden Christen einzeln. Vielmehr setzte Christus die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ ein, die Christen auf der ganzen Erde mit biblischem Studienmaterial und zeitgemäßem Rat versorgt (Matthäus 24:45-47). Der Wachtturm wird in 103 Sprachen veröffentlicht, um dem weltweiten Bedarf gerecht zu werden.

Die Ernährung an ein und demselben geistigen Tisch hat wesentlich zur Schaffung und Bewahrung der Einheit im Glauben beigetragen. Manchmal hat es allerdings den Anschein, als treffe der Rat auf bestimmte Länder nicht zu. Sollten wir dann denken, wir benötigten diese Informationen nicht? Wohl kaum. Einige der Warnungen, die Paulus an Christen richtete, die in der unsittlichen, götzendienerischen Stadt Korinth lebten, mögen auf Christen in Landgebieten anscheinend nicht völlig anwendbar gewesen sein (1. Korinther 6:15, 16; 10:14). Aber überall betrachteten Christen die Aufzeichnungen des Paulus als Teil der „Schriften“ (2. Petrus 3:16).

Auch heute mögen sich bestimmte Artikel anscheinend nicht so gut auf die örtlichen Gegebenheiten anwenden lassen, wie das bei anderen der Fall ist. Dennoch sollten wir uns über die frühzeitige Warnung freuen, weil wir wissen, daß sich in unserem Zeitalter der schnellen Kommunikationsmittel schädliche Trends, die in einem Teil der Welt beginnen, rasch ausbreiten können.

Unvollkommenheiten und extreme Ansichten

Der Jünger Jakobus erklärte: „Wir alle straucheln oft“ (Jakobus 3:2). Zufolge der Unvollkommenheit neigen Menschen zu Extremen. Dies mag kein Problem sein, wenn man dieselbe Auffassung teilt. Zum Beispiel mögen zwei übertrieben gewissenhafte Personen blendend miteinander auskommen. Aber wenn eine nachlässig und die andere pedantisch ist, könnte es sein, daß der Streit kein Ende nimmt.

Jehovas Zeugen kommen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ (Offenbarung 7:9). Demzufolge kann es sein, daß manche völlig unterschiedliche Standpunkte vertreten, was z. B. die Ernährung, die Kleidung, die Gesundheitspflege und sogar die Umgangsformen betrifft. Solche gegensätzlichen Ansichten müssen allerdings nicht unbedingt einen Keil zwischen uns treiben. Die Bibel warnt vor Extremen und ermuntert uns, auf Ausgeglichenheit und Vernünftigkeit hinzuarbeiten. „Die Weisheit von oben ... ist ... friedsam, vernünftig“, heißt es (Jakobus 3:17).

Die Bibel verurteilt sehr entschieden gewisse Praktiken. Doch häufig regt sie uns einfach an, einen Mittelweg zwischen zwei Extremen einzuschlagen. Beachte, was sie zu folgenden Themen sagt:

Weltliche Arbeit: „Faulheit läßt in tiefen Schlaf fallen, und eine lässige Seele hungert“ (Sprüche 19:15). „Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein“ (Matthäus 6:24).

Reden: „Wer ... seine Lippen in Schach hält, handelt verständig“ (Sprüche 10:19). „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ... eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Prediger 3:1, 7).

Umgang miteinander: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35). „Mache deinen Fuß selten im Haus deines Mitmenschen, damit er von dir nicht genug bekommt“ (Sprüche 25:17).

Kindererziehung: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung“ (Sprüche 13:24). „Reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden“ (Kolosser 3:21).

Je ausgeglichener unsere Ansichten sind, desto weniger werden wir mit anderen Christen in Konflikt geraten. Aber wie verhält es sich, wenn Unstimmigkeiten zufolge von Unvollkommenheiten hin und wieder auftreten? Dann sollte man an die Worte des Paulus aus Kolosser 3:13 denken: „Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage ... hat.“

Er hat mich zum Straucheln gebracht

Einige in der Versammlung mögen jedoch zur Überempfindlichkeit neigen und aufgrund völlig normaler Äußerungen oder Gesten anderen schlechte Beweggründe unterstellen. Vielleicht liegt dies an ihrer Herkunft. Was auch immer der Grund sein mag, es ist jedenfalls bedauerlich, wenn solche Überempfindlichen zulassen, daß sie sich zufolge von Kleinigkeiten beleidigt fühlen, oder, was noch schlimmer ist, andere mit der Angelegenheit belasten, indem sie Samen der Uneinigkeit säen.

Es stimmt, die Bibel verurteilt ein Verhalten, das andere Jünger zum Straucheln bringen könnte (Lukas 17:1, 2). Und reife Christen sollten auf die Gefühle von Mitchristen Rücksicht nehmen. Gleichzeitig rät uns die Bibel dringend, uns davor zu hüten, überempfindlich zu sein und Kränkungen in unserem Sinn aufzubauschen (Prediger 7:9). Zu den Dingen, die „Jehova haßt“, gehört es, Unzufriedenheit unter Brüdern zu verbreiten, indem man die Unzulänglichkeiten eines anderen bloßstellt (Sprüche 6:16-19).

Gottes Geist kann uns helfen, Überempfindlichkeit zu unterdrücken. Statt ständig über die Fehler unserer Brüder nachzugrübeln, können wir mit der Hilfe des Geistes Gottes positive, erbauliche Gedanken hegen (Philipper 4:8). Dies fördert die Einheit.

Einheit ist keine Gleichförmigkeit

Weltweite Einheit bedeutet allerdings nicht, daß die Individualität zerstört oder die Eigeninitiative unterdrückt wird. Was die Einhaltung biblischer Grundsätze betrifft, sind wir gern bereit, das unabhängige Denken der Welt aufzugeben und uns der Führung des Geistes Jehovas zu unterstellen. Beim Erfüllen unseres Auftrages als Prediger ist jedoch noch viel Raum für Individualität und auch Ideenreichtum. Tatsächlich beweisen unsere Brüder oft große Findigkeit, wenn es darum geht, ihre Predigtmethoden den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Dann gibt es ein weites Betätigungsfeld, bei dem nicht direkt christliche Grundsätze berührt werden; dazu gehören bestimmte landesübliche Bräuche. Auf dem europäischen Kontinent schütteln sich die Leute oft die Hand. In Teilen des Fernen Ostens verbeugen sie sich. Gegen beides ist nichts einzuwenden. Oder betrachten wir die Kleider- und Haarmode. Die Bibel gibt lediglich grundlegende Richtlinien bezüglich der Bescheidenheit und Ausgeglichenheit. In diesem Rahmen können wir unseren eigenen Geschmack haben, während wir ‘gesunden Sinnes’ sind (1. Timotheus 2:9, 10).

Älteste achten somit stets sorgsam darauf, Rat zu erteilen, der auf einer festen biblischen Grundlage statt auf persönlichem Geschmack beruht. Wenn es um geistige Dinge geht, werden sie natürlich entschieden dafür eintreten, echte Einheit zu fördern. Auch wir können unseren Teil dazu beitragen. Wir sollten ‘immer wieder prüfen, ob wir im Glauben sind’, indem wir regelmäßig die Bibel und die Veröffentlichungen des ‘treuen Sklaven’ studieren (2. Korinther 13:5). Wir können die Einheit in unseren Werken bewahren, indem wir mutig eine „öffentliche Erklärung“ für unseren Glauben abgeben (Hebräer 13:15).

Auf diese Weise werden wir den inspirierten Rat beachten: „Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein mögt“ (1. Korinther 1:10).

[Bild auf Seite 30]

Ein gutes Verhältnis zu Mitchristen zu bewahren, selbst wenn man Grund hat, beleidigt zu sein, ist für die Einheit von entscheidender Wichtigkeit

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